Das Phänomen Fremdenfeindlichkeit

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Moderator: Barbarossa

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dieter
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Renegat hat geschrieben:Was seid ihr nur für alte mißtrauische Grantler. Wenn es nur euch gäbe, bräuchten wir noch viel mehr Migration, ihr könntet ja noch nicht mal ´nen Joghurt verkaufen, geschweige denn ´nen Teppich. :D Und das gesamte Versicherungs- Banken- und Immobiliengeschäft müßte komplett von Fremdarbeitern bewältigt werden.

Glücklicherweise sind nicht alle Altdeutschen so, sonst hätte ich das für ein genetisches Neandertalerbe gehalten. :)
Lieber Renegat,
was willst Du eigentlich :?: und dann noch die lieben Neandertaler vereinnahmen, von denen wir die Haut- und Haarfarbe haben. :wink: :mrgreen: Ich habe hier mehrmals geschrieben, dass ich jedem die deutsche Staatsangehörigkeit gönne, der was leistet und sie haben will. Habe die Fußbalspielerinnen Stefi Jones und dMbabi angeführt, hat inzwischen geheiratet und heißt glaube ich Lakic, die Tore am laufenden Band für Deutschland geschossen haben. Deutlicher kam man nicht erklären, dass man Zuzug von Ausländern haben will, die auch was auf ihrem Gebiet leisten. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Renegat
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Du warst doch auch gar nicht gemeint, Dieter. :) Auch wenn ich deine Gründe und sportlichen Auswahlkriterien etwas seltsam finde.
RedScorpion

Barbarossa hat geschrieben: ...
Aber ist es nicht eigentlich schon eine Verleugnung der eigenen Identität, wenn ein Vietnamese von sich sagt, er sei stolz ein Deutscher zu sein? Und offensichtlich stimmt es nicht mal. Es genügt doch, wenn er dann sagt, er lebt gerne hier. Das klingt ehrlicher und ist auch nachvollziehbar. Oftmals kommt es sehr auf die Formulierung an.
Irgendwo schrieb ich das schon mal, dass die deutsche Sprache eine sehr nuancenreiche Sprache ist. Da die richtigen Formulierungen zu finden, ist sicher für einen Ausländer nicht so ganz einfach. Daswill ich gerne einräumen.
Offensichtlich nicht nur für Ausländer oder Bürger, denen ein solcher Status zugeschrieben wird.

Was meinst Du, wie es aussieht, in einem Thread über Fremdenfeindlichkeit gelebten Rassismus darzustellen, garniert mit der ersten Strophe des Deutschlandlieds?

Mannomann ...


P.S. Mir ist klar, dass Hoffmann von Fallerslebens Realitäten damals andere waren als die heutigen, und der NS nicht seine Schuld ist.
Auch, dass Titus' Link der Strophe bräsigem Beharren eines manchen Users begegnen wollte, der dummdreist behauptet, die Schweiz habe doch gefälligst zu Deutschland zu gehören, und sich einen feuchten Kehricht darum schert, wo die Etsch fliesst (oder aber zu doof ist, es zu wissen).
Aber n büschn zwischen den Zeilen zu lesen und auf die Formulierung zu achten, könnte manchmal nicht schaden hier.
Es sei denn, es sollte 'n Gag sein, aber dann muss man es so auch kenntlich machen.



LG
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dieter
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Renegat hat geschrieben:Du warst doch auch gar nicht gemeint, Dieter. :) Auch wenn ich deine Gründe und sportlichen Auswahlkriterien etwas seltsam finde.
Lieber Renegat,
dann bin ich aber beruhigt. :wink: :mrgreen: Erfolge auf anderen Gebiet wie bei Herrn Einstein sind mir genauso genehm, mir fiel nur kein anderer Grund zur Zeit ein. Außerdem ist bei diesen ersichtlich, dass sie doch woanders herkommen. Ich könnte auch noch den Sternekoch Nelson Müller nennen.:wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Titus Feuerfuchs
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dieter hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:Du warst doch auch gar nicht gemeint, Dieter. :) Auch wenn ich deine Gründe und sportlichen Auswahlkriterien etwas seltsam finde.
Lieber Renegat,
dann bin ich aber beruhigt. :wink: :mrgreen: Erfolge auf anderen Gebiet wie bei Herrn Einstein sind mir genauso genehm, mir fiel nur kein anderer Grund zur Zeit ein. Außerdem ist bei diesen ersichtlich, dass sie doch woanders herkommen.[...]
Einstein war Deutscher.

