Ewiges Rom

Antwort erstellen


Diese Frage dient dazu, das automatisierte Versenden von Formularen durch Spam-Bots zu verhindern.
Smileys
:shifty: :shh: :problem: :lolno: :eh: :crazy: :clap: :angel: :wtf: :D :) :( :o :shock: :? 8) :lol: :x :P :oops: :cry: :evil: :twisted: :roll: :wink: :!: :?: :idea: :arrow: :| :mrgreen:
Mehr Smileys anzeigen

BBCode ist eingeschaltet
[img] ist eingeschaltet
[url] ist eingeschaltet
Smileys sind eingeschaltet

Die letzten Beiträge des Themas
   

Ansicht erweitern Die letzten Beiträge des Themas: Ewiges Rom

Re: Ewiges Rom

von Hera » 03.04.2016, 13:02

Das hast du sehr gut beschrieben. Dem ist auch nix mehr hinzuzufügen. Danke dafür.

lg Hera :clap:

Re: Ewiges Rom

von Dietrich » 02.04.2016, 13:35

Hera hat geschrieben:Hinzu kommt noch, das die Überfälle von außen durch die sog. Barbaren nicht abrissen. Außerdem zerfiel das Weströmische Reich von innen heraus durch Knappheit der Lebensmittelversorgung und allmählich verlor das (West)Römische Reich die Kontrolle nachdem die Schlacht von Adrianopel im Jahre 378 die größte Niederlage des römischen Reiches war. Die Germanen, Vandalen, Franken und Goten eroberten große Teile Spaniens und Galliens bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts. Hinzu kommt noch das die Westgoten im Jahre 410 Rom plünderten.
Der Zerfall des (west)römischen Reiches begann also von außen und von innen.

Diese ganzen Geschehnisse hab ich nur kurz gefasst, den die Thematik ist wesentlich komplexer.
Du hast das völlig richtig dargestellt. :wink:

Die Desintegration des Römischen Reiches setzt nach Theodosius (379–95) ein. Er war der letzte Kaiser, der die Zügel des gesamten Reichs in seiner Hand hielt, obgleich seine Alleinherrschaft kaum ein Jahr gedauert hatte. Auf seinen Tod fogte der Prozess des Niedergangs, der nie wieder rückgängig gemacht werden konnte. Insofern steht Theodosius "der Große" an einer ganz anderen Stelle der Entwicklung als Diokletian und Konstantin.

Die von Theodosius hinterlassene Dynastie regierte im Westen bis 455, im Osten bis 450. Die Herrscher dieser Zeit erwiesen sich als politisch unfähig: Honorius (395–423) und Valentinian III. (423–455) im Westen sowie Arcadius (395–408) und Theodosius II. (408–450) im Osten zählten als politische Potenzen überhaupt nicht, sondern waren Nullen. Zudem gelangten sie alle als Kinder und Jugendliche zur Regierung. Zeitlebens kamen sie kaum über die Gemächer ihres Palastes, geschweige denn über ihre Resiedenzstadt hinaus, also über Ravenna im Westen und Konstantinopel im Osten.

Ganz fern lag ihnen der Gedanke, an die Spitze eines Heeres zu treten, und das zu einer Zeit, als der Feind nicht mehr an der Grenze stand, sondern sein Lager mitten auf dem Reichsboden aufgeschlagen hatte.– Dieser unfähigen Familie war das Geschick des Römischen Reichs in der kritischsten Phase anvertraut, die es jemals erlebt hatte.

Zu dieser politischen Unfähigkeit – ja Lähmung – an der Staatsspitze kamen die verheerenden ökonischen Daten hinzu. Die Reichsbewohner sahen sich einer unerträglichen Steuerlast gegenüber, was besonders die Landpächter, die Kolonen, traf. Zwar hatte sie der Staat durch Gesetze an die Scholle gefesselt, doch flüchteten immer mehr Menschen, sodass um 400 weite Landstriche verödet waren.

Nimmt man das alles zusammen, so standen Wirtschaft und Gesellschaft am Rande Zusammenbruchs, oder befanden sich bereits mitten darin. Die finanzielle Situation des Reichs wurde immer hoffnungsloser und die Staatsflucht äußerte sich in einer völligen politischen Apathie der Bevölkerung.

