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Wappen und Wappenkunde

Kommunalwahlen, Meinungsumfragen, Konflikte, Religionen, Ereignisse

Moderator: Barbarossa

Marianne E.
Mitglied
Beiträge: 1914
Registriert: 13.04.2019, 16:51

Seit 1927 werden in der Deutschen Wappenrolle (DWR) die registrierten Wappen in mittlerweile 78 Bänden veröffentlicht.
Die Deutsch Wappenrolle wird von einem gemeinnützigen Verein geführt. Bürgerliche und adlige Wappen werden auf Antrag und nach Überprüfung registriert. Über diesen Akt gibt es gibt eine Urkunde mit Foto.
Die Registrierung in der Wappenrolle schützt vor missbräuchlicher Verwendung und dient der Forschung.

Familienwappen .png
Familienwappen .png (48.7 KiB) 257 mal betrachtet


Ein Wappen wird immer dann zum Familienwappen, wenn mehrere Personen es aufgrund ihrer familiären Bindung führen.

Das Wappen dieser Familie zeigt in Grün einen wellenartig gebogenen goldenen Balken, der von drei silbernen Maiglöckchenstängeln, jeweils mit zwei Blättern, begleitet wird. Auf dem Helm befinden sich zwei goldene Büffelhörner, die mit einem gelben Balken belegt sind und deren Öffnungen jeweils mit einem Maiglöckchenzweig besteckt sind. Die Decken sind grün-gelb.

In der Heraldik (Wappenkunde) hat jedes Element eines Wappens eine ganz bestimmte und festgeschriebene Bedeutung. So ist das Maiglöckchen z. B. ein Symbol für gute Eigenschaften und Werte. Das bedeutet, dass durch die Wahl des Maiglöckchens diese Familie bestimmte Werte hochhält, wie Bescheidenheit, Liebe und Zufriedenheit und eine Verbundenheit mit der Natur.
Die Büffelhörner sollen Stärke und Tapferkeit symbolisieren und auf die Jagd hinweisen.
Skeptik
Mitglied
Beiträge: 545
Registriert: 06.06.2022, 17:50

"Beltane", das Fest des beginnenden Sommers in der Nacht zum 1. Mai war eines der wichtigsten keltischen Jahresfeste. "Samhain" markierte ein halbes Jahr später (1. November) den Winterbeginn, vergleichbar mit dem christlichen Allerheiligenfest. Beltane war der Fruchtbarkeit - dem Leben - gewidmet, Samhain dem Tod. Zu beiden Festen wurden nächtliche Feuer entzündet. Für die Kelten waren an Beltane und Samhain die Grenzen zur Anderswelt, zur Welt der Toten und Elfen, der Götter und Dämonen, aufgehoben. Das war die Zeit für Zauber und Magie. Zu Beltane wurde häufig das Vieh durch zwei Feuerstöße getrieben - eine Art Gesundheitszauber.

Auch bei den Germanen war der 1. Mai ein besonderer Festtag. Für sie vermählte sich an diesem Tag die Erdgöttin Freya mit dem Himmelsgott Wotan. Den Göttern zu Ehren zog ein mit Blättern bekränztes Paar, der Maikönig und die Maikönigin, in den Wald. Anschließend vollzogen sie einen symbolischen Liebesakt vor den Augen der Gemeinschaft.

Der Maiweg war der Weg, den eine Prozession jedes Jahr zum 1. Mai nahm. Das Ziel war der Maibaum.

Diese Vielzahl der Maiglöckchen gibt dem Wappen eine freundliche Ausstrahlung. Humor des Gestalters kommt zum Ausdruck durch die Maiglöckchen in den Spitzen der Büffelhörner.

