von Cherusker » 05.08.2020, 08:42
Marianne E. hat geschrieben:
Wie seinerzeit werden auch jetzt die Familienbetriebe dafür sorgen, dass die Karre nicht vor die Wand fährt.
Ja ja.....gerade jetzt, wo es den "Familienbetrieben", d.h. dem mittelständischen Unternehmen, deutlich schlechter geht und sie ihrer Existenz bedroht sind, da soll der Mittelstand die deutsche Wirtschaft retten ???
Sind das Durchhalteparolen ?
Seit Dekaden wird der deutsche Mittelstand gegenüber den Großunternehmen benachteiligt.
Wie wurde denn das Wirtschaftswunder erreicht ? Ganz einfach, nach dem Krieg war alles zerstört und man konnte u.a. mit amerikanischer Hilfe neue Unternehmen aufbauen, die mit moderner Produktion gegenüber der ausländischen Konkurrenz (z.B. aus Frankreich, Großbritannien) den Weltmarkt erobern konnten. Wo wäre das Wirtschaftswunder geblieben, wenn es keine Investition gegeben hätte ?
Wie will man einem Besitzer eines mittelständischen Unternehmens, das gerade die Tore geschlossen hat, erklären, er solle doch einfach "die Ärmel hochkrempeln" und neu investieren ? Schaut doch einmal in die Städte, wieviele Schaufenster der Geschäfte leer waren und das schon vor der Corona-Krise. Da kommen jetzt noch einige dazu. Die fixen Kosten bleiben bestehen und ein paar Monate finanzieller Ausfall und der darauf folgende Nachfragerückgang lassen sich nicht bei jedem mit den Rücklagen kompensieren. Beamte und Beschäftigte im öffentlichen Dienst werden das Problem vorerst nicht sehen, weil da das Geld zum Monatsanfang vom Staat kommt, aber jeder Selbständige macht sich seine Gedanken ! Wie ich schon geschrieben habe, hat ein Bekannter von mir, trotz voller Geschäftsbücher für das Jahr 2020 jetzt sein mittelständisches Unternehmen schließen müssen und alle Beschäftigten entlassen müssen. Obendrein bleibt noch ein großer Schuldenberg. Da hilft kein Staat ! Na gut, da kann man sagen Pech gehabt. Aber der nächste Bekannte mit seinem Unternehmen ist sich seiner Sache auch nicht mehr so sicher. Wie lange halten Beschäftige eigentlich Kurzarbeit durch, wenn sie ihren möglichen Verpflichtungen (z.B.Hausfinanzierung) nachkommen müssen ?
Ich bin gespannt, wie man unseren Sozialstaat so weiterhin finanzieren will, wenn es zu drastischen Steuermindereinnahmen kommt und das nicht für den gesamten Staat, sondern bis in die Kommunen herunter.
[quote="Marianne E."]
Wie seinerzeit werden auch jetzt die Familienbetriebe dafür sorgen, dass die Karre nicht vor die Wand fährt.
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Ja ja.....gerade jetzt, wo es den "Familienbetrieben", d.h. dem mittelständischen Unternehmen, deutlich schlechter geht und sie ihrer Existenz bedroht sind, da soll der Mittelstand die deutsche Wirtschaft retten ??? :shock: Sind das Durchhalteparolen ? :crazy:
Seit Dekaden wird der deutsche Mittelstand gegenüber den Großunternehmen benachteiligt. :wink:
Wie wurde denn das Wirtschaftswunder erreicht ? Ganz einfach, nach dem Krieg war alles zerstört und man konnte u.a. mit amerikanischer Hilfe neue Unternehmen aufbauen, die mit moderner Produktion gegenüber der ausländischen Konkurrenz (z.B. aus Frankreich, Großbritannien) den Weltmarkt erobern konnten. Wo wäre das Wirtschaftswunder geblieben, wenn es keine Investition gegeben hätte ? :wink: Wie will man einem Besitzer eines mittelständischen Unternehmens, das gerade die Tore geschlossen hat, erklären, er solle doch einfach "die Ärmel hochkrempeln" und neu investieren ? Schaut doch einmal in die Städte, wieviele Schaufenster der Geschäfte leer waren und das schon vor der Corona-Krise. Da kommen jetzt noch einige dazu. Die fixen Kosten bleiben bestehen und ein paar Monate finanzieller Ausfall und der darauf folgende Nachfragerückgang lassen sich nicht bei jedem mit den Rücklagen kompensieren. Beamte und Beschäftigte im öffentlichen Dienst werden das Problem vorerst nicht sehen, weil da das Geld zum Monatsanfang vom Staat kommt, aber jeder Selbständige macht sich seine Gedanken ! Wie ich schon geschrieben habe, hat ein Bekannter von mir, trotz voller Geschäftsbücher für das Jahr 2020 jetzt sein mittelständisches Unternehmen schließen müssen und alle Beschäftigten entlassen müssen. Obendrein bleibt noch ein großer Schuldenberg. Da hilft kein Staat ! Na gut, da kann man sagen Pech gehabt. Aber der nächste Bekannte mit seinem Unternehmen ist sich seiner Sache auch nicht mehr so sicher. Wie lange halten Beschäftige eigentlich Kurzarbeit durch, wenn sie ihren möglichen Verpflichtungen (z.B.Hausfinanzierung) nachkommen müssen ?
Ich bin gespannt, wie man unseren Sozialstaat so weiterhin finanzieren will, wenn es zu drastischen Steuermindereinnahmen kommt und das nicht für den gesamten Staat, sondern bis in die Kommunen herunter. :mrgreen: