Das Schicksal von Sprachen

Allgemeine politikwissenschaftliche Diskussionen

Moderator: Barbarossa

Ruaidhri
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Was die Linguisten definieren, passt nicht mehr in die Zeiten. Ein Kind, dass mit zwei Sprachen ( oder mehr) groß wird, spricht dann neben Englisch noch Walisisch. Oder neben Friesisch Hochdeutsch in seiner Umgebung.
Beides ist Erst-Sprachen-Erwerb als native speaker in einer zugegeben begrenzt zweisprachigen Umgebung.
Unbestritten, dass es nur noch- quer durch Europa in jeder Minderzahl- Sprache immer weniger werden, die so aufwachsen.
Ich denke gerade an eine Doku zu den Samen. Sprache hängt an Kultur hängt an Sprache.
Wird- wodurch auch immer- die ursprüngliche Lebensweise und Lebensgrundlage zerstört, so gerät die mit beidem zusammenhängende Sprache ins Hintertreffen weil die Gemeinschaft der Sprecher auseinander gerissen wird und in einer anderen Umgebung zu nur noch zu bewahrendem Kulturgut mutiert, dessen sich zu bedienen nur noch wenigen in die Wiege gelegt wird.
Schrieb ich schon vorher: In Amerika mit den indianischen Sprachen so gegangen.
In keinem Falle falsch, die Reanimation auf dualer Ebene zu fördern, auch Kinder von Anfang an wieder eine vom Tod bedrohte Sprache lernen zu lassen, so nebenbei, wie früher Plattdeutsch und Hochdeutsch auch gleichzeitg gelernt wurden.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
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Barbarossa
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Schwieriges Thema, aber ich tendiere dazu, Dietrich zuzustimmen. Ganz einfach aus dem Grunde, weil Sprache sich nur als Muttersprache entwickeln kann, so wie es bei lebendigen Sprachen üblich ist. In dem Moment, wo die Spache erlernt wird, wie eine Fremdsprache, geht die Möglichkeit verloren, dass sich diese Sprache noch fortentwickelt und man spricht von einer "toten Sprache".

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Ruaidhri
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Das sehe ich eben eingeschränkt, wenn im Elternhaus beide Sprachen benutzt werden und eben auch in der sonstigen Umgebung nebeneinander und abwechselnd gleichermaßen flüssig gesprochen werden.
Wie sonst auch in bilingualen oder mehrsprachigen Familien, in denen Kinder locker zwischen zwei oder mehr Sprachen wechseln, weil alle in der Umgebung gesprochen werden und -Spracherwerb im Vorschulalter- nicht anders gelernt werden sonst auch.
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Barbarossa
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Ok, also zweisprachige Familien - mehrsprachige Umgebung - da kann ich mich nicht hineindenken, weil ich sowas nicht kenne und auch nicht weiß, wie Mehrsprachigkeit als echte Umgangssprache funktionieren kann. Das übersteigt schlicht meinen Horizont.

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Paul
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Das beide Eltern zweisprachig sind, findet man sicherlich in Einwanderungsfamilien der 2. o. 3 Generation, wenn sie den Partner in der gleichen Herkunft gefunden o. auch gesucht hat. Normalerweise gibt es Zweisprachigkeit in gemischten Elternhäusern, d.h. jeder der Eltern hat eine andere Muttersprache. Die Kinder werden dann letztlich die Sprache der Umgebung bevorzugen, wenn das die Sprache eines Elternteils ist. Oft ist das dann auch die normale Umgangssprache in der Familie. In Graubünden gibt es auch Gemeinden, in denen ein großer Teil der Bevölkerung zweisprachig ist.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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dieter
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Lieber Paul,
oder wie in den USA und Brasilien, wo die Afroamerikaner die Sprache ihrer weißen Herrn angenommen haben. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Aneri

Einwanderungsfamilien behalten innerhalb der Familie Einsprachigkeit. Der beste Beispiel für Zweisprachigkeit sind gemischte Ehen, wo ein Teil der Eltern bewusst mit Kindern seine Sprache spricht und nicht des Landes, in dem sie wohnen. Übrigens meistens sind es die Mütter, die von Baby aus mit dem Kind intensiver kommunizieren.

