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Buchtipp: "Die Kursker Schlacht: Das Ende der westlichen Legenden"

Der zerstörerische Krieg von Hitler und seinen Schergen gegen Europa

Moderator: Barbarossa

lutzger
Mitglied
Beiträge: 3
Registriert: 19.08.2024, 17:54

Hallo zusammen,

ich möchte Euch heute das Buch "Die Kursker Schlacht: Das Ende der westlichen Legenden" von Karsten Heinz Schönbach empfehlen, herausgegeben vom Verlag Lander & Børg. Das Buch liefert spannende neue Erkenntnisse zu einem historischen Thema, das viele von uns interessiert.

In der Literatur wird das Panzergefecht bei Prochorowka (häufig als Schlacht von Prochorowka bezeichnet) oft als großer Erfolg der Wehrmacht dargestellt, während die Rote Armee angeblich sinnlos Material verschwendete und kaum Verluste zufügte. Das wirft die Frage auf: Warum sollte sich die Rote Armee auf ein solches Gefecht einlassen, wenn die Wehrmacht kurz darauf das Feld räumte? Roman Töppel, ein anerkannter Historiker, sagte in einem Youtube-Video, dass er ebenfalls keine klare Antwort darauf habe. Schönbach deckt in seinem Buch nun auf, dass die Verluste der Wehrmacht viel höher waren, als bisher bekannt, und dass diese durch manipulierte Statistiken verschleiert wurden.

Ein weiterer Schwerpunkt des Buches ist die Analyse des Verhältnisses zwischen Hitler und seinen Generälen im Sommer 1943. Schönbach zeigt, gestützt auf detaillierte Dokumentenstudien, dass Hitler nicht der Hauptentscheider bei der Planung und Durchführung des Unternehmens "Zitadelle" war.

Das Buch zeichnet sich durch seine tiefgehende Recherche aus, die auch wenig beachtete Quellen berücksichtigt, und bietet eine umfassende Darstellung mit lückenlosen Quellenangaben. Für alle, die sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen möchten, ist dieses Buch eine echte Bereicherung.

Ihr könnt das Buch bei Amazon, Booklooker und direkt auf der Verlagsseite www.lander-borg.de kaufen. Am 20.9.24 gibt es zudem die Möglichkeit, ein signiertes Exemplar beim Vortrag von Dr. Schönbach im Bücherstall in der Bunker- und Bücherstadt Wünsdorf zu erwerben (weitere Infos unter https://www.lander-borg.de/kursker-schl ... cherstall/).

Viele Grüße, Thilo

PS: Ich kenne Dr. Schönbach persönlich und habe deshalb vielleicht einen verstellten Blick. Schreibt mir also bitte gern, was Ihr von dem Buch haltet :D
Skeptik
Mitglied
Beiträge: 496
Registriert: 06.06.2022, 17:50

Wer sich erst mal ein wenig informieren will, findet hier Interessantes:
Roman Töppel / Die Panzerschlacht bei Prochorowka: Fakten gegen Fabeln
https://www.portal-militaergeschichte.d ... orowka.pdf

Auf Seite 8 eine informative Karte zur Planung: „Operationsplanung ,Zitadelle‘ (Feinplanung)“ vom 23.04.1943
lutzger
Mitglied
Beiträge: 3
Registriert: 19.08.2024, 17:54

Inzwischen hat Roman Töppel das neue Buch von Schönbach auf academia.edu "kritisiert". Ziemlich unsachlich, wie ich finde. Schönbach ist inzwischen aber auch selbst auf diesem Portal vertreten und hat ihm mit einem ausführlichen Beitrag geantwortet. Und dieser Beitrag legt nochmal sehr detailliert dar, wie hoch die Verluste der Wehrmacht in Wirklichkeit waren. Das mühevoll in monatelanger Vorbereitung produzierte und herangeschaffte Material wurde bei dieser Panzerschlacht bei Kursk massiv bis zur Unverwendbarkeit beschädigt. Die herben Verluste machten es für die Wehrmacht unmöglich, überhaupt noch überzeugende Angriffe vorzutragen. Die sowjetischen Verluste waren natürlich auch enorm und überstiegen die deutschen, aber die Sowjetunion hatte die Ressourcen, sie auszugleichen, nachzustoßen und die Front damit in Richtung Berlin in Bewegung zu bringen. Töppel hat natürlich recht mit seiner Kritik an der überhöhten Darstellung des Gefechts bei Prochorowka in der sowjetischen Literatur (Anm.: obwohl er dann aber selbst mit dem russischen Sprachgebrauch argumentiert als Begründung dafür, dieses eintägige Gefecht am 12. Juli als eigenständige Schlacht zu bezeichnen), beteiligt sich aber selbst am Herunterspielen der deutschen Verluste und damit dem, was Schönbach den "Siegfried-Mythos" in der westlichen Geschichtsschreibung nennt. Die erfolgreiche Beschädigung der Angriffsfähigkeit im Ergebnis der Schlacht im Kursker Bogen wie auch des materialintensiven Panzergefechts bei Prochorowka machte es der Roten Armee möglich, ihren Vorteil in der Reproduzierbarkeit ihrer militärischen Mittel gegen die Wehrmacht im weiteren Kriegsverlauf auszuspielen. Schönbach liefert in seinem Aufsatz zahlreiche Beweise und hängt die Auszüge der Dokumente auch gleich noch direkt an den Aufsatz an. Wen es interessiert, kann man dort kostenlos herunterladen (nur Registrierung mit Email erforderlich). https://www.academia.edu/129612570/Panz ... %C3%B6ppel
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