Das Geheimnis des Pharaonenreiches

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Re: Das Geheimnis des Pharaonenreiches

von dieter » 11.02.2015, 10:11

Lieber Dietrich,
wenn die Hyksos 1700 v.Chr. aus Asien kamen, ist s nicht möglich, dass bereits 1400 Jahre Früher Menschen aus Asien kamen :?: Europa wurde ja auch in mehreren Wellen von den Indogermanen aus dem Osten besiedelt. :wink:

Re: Das Geheimnis des Pharaonenreiches

von Barbarossa » 11.02.2015, 00:29

Eine Zusammenfassung aller noch verfügbaren Beiträge:


Menander » 02.02.2015, 15:14

lieber Dietrich!

wer ist denn der autor in deiner ausgabe der fischer weltgeschichte? ich nehm an, es handelt sich bei auch dir um die "altorientalischen reiche I"! bei mir ist es die 15.auflage, november 1998! der autor des kapitels 6 "die anfänge ägyptens" ist Jean Vercoutter (http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Vercoutter)...und der hält mit seiner meinung nicht hinter dem berg, dass die "zuwanderungsthese" aus seiner sicht wenig glaubhaft ist!

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Dietrich » 02.02.2015, 17:14
Menander hat geschrieben:
lieber Dietrich!
wer ist denn der autor in deiner ausgabe der fischer weltgeschichte? ich nehm an, es handelt sich bei auch dir um die "altorientalischen reiche I"! bei mir ist es die 15.auflage, november 1998! der autor des kapitels 6 "die anfänge ägyptens" ist Jean Vercoutter (http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Vercoutter)...und der hält mit seiner meinung nicht hinter dem berg, dass die "zuwanderungsthese" aus seiner sicht wenig glaubhaft ist!
Ich sagte bereits, dass die Fischer Weltgeschichte der 70er und 80er Jahre in vielen Bereichen veraltet ist und längst von Publikationen mit aktuelleren historischen Erkenntnissen überholt wurde. Aus diesem Grunde schau ich auch nur noch selten hinein, denn es gibt neuere Forschungsergebnisse.

Die 6. Auflage meiner angejahrten Fischer-Weltgeschichte stammt von 1976, doch muss man sich klar machen, dass die erste Auflage aus dem Jahr 1965 (!) stammt und vermutlich keine Aktualisierung erfolgt ist. Da liegen Welten bis zur gegenwärtigen Forschung.

Der Autor des Ägypten-Kapitels (Nr. 6) ist Jean Vercoutter.

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dieter » 03.02.2015, 09:01
dieter hat geschrieben:
Lieber Barbarossa,
die Frage wäre, wie sich die ägyptische Regierung zu einer solchen These stellen würde, dass in Teil der Vorfahren orientalischen Ursprungs sind :?:
Dietrich hat geschrieben:
Ein solches Ergebnis würde sicher nicht auf große Begeisterung seitens der Ägypter stoßen. Allerdings waren diese Zuwanderer aus Vorderasien vielleicht schon so lange Zeit in Ägypten beheimatet, dass sich ihre Enkel durchaus als Ägypter fühlten. Es ist die bis heute aktuelle Frage, ab wann ein Immigrant integraler Teil der autochthonen Gesellschaft geworden ist.

Auf jeden Fall ist die ägyptische Architektur und Kultur völlig verschieden von derjenigen der Sumerer und auch der Götterhimmel unterscheidet sich stark. Selbst wenn also ein ethnisches Element aus Mesopotamien in Ägypten wirksam war, so hat letzten Endes die kulturelle und künstlerische Kreativität der eingeborenen ägyptischen Bevölkerung den Sieg davongetragen. Es mag aber sein, dass mesopotamische Zuwanderer administrative und handwerkliche Kenntnisse vermitteln konnten, für deren Beherrschung die Ägypter eine erheblich längere Zeit gebraucht hätten. Das könnte dazu beigetragen haben, dass sich Ägypten relativ rasch zu seiner kulturellen Einzigartigkeit erhob.

