Also die Zahlen, damit klar ist, worum es geht: Bei seiner Amtsübernahme 1933 hatte Hitler Steuerschulden von umgerechnet 2,7 Millionen Franken, das daraus folgende Strafverfahren liess er nach der Machtergreifung einstellen. Insgesamt betrug seine Steuerschuld das Elffache seines Gehalts als Reichskanzler, das einem heutigen Wert von 205 000 Franken per annum entsprach. «Hohe zweistellige, wenn nicht gar dreistellige Millionenbeträge» kassierte der Führer als Tantiemen für sein Konterfei auf den Briefmarken der Reichspost. Umgerechnet 33 Millionen Franken brachte ihm sein Bestseller «Mein Kampf» ein.
Alles in allem, so glauben Historiker, habe Hitler über ein Vermögen von 1,1 Milliarden Reichsmark verfügt, heutiger Gegenwert 5,75 Milliarden Franken. In die Schweiz, das mag manchen Leser beruhigen, schaffte er davon vermutlich nichts, was ja auch nicht nötig war: Dass jemals ein misstrauischer Steuerbeamter in der Reichskanzlei anrief, ist eher unwahrscheinlich.
Merkwürdige Vorgänge
Ganz taufrisch ist die Geschichte freilich nicht, die Channel 5 und «Blick» uns auftischen: 2004 berichtete der «Stern» über einen pensionierten Notar, der in Hitlers Steuerakte auf merkwürdige Vorgänge gestossen sei. Grosse Beachtung fand dies damals nicht, vielleicht auch, weil die Hitlerkompetenz des Stern zweifelhaft schien, nachdem das Magazin 1983 auf die gefälschten angeblichen Tagebücher des Führers hereingefallen war.
Bleibt die Frage, warum ein Mann, der weder luxusaffin noch zeugungsfreudig war und mit dem Befehl zum Russlandfeldzug Hochrisikoverhalten an den Tag legte, überhaupt so viel Geld zusammenraffte. Wofür sparte der Führer? Und wie ist das Ganze in moralischer Hinsicht zu bewerten? Im Vergleich mit Hitlers sonstigen Vergehen (Weltkrieg, Holocaust) erscheinen Steuerdelikte geradezu lächerlich. Dennoch: Wer einmal das Wort Steuersünder aus dem Mund eines Deutschen gehört hat, weiss, dass das Thema für unsere Nachbarn eine geradezu metaphysische Dimension hat. So gesehen müsste nun selbst dem dümmsten deutschen Neonazi dämmern, dass irgendetwas nicht stimmte mit diesem Hitler.
Quellen: Eigene Aufzeichnungen, Stern und NZZ
Adolf Hitler und das Geld
Moderator: Barbarossa
In der Tat, eine gute Frage. So wie ich seinen Mindset einschätze, lebte er wohl nach dem Motto "Geld spielt keiner Rolle". So wirtschaftete er ja dann auch als Führer und Reichskanzler.
Wahrscheinlich dachte er, er würde mit dem Erfüllen seiner Mission schon so viel für Deutschland gemacht haben, dass doch da irgendsowas läppisches wie Steuerschulden überhaupt nicht der Rede wert war.
Aber das ist natürlich reine Spekulation.
Er frönte zwar nicht dem Luxus, aber die Frage ist, wie er denn seinen nicht billigen Lebenswandel als Parteivorsitzender, seine Münchner Wohnung, und vor allem den Berghof Berchtesgaden finanzierte.
Wahrscheinlich dachte er, er würde mit dem Erfüllen seiner Mission schon so viel für Deutschland gemacht haben, dass doch da irgendsowas läppisches wie Steuerschulden überhaupt nicht der Rede wert war.
Aber das ist natürlich reine Spekulation.
Er frönte zwar nicht dem Luxus, aber die Frage ist, wie er denn seinen nicht billigen Lebenswandel als Parteivorsitzender, seine Münchner Wohnung, und vor allem den Berghof Berchtesgaden finanzierte.
- Barbarossa
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Darüber gab es mal eine Doku. Zum Steuern zahlen hatte er nie wirklich "lust".
Aber auch die übrigen aus der Führungsriege rafften ja allerlei zusammen. Da währe es auch interessant, ob Göring oder Himmler u.a. Steuern gezahlt haben.
Aber auch die übrigen aus der Führungsriege rafften ja allerlei zusammen. Da währe es auch interessant, ob Göring oder Himmler u.a. Steuern gezahlt haben.
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Dass Hitler der Weimarer Republik keine Steuern zahlen wollte ist ja eine historische Sensation. Das hätte nun wirklich niemand von ihm gedacht....
Und nach der Machtergreifung zitiere ich Rudolf Hess: Hitler IST Deutschland. Wie kann er bei sich selbst Schulden haben?
Und nach der Machtergreifung zitiere ich Rudolf Hess: Hitler IST Deutschland. Wie kann er bei sich selbst Schulden haben?
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Die Doku habe ich auch gesehen, über Himmler, Göring, Goebbels und all die anderen wurde aber nichts gesagt, ich glaube, kaum dass die Steuern zahlen mussten.Barbarossa hat geschrieben:Darüber gab es mal eine Doku. Zum Steuern zahlen hatte er nie wirklich "lust".