Das AUS für viele Dialekte sehe ich auch in der gesellschaftlichen Tendenz, wo die Familien einerseits kleiner werden und es wird gefordert die Eigenständigkeit des Nachwuchses, in dem sie möglichst früh die Elternhaus verlassen.
Somit sinkt die Kommunikationsrate in der Sprache s. z. auf unterste Ebene. Es wird nicht tief genug in dem Heranwachsendem verankert, damit er sie weiterträgt. In dem Sinne, wenn gesellschaftlich nicht passiert, werden wir wohl auch etwas wie ein sprachliches Zoo bilden müssen, um die Sprachen künstlich am leben zu erhalten. Ich hoffe aber, dass sich auch gesellschaftlich was ändert. Weil die Einzelhaushalte (die übrigens, Barbarossa, dem Umstand der intensiven Forderung einer Individualität und der Vernachlässigung der Gemeinschaft zu verdanken haben(!)) bzw. Kleinfamilien sind auch ein Aussterbeurteil für einer Gesellschaft. So steht mir vor Augen der Symbol sich selbst in Schwanz beissenden Schlange...
Dietrich
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Ruaidhri hat geschrieben:Das sehe ich eben eingeschränkt, wenn im Elternhaus beide Sprachen benutzt werden und eben auch in der sonstigen Umgebung nebeneinander und abwechselnd gleichermaßen flüssig gesprochen werden.
Wie sonst auch in bilingualen oder mehrsprachigen Familien, in denen Kinder locker zwischen zwei oder mehr Sprachen wechseln, weil alle in der Umgebung gesprochen werden und -Spracherwerb im Vorschulalter- nicht anders gelernt werden sonst auch.
Das sind doch aber Grenzfälle und Ausnahmen. In der Regel gilt eine Sprache als "tot", wenn niemand sie mehr als Muttersprache benutzt. Und diesen Sprachentod sind im Lauf der Zeit viele Sprachen gestorben, in Europa u.a. Manx-Gälisch (seit 1974), Polabisch-Wendisch (!8. Jh.), Masurisch (ist vermutlich in den letzten Jahrzehnten ausgestorben) usw.

Viele Sprachen sterben buchstäblich mit ihrem letzten Sprecher aus, fast jedes Jahr und in den verschiedensten Regionen der Welt. So u.a. Homa (Sudan, seit 1975 ausgestorben), Kaniet (Neu-Guinea, seit 1915), Moksela (seit 1974, Indonesien, Insel Buru), Omuranu (Peru, seit 1958), Yavitero (Venezuela, seit 1984), Kusanda (Nepal, seit 1980er Jahren), Jugisch (Russland, Region Krasnojansk, seit 1974) usw. usw.

Das Sterben einer Sprache ist ein komplexer und langwieriger Prozess und meist Folge eines längeren Siechtums. Die meisten sterbenden Sprachen standen vorher unter einem situationellen und prestigemäßigem Druck einer anderen, dominanten Sprache. Irgendwann wird der Druck zu groß und die Sprache stirbt einem meist leisen und versickernden Tod.
Spartaner
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Dietrich hat geschrieben:Wie lässt sich sich das unterschiedliche Schicksal von Sprachen erklären, deren Sprecher einer Invasion zum Opfer fallen?
Ob und wie eine Sprache stirbt hängt von sehr vielen Kriterien ab. Zudem bestimmen auch die Kriterien des jeweiligen Zeitalters, warum eine Sprache ausstirbt und in jedem Zeitalter gibt es andere günstige Vorrausetzungen für das aussterben einzelner Sprachen.
Wenn wir den Sprachentod begreifen wollen, der sich nach oder während einer Inavasion abspielt, ist dies auch epochal unterschiedlich zu betrachten. In der heutigen Epoche oder Zeitalter wird kaum eine Sprache infolge eine Invasion ausgerottet, es sei denn man geht so brachial vor wie der IS in Syrien oder dem Irak und man ist an keine internationale Abmachung gebunden.
Zur Zeit der Wildbeuter war es sicherlich egal, ob man die andere Gruppe vollständig ausrottete, denn sie waren Nahrungkonkurenten . Von Papua Neuguineas Naturvölkern wissen wir, dass so ein Gruppenkonflikt jahrelang, ja jahrhunderte lang schwelen konnte und zum vollständigen Erlöschen der anderen Gruppe führen konnte. In Zeiten der Landwirtschaft und in Gebieten des Fischfanges (z.B. bei den Basken) sieht die Situation grundlegend anders aus. Die Invasoren hatten nicht die Verständnis zur Handhabung der Produktionsmittel und das Wissenspotential effektiv dort leben zu können. Wenn man die Besiegten ausrottete, hatte man für die eigene zugeführte Bevölkerung nichts zu essen, denn man konnte dann nichts mit den eroberten Gebieten anfangen, da man nicht wusste wie man sie am effektivsten bewirtschaftete. Also hat man immer einen gewissen Teil der Bevölkerung überleben lassen, damit man von ihren Erfahrungen vom Nahrungserwerb, sei es Fischfang oder Landwirtschaft profitieren konnte. Zudem braucht man als Herrscherkaste selbst nicht mehr für die Nahrungssuche und Nahrungserwirtschaftung soviel Energie aufbringen und konnte sich anderen Aufgaben widmen. Das bot dem eroberten Völkern eine neue Chance ihre eigene Sprache zu erhalten. Dafür mussten sie aber auch genügsam sein und jedes ihr auferlegte Schicksal akzeptieren. Sonst erging es ihnen z. B. wie den Galliäern oder anderen Völkern.
Auch bei einer Versklavung bedeutete es nicht unbedingt, dass die Sprache aussterben musste -siehe Verschleppung der Juden nach Babylon. Vom Turm -(Turmbau) zu Babel wissen wir z.B., dass die Sklaven die ihn erichteten unterschiedliche Sprachen gesprochen haben.
Allerdings muss man sagen, dass durch Versklavung, Völker auch auseinadergerissen worden und deren Folge der Tod der jeweiligen Sprache bedeuten konnte. -siehe vielleicht der Untergang der Hetither-
Dietrich
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Spartaner hat geschrieben: Auch bei einer Versklavung bedeutete es nicht unbedingt, dass die Sprache aussterben musste -siehe Verschleppung der Juden nach Babylon. Vom Turm -(Turmbau) zu Babel wissen wir z.B., dass die Sklaven die ihn erichteten unterschiedliche Sprachen gesprochen haben.
Ich sagte ja bereits eingangs, dass es keine allgemeingültige Regel gibt, ob eine Sprache stirbt oder von einer anderen dominanten Sprache überformt wird. Die Sprachgeschichte Europas verlief sehr unterschiedlich. Meist haben Eroberer ihre eigene Sprache durchgesetzt - so z.B. die Angelsachsen in England oder die Türken in Kleinasien -, zuweilen aber haben sie die Sprache der Unterworfenen übernommen, sei es, weil sie ein hohes Prestige hatte, sei es, weil sie den Erfordernissen der Administration und der Rechtsprechung besser angepasst war. So geschag das z.B. in Frankreich, wo die Franken ihr germanisch-fränkisches Idiom aufgaben und die Sprache der unterworfenen gallo-römischen Mehrheitsbevölkerung übernahmen.