Man merke: Immigranten können nützlich sein! :mrgreen:

Lieber Dietrich,
kann man das auf alle Bereiche beziehen :?:

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Dietrich » 03.02.2015, 15:50
dieter hat geschrieben:
Lieber Dietrich,
kann man das auf alle Bereiche beziehen :?:
Die infrage kommenden Bereiche habe ich ja genannt, doch ist das alles Spekulation, da niemand konkret sagen kann, ob es wirklich die Zuwanderung einer ethnisch fremden Bevölkerungsgruppe im vordynastischen Ägypten gab.

Um mein Wissen zu stärken :mrgreen: habe gerade Band I/2 der "Propyläen Weltgeschichte" aus dem Regal geholt und das Kapitel "Ägypten. Vorgeschichte" von John A. Wilson aufgeschlagen. Zu meiner großen Überraschung spricht auch er davon, dass in Ägypten ein "Katalysator" gewirkt haben müsse, der das Land ziemlich unvermittelt zur Hochkultur katapultierte. Auch Wilson spricht davon, dass ein neues "Element" erschien und sagt: "Es ist aber nicht unmöglich, dass ein neues Element, das am Ausgang der vordynastischen Periode hinzugekommen ist, eben der Katalysator war, der zivilisiertes Dasein im Niltal entstehen ließ. Solch ein neues Element gab es in kulturellen Einflüssen mesopotamischen Ursprungs." [1]

Wilson schreibt, dass Ägypten am Ausgang seiner vorgeschichtlichen Entwicklung unverkennbar fremde Kulturelemente übernahm, und zwar Elemente eindeutig mesopotamischen Herkunft. Er spricht von neuer Keramik, zylindrischen Siegeln - die eindeutig in Mesopotamien erfunden wurden - , Ziegeln als dekorative Täfelung bei Baudenkmälern, bestimmte Motive der bildenden Kunst, auch zusammengesetzte Mischtiere und Fabeltiere, die ihren gedanklichen Ursprung in Mesopotamien hätten.

Ob man da Wilson überall folgen kann, weiß ich nicht. Es gibt immerhin identische kulturelle Entwicklungen oder Elemente, die unabhängig voneinander in geografisch verschiedenen Räumen entstanden. Manchmal gehen die Ideen schöpferischer Menschen in dieselbe Richtung. Aber summa summarum wird es wohl in Ägypten kulturelle Einflüsse aus Mesopotamien gegeben haben. Wilson betont jedoch, dass solche Entlehnungen nur in den ersten zwei Dynastien als Ausdrucksmittel dienten, und Ägypten später in klassischer Zeit die fremden Formelelemente abstreifte.

Spannend wird es, wenn Wilson den Weg der fremden Einflüsse beschreibt, ob Eroberung, Kolonisierung oder Handel. An eine Invasion glaubt Wilson nicht, wohl aber an die Ankunft neuer Zuwanderer. Er sagt:

"Nicht so weit von der Hand zu weisen ist die Möglichkeit der Kolonisation - sei es durch das Einsickern wandernder Völker, sei es durch die Errichtung von Handelsstützpunkten. Tatsächlich waren in Ägypten zu dieser Zeit neue ethnische Elemente aufgetaucht: Menschen mit fast viereckigen Schädeln. Doch dürften diese breitschädeligen Stämme vom Norden nach Ägypten gekommen sein, während lokalisierbare Spuren mesopotamischen Einflusses nur in Oberägypten zu finden sind; es ist keineswegs sicher dass die Breitschädeligen Babylonier waren. Wichtiger ist die Darstellung von Kähnen mesopotamischen Typs auf Denkmälern im Niltal ...

