von Barbarossa » 15.04.2016, 19:38
Wie kam es zu dieser Verordnung?
Geschichte des Bieres
Bier ist ein schon sehr altes Getränk. Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen soll es bereits mehr als 9000 Jahre alt sein und soll etwa auf die Zeit zurückgehen, als Menschen im Nahen Osten und China vor 9000 bis 10.000 Jahren vor Chr. damit begannen, Gerste und Weizen zu kultivieren. Dabei dürfte die Entdeckung des Mälzens des Getreides eher Zufall gewesen sein, denn da die Vorratslager nicht völlig wasserdicht waren, begann in Wasser eingeweichtes Getreide zu keimen und insbesondere bei Gerste entwickelten sich Enzyme, die die Stärke der Getreidekörner zu Malzzucker spalteten.
In Mitteleuropa sind bierähnliche Getränke seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. nachgewiesen. Dabei dürfte sich Bier zu einem wichtigeren alkoholischen Getränk entwickelt haben, als etwa der Met, da Getreide sehr viel günstiger zu beschaffen war, als der Grundstoff Bienenhonig für den Met. So kannten sowohl die Kelten verschiedenen Biersorten und auch bei den Germanen erwähnt der römische Schriftsteller Tacitus in seinem Werk "Germania" Bier als das Hauptgetränk.
Um Geschmack und Haltbarkeit zu verbessern, wurden schon früh zahlreiche Zusatzstoffe, wie Eichenrinde und Kräuter, wie Myrte, Gagel oder Johanneskraut dem Bier zugesetzt. Um den Alkoholgehalt bzw. die Rauschentwicklung zu erhöhen, wurden auch Kräuter mit bewusstseinsverändernder Wirkung, wie Bilsenkraut, Stechapfel oder Porst zugesetzt.
So war Bier auch im Mittelalter noch in vielen Gegenden das wichtigste Volksgetränk, wobei seit dem 12. Jh. der Gagel durch den Hopfen verdrängt wurde, der das Bier haltbarer und transportfähiger machte. Endgültig setzte sich das Hopfenbier erst im 16. Jh. durch.
Im Jahre 1376 produzierten allein in Hamburg 457 Brauereien Bier. In Köln - einer der wohlhabendsten Städte des Spätmittelalters - lag der pro Kopf-Verbrauch pro Jahr bei 175 bis 295 Liter. Damit war der Bierkonsum auch bereits im Spätmittelalter für die Steuerbehörden von großem Interesse. Fast überall wurden Produktions- und Verkaufssteuern auf Bier erhoben. Zudem war Brauen und der Verkauf von Bier an bestimmte Privilegien gebunden, um zu verhindern, dass die Biersteuer umgangen wurde. In vielen Teilen des römisch-deutschen Reiches wurde das Biergeld zu einer der wichtigsten Steuerquellen.
(Fortsetzung folgt)
Wie kam es zu dieser Verordnung?
Geschichte des Bieres
Bier ist ein schon sehr altes Getränk. Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen soll es bereits mehr als 9000 Jahre alt sein und soll etwa auf die Zeit zurückgehen, als Menschen im Nahen Osten und China vor 9000 bis 10.000 Jahren vor Chr. damit begannen, Gerste und Weizen zu kultivieren. Dabei dürfte die Entdeckung des Mälzens des Getreides eher Zufall gewesen sein, denn da die Vorratslager nicht völlig wasserdicht waren, begann in Wasser eingeweichtes Getreide zu keimen und insbesondere bei Gerste entwickelten sich Enzyme, die die Stärke der Getreidekörner zu Malzzucker spalteten.
In Mitteleuropa sind bierähnliche Getränke seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. nachgewiesen. Dabei dürfte sich Bier zu einem wichtigeren alkoholischen Getränk entwickelt haben, als etwa der Met, da Getreide sehr viel günstiger zu beschaffen war, als der Grundstoff Bienenhonig für den Met. So kannten sowohl die Kelten verschiedenen Biersorten und auch bei den Germanen erwähnt der römische Schriftsteller Tacitus in seinem Werk "Germania" Bier als das Hauptgetränk.
Um Geschmack und Haltbarkeit zu verbessern, wurden schon früh zahlreiche Zusatzstoffe, wie Eichenrinde und Kräuter, wie Myrte, Gagel oder Johanneskraut dem Bier zugesetzt. Um den Alkoholgehalt bzw. die Rauschentwicklung zu erhöhen, wurden auch Kräuter mit bewusstseinsverändernder Wirkung, wie Bilsenkraut, Stechapfel oder Porst zugesetzt.
So war Bier auch im Mittelalter noch in vielen Gegenden das wichtigste Volksgetränk, wobei seit dem 12. Jh. der Gagel durch den Hopfen verdrängt wurde, der das Bier haltbarer und transportfähiger machte. Endgültig setzte sich das Hopfenbier erst im 16. Jh. durch.
Im Jahre 1376 produzierten allein in Hamburg 457 Brauereien Bier. In Köln - einer der wohlhabendsten Städte des Spätmittelalters - lag der pro Kopf-Verbrauch pro Jahr bei 175 bis 295 Liter. Damit war der Bierkonsum auch bereits im Spätmittelalter für die Steuerbehörden von großem Interesse. Fast überall wurden Produktions- und Verkaufssteuern auf Bier erhoben. Zudem war Brauen und der Verkauf von Bier an bestimmte Privilegien gebunden, um zu verhindern, dass die Biersteuer umgangen wurde. In vielen Teilen des römisch-deutschen Reiches wurde das Biergeld zu einer der wichtigsten Steuerquellen.
(Fortsetzung folgt)