von Dietrich » 08.08.2015, 14:07
Die Ausgehobenen waren prinzipiell Sklaven des Sultans, die im Palast und Zentralheer verwendet wurden, was im islamischen Raum weit verbreitet war. Die Besonderheit der Knabenlese lag darin, dass gegen Bestimmungen der Scharia die Sklaven nicht gekauft oder im Krieg erbeutet, sondern unter den christlichen Untertanen und bosnischen Muslimen (!) systematisch und zwangsweise ausgehoben und islamisiert wurden.
Bei der Auswahl der 8-18-jährigen Knaben wurde auf geistige und körperliche Eignung und ihren sozialen Hintergrund geachtet; man hob Söhne der besser gestellten Landbevölkerung aus, einen Knaben auf 40 Haushalte. In Gruppen von 100-150 Knaben in die Hauptstadt gebracht, wurden sie gemustert, ein kleinerer Teil kam in Palastschulen, der größere erst zu Bauern fern der Heimat, um nach einigen Jahren in den Dienst von Timar-Inhabern zu treten. Später erfolgte in der Regel die Aufnahme in das Korps der Janitscharen.
Die Knabenlese in Verbindung mit den Janitscharen war ein recht billiges Verfahrren, loyale, weil sozial an den Sultan gebundene Militärs und Verwaltungsbeamte zu rekrutieren und auszubilden. Dennoch war es ein menschenverachtendes Verfahren, das den christlichen Familien Leid bescherte, was nicht dadurch gemindert wurde, dass der Sohn möglicherweise eine gute Position bekleiden konnte. Der Tod an der Front war nämlich ebenso wahrscheinlich.
Die Ausgehobenen waren prinzipiell Sklaven des Sultans, die im Palast und Zentralheer verwendet wurden, was im islamischen Raum weit verbreitet war. Die Besonderheit der Knabenlese lag darin, dass gegen Bestimmungen der Scharia die Sklaven nicht gekauft oder im Krieg erbeutet, sondern unter den christlichen Untertanen und bosnischen Muslimen (!) systematisch und zwangsweise ausgehoben und islamisiert wurden.
Bei der Auswahl der 8-18-jährigen Knaben wurde auf geistige und körperliche Eignung und ihren sozialen Hintergrund geachtet; man hob Söhne der besser gestellten Landbevölkerung aus, einen Knaben auf 40 Haushalte. In Gruppen von 100-150 Knaben in die Hauptstadt gebracht, wurden sie gemustert, ein kleinerer Teil kam in Palastschulen, der größere erst zu Bauern fern der Heimat, um nach einigen Jahren in den Dienst von Timar-Inhabern zu treten. Später erfolgte in der Regel die Aufnahme in das Korps der Janitscharen.
Die Knabenlese in Verbindung mit den Janitscharen war ein recht billiges Verfahrren, loyale, weil sozial an den Sultan gebundene Militärs und Verwaltungsbeamte zu rekrutieren und auszubilden. Dennoch war es ein menschenverachtendes Verfahren, das den christlichen Familien Leid bescherte, was nicht dadurch gemindert wurde, dass der Sohn möglicherweise eine gute Position bekleiden konnte. Der Tod an der Front war nämlich ebenso wahrscheinlich.