Hm-m, da wäre ich vorsichtig, die Grunde für Beurteilung gleich mit westlichen gleichzusetzen. Es war/ist in erste Linie Widerstand für Türkei, es war das Streben nach Unabhängigkeit der Armenier, so dass Kurden sehr viel Parallelen für eignes Schicksal sehen...Paul hat geschrieben:HDP und PKK entschuldigen sich immer wieder in Scham für die kurden, die sich zu Handlangern der Osmanen und Jungtürken machen liesen und verehren die Helden, die den Armeniern und Assyrern unter Einsatz ihres Lebens Schutz vor den Mördern boten.
Gerade dieser Aspekt womöglich steht in Wege, der Türkei Genozid anzuerkennen. Weil sie darin eine Bedrohung sieht und sich als einen Wehrenden.
@Dietrich
Wenn bei mir mit einem Menschen ein Konflikt sich anzeichnet, dann versuche ich zu verstehen, warum er zu dieser Sicht der Dinge gelangen ist. Im Grunde, ist nicht anders mit der Gesellschaften. Ich bin überzeugt, wir würden viel mir erreichen in der internationalen Beziehungen, wenn wir "das Ticken" der Gesellschaft bzw. die Krankheit, der sie verfallen ist, verstehen würden.
Zum Anderen ekelt mich die Angewohnheit, die bestimmte moralische Bewertungen nur dann an Licht ziehen, wenn sie konfliktauslösend wirken. So toleriert man die Spionen, bis es nicht nötig auf große Glocke zu hängen ist. Man toleriert Despoten, bislang eigene Interesse unterstützt werden. So ähnliches vermute ich mit Deutschland und Genozid der Armenier. Anders gesagt, vermute ich leider, dass hier hinter der vermeintlich guten Absichten, nicht so gute stecken...