Babylonier oder Menschen, die mit den Babyloniern in enger Verbindung standen, dürften als seefahrende Händler nach Ägypten gekommen sein. Wahrscheinlich segelten sie an den Küsten entlang vom Persischen Golf bis zum Roten Meer; in Berührung mit den Ägyptern kamen sie vermutlich in einem der Häfen am Roten Meer - etwa in Suez oder in Kosseir am östlichen Zipfel des Wadi Hammamat - oder, sofern sie mit der Karawane die östliche Wüste durchqueren konnten, im Niltal selbst. Solche Händler mussten mit den neuesten Entwicklungen in Mesopotamien vertraut sein, und die Ägypter werden sich begierig auf die Elemente der mesopotamischen Kultur gestürzt haben. Ohne physische Eroberung kann auf diese Weise die kulturelle Durchdringung vor sich gegangen sein. Freilich ist auch das nur eine Vermutung" [1]

Fazit: Auch Wilson glaubt an ein ethnisch fremdes Bevölkerungselement, das Ägypten zum letzten Schub zur Hochkultur verhalf. Dieser Impuls kam nach seiner Meinung aus Mesopotamien, wurde aber nicht auf kriegerische Weise vermittelt, sondern durch intensive Handelskontakte.

[1] Golo Mann u.a. (Hrsg.), Propyläen Weltgeschichte, Bans I/2, Ägypten, S. 342 f.

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Peppone » 03.02.2015, 17:54

Die Propyläen Weltgeschichte hab ich auch. Hast mal auf das Erscheinungsdatum gesehen? Mein Exemplar ist 1991 gedruckt, aber mit dem Vermerk, dass der Text identisch (!) ist mit dem der Ersterscheinung aus den Jahren 1960 bus 1964...

Beppe

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Dietrich » 03.02.2015, 18:20

Peppone hat geschrieben:
Die Propyläen Weltgeschichte hab ich auch. Hast mal auf das Erscheinungsdatum gesehen? Mein Exemplar ist 1991 gedruckt, aber mit dem Vermerk, dass der Text identisch (!) ist mit dem der Ersterscheinung aus den Jahren 1960 bus 1964...

Ich hab oben schon gesagt, dass es sich bei Fischers Weltgeschichte und eben auch bei den Propvläen um uralte angejahrte Ausgaben handelt. Mein Kommentar:
Dietrich hat geschrieben:
Ich sagte bereits, dass die Fischer Weltgeschichte der 70er und 80er Jahre in vielen Bereichen veraltet ist und längst von Publikationen mit aktuelleren historischen Erkenntnissen überholt wurde. Aus diesem Grunde schau ich auch nur noch selten hinein, denn es gibt neuere Forschungsergebnisse.

Die 6. Auflage meiner angejahrten Fischer-Weltgeschichte stammt von 1976, doch muss man sich klar machen, dass die erste Auflage aus dem Jahr 1965 (!) stammt und vermutlich keine Aktualisierung erfolgt ist. Da liegen Welten bis zur gegenwärtigen Forschung.
Allerdings bleiben die von Wilson in den Propyläen angeführten Aussagen zur mesopotamischen Beeinflussung des prädynastischen Ägypten nach wie vor eine kluge Hypothese, die Hand und Fuß hat.

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dieter » 04.02.2015, 09:28

Ihr Lieben,
was ist mit den Hyksos :?: Kamen die nicht aus Asien :?: Haben sie nicht die Verarbeitung von Eisen und die Streitwagen mitgebracht :?:

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Dietrich » 04.02.2015, 16:30
dieter hat geschrieben:
Ihr Lieben,
was ist mit den Hyksos :?: Kamen die nicht aus Asien :?: Haben sie nicht die Verarbeitung von Eisen und die Streitwagen mitgebracht :?:
Ja, die kamen vermutlich um 1700 v. Chr. aus Vorderasien und werden oft in der Großregion Syrien-Palästina verortet. Als halbnomadische kämpferische Hirtenkrieger brachten sie den Streitwagen, das sichelförmige Schwert und den riesigen Kompositbogen mit, was die Ägypter zunächst völlig überrumpelte. Auch das Pferd, das bedeutender Bestandteil der Hyksos-Kultur war, hatte bis dato in Ägypten keine besondere Bedeutung.

