Barbarossa hat geschrieben:Im Verbund mit der Markttransparenzstelle des Bundeskartellamtes sorgen nun "zugelassene Anbieter" wie z.B. http://www.spritpreismonitor.de für mehr Transparenz bei den Spritpreisen. Ab sofort wird dies nun in einem Probebetrieb angeboten.
Es bleibt zu hoffen, daß durch bessere Vergleichsmöglichkeiten der Streit um die Spritpreise entschärft wird.

Peppone hat geschrieben: ...
Als ich mit dem Autofahren begonnen habe, da war das Normalbenzin bei etwa 80 Pfennigen. Eine Steuererhöhung später wurde die 1-Mark-Grenze geknackt, zwei weitere Steuererhöhungen später waren wir bei 1 Euro 20 oder 30 Cent für Normal UND Super, weiß ich jetzt nicht mehr exakt. Der Rest bis zu den heutigen 1,70 Euro (= 3 Mark 40!) waren die Benzin"versorger" selber...
...

dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
also Echternach.

Barbarossa hat geschrieben:

dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
wir leben eben im Kapitalismus, jeder nimmt was er kriegen kann.

Stimmt. Und am schlimmsten ist das Spekulantentum um solche Produkte, die besonders wichtig für die Wirtschaft sind. Ohne (bezahlbaren) Treibstoff bricht die gesamte Wirtschaft und die Versorgung der Bevölkerung zusammen.

dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
wir leben eben im Kapitalismus, jeder nimmt was er kriegen kann.

Montag, 20. August 2012
Ein Liter für über 1,70
Spritpreise so hoch wie nie

Nicht nur die Temperaturen erreichen in Deutschland derzeit Rekordwerte. An den Tankstellen reiben sich immer mehr Autofahrer verdutzt die Augen, denn die Kraftstoffpreise steigen ebenso. Laut ADAC liegen sie auf einem noch nie erreichten Niveau...

Tanktourismus über die Oder
Die hohen Benzinpreise treiben Autofahrer scharenweise nach Polen – trotz des schlechten Wechselkurses

SLUBICE - An den polnischen Tankstellen in Grenznähe werden die Schlangen wieder länger. Vor allem Autofahrer aus der Oderregion fliehen vor den teueren deutschen Benzinpreisen ins östliche Nachbarland. „Da ist auch nicht mehr so viel zu sparen, wie früher – aber was hilft es“, meint ein Autofahrer in Frankfurt (Oder) achselzuckend. Tatsächlich macht das Tanken bereits seit Jahresbeginn auf beiden Seiten des Grenzflusses keinen Spaß mehr. In Deutschland haben die Preise mit 1,67 Euro für Super-Benzin und 1,64 für E10 historische Höchststände erreicht, die Autofahrern die Tränen in die Augen treiben.

Doch auch in Polen ist die Betätigung an den Zapfsäulen kein Schnäppchen-Vergnügen mehr...

Zapfen ohne zu zahlen
Teurer Sprit, dreiste Kriminelle: Millionenschaden durch organisierten Dieselschmuggel

POTSDAM - Donnerstagnacht ist es wieder passiert, auf einem Rastplatz an der Autobahn 24 bei Neuruppin (Ost-prignitz-Ruppin). Ein Trucker wollte am frühen Morgen seine Tour fortsetzen, als er merkte, dass er auf dem Trockenen saß. Unbekannte hatten den Tankdeckel aufgebrochen und etwa 200 Liter Diesel abgepumpt.

Rund eine Million Euro Schaden verursachen die dreisten Dieseldiebe jährlich in Brandenburg. Wenn der Treibstoff „nur“ abgezapft wird, müssen die Lkw-Fahrer mittlerweile fast dankbar sein. Inzwischen bohren die Kriminellen oft auch einfach die Tanks auf, um an den immer wertvolleren Treibstoff zu kommen. „Je höher der Preis ist, desto eher reizt es Kriminelle zum Spritdiebstahl“, heißt es dazu im Innenministerium...

Mineralölwirtschaft attackiert Kartellamt

Berlin (dpa) - Die Mineralölwirtschaft hat das Bundeskartellamt heftig angegriffen, nachdem am Wochenende erste Ergebnisse einer Sektoruntersuchung des deutschen Benzinmarktes öffentlich wurden. "Das Kartellamt hat drei Jahre geprüft, Millionen von Daten ausgewertet, jeden Stein dreimal umgedreht".
(...)
Das Bundeskartellamt stellt am Donnerstag die Ergebnisse einer Sektoruntersuchung vor, die teilweise bereits am Wochenende in mehreren Medien veröffentlicht wurden. Danach wird der Benzinmarkt in Deutschland von den größten fünf Unternehmen dominiert, die 70 Prozent des Absatzes auf sich vereinigen. Die beiden Marktführer Aral und Shell mit jeweils mehr als 20 Prozent Marktanteil seien zudem die Signalgeber bei den häufigen Preisrunden in der Branche. Einen Beleg für Preisabsprachen gebe es jedoch nicht; die Firmen würden sich eingehend über die Preise der Konkurrenz informieren und entsprechend verhalten.
(...)
Die Preise vor Steuern gehörten schon jetzt zu den niedrigsten in Europa. Wer den Autofahrer entlasten wolle, müsse die Mineralöl- und Ökosteuer senken. "Mehr Markt geht gar nicht", sagte der Cheflobbyist der Branche.
(...)
Auch die Bundesregierung mahnte mehr Wettbewerb an. Er werde den Abschlussbericht des Bundeskartellamtes genau analysieren, sobald er vorliegt, sagte Wirtschaftsminister Philip Rösler (FDP). Die Bundesregierung werde intensiv erörtern, welche politischen Konsequenzen aus den Ergebnissen zu ziehen sind. "Dabei schließe ich eine Verschärfung der rechtlichen Rahmenbedingungen ausdrücklich nicht aus", sagte Rösler. Der frühere Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) hatte ein Gesetz geplant, mit dem marktbeherrschende Konzerne notfalls zerschlagen werden sollten. Dieses Entflechtungsgesetz hatte Brüderle in der Koalition aber nicht durchsetzen können.

Der ADAC forderte dringend Konsequenzen...

Absatz: Kreise: Koalition droht Öl-Multis mit drastischen Maßnahmen

Die schwarz-gelbe Koalition will als Reaktion auf die hohen Benzinpreise offenbar notfalls eine Zerschlagung des deutschen Geschäfts der Mineralölkonzerne prüfen. Dazu soll das schärfere Wettbewerbsrecht eingesetzt werden, das Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) vorbereitet...