Was das Hebräische betrifft, so haben es die Juden viele Jahrhunderte gesprochen, bis es schließlich - auf durchaus friedlichem Wege - ab Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. vom Aramäischen verdrängt wurde. Ursache waren das Babylonische Exil und die Zerstörung des Jerusalemer Tempels und schließlich die jüdische Diaspora.

Aramäisch wurde in diesem 1. Jahrtausend v. Chr. zur Lingua franca Vorderasiens und verdrängte u.a. auch das Akkadische der Assyrer. Bereits 1000 v. Chr. gab es in Assyrien mit dem Akkadischen und dem Aramäischen zwei Amtssprachen und nach dem Zusammenbruch Assyriens und des Neubabylonischen Reiches wurde Aramäisch auch Kanzleisprache der Perser.
Spartaner hat geschrieben:Allerdings muss man sagen, dass durch Versklavung, Völker auch auseinadergerissen worden und deren Folge der Tod der jeweiligen Sprache bedeuten konnte. -siehe vielleicht der Untergang der Hetither-
Wenn ein Staat untergeht, seine Bevölkerung zerstreut wird und ihre Identität verliert, stirbt auch die Sprache. So z.B. das Latein der Römer, das allerdings in transformierter Form in den romanischen Sprachen überlebte, ferner das Hethitische, das Minoische und andere. Den Tod mancher Sprachen verursachte auch die Expansion der Araber im 7./8. Jh. So verschwand z.B. das Altäyptische, das immerhin mehrere Jahrtausende (!) von den Ägyptern gesprochen worden war. Lediglich die christlichen Kopten bewahrten noch eine jüngere letzte Form des Ägyptischen, bis es im 17. Jh. als Verkehrssprache ausstarb und nur noch zu liturgischen Zwecken Verwendung fand.

I
Paul
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Die Verschleppung der jüdischen Oberschicht hat nichts mit Überleben o. nicht ihrer Sprache zu tun. Die Sprache überlebte in der zurückgebliebenen Mehrheitsbevölkerung der ganzen Region. Es ist sowieso kein gutes Beispiel. Die "Juden" hatten keine eigne Sprache. Sie waren Teil der Kanaanitschen Sprachnation. Das Jüdische/Kanaanitische/Nordwestsemitische entwickelte sich zum Aramäischen weiter. Möglicherqweise als ein Ausgleichsprozeß mit anderen semitischen Dialekten z.B. dem Akadischen zu der neuen Hochsprache.
Eine versklavte Bevölkerung kann kaum etwas zur zukünftigen Sprache beitragen.
viele Grüße