Es ist daher kaum verwunderlich, dass die Germanenreiche auf römischem Boden – Burgunder, Ostgoten, Westgoten, Wandalen usw. – den Sturz beschleunugten, da Widerstandskräfte kaum noch vorhanden waren. Die Absetzung des letzten (west)römischen Kaisers durch Odoaker im Jahr 476 markiert eigentlich nur noch das unspektakuläre Ende eines langjährigen Prozesses.

Was die Stadt Rom betrifft, so sank ihre Einwohnerzahl seit der Spätantike dramatisch und erreichte im frühen Mittelalter zur Zeit der Merowinger nur noch 20 000. Auch im Verlauf des Mittelalters blieb die Einwohnerzahl auf einem niedrigen Niveau und wird um 1500 auf lediglich etwa 40 000 beziffert. Das änderte sich erst seit der Industrialisierung und dem Aufstieg Roms zur Hauptstadt des vereinigten Italiens im 19 Jh.

Re: Ewiges Rom

von Hera » 01.04.2016, 19:01

Hinzu kommt noch, das die Überfälle von außen durch die sog. Barbaren nicht abrissen. Außerdem zerfiel das Weströmische Reich von innen heraus durch Knappheit der Lebensmittelversorgung und allmählich verlor das (West)Römische Reich die Kontrolle nachdem die Schlacht von Adrianopel im Jahre 378 die größte Niederlage des römischen Reiches war. Die Germanen, Vandalen, Franken und Goten eroberten große Teile Spaniens und Galliens bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts. Hinzu kommt noch das die Westgoten im Jahre 410 Rom plünderten.
Der Zerfall des (west)römischen Reiches begann also von außen und von innen.

Diese ganzen Geschehnisse hab ich nur kurz gefasst, den die Thematik ist wesentlich komplexer.

Re: Ewiges Rom

von Harald » 27.07.2015, 12:57

Lieber Tiederich, du hast völlig recht. Aber lies mal nach, was ich geschrieben habe.

[ Post made via iPad ] Bild

Re: Ewiges Rom

von Dietrich » 25.07.2015, 12:59

dieter hat geschrieben:Lieber Harald,
Du hast recht und ich bitte um Entschuldigung. :wink: Der Kaiser heißt natürlich Vespasian. :wink:
Ein kleiner Satzfehler ist kein Malheur! :wink:

Re: Ewiges Rom

von dieter » 25.07.2015, 10:25

Lieber Harald,
Du hast recht und ich bitte um Entschuldigung. :wink: Der Kaiser heißt natürlich Vespasian. :wink: Das kommt dabei raus, wenn man abschreibt. In der Schule war ich dabei erfolgreicher. :wink: :mrgreen: In meinen Windows XP im Odenwald habe ich leider kein Fehlerprogramm, wie bei meinen Windows 7 in Frankfurt/M. :wink:

Re: Ewiges Rom

von Harald » 24.07.2015, 10:34

Bitte nicht Kaiser Verpaian! Bei aller gebotenen Geringschätzung der Ortograffie.

[ Post made via iPad ] Bild

Re: Ewiges Rom

von Dietrich » 21.07.2015, 14:37

Ruaidhri hat geschrieben:Die Begriffe Demokratie = Herrschaft/ Obmacht des (Staats)Volkes und Republik = res publica= Gemeinwohl sind nicht deckungsgleich.
Die Staatsform des römischen Staates unterscheidet sich fundamental von der Polis Athen. Der Begriff "römische Republik" enthält zweifellos andere Inhalte als der der "attischen Demokratie". Vom Ursprung her (lat. res publica ‚öffentliche Sache‘) bzw. der Absicht ihrer Gründer sind beide allerdings miteinander verwandt. Insofern ist eine Unterscheiddung von "aristokratischer Republik" und "demokratischer Republik" nicht ganz verkehrt.

Re: Ewiges Rom

von dieter » 21.07.2015, 09:59

Eckdaten
64
Rom brennt. Kaiser Nero macht die Christen für Katastrophe veranrwortlich - und lässt sie verfolgen.
79 Der Vesuv bricht aus. Lavastöme begraben die Stadt Pompeji. Kaiser Verpaian weiht das Kolosseum ein.
313 Gleichstellung und Religionsfreiheit für Christen durch Kaiser Konstantin ("Konstantinische Wende").
395 Teilung des römischen Imperiums in West- und ein Oströmisches Reich.
410 Westgoten unter König Alarich erobern und plündern Rom.
476 Absetzung des letzten römischen Kaisers. Rom existiert nut noch als "Ostrom".
Quelle: www.terra-x.zdf.de

Re: Ewiges Rom

von dieter » 21.07.2015, 09:49

Dietrich hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: Lieber Dietrich,
auch in Athen hatte nicht der Kleine Mann das sagen. Ich erinnere nur an Perikles der Athen 30 Jahre lang regiert hat, war auch kein armer Fischer. :wink:
Das war hier niht die Frage. Beide Staaten waren antike Republiken und somit muss man Athen als früheste Republik noch vor Rom bezeichnen.

