Das ganze Interview im TA:Zwingli war nach seiner Erfahrung in Marignano 1515 vorübergehend Pazifist. Seine Feldzüge gegen die katholischen Urkantone mit Feuer und Schwert waren dann aber eher vergleichbar mit jenen des IS.
Guldimann: Im Unterschied zu Luther hatte er ein politisches Verständnis für die Gemeinschaft der Gläubigen und ihr Verhältnis zu den Bürgern. Die Zürcher Disputation war eine Rechtfertigung Zwinglis gegenüber der Bürgerschaft. Es war nicht wie bei Luther in Worms eine Rechtfertigung gegenüber Karl V. und damit der Obrigkeit. Das Element der Gemeinde entstand bei Zwingli und findet sich dann später in unserer Kultur wieder, während Deutschland auch nach Luther viel obrigkeitsgläubiger war.
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/Auc ... y/30463162