Wallenstein hat geschrieben:
In einer fernen Zukunft wird es nur noch wenige Menschen geben, die auf ein primitives Kulturniveau zurückgefallen sind und in kleinen Gruppen auf der Erde umherziehen. Staunend und verständnislos stoßen sie immer wieder auf die Überreste einer vergangenen Zivilisation und an ihren Lagerfeuern erzählen sie sich von einer Zeit der Wunder, als die Menschen noch Engel waren, die durch die Luft flogen und künstliche Monde an den Himmel hängten.
Also wenn du ein Buch schreibst, würd ich mir das glatt kaufen. Klingt nach einer interessanten Story, schreib weiter!
Wallenstein hat geschrieben:
Sie gehen am Ufer eines Flusses entlang, denn man einst in einer fernen Vergangenheit den Nil genannt hatte, doch heute mündet er weit von Alexandria entfernt hoch im Norden in der Nähe vom einstigen Griechenland in einem großen Salzsee.
Kleines Problem, der Nil verläuft im Falle eines austrocknendem Mittelmeeres in einer Kurve nach Malta, wo er zwischen Malta und Karthago ins westliche Mittelmeer fliessen würde, sofern das noch existiert. Der Nil ist also nie in die Agais geflossen.
Ich spinn mal den Faden weiter, wie die Welt vielleicht aussehen würde, durch die deine Gruppe wandern würde.
Die Welt von "übermorgen" - das neue Paradies?
Die Agais würde zu 90% trocken liegen und man könnte trockenen Fusses von Griechenland nach Anatolien gelangen, nur Kreta und Korfu, die unterirdisch zusammen hängen, lägen wahrscheinlich noch in einem austrocknendem immer flacher werdenden Salzsee, an derem Ufer tausende Pelikane leben würden.
Es ist unwahrscheinlich das Menschen durch ausgetrocknete Salzbecken wandern würden, da die Reflektion des Salzes ihnen zusätzlich Wasser entzieht und sie somit verdursten. Man rechnet damit das sich diese Salzpfannen auf Temperaturen bis zu +70 Grad aufheizen würden. Sicher würden es die Ersten noch so versuchen, denn sie haben ja keine Ahnung was sie erwartet.
Tatsächlich würden Menschen wohl von Berg zu Berg wandern, da die Inseln meist Berge haben, wo es erheblich kühler ist und wo man das Regen- und Tauwasser in Zisternen sammeln kann, das sich auf den Felsen absetzt. Auch die Tierwelt flüchtete sich während des ausgetrockneten Mittelmeeres überwiegend in jene Gegenden die heute Inseln sind. Diese waren also wie Oasen in der Wüste und zogen sämtliches Leben an.
Deshalb wurden sie auch vom Festland abgeschnitten und bildeten Inselpopulationen, als der Damm von Gibraltar brach. So sind z.B. Mammut, Pferde, Hirsche auf Mittelmeerinseln gefunden worden. Aber aufgrund des Nahrungsmangels werden sie zu Zwergen.
Kreta hatte z.B. den kleinsten "Riesenhirsch", der war nur noch 60cm hoch und wohl auch den kleinsten Elefanten mit nur 1,20m Höhe. Ähnliches könnte noch mal geschehen und würde wohl auch zu Kleinwuchs bei menschlichen Gemeinschaften führen, sofern diese Inselbevölkerung nicht den Genaustausch mit anderen Völkern pflegt, was natürlich Wasserfahrzeuge vorraussetzt. (So geschehen auf Palau wo eine humane Inselbevölkerung vor 10.000 Jahren entstand, die von der Neubesiedlung bekämpft wurde, aber in Mythen und nun auch durch Funde bestätigt ist. Per Genanalyse wurde sie dem Homo Sapiens zugewiesen, obwohl sie eher wie die Hominiden von Flores aussahen.
http://www.wissenschaft.de/kultur-gesel ... auf-Palau/)
Ebenso wäre mind. die halbe Adria trocken. Zwischen Pannonien und Italien würde wohl eine Salzsteppe entstehen, die vom Po durchzogen wird, der bei Apulien in den Salzsee münden würde (falls er noch soweit kommt).
Der See der ehemals das schwarze Meer war, würde eine Verbindung mit dem Kaspischem Meer über die Mantschyr-Senke aufbauen und nördlich des Kaukasus würde ein riesiger Sumpf entstehen. Der Mantschyr ist ein unterirdischer Fluss der vom Don abzweigt und heutzutage nur selten bei Hochwasser an der Oberfläche sichtbar wird. Uralte Mythen aus Mesopotamien und der Avesta erzählen noch von diesem Fluss des Todes, der zu ihrer Zeit noch den Sumpf speiste.
Üblicherweise erreicht er das Kaspische Meer nicht mehr, sondern versickert kurz davor. Da aber der Abfluss zum Mittelmeer geschlossen wäre, würde das Asowsche Meer am Pontus-See überlaufen und daher diesen Abfluss so stark nutzen, das der Mantschyr das Kaspische Meer wieder erreicht, was ein Ausgleich beider Binnenmeere schaffen würde. Auf der anderen Seite des Kaspischen Meeres würde die Kaspisenke, eine Salzsteppe im Norden des Kaspischen Meeres und die Kaspisch-Aralische Senke im Osten sich wieder füllen. Der Amu Darja würde unmittelbar vor dem Aralsee einen Bogen nach Westen machen, wie es sein ursprünglicher Verlauf war und in die Aralo-Kaspische Senke fliessen, die nach und nach auch den Aralsee mit dem Kaspischen Meer verbinden würde. Die angewachsenen Gletscher des Pamir und Tianshan würden nicht nur den Amu Darja sondern auch den Syr Darja zu mächtigen Strömen machen an deren Ufer sich neue Zivilisationen so reich und bunt wie das alte Baktrien und Sogdien bilden würden.