In Athen besaßen etwa 40 000 Einwohner das Bürgerrecht, das sich vererbte. Fremde (Metöken), Frauen und Sklaven hatten klein Wahlrecht, sodass etwa 200 000 Menschen (die Zahl ist umstritten) im attischen Staat (Athen plus Attika) nicht an Wahlen teilnehmen konnten. Der Adel hatte in Athen keinerlei Macht.

Im antiken Rom war das ähnlich, obwohl dort die Verfassungsorgane anders funktionierten und sich auch anders zusammensetzten. Dort hatte der Adel ein Übergewicht, da in den Komitien (Volksversammlungen, hier besonders die Heeresversammlung) die Stimmrechte nach Vermögen verteilt waren und somit die Reichen (Ritter und 1. Klasse) bei Abstimmungen über die absolute Mehrheit verfügten. Allerdings hatte das Volk (Plebejer) über das Vetorecht der Volkstribunen Eingriffsmöglichkeiten.
Lieber Dietrich,
Du hast natürlich Recht, ich hatte das mit der "Ersten Republik" von Terra-X des ZDF übernommen, war also auch nicht meine Meinung. Es war nur so, wie bei uns heute, dass nicht der Kleine Mann zu bestimmen hatte, auch nicht bei den Kommunisten. :wink: Das Veto-Recht der Plebejer war mir bekannt, wenn es richtig angewandt würde, hätte das etwas bringen können. :wink:

Re: Ewiges Rom

von Ruaidhri » 20.07.2015, 17:11

Ziemlich gut zur attischen Demokratie, wenn es um Wissen geht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Attische_Demokratie

Zur römischen Republik:
https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6mische_Republik
Samt weiterführenden Literaturhinweisen. Bleicken lohnt immer noch als Basiswissen.
Beide Staaten waren antike Republiken und somit muss man Athen als früheste Republik noch vor Rom bezeichnen.
Wobei wir eben nicht mit dem heutigen Verständnis von Republik und/ oder Demokratie und Tyrannis hantieren dürfen, sondern die Dinge in ihrem zeitlichen Kontextund den Möglichkeiten sehen müssen.
Gemeinsamkeit beider Konstruktionen war, dass das Gemeinwohl allein nicht in den Händen einer Klasse und nicht eines Herrschers lag, sondern Teile der Bevölkerung Teilhabe an der Gestaltung des Staatswesens hatten.
Fremde (Metöken), Frauen und Sklaven hatten klein Wahlrecht
Wobei es Metöken möglich war, das Bürgerrecht ob besonderer Verdienste von der Volksversammlung zugesprochen zu bekommen.
Oder es sich erkauften.
Zu Rom:
Die Klientel- und Patronatspolitik schuf Abhängigkeiten, die auch nicht in modernes Republik/ Demokratie-Verständnis passen.
Zu Bürgern Roms wurden bevorzugt Angehörige der besitzenden Oberschicht in den Provinzen- nicht unbedingt der kleine Mann.

Re: Ewiges Rom

von Dietrich » 20.07.2015, 15:07

dieter hat geschrieben: Lieber Dietrich,
auch in Athen hatte nicht der Kleine Mann das sagen. Ich erinnere nur an Perikles der Athen 30 Jahre lang regiert hat, war auch kein armer Fischer. :wink:
Das war hier niht die Frage. Beide Staaten waren antike Republiken und somit muss man Athen als früheste Republik noch vor Rom bezeichnen.

In Athen besaßen etwa 40 000 Einwohner das Bürgerrecht, das sich vererbte. Fremde (Metöken), Frauen und Sklaven hatten klein Wahlrecht, sodass etwa 200 000 Menschen (die Zahl ist umstritten) im attischen Staat (Athen plus Attika) nicht an Wahlen teilnehmen konnten. Der Adel hatte in Athen keinerlei Macht.