Familienwappen sind oft ein Ausdruck wachsenden Selbstbewußtseins des Bürgertums. Im Thurgauer Jahrbuch 1935 wird ab Seite 15 auf die Geschichte der Familienwappen eingegangen:

...Die Sachlage liegt nämlich für die Mehrzahl der Bürger unseres Landes und vor allem unseres Kantons Thurgau so, daß die Existenz eines historisch überlieferten Familienwappens die Ausnahme und das Fehlen eines solchen Symbols die Regel ist. Unsere Landbevölkerung war bis Ende des 18. Jahrhunderts leibeigen und untertan; wie hätten sie unter solchen Umständen Siegel und Wappen, die Vorrechte der regierenden Stände und des ritterlichen Adels führen können? Allerdings haben die Bürger der Städte, deren Selbstbewusstsein durch den materiellen Wohlstand schon früh gekräftigt und gehoben wurde, den ritterlichen Brauch nachgeahmt und sich - namentlich auf Schützentafeln - eigene Wappen mit Helm und Helmzier zugeeignet…

...Die Wappenkunde ist ein Teil der Familienforschung, der die strenge Historie angenehm verschönt und ein künstlerisches Element in sie hineinträgt. Mag auch die liebe Eitelkeit ein Wörtlein mitsprechen und wird gerade auf diesem Gebiet von unbefugten Elementen allerlei gesündigt und gepfuscht, so erhebt doch der enge Zusammenhang mit der genealogischen Wissenschaft die Familienheraldik zu höherer Bedeutung; ihr Wert in künstlerischer Bedeutung ist unbestreitbar...
repo
Mitglied
Beiträge: 87
Registriert: 27.03.2025, 07:27

Skeptik hat geschrieben: 13.08.2025, 09:51 ./.

Familienwappen sind oft ein Ausdruck wachsenden Selbstbewußtseins des Bürgertums. Im Thurgauer Jahrbuch 1935 wird ab Seite 15 auf die Geschichte der Familienwappen eingegangen:

...Die Sachlage liegt nämlich für die Mehrzahl der Bürger unseres Landes und vor allem unseres Kantons Thurgau so, daß die Existenz eines historisch überlieferten Familienwappens die Ausnahme und das Fehlen eines solchen Symbols die Regel ist. Unsere Landbevölkerung war bis Ende des 18. Jahrhunderts leibeigen und untertan; wie hätten sie unter solchen Umständen Siegel und Wappen, die Vorrechte der regierenden Stände und des ritterlichen Adels führen können? Allerdings haben die Bürger der Städte, deren Selbstbewusstsein durch den materiellen Wohlstand schon früh gekräftigt und gehoben wurde, den ritterlichen Brauch nachgeahmt und sich - namentlich auf Schützentafeln - eigene Wappen mit Helm und Helmzier zugeeignet…

...Die Wappenkunde ist ein Teil der Familienforschung, der die strenge Historie angenehm verschönt und ein künstlerisches Element in sie hineinträgt. Mag auch die liebe Eitelkeit ein Wörtlein mitsprechen und wird gerade auf diesem Gebiet von unbefugten Elementen allerlei gesündigt und gepfuscht, so erhebt doch der enge Zusammenhang mit der genealogischen Wissenschaft die Familienheraldik zu höherer Bedeutung; ihr Wert in künstlerischer Bedeutung ist unbestreitbar...

Die Familien-Wappen die bei mir in der Gegend jener Künstler verbrochen hat, hat der alle "hinterlegt" mit einem Bezug in die "Siebmacherschen Wappenbücher" vorsichtshalber mit der Nennung eines Bandes den es gar nicht gibt...
Was "hinterglas" bei der Wappen-Erklärung gleich mit verewigt wurde.

keine Ahnung ob das viele bis heute bemerkt haben.
Aber bei den seltenen Gelegenheiten, wenn ich die Klappe nicht halten konnte, und den "Wappen-Besitzern" den Kronleuchter aufgesteckt habe, haben mich die betretenen Gesichter vermuten lassen, dass das denen auch schon bekannt war.
repo
Mitglied
Beiträge: 87
Registriert: 27.03.2025, 07:27

Du hast mir das Familienwappen so verlinkt und passt auch.
Wobei sich verschiedene Familienmitglieder das Wappen schon registriert haben.
"Meine" mit Tatzenkreuz.

Bei einem Familientreffen vor Jahren hat noch einer einen kath. Pfarrer mit dem Familiennamen mitgebracht.
Von den Altgläubig gebliebenen aus dem Thurgau. :lol:

Ist den werten Forenmitgliedern eigentlich bekannt, dass 1919 Vorarlberg der Eidgenossenschaft beitreten wollte?
Was mit Sicherheit nicht das dümmste gewesen wäre.

ABER: Die Schweizer haben sie nicht genommen. Der Religionsproporz wäre durcheinander gekommen.
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