Reform des Wahlrechts

[Barbarossa]

Lieber Beppe,
meiner Meinung nach hatte er nur geblöfft und wußte ganz genau, dass er nicht die Mehrheit hatte. Immerhin, die SPD blieb in der Regierung.

Ja. So wie ich es damals beobachtet hab, hatte Schröder ja noch versucht, einen Keil zwischen CDU und CSU zu treiben. Wenn es ihm tatsächlich gelungen wäre, diese Fraktion aus eigentlich 2 Parteien zu spalten, dann wäre die SPD tatsächlich wieder die stärkste Fraktion gewesen. Daß sein offensichlicher Plan nicht aufging, wissen wir heute. War einfach mal ein Versuch.

[dieter]

Lieber Barbarossa,
zu hoch gepokert.

[Barbarossa]

Lieber Barbarossa,
zu hoch gepokert.

Also ich muß ganz ehrlich sagen: das weiß ich nicht einmal. Ich hatte mit seinem "künstlich erzeugten" Mißtrauensantrag direkt den Eindruck, daß er gar nicht mehr weiter machen wollte. (Meine heutige Spekulation: Möglicherweise hatte er bereits ein Angebot von Gazprom bei sich auf dem Tisch liegen? ) Natürlich wollte er nach der Wahl noch das bestmögliche für die SPD aus dem Ergebnis machen, obwohl klar war, daß er nicht mehr Bundeskanzler bleiben konnte.
Das sind so meine Eindrücke, die mir von 2005 geblieben sind.

[dieter]

Lieber Barbarossa,
nur so zum Schreibstil, wenn Du schreibst, "ich muß ganz ehrlich sagen", dann vermittelst Du den Eindruck als ob Deine sonstigen Aussagen nicht ganz ehrlich sind. Bitte endschuldige den Einwurf von mir, ich mußte in der Vergangenheit solche Statements, des öftern lesen oder hören.
Vielleicht hatte er schon einen Vertag von Gazprom, er hatte ja Putin für "einen lupenreinen Demokraten" gehalten. Sei wie es, er ermöglichte der SPD weitere vier Regierungsjahre und mit der Agenda 2010, gegen die ich große Bedenken habe, auch die gößte sozialpolitische reform in Deutschland. Angie erntet nun dort wo Schröder gesät hat.

[Peppone]

Lieber Beppe,
meiner Meinung nach hatte er nur geblöfft und wußte ganz genau, dass er nicht die Mehrheit hatte. Immerhin, die SPD blieb in der Regierung.

Ja. So wie ich es damals beobachtet hab, hatte Schröder ja noch versucht, einen Keil zwischen CDU und CSU zu treiben. Wenn es ihm tatsächlich gelungen wäre, diese Fraktion aus eigentlich 2 Parteien zu spalten, dann wäre die SPD tatsächlich wieder die stärkste Fraktion gewesen. Daß sein offensichlicher Plan nicht aufging, wissen wir heute. War einfach mal ein Versuch.

Ein von vorneherein zum Scheitern verurteilter Versuch. Die CSU weiß ganz genau, dass sie ohne die CDU bundespolitisch keine Rolle mehr spielen würde, weil dann die CDU eine eigene bayerische Landespartei gründen würde, die der CSU so viele Stimmen abnehmen würde, dass es vorbei wäre mit den absoluten Mehrheiten, ja vielleicht sogar überhaupt mit den Mehrheiten für die CSU. Damit würde die CSU auch in keinen Bundestag mehr kommen und wäre eine reine Regionalpartei - und als solche zum Untergang bzw. zur Marginalisierung verurteilt.

Beppe

[dieter]

Lieber Beppe,
wie die Bayernpartei nach dem Kriege. Ich bin sowieso erstaunt, dass sich die CDU so auf der Nase rumtanzen lässt.

[Peppone]

Lieber Beppe,
wie die Bayernpartei nach dem Kriege. Ich bin sowieso erstaunt, dass sich die CDU so auf der Nase rumtanzen lässt.

Weil eine bayerische CDU bei weitem nicht die Stimmen bringen würde wie das die CSU tut. Also würde auch die CDU verlieren, wenn sie in Bayern mit der CSU konkurrieren würde. Auf mittlere Sicht zumindest.

Beppe

[dieter]

Lieber Beppe,
das ist natürlich eine Erklärung und sagt auch viel über die bayer. Befindlichkeiten aus. Es reicht nicht, wenn man flässenmäßig das größte Bundesland in Deutschland ist, aber zweimal versucht hat Bundeskanzler zu werden (Strauß und Stoiber) und es nicht geklappt hat,

[Peppone]

Lieber Beppe,
das ist natürlich eine Erklärung und sagt auch viel über die bayer. Befindlichkeiten aus. Es reicht nicht, wenn man flässenmäßig das größte Bundesland in Deutschland ist, aber zweimal versucht hat Bundeskanzler zu werden (Strauß und Stoiber) und es nicht geklappt hat,

Wofür reicht´s nicht? Warum nicht? Fehlt da was an deinem Mail?