Ich verstehe den Zusammenhang deiner Aussage daher nicht... :?:
MfG,
Titus Feuerfuchs
Renegat
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Renegat hat geschrieben:Du warst doch auch gar nicht gemeint, Dieter. :) Auch wenn ich deine Gründe und sportlichen Auswahlkriterien etwas seltsam finde.
dieter hat geschrieben:Lieber Renegat,
dann bin ich aber beruhigt. :wink: :mrgreen: Erfolge auf anderen Gebiet wie bei Herrn Einstein sind mir genauso genehm, mir fiel nur kein anderer Grund zur Zeit ein. Außerdem ist bei diesen ersichtlich, dass sie doch woanders herkommen. Ich könnte auch noch den Sternekoch Nelson Müller nennen.:wink:
War Einstein nicht u.a. Schweizer, ist bei mir jedenfalls so abgespeichert?

Bei deinen 3 Beispielen mag für dich was ersichtlich sein, Dieter, erhörlich sind die so deutsch wie du und ich. Alle 3 hier geboren bzw. ab Kleinkind aufgewachsen, Müller wie Rösler. Die beiden Frauen haben mind. ein deutsches Elternteil. Nach meiner Ansicht kann man die nun wirklich nicht als Fremde bezeichnen, waren wahrscheinlich schon immer deutsche Staatsbürger.
Deine Beiträge sind aber ein Beispiel, wie langsam sich die optische Sicht, was einen "richtigen" Deutschen ausmacht, ändert. Manchmal muß man sich das selbst klarmachen, dass man Deutschsein heute nicht mehr am Aussehen erkennen kann. Aber du bist ja geistig flexibel, Dieter, dir traue ich das zu. :wink:

Beruflich habe ich lange mit vielen Menschen unterschiedlicher Schichten telefoniert, meist blieb keine Zeit über den Namen nachzudenken, da ich eine Nummer zur EDV-Recherche brauchte und deshalb in erster Priorität nachfragte. Wenn mir irgendwann anhand des Namens aufging, dass es bei meinem Gesprächspartner einen sog. Migrationshintergrund geben könnte, war ich oft erstaunt, weil ich mich gerade locker auf Augenhöhe mit ihm unterhielt. Das war nicht bei allen Gesprächen so, manche waren mühsam und manche von den mühsamen Gesprächspartnern hießen Meyer, Müller, Schulze oder was anderes urdeutsches.
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Titus Feuerfuchs
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Renegat hat geschrieben: War Einstein nicht u.a. Schweizer, ist bei mir jedenfalls so abgespeichert?

Geboren und aufgewachsen in Deutschland, dann in die Schweiz emigriert, wo er auch seine Abitur ablegte und die schweizer Staatsbürgerschaft erlangte.
Renegat hat geschrieben: Deine Beiträge sind aber ein Beispiel, wie langsam sich die optische Sicht, was einen "richtigen" Deutschen ausmacht, ändert. Manchmal muß man sich das selbst klarmachen, dass man Deutschsein heute nicht mehr am Aussehen erkennen kann.
Das stimmt.
Es ist aber logisch, dass das seine Zeit braucht, und es auch nötig und legitim ist, diese den autochthonen Deutschen zuzugestehen, ohne gleich mit der Rassismuskeule herumzufuchteln.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Barbarossa
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Renegat hat geschrieben:...
Deine Beiträge sind aber ein Beispiel, wie langsam sich die optische Sicht, was einen "richtigen" Deutschen ausmacht, ändert. Manchmal muß man sich das selbst klarmachen, dass man Deutschsein heute nicht mehr am Aussehen erkennen kann...
Die Frage, die sich mir dabei stellt, ist ob man zwingend jeden mit Migrationshintergrund in die Kategorie "Deutsch" pressen muß. Ist eine solche Gleichmacherei überhaupt nötig?
Für mich hängt die Identität als Deutscher tatsächlich nicht ausschließlich von der Staatsbürgerschaft ab, sondern das ist (vielleicht sogar vorrangig) eine kulturelle Identität. Das hängt sicher auch mit meiner eigenen Biographie zusammen, denn bis 1990 war ich zwar Staatsbürger der DDR aber die Nationalität war Deutsch. Das hieß auch ganz offiziell so. Ich glaube, diese Schere werde ich auch nicht mehr los. Aber das hatte ich schon woanders erwähnt.


Frage: Soll ich die Beiträge über alternative historische Grenzen hier abtrennen und woanders anfügen?
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Renegat
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Renegat hat geschrieben:...
Deine Beiträge sind aber ein Beispiel, wie langsam sich die optische Sicht, was einen "richtigen" Deutschen ausmacht, ändert. Manchmal muß man sich das selbst klarmachen, dass man Deutschsein heute nicht mehr am Aussehen erkennen kann...
Barbarossa hat geschrieben:Die Frage, die sich mir dabei stellt, ist ob man zwingend jeden mit Migrationshintergrund in die Kategorie "Deutsch" pressen muß. Ist eine solche Gleichmacherei überhaupt nötig?
Für mich hängt die Identität als Deutscher tatsächlich nicht ausschließlich von der Staatsbürgerschaft ab, sondern das ist (vielleicht sogar vorrangig) eine kulturelle Identität.
Hmh, hast du meinen ganzen Beitrag gelesen oder nur das Kurzzitat von Titus? Dann erkläre mir mal, wie sich deine Identität von der eines Nelson Müller oder Rösler unterscheidet?