Man fragt sich, woher diese Hirten der Hyksos ihre kriegerischen Fertigkeiten und ihre Waffen hatte. Da lohnt ein Blick auf die politische Karte Vorderasiens zur Zeit des Hyksos-Einbruchs in Ägypten. Militärische Bedeutung hatten um 1700 v. Chr. im Raum Palästina-Syrien die Hurriter. Sie breiteten sich Ende des 18. Jh. in Nordmesopotamien und Syrien aus. Hurritische Heere unternahmen Feldzüge nach Palästina und waren im Kampf ihren Gegnern durch die pferdebespannten Streitwagen meist überlegen. Westsemitische Stämme wie die Amoriter übernahmen solche Taktiken. Und so ist es erklärlich, dass ein vermutlich ethnisches Konglomerat wie die Hyksos Ägypten überrannte.

Mit unserer Ausgangsfrage hat das allerdings wenig zu tun. Dort ging es um die kulturellen Anfänge Ägyptens und die Beeinflussung aus Mesopotamien. Das allerdings war etwa 1400 Jahre vor den Hyksos, deren Sprache im übrigen unbekannt ist.

Re: Das Geheimnis des Pharaonenreiches

von dieter » 10.02.2015, 10:18

Lieber Dietrich,
unklare ethnische Zusammensetzungen gibt es sich fast überall auf der Welt. das Wort "Geheimnis" brachte die ZDF-Redaktion ins Spiel, um ihre Fernsehserien sicher besser verkaufen zu können. :wink:

Re: Das Geheimnis des Pharaonenreiches

von Dietrich » 29.01.2015, 20:21

dieter hat geschrieben: Lieber Dietrich,
war das die Bevölkerung, welche die Sahara wegen Trockenheit verlassen mußte :?: Welche Technik ist angewandt worden, um z.B. die Cheops Pyramide zu bauen, die schiefe Ebene, die man dann wieder abbauen mußte oder wurde rund um die Pyramide höher gebaut :?:
Wer kann denn nach 7000 Jahren noch sagen, wie sich die Bevölkerung im Niltal zusammensetzte? Das ist bei allen Regionen dieser Welt so und somit sind sie entweder alle "geheimnisvoll" oder auch nicht.

Ethnologen gehen davon aus, dass im Niltal ursprünglich sowohl nordafrikanische als auch arabisch-vorderasiatische Bevölkerungsgruppen siedelten - "ursprünglich" könnte hier vor 10 000 oder auch 15 000 Jahren bedeuten. Ägyptisch zählt zu den afro-asiatischen Sprachen und soll entfernt verwandt sein mit dem Semitischen. Insofern nehmen Ethnologen an, dass der ägyptische Typus eine Synthese aus semitischen und nordafrikanisch-berberischen Elementen ist, also ein europider und im Norden sogar mediterraner Typ. Im Süden hingegen ist ein negrider bzw. kuschitischer Einschlag anzutreffen. Man kann sich gut vorstellen, dass das fruchtbare Niltal Menschen aus Ost und West anzog, die dann im Verlauf vieler Jahrtausende miteinander verschnolzen.

Die Technik des Pyramidenbaus ist im Prinzip geklärt. Lediglich Details sind hier noch unsicher.

Unklare ethnische Zusammensetzungen vor so vielen Jahrtausendenden sind die Regel und kein besonderes "Geheimnis" Ägyptens.

Re: Das Geheimnis des Pharaonenreiches

von dieter » 29.01.2015, 14:58

Dietrich hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: Lieber DIetrich,
nochmal meinen Dank dafür. Die Frage bleibt doch, ob die Bevölkerung der Sahara eine neue Heimstatt an dem Nil fand und wie die Pyramiden gebaut worden sind :?:
Dass ein fruchtbares Stromtal vorzugsweise besiedelt wird, ist kein Geheimnis. Und auch der Bau von Pyramiden ist in keiner Weise geheimnisvoll.
Lieber Dietrich,
war das die Bevölkerung, welche die Sahara wegen Trockenheit verlassen mußte :?: Welche Technik ist angewandt worden, um z.B. die Cheops Pyramide zu bauen, die schiefe Ebene, die man dann wieder abbauen mußte oder wurde rund um die Pyramide höher gebaut :?:

Re: Das Geheimnis des Pharaonenreiches

von Dietrich » 29.01.2015, 14:10

dieter hat geschrieben: Lieber DIetrich,
nochmal meinen Dank dafür. Die Frage bleibt doch, ob die Bevölkerung der Sahara eine neue Heimstatt an dem Nil fand und wie die Pyramiden gebaut worden sind :?:
Dass ein fruchtbares Stromtal vorzugsweise besiedelt wird, ist kein Geheimnis. Und auch der Bau von Pyramiden ist in keiner Weise geheimnisvoll.

