Tschechische Republik und Slowakei feiern Trennung

Diskussionen über die Mitgliedsstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Dienstag, 01. Januar 2013
Ende der Tschechoslowakei
Bruderstaaten feiern Trennung

Selten ist die Spaltung eines Landes so friedlich verlaufen wie die der Tschechoslowakei. 1993 wurden die Regionen Tschechien und Slowakei voneinander unabhängig. Zum Jahrestag wird klar, dass beide Staaten nun eine Freundschaft verbindet.
(...)
Zur Feier des 20. Jahrestags der Gründung der Tschechischen Republik verkündete Präsident Vaclav Klaus eine Amnestie für Gefängnisinsassen...
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Donnerstag, 03. Januar 2013
Opposition ist fassungslos
Tschechien lässt Kriminelle frei

Völlig überraschend kündigt Tschechiens Präsident Vaclav Klaus an Neujahr eine Amnestie für Gefängnisinsassen an. Die Politiker des Landes zeigen wenig Verständnis...
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dieter
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Lieber Barbarossa,
ob es tatsächlich etwas zu feiern gibt, wenn sich zwei slawische Völker trennen :?:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
ob es tatsächlich etwas zu feiern gibt, wenn sich zwei slawische Völker trennen :?:
Siehst du ja - sie feiern das Ereignis. Was für uns die Einheit war, war für die Tschechen und Slowaken die Trennung.
Das Problem bei Föderationen zwischen verschiedenen Völkern ist, daß keines der Völker gegenüber den anderen dominant werden darf. Das war aber in der CSSR/CSR (dominante Tschechen) und z. B. auch in Jugoslawien (dominante Serben) der Fall. Wenn sich ein Volk fremdbeherrscht fühlt, führen solche politischen Verhältnisse über lang oder kurz zum Zerfall dieser Föderation.
Da wird man auch in der EU sehr darauf achten müssen, daß keines der Völker als dominant wahrgenommen wird. Wenn das jemals passieren sollte, hat die EU keine Zukunft.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
ob es tatsächlich etwas zu feiern gibt, wenn sich zwei slawische Völker trennen :?:
Siehst du ja - sie feiern das Ereignis. Was für uns die Einheit war, war für die Tschechen und Slowaken die Trennung.
Das Problem bei Föderationen zwischen verschiedenen Völkern ist, daß keines der Völker gegenüber den anderen dominant werden darf. Das war aber in der CSSR/CSR (dominante Tschechen) und z. B. auch in Jugoslawien (dominante Serben) der Fall. Wenn sich ein Volk fremdbeherrscht fühlt, führen solche politischen Verhältnisse über lang oder kurz zum Zerfall dieser Föderation.
Da wird man auch in der EU sehr darauf achten müssen, daß keines der Völker als dominant wahrgenommen wird. Wenn das jemals passieren sollte, hat die EU keine Zukunft.
Lieber Barbarossa,
dann müssen wir uns zurückhalten und dürfen in Europa nicht zu dominant werden. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
RedScorpion

Barbarossa hat geschrieben: ...
Das war aber in der CSSR/CSR (dominante Tschechen) und z. B. auch in Jugoslawien (dominante Serben) der Fall. Wenn sich ein Volk fremdbeherrscht fühlt, führen solche politischen Verhältnisse über lang oder kurz zum Zerfall dieser Föderation.
Da wird man auch in der EU sehr darauf achten müssen, daß keines der Völker als dominant wahrgenommen wird. Wenn das jemals passieren sollte, hat die EU keine Zukunft.
Naja, was heisst "dominant" (und auch, was "Volk")?

Freilich werden Deutsche als dominant wahrgenommen, seit ungefähr 1871, oder als nichtsnutzige Nervtruppe mindestens seit 1814/15. Die Frage ist, wie die "Dominanz" genutzt wird, wie sie sich äussert, ob sie anderen schadet (i.M. tut sie es, denn die aktuelle, mittlerweile nervige Krise ist ein deutsches Produkt, an dem D verdient, auf Kosten anderer), oder ob Grösse, Stärke, Wichtigkeit, Infrastruktur, Investitionen usw. verantwortlich ausgelebt werden (i.M. leider auch das nicht, denn auch die Austerity-Policies gehen schon wieder auf Merkels Konto, wieder zu Lasten Europas).