Aber auch die übrigen aus der Führungsriege rafften ja allerlei zusammen. Da währe es auch interessant, ob Göring oder Himmler u.a. Steuern gezahlt haben.
Göring war ein gerissener Raffke, vielleicht hat er sogar Steuern bezahlt und ließ sich dann Haus und gutes Leben sonstwie finanzieren. Im Nürnberger Prozess wurde das aber wohl nicht erörtert.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Klar, der hatte so viele schlimme Dinge gedreht, da war für Steuern sicher kein Platz in Nürnberg.Triton hat geschrieben:Göring war ein gerissener Raffke, vielleicht hat er sogar Steuern bezahlt und ließ sich dann Haus und gutes Leben sonstwie finanzieren. Im Nürnberger Prozess wurde das aber wohl nicht erörtert.
Preisfrage: Woher hatte Hitler das Geld für den Bürgerbräuputsch?
Aus der Schweiz!
Bei einer Vortragsreise hat er 1923 an Spenden ca. 30.000 Fränkli eingesammelt. Eine Summe mit der man im Deutschland der galoppierenden Inflation richtig etwas anfangen konnte.
Damit, mit dieser Kohle, gelang es Hitler in den Kreisen der "nationalen" Möchtegernputschisten ernst genommen zu werden.
Zuvor war er ein Bierzeltschreier wie viele andere auch. Für den sich doch ein Luddendorf, Kahr usw. nicht interessiert haben.
Aus der Schweiz!
Bei einer Vortragsreise hat er 1923 an Spenden ca. 30.000 Fränkli eingesammelt. Eine Summe mit der man im Deutschland der galoppierenden Inflation richtig etwas anfangen konnte.
Damit, mit dieser Kohle, gelang es Hitler in den Kreisen der "nationalen" Möchtegernputschisten ernst genommen zu werden.
Zuvor war er ein Bierzeltschreier wie viele andere auch. Für den sich doch ein Luddendorf, Kahr usw. nicht interessiert haben.
Ein Schweizer sagt N I E Fränkli! Das ist der Franken, oder Fr., SFr., CHF, oder Schtai oder Schtutz. Aber sonst nichts als die härteste Währung aller Zeiten.Suebe hat geschrieben:Preisfrage: Woher hatte Hitler das Geld für den Bürgerbräuputsch?
Aus der Schweiz!
Bei einer Vortragsreise hat er 1923 an Spenden ca. 30.000 Fränkli eingesammelt.
Das ist ein nicht aurottbares Gerücht der Deutschen.
Wahr ist, die Schweizer haben gerne Diminutiva - allerdings N I E im Zusammenhang mit der eigenen Währung.
Bierzeltschreier und Vortragsreise in die Schweiz passen aber nicht zusammen. Er dürfte dort kaum mit seinen Hasstiraden auf die jüdischen Novemberverbrecher aufgetreten sein. Auch gegen das internationale Finanzjudentum im Bankenstaat Schweiz zu wettern, dürfte er sich verkniffen haben.Suebe hat geschrieben:Aus der Schweiz!
Bei einer Vortragsreise hat er 1923 an Spenden ca. 30.000 Fränkli eingesammelt. Eine Summe mit der man im Deutschland der galoppierenden Inflation richtig etwas anfangen konnte.
Damit, mit dieser Kohle, gelang es Hitler in den Kreisen der "nationalen" Möchtegernputschisten ernst genommen zu werden.
Zuvor war er ein Bierzeltschreier wie viele andere auch. Für den sich doch ein Luddendorf, Kahr usw. nicht interessiert haben.
Sehr interessant, wusste ich nicht, dass Hitler im Ausland überhaupt Gehör fand.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Triton hat geschrieben:Bierzeltschreier und Vortragsreise in die Schweiz passen aber nicht zusammen. Er dürfte dort kaum mit seinen Hasstiraden auf die jüdischen Novemberverbrecher aufgetreten sein. Auch gegen das internationale Finanzjudentum im Bankenstaat Schweiz zu wettern, dürfte er sich verkniffen haben.Suebe hat geschrieben:Aus der Schweiz!
Bei einer Vortragsreise hat er 1923 an Spenden ca. 30.000 Fränkli eingesammelt. Eine Summe mit der man im Deutschland der galoppierenden Inflation richtig etwas anfangen konnte.
Damit, mit dieser Kohle, gelang es Hitler in den Kreisen der "nationalen" Möchtegernputschisten ernst genommen zu werden.
Zuvor war er ein Bierzeltschreier wie viele andere auch. Für den sich doch ein Luddendorf, Kahr usw. nicht interessiert haben.
Sehr interessant, wusste ich nicht, dass Hitler im Ausland überhaupt Gehör fand.
Ich halte dies für äußerst wichtig für den "frühen Hitler"
ein Luddendorf hätte doch niemals mit diesem Typen paktiert
Lossow, Kapp, Trotha das war der Umgang den Luddendorf pflegte.
Bis dieser Hitler mit den Fränklis ankam.
- Titus Feuerfuchs
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Henry Ford war ja auch einer seiner Bewunderer...
MfG,
Titus Feuerfuchs
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