Re: Das Geheimnis des Pharaonenreiches

von dieter » 29.01.2015, 10:21

Dietrich hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Ihr Lieben,
vielleicht doch, wie es zur Entstehung Ägypten kam :?: Ob die Bewohner der einst fruchtbaren Sahara alle an den Nil gewandert sind. :wink:
Wie es zur Entstehung von Ägypten kam - von der Steinzeit über das Neolithikum bis zur Vorstaatlichkeit - habe ich in einem Beitrag oben beschrieben.
Lieber DIetrich,
nochmal meinen Dank dafür. Die Frage bleibt doch, ob die Bevölkerung der Sahara eine neue Heimstatt an dem Nil fand und wie die Pyramiden gebaut worden sind :?:

Re: Das Geheimnis des Pharaonenreiches

von Peppone » 28.01.2015, 16:05

Das Geheimnis besteht wohl darin, wie dieses Volk es geschafft hat, gleichzeitig derart konservativ zu sein und bahnbrechende Leistungen v.a. bei den Großbauten zu machen. Wie genau die Pyramiden gebaut worden sind, ist ja tatsächlich bis heute ein Geheimnis...

Re: Das Geheimnis des Pharaonenreiches

von Dietrich » 28.01.2015, 12:56

dieter hat geschrieben:Ihr Lieben,
vielleicht doch, wie es zur Entstehung Ägypten kam :?: Ob die Bewohner der einst fruchtbaren Sahara alle an den Nil gewandert sind. :wink:
Wie es zur Entstehung von Ägypten kam - von der Steinzeit über das Neolithikum bis zur Vorstaatlichkeit - habe ich in einem Beitrag oben beschrieben.

Re: Das Geheimnis des Pharaonenreiches

von dieter » 28.01.2015, 10:29

Ihr Lieben,
vielleicht doch, wie es zur Entstehung Ägypten kam :?: Ob die Bewohner der einst fruchtbaren Sahara alle an den Nil gewandert sind. :wink:

Re: Das Geheimnis des Pharaonenreiches

von Dietrich » 27.01.2015, 14:15

Tarnatos hat geschrieben:Ich lese die Beiträge hier gerade sehr interessiert, aber eine Frage habe ich konkret.
Der Titel heißt "Das Geheimnis des Pharaonenreiches" und hier lese ich sehr viel interessantes, weitreichendes über die Entstehung (und davor) des Pharaonenreiches/ Ägypten nun also die Frage...welches "Geheimnis" ist überhaubt gemeint? :)
Da hast du völlig recht. Es gibt kein ägyptisches "Geheimnis", sofern man nicht an Dänikens Außerirdische glauben will.
Wohl aber gibt es noch unerforschte archäologische Plätze und manche unsichere historische Zusammenhänge.

Re: Das Geheimnis des Pharaonenreiches

von Tarnatos » 25.01.2015, 21:57

Ich lese die Beiträge hier gerade sehr interessiert, aber eine Frage habe ich konkret.
Der Titel heißt "Das Geheimnis des Pharaonenreiches" und hier lese ich sehr viel interessantes, weitreichendes über die Entstehung (und davor) des Pharaonenreiches/ Ägypten nun also die Frage...welches "Geheimnis" ist überhaubt gemeint? :)