Interessant, dass ja gerade Deutschland kein echtes dominantes Zentrum hat, sondern eben mehrere (5? 6?), im Unterschied zur Rolle Paris', Londons, Bxls, Kopenhagens, Prags, Zürichs, Wiens und wie sie alle heissen. Bürgerkrieg gab's deswegen eigentlich äusserst selten.



LG
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Barbarossa
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RedScorpion hat geschrieben:Naja, was heisst "dominant" (und auch, was "Volk")?
Karlheinz hatte ja den treffenderen Begriff der Hegemonie dafür verwendet. Wenn solche Hegemonien entstehen, ist es wichtig, daß sich kein Volk in irgendeiner Weise benachteiligt fühlt. Sonst kommt ganz zwangsläufig zum Bruch.
Und als "Volk" bezeichne ich die Gesamtheit der Bevölkerung eines Landes/Staates/Nation.
RedScorpion hat geschrieben:Freilich werden Deutsche als dominant wahrgenommen, seit ungefähr 1871, oder als nichtsnutzige Nervtruppe mindestens seit 1814/15.
Ich nehme das jetzt einmal als Wahnehmung aus der damaligen Perspektive einer anderen Nation, die den Deutschen als Volk (da ist das Wort wieder :wink: ) eher distanziert gegenüberstand, wie Großbritannien oder Frankreich z. B.
Hier zeigt sich dann aber auch ein ziemliches Quantum an Arroganz gegenüber den Deutschen.
RedScorpion hat geschrieben:Die Frage ist, wie die "Dominanz" genutzt wird, wie sie sich äussert, ob sie anderen schadet (i.M. tut sie es, denn die aktuelle, mittlerweile nervige Krise ist ein deutsches Produkt, an dem D verdient, auf Kosten anderer), oder ob Grösse, Stärke, Wichtigkeit, Infrastruktur, Investitionen usw. verantwortlich ausgelebt werden (i.M. leider auch das nicht, denn auch die Austerity-Policies gehen schon wieder auf Merkels Konto, wieder zu Lasten Europas)...
Wer verdient da eigentlich am meisten?
Der "gemeine Bürger" bzw. "Otto-Normalverbraucher" vermutlich nicht.
:?
Ich persönlich ganz sicher nicht!
:evil:

Wer bleibt übrig?
Manger, Firmenchefs von Großunternehmen und Banken.
:evil: :evil: :evil:
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RedScorpion

Barbarossa hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:Naja, was heisst "dominant" (und auch, was "Volk")?
Karlheinz hatte ja den treffenderen Begriff der Hegemonie dafür verwendet. Wenn solche Hegemonien entstehen, ist es wichtig, daß sich kein Volk in irgendeiner Weise benachteiligt fühlt. Sonst kommt ganz zwangsläufig zum Bruch.
Und als "Volk" bezeichne ich die Gesamtheit der Bevölkerung eines Landes/Staates/Nation.
...
Das Volk bzw. die Gesamtheit der Bev. "fühlt" gar nix. Das kann nur der Einzelne und ggf. viele oder gar alle, die zu jener "Gesamtheit" "gehören". Den Willen des Volkes gibt's nicht (s. Frege).

Barbarossa hat geschrieben: ...
RedScorpion hat geschrieben:Freilich werden Deutsche als dominant wahrgenommen, seit ungefähr 1871, oder als nichtsnutzige Nervtruppe mindestens seit 1814/15.
Ich nehme das jetzt einmal als Wahnehmung aus der damaligen Perspektive einer anderen Nation, die den Deutschen als Volk (da ist das Wort wieder :wink: ) eher distanziert gegenüberstand, wie Großbritannien oder Frankreich z. B.
Hier zeigt sich dann aber auch ein ziemliches Quantum an Arroganz gegenüber den Deutschen.
...
Ich denke, seitens gerade GBs war man dem politischen D von Beginn an eher wohlgesinnt. Und auch seitens der kleineren Staaten bis 1914 nicht abgeneigt. Danach aber grundgegensätzlich, was sich grossteils bis heut erhalten hat.