Beppe

[dieter]

Lieber Beppe,
das ist natürlich eine Erklärung und sagt auch viel über die bayer. Befindlichkeiten aus. Es reicht nicht, wenn man flässenmäßig das größte Bundesland in Deutschland ist, aber zweimal versucht hat Bundeskanzler zu werden (Strauß und Stoiber) und es nicht geklappt hat,

Wofür reicht´s nicht? Warum nicht? Fehlt da was an deinem Mail?
Beppe

Lieber Beppe,
beide haben versucht durch Wahlen Bundeskanzler zu werden und bei Beiden hat es nicht geklappt.

[Peppone]

beide haben versucht durch Wahlen Bundeskanzler zu werden und bei Beiden hat es nicht geklappt.

Und wie hängt das nun damit zusammen, dass es neben der CSU keine zweite Unionspartei in Bayern gibt? Mir fehlt da irgendwie immer noch der Zusammenhang mit meinen früheren Ausführungen...

Beppe

[dieter]

Lieber Beppe,
wenn die Union mit zwei Kanzlerkandidaten antreten würde, dann kann sie sowieso nur verlieren. Deshalb hat die CDU in aussischtslosen Situationen zweimal bei Wahlen der CSU den Vortritt gelassen und beide Male ist der von der CSU genannte Kanzlerkandidt gescheitert.

[Barbarossa]

...Deshalb hat die CDU in aussischtslosen Situationen zweimal bei Wahlen der CSU den Vortritt gelassen und beide Male ist der von der CSU genannte Kanzlerkandidt gescheitert.

Das ist wahr. Woran lag das deiner Meinung nach? Kamen die Kandidaten im Rest Deutschlands nicht gut an?
Ich meine, Stoiber als Bundeskanzler hätte ich mir wirklich auch nicht vorstellen können...

[Peppone]

...Deshalb hat die CDU in aussischtslosen Situationen zweimal bei Wahlen der CSU den Vortritt gelassen und beide Male ist der von der CSU genannte Kanzlerkandidt gescheitert.

Das ist wahr. Woran lag das deiner Meinung nach? Kamen die Kandidaten im Rest Deutschlands nicht gut an?
Ich meine, Stoiber als Bundeskanzler hätte ich mir wirklich auch nicht vorstellen können...

Strauß genauso wenig, denke ich mal.

Der bei beiden hörbare bayerische Zungenschlag und ihr jeweiliger Charakter kamen nicht gut an. Trotzdem haben es beide fast geschafft. Schon allein das ist bemerkenswert, finde ich.
Was aus beiden geworden wäre als Bundeskanzler? Ehrlich: Ich weiß es nicht. Kann schon sein, dass sie fähige Kanzler geworden wären, insbesondere Strauß hätte wahrscheinlich einen interessanten "Touch" in die Bundespolitik gebracht (nein, das ist jetzt nicht nur negativ gemeint - der Mann war ein genialer Redner, anders als Kohl).

Beppe

[dieter]

...Deshalb hat die CDU in aussischtslosen Situationen zweimal bei Wahlen der CSU den Vortritt gelassen und beide Male ist der von der CSU genannte Kanzlerkandidt gescheitert.

Das ist wahr. Woran lag das deiner Meinung nach? Kamen die Kandidaten im Rest Deutschlands nicht gut an?
Ich meine, Stoiber als Bundeskanzler hätte ich mir wirklich auch nicht vorstellen können...

Lieber Barbarossa,
bis er versucht hat den Weg vom münchener Hauptbahnhof zum Flughafen zu erklären schon, bei aller Abneigung von mir ihm gegenüber, er war ein fleißiger Arbeiter, als Generalsekretär zwar zu skrupellos, das ist ihm aber von den eigenen Leuten heimgezahlt worden. Ich verstehe die bayer. Befindlichkeiten sowieso nicht, war mal in Riedenburg/Altmühltal mit meiner Familie im Urlaub, ließ mir dort die Haare schneiden, erzählte davon dem Verwalter, bei dem wir unsere Ferienwohnung gemietet hatten und der wurde plötzlich fuchsteufelswild, weiß bis heute nicht warum Anderseits mußten wir in einer Wirtschaft eine Stunde auf unser Essen warten. Beim Besuch in München und im Hofbräuhaus mußte unser Sohn, weil er sich Reiberdatschi (Katoffelpuffer) mit Apfelmuß bestellte hatte, auf sein Essen warten, nachdem wir schon fertig gegessen hatten. Die Kellnerin sagte uns kühl, dass wir ja Schnitzel hätten bestellen können, nur das beommen wir in Ffm. jeden Tag.