Der einzige Unterschied, den ich mir vorstellen kann, ist, dass die beiden Erfahrung mit Fremdenfeindlichkeit gemacht haben dürften. Du aber nicht. Und das obwohl die beiden gar keine Fremden sind.
Barbarossa hat geschrieben:

Frage: Soll ich die Beiträge über alternative historische Grenzen hier abtrennen und woanders anfügen?
Das gehört eigentlich nicht mehr zum Thema Fremdenfeindlichkeit.
Jaaaa, ordentlich aufgeräumte Themen finden immer meine Zustimmung.
RedScorpion

Barbarossa hat geschrieben: ---
Frage: Soll ich die Beiträge über alternative historische Grenzen hier abtrennen und woanders anfügen?
Das gehört eigentlich nicht mehr zum Thema Fremdenfeindlichkeit.
Das Entlarvende ist aber, dass die Debatte über historische Grenzen und "wer Deutscher ist, bestimme ich" bzw. Hoffmann von Fallersleben (sprich die Sprache oder die Kultur) gerade im eben abgetrennten Thread über Fremdenfendlichkeit aufkommt.

Das ist kein Zufall ("Phänotyp" hatten wa ja ooch schon, kulturelle Abstammung auch; fehlt eigentlich nur noch "Gene" und so. Dann hätten wir alles zusammen: Lebensraum, nordische Rasse, Germanentum, Arierausweis).


LG
Paul
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Eigentlich sind Fremdenfeindlichkeit und die Frage, wer unter welchem Gesichtspunkt Deutscher ist bzw. von wem als Deutscher angesehen wird, auch 2 fast ganz unterschiedliche Fragen. Wenn man im nicht deutschsprachigen Ausland Urlaub macht, macht begegnet man dauernd "Fremden" und die wenigsten haben dabei oft ein Gefühl der Feindlichkeit.
Wenn ich extreme Situationen im Fernsehen sehe o. darüber lese, bekomme ich manchmal Anwandlungen feindseliger Gefühle. Wenn ich assoziere, das ich damit selbst konfrontiert werden könnte, bekomme ich etwas Angst. Solche Entwicklungen können auch aus dem Ausland kommen. Die Entwicklung, das sich Jugendliche bewaffnen und bei Streitigkeiten Messer eingesetzt werden, ist etwas, was ich leider etwas mit Migration aus bestimmten Regionen und misslungener Integration assoziiere. Weitere negative Assoziationen sind Ehrenmorde und Bekleidung zur Abgrenzung.
Wenn Einwanderer bei uns im Verein mit uns Wasserball spielen, dann erlebt man eine sehr positive Integration und Aufnahme der Kameraden. Mit Leuten, die sich abgrenzen hat man ja logischerweise wenig Kontakt.
Ich gehöre eher zu denen, die Leute eher eindeutschen z.B. Deutschschweizer, Südtiroler, Österreicher, auch schon mal Holländer/Flamen, Auslandsdeutsche verschiedenster Regionen. Bei Leuten in Deutschland, die mit mir deutsch reden, gehe ich erstmal davon aus, das sie Deutsche sind.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Barbarossa
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Renegat
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Jetzt ist es ziemlich durcheinander, mein Beitrag von gestern abend mit einigen Fragen an dich, Barbarossa, ist nicht mehr da und der bezog sich doch ganz eindeutig auf Fremdenfeindlichkeit.
Renegat
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Barbarossa, du hast mich mißverstanden, ich meinte nur die Posts über das Deutschlandlied seien zu verschieben. Nun hast du alles ausgelagert und bei Paul fängt die Fremdenfeindlichkeit erst bei Messerstechereien an.
Im Nachhinein gebe ich RS recht, Fremdenfeindlichkeit in den Köpfen entsteht durch alte Bilder und das muß man auch benennen können.
Also wäre ich dafür, diese Beiträge wieder zurück in Fremdenfeindlichkeit, bitte.
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Barbarossa
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Renegat hat geschrieben:... Dann erkläre mir mal, wie sich deine Identität von der eines Nelson Müller oder Rösler unterscheidet?
Ganz einfach - und die Antwort bezieht sich sowohl auf Philipp Rösler als auch auf Nelson Müller - sie sind beide nicht in Deutschland geboren und haben keine deutschen leiblichen Eltern, wurden aber von Deutschen adoptiert und leben nun hier. Sie mögen beide sympatische Menschen sein, aber sind es nun Deutsche? Ich gab da so meine Schwierigkeiten, auch wenn sie beide einen deutschen Personalausweis besitzen.
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