Im antiken Rom war das ähnlich, obwohl dort die Verfassungsorgane anders funktionierten und sich auch anders zusammensetzten. Dort hatte der Adel ein Übergewicht, da in den Komitien (Volksversammlungen, hier besonders die Heeresversammlung) die Stimmrechte nach Vermögen verteilt waren und somit die Reichen (Ritter und 1. Klasse) bei Abstimmungen über die absolute Mehrheit verfügten. Allerdings hatte das Volk (Plebejer) über das Vetorecht der Volkstribunen Eingriffsmöglichkeiten.

Re: Ewiges Rom

von Ruaidhri » 20.07.2015, 15:00

Lieber Dietrich,
auch in Athen hatte nicht der Kleine Mann das sagen. Ich erinnere nur an Perikles der Athen 30 Jahre lang regiert hat, war auch kein armer Fischer.
Hat Dietrich auch nicht behauptet, denn der hat ein umfassendes Geschichts-Wissen und Geschichtsverständnis, mit dem Blick aufs Ganze, nicht mit Terra X popuär- Wissenschaft und Einzelbildern argumentierend.

Re: Ewiges Rom

von dieter » 20.07.2015, 14:45

Dietrich hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Dietrich,
natürlich war Athen früher dran. Wer durfte aber in Athen wählen und somit die Geschicke der Stadt mitbestimmen :?:
Keine Frauen,
In Rom wie auch in Athen durften nur Einwohner wählen, die das Bürgerrecht hatten, was breite Schichten der Bevölkerung ausschloss. Frauen stand ohnehin kein Wahlrecht zu.

Eine Republik ist eine Staatsform, in der das Volk oder eine bestimmte Schicht des Volks (z.B. der Adel) die Macht ausübt. So war das antike Athen eine demokratische Republik. Die römische Republik hingegen, die von adligen Patriziern und der Nobilität beherrscht wurde, war eine aristokratische Republik (Adelsrepublik).
Lieber Dietrich,
auch in Athen hatte nicht der Kleine Mann das sagen. Ich erinnere nur an Perikles der Athen 30 Jahre lang regiert hat, war auch kein armer Fischer. :wink:

Re: Ewiges Rom

von Ruaidhri » 20.07.2015, 14:38

Die Begriffe Demokratie = Herrschaft/ Obmacht des (Staats)Volkes und Republik = res publica= Gemeinwohl sind nicht deckungsgleich.
Im übrigens ist auch diese Ausgabe von Terra X allzu oberflächlich in Spielfilmszenen verhaftet statt den Zuschauer tatsächlich mal geistig zu fordern und zu erklären, was der Begriff res publica bedeutet- und wie die Republik funktionierte- oder auch nicht.
Wer durfte aber in Athen wählen und somit die Geschicke der Stadt mitbestimmen :?:
Keine Frauen, Aspasia die Geliebte von Perikles musste von Perikles verteidigt werden, damit sie nicht wegen Gottlosigkeit angeklagt wurde, Sokrates mußte sterben und den Schirlingsbecher nehmen, weil ihn ein Gericht wegen Gottlosigkeit zum Tode verurteilt hatte. Natürlich konnten Sklaven nicht das Attische Bürgerrecht erreichen, was in Rom durchaus möglich war.
Die Entstehung/ Entwicklung/ das Funktionieren der attischen Demokratie zwischen Kleisthenes und Perikles derart platt zu beurteilen, weil ein plakatives Ereignis als pars pro toto aufgefasst wird, und dazu noch falsche Argumente anzuführen, ( Wahlrecht der Frauen), geht am Kern der griechischen wie an der römischen Geschichte völlig vorbei.
Wertende, und subjektive Vergleiche sind in der Form völlig absurd, zumal sich aus römischer Sicht dann wohl Missetaten en masse fänden.
Die attische Demokratie, Philosophen wie Platon und Aristoteles sind genau "ewig" wie Rom, mal gar, was Geist und Ideen betrifft.
Vor allem die kulturelle, aber auch die politische und militärische Blüte Roms wäre ohne die Griechen nicht gewesen.
Warum wohl gebildete Römer wie ein Marcus Tullius Cicero fließend Griechisch sprachen und sich höchst intensiv mit den griechischen Philosophen und deren Werken zum Staat befassten?
Bisschen Platon, Aristoles, Cicero oder Polybios lesen könnte dem historischen Verständnis nicht schaden.

Nach oben