Paul

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Paul hat geschrieben:Die Verschleppung der jüdischen Oberschicht hat nichts mit Überleben o. nicht ihrer Sprache zu tun. Die Sprache überlebte in der zurückgebliebenen Mehrheitsbevölkerung der ganzen Region. Es ist sowieso kein gutes Beispiel. Die "Juden" hatten keine eigne Sprache. Sie waren Teil der Kanaanitschen Sprachnation. Das Jüdische/Kanaanitische/Nordwestsemitische entwickelte sich zum Aramäischen weiter. Möglicherqweise als ein Ausgleichsprozeß mit anderen semitischen Dialekten z.B. dem Akadischen zu der neuen Hochsprache.
Eine versklavte Bevölkerung kann kaum etwas zur zukünftigen Sprache beitragen.
Da bin ich vollkommen anderer Ansicht. Die Verschleppung der Oberschicht der Juden lässt sich sehr gut als Beispiel für das Überleben einer Sprache nachvollziehen. Das Überleben der jüdischen Sprache war quasi von mehren Faktoren abhängig.
1. Die Juden wurden von Nebukadenzar verschleppt. Bekamen aber seine Gnade zu spüren und konnten dadurch im Exil ihre Sprache und ihren Glauben bewahren. 2. Die Juden im Exil fügten sich dem Schicksal und bewahrten ihre Sprache und konnten im Exil, die Tora, also die fünf Bücher Mose mit ihren Gesetzestexten zusammenstellen, was auch ein Meilenstein für die Stärkung der jüdische Indentität bedeutete, denn die Juden waren bekanntlich nicht immer ein geeintes Volk 3. Die neuen Eroberer Babylons- die Perser lassen unter Kyros II. Gnade über die Juden kommen. Sie lassen die Juden im Exil nicht hinrichten oder rotten sie gar aus, sondern entlassen sie in ihre Freiheit. Hätte Kyros keine Gnade gezeigt und wäre ähnlich auch gegen die restlichen Haufen Juden im Nahen Osten vorgegangen wie einige assyrische Herrscher z.B. wie in Lachisch gemacht haben, wäre auch die hebräische Sprach Gefahr gelaufen, auszusterben.
Zuletzt geändert von Spartaner am 17.05.2015, 01:15, insgesamt 2-mal geändert.
Spartaner
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Paul hat geschrieben: Das Jüdische/Kanaanitische/Nordwestsemitische entwickelte sich zum Aramäischen weiter. Möglicherqweise als ein Ausgleichsprozeß mit anderen semitischen Dialekten z.B. dem Akadischen zu der neuen Hochsprache.
Eine versklavte Bevölkerung kann kaum etwas zur zukünftigen Sprache beitragen.
Durch das babylonische Asyl änderte sich auch etwas in der Sprache der Juden, denn ab da an kam die aramäische Sprache zunehmend in Gebrauch und trug zu einer Veränderung der Sprache in der Region bei.
" Nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels durch Nebukadnezar II. im Jahre 586 v. Chr. und dem darauf folgenden babylonischen Exil kam die dortige Amtssprache Aramäisch unter den Juden in Umlauf, sodass das Hebräische fortan in Konkurrenz zum Aramäischen stand und viele Einflüsse von diesem aufnahm."

Nach der Zerstörung des Zweiten Tempels zu Jerusalem im Jahre 70 n. Chr. verlagerte sich das Zentrum jüdischen Lebens von Judäa nach Galiläa und ins Exil. Etwa ab dem Jahre 200 hörte Hebräisch auf, als Alltagssprache zu fungieren. Es blieb indessen eine Sakralsprache, wurde jedoch nie ausschließlich zu liturgischen Zwecken benutzt.........."
http://de.wikipedia.org/wiki/Hebr%C3%A4ische_Sprache
Dietrich
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Paul hat geschrieben:Die Verschleppung der jüdischen Oberschicht hat nichts mit Überleben o. nicht ihrer Sprache zu tun. Die Sprache überlebte in der zurückgebliebenen Mehrheitsbevölkerung der ganzen Region.
Das trifft sicher zu. Inwieweit die Juden des Babylonischen Exils weiterhin hebräisch sprachen, wissen wir nicht. Auf jeden Fall überlebte es im alten Restgebiet des Staates Juda, wurde aber dennoch bald vom Aramäischen verdrängt.
Paul hat geschrieben: Die "Juden" hatten keine eigne Sprache.
Das ist aber eine merkwürdige und zudem unzutreffende Behauptung. Hebräisch ist eine der alten kanaanitischen Sprachen, zu denen neben dem Hebräischen das Phönizische, Ammonitische und Moabitische zählen. Alle diese Sprachen gehören zur Gruppe der nordwestsemitischen Sprachen, die auch Aramäisch und Ugaritisch umfassen.

Hebräisch ist also ganz unstrittig die Sprache der Israeliten/Juden und damit eng verwandt mit den anderen kanaanitischen Sprachen.
james
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