Der Aralsee würde binnen 20 Jahren wieder die einstige Dimension erreichen und vielleicht sogar auf die Größe eines Binnenmeeres anwachsen. Die Ersten die diese neuen Verbindungen nutzen würden, wäre der kaspische Stör, der im schwarzen Meer und im Aralsee heimisch werden würde. Plötzlich gäbe es auch wieder Robben und Delfine im Aralsee, die sich dem Süßwasser anpassen würden. Möglich das eine Population von Zwergwale im Pontus-See eingeschlossen wird und notgedrungen zum Süßwasserwal werden müsste.
Die Karakum und Kysylkum würden eine Art Flachwassermeer mit tausenden Inseloasen bilden, an deren nördliche Seite in der ehemaligen Hungersteppe von Kasachstan gigantische Herden von Saigaantilopen, verwilderten Pferden und Rindern bilden würden. Schon bald würden auch Raubtiere auftauchen die man dort nicht erwartet, denn Bären, Schneeleoparden und Tiger würden neue Unterarten bilden die sich der neuen Nahrungsressource anpassen.
Im Tarimbecken würden goldene Pappelwälder mitten in der Taklamakan wachsen und mehrere uralte Flüsse würden sich wieder füllen. Es würde so aussehen wie es alte Mythen erzählen und wovon es heute nur noch Restbestände gibt.
Auf der anderen Seite des Himalaya würde die Vegetation vermutlich leiden.
All dies wäre ein Grund das Millionen Inder in die ehemaligen Wüsten ziehen würden und eine Lebensweise aufnehmen, wie sie früher von Reitervölkern und heute von Mongolen noch praktiziert wird. Ähnliches würden wohl auch für ankommende Europäer zutreffen.
Nordeuropa würde wohl, nachdem der Süßwasseraquifer in Mitteleuropa versiegen wäre, sehr schnell entvölkert werden, zumal auch die Gletscher anwachsen würden die sich nach Ostdeutschland bewegen. Die anfangs von dem Zugewinn ihres Landes noch erfreuten Dänen würden bald von Schweden überrannt werden, die ihr Land an die wachsenden Gletscher verloren.
Die Bewohner der Lüneburger Heide, Niedersachsen, Schleswig, Pommern und Mecklenburg wie auch Jütlands wären wohl die Ersten aus Deutschland die losziehen würden, während von Norden die Schweden und Dänen nach Deutschland ziehen. Nach und nach würden alle Nordvölker notgedrungen nach Süden abwandern und die Südvölker ebenfalls zum Wandern zwingen.
Ihr Land im Norden Europas würde verwaist zu einer Art Mammutsteppe werden, in der die heutige Lebensart nicht mehr möglich wäre. Damit wäre es für die Rentierzucht wieder interessant und somit zum Lebensraum für Rentiervölker wie die Saamen werden, die damit zurecht kommen und in der Eifel Rentierherden halten würden.
Viele Nordeuropäer würden vermutlich den uralten Pfaden folgen, die sie aus den Geschichtsbüchern kennen, d.h. über die Elbe und Weichsel zum südl. Bug entlang des Pontus-Sees zum Uralbecken, dem Samara Fluss Richtung Kasachstan folgen und zu einer Art neuer Skythen in der nun aufblühenden Landschaft Zentralasiens werden, wie sie es schon früher taten. Dort würden sich wohl erneut Europäer auf Inder und Chinesen treffen.
Auf der anderen Seite würden Nordvölker nun südlich der Alpen siedeln und zu Südländern werden, deren Lebensbasis wohl der Handel mit Salz und Süßwasser werden könnte. Die Bevölkerung der südeuropäischen Länder würde erstmal massiv anwachsen und die Schwächsten nach Afrika verdrängen.
Andersrum wäre auch das Rote Meer und der Golf von Persien von Wasserschwund betroffen. Das Rote Meer würde einen mächtigen Schilfgürtel bilden, eine Art Schilfmeer wo sich Menschen ähnlich wie am Titicaca-See einrichten und mittendrin ein salziger Strom so mächtig wie der Nil, der zur Wasserstraße wird. Auf der anderen Seite würde Arabien zu einer Landschaft werden, die von Wadis und Flüssen geprägt ist und wo sich Araber, Afrikaner und Völker aus dem Iran und Südindien treffen würden, denn auch Südindien und China würde unter dramatischem Wassermangel leiden, obwohl Indien nun mit Sri Lanka verbunden ist und die Küstenlinie deutlich zugenommen hat. Dafür wächst am Helmant im Osten Irans ein mächtiger Strom heran der in einem Becken versiegt, das einst eine uralte Kultur ernährte. Auf ihren Ruinen würde in dem nun fruchtbar gewordenem Becken eine neue Kultur entstehen.
Weiter östlich würde Java, Sumatra, die Malaiische Halbinsel und Borneo zusammen wachsen und eine Art Kontinent
bilden, der bis Timor reicht. Auf der anderen Seite des Meeres würde Papua-Neuguinea, der Bismark-Archipel und Tasmanien mit Australien verbunden werden. Aus dem Pazifik würden tausende neue Inseln auftauchen, die aber nicht besiedelt werden können weil ihnen noch der Boden fehlt und sie somit nackte lebensfeindliche Koralleninseln darstellen.
Mit anderen Worten, die Welt wie wir sie kennen gäbe es nicht mehr.