Barbarossa hat geschrieben: ...
RedScorpion hat geschrieben:Die Frage ist, wie die "Dominanz" genutzt wird, wie sie sich äussert, ob sie anderen schadet (i.M. tut sie es, denn die aktuelle, mittlerweile nervige Krise ist ein deutsches Produkt, an dem D verdient, auf Kosten anderer), oder ob Grösse, Stärke, Wichtigkeit, Infrastruktur, Investitionen usw. verantwortlich ausgelebt werden (i.M. leider auch das nicht, denn auch die Austerity-Policies gehen schon wieder auf Merkels Konto, wieder zu Lasten Europas)...
Wer verdient da eigentlich am meisten?
Der "gemeine Bürger" bzw. "Otto-Normalverbraucher" vermutlich nicht.
:?
Ich persönlich ganz sicher nicht!
:evil:

Wer bleibt übrig?
Manger, Firmenchefs von Großunternehmen und Banken.
:evil: :evil: :evil:
Doch, auch Du.
Denn Manager, Firmenchefs, Banken usw. schaffen Arbeitsplätze, welche Steuern und Renten bezahlen, auch wenn sie sich von Zeit zu Zeit durch den Staat retten lassen müssen, Steuergeschenke erwarten usw. und so fort.


LG
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Barbarossa
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RedScorpion hat geschrieben:Das Volk bzw. die Gesamtheit der Bev. "fühlt" gar nix. Das kann nur der Einzelne und ggf. viele oder gar alle, die zu jener "Gesamtheit" "gehören". Den Willen des Volkes gibt's nicht (s. Frege).
Es gibt aber "Mehrheitmeinungen" innerhalb der Bevölkerung. Die wird in Umfragen auch regelmäßig hinterfragt.
:wink:
RedScorpion hat geschrieben:Doch, auch Du.
Denn Manager, Firmenchefs, Banken usw. schaffen Arbeitsplätze, welche Steuern und Renten bezahlen, auch wenn sie sich von Zeit zu Zeit durch den Staat retten lassen müssen, Steuergeschenke erwarten usw. und so fort.


LG
Selbst ein sicherer Arbeitsplatz ist in Deutschland keine Garantie mehr für Wohlstand. Es gibt zahlreiche Niedriglohnbranchen, in denen einfache Angestellte ihren Lohn mit Sozialleistungen aufstocken müssen. Aber das ist inzwischen wirklich ein ganz anderes Thema.
:wink:
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RedScorpion

Barbarossa hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:Das Volk bzw. die Gesamtheit der Bev. "fühlt" gar nix. Das kann nur der Einzelne und ggf. viele oder gar alle, die zu jener "Gesamtheit" "gehören". Den Willen des Volkes gibt's nicht (s. Frege).
Es gibt aber "Mehrheitmeinungen" innerhalb der Bevölkerung. Die wird in Umfragen auch regelmäßig hinterfragt.
:wink:
...
Mit anderen Worten, man könnte sich Wahlen eigentlich sparen? :wink:

Barbarossa hat geschrieben: ...
RedScorpion hat geschrieben:Doch, auch Du.
Denn Manager, Firmenchefs, Banken usw. schaffen Arbeitsplätze, welche Steuern und Renten bezahlen, auch wenn sie sich von Zeit zu Zeit durch den Staat retten lassen müssen, Steuergeschenke erwarten usw. und so fort.


LG
Selbst ein sicherer Arbeitsplatz ist in Deutschland keine Garantie mehr für Wohlstand. Es gibt zahlreiche Niedriglohnbranchen, in denen einfache Angestellte ihren Lohn mit Sozialleistungen aufstocken müssen. Aber das ist inzwischen wirklich ein ganz anderes Thema.
:wink:
Auch Sozialleistungen sind nur möglich, wenn man dafür vorher die Steuern eingesackt hat bzw. dadurch, dass man sie einnimmt, kreditwürdig wird. Ansonsten Nord-Korea oder so (also bestimmt schlechter als niedrige Löhne, mit Sozialleistungen aufgestockt).


LG
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