Re: Das Geheimnis des Pharaonenreiches

von Dietrich » 23.01.2015, 13:05

Menander hat geschrieben:ich denke, je weiter man in der geschichte zurückgeht, desto größer werden die ähnlichkeiten! ganz besonders ich denke da an die neuesten erkenntnisse, die durch bodenrardarvermessungen in stonehenge gewonnen wurden, die, wie auch in göbekli tepe, ein vollkommen neues bild der neolithischen kulturen entstehen lassen.
Was wir oben verglichen haben ist die historische Epoche und die unmittelbare vorstaatliche Zeit Ägyptens und Mesopotamiens. Dass das zehntausend Jahre früher ganz anders sah, versteht sich von selbst.
Menander hat geschrieben:dass am anfang jedeweder ägyptischer staatlichkeit die stadtstaatlichkeit (so wie in mesopotamien ist auch in ägypten die lokale herkunft vieler götter rekonstruierbar) stehen könnte, aus der durch die besondere lage an den gestaden des nils, im gegensatz zu mesopotamien, so etwas ähnliches wie ein flächenstaat entstehen konnte, erscheint mir nachvollziehbar! und einmal begonnen, hat die entwicklung letztendlich in richtung reichseinigung gewiesen [allerspätestens ist die idee einer vereingung von ober- und unterägypten unter könig Skorpion (II. ) thematisch und politisch ein beherrschendes motiv]
In Ägypten tritt uns schon ganz früh bei der Reichseinigung 3100 v. Chr. der Flächenstaat entgegen. Ober- und Unterägypten haben diesen Schritt also bereits in vorgeschichtlicher Zeit - im 4. Jahrtausend v. Chr. - vollzogen, wozu die geografische Besonderheit des schmalen Niltals und der Zwang zu Kooperation bei den Nilschwellen und der Bewässerung wesentlich beigetragen haben. Mesopotamien hingegen ist eine weite Schwemmlandebene, in der mehrere politische und kulturelle Zentren in gewissem Abstand existieren konnten. Es mögen aber auch Zufälle daran mitgewirkt haben, dass in Mesopotamien über Jahrtausende Stadtstaaten und in Ägypten der zentral regierte Flächenstaat entstanden.

Re: Das Geheimnis des Pharaonenreiches

von Peppone » 22.01.2015, 18:09

dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
lieber Dietrich,
toll was ihr alles wisst. :D :)
Zuviel des Lobs, ich für meinen Teil hab mir das nur angelesen: Aus Toby Wilkinson: Aufstieg und Fall des Alten Ägypten.dva 2010.

Beppe

Re: Das Geheimnis des Pharaonenreiches

von Menander » 22.01.2015, 16:21

ich denke, je weiter man in der geschichte zurückgeht, desto größer werden die ähnlichkeiten! ganz besonders ich denke da an die neuesten erkenntnisse, die durch bodenrardarvermessungen in stonehenge gewonnen wurden, die, wie auch in göbekli tepe, ein vollkommen neues bild der neolithischen kulturen entstehen lassen. ich für meinen teil bin von dem, was sich da an neuem "auftut", ausgesprochen fasziniert. dass ein religiöses band menschen eint, die "unterm jahr" z.t. mehrere hundert kilometer vom ort der feiern entfernt in ganz offensichtlich noch in keinster weise staatlich organisierten gemeinschaften leben, wirft meiner meinung nach ein differenziertes bild auf die entstehung dessen, was wir frühe hochkulturen nennen. dass sich mittelfristig am heimatlichen ort eine (lokale) manifestierung eines gottes entwickelt hat und um diese manifestierung herum sich die gemeinschaft spezialisiert und hierarichisert hat, erscheint mir denkmöglich!
dass am anfang jedeweder ägyptischer staatlichkeit die stadtstaatlichkeit (so wie in mesopotamien ist auch in ägypten die lokale herkunft vieler götter rekonstruierbar) stehen könnte, aus der durch die besondere lage an den gestaden des nils, im gegensatz zu mesopotamien, so etwas ähnliches wie ein flächenstaat entstehen konnte, erscheint mir nachvollziehbar! und einmal begonnen, hat die entwicklung letztendlich in richtung reichseinigung gewiesen [allerspätestens ist die idee einer vereingung von ober- und unterägypten unter könig Skorpion (II. ) thematisch und politisch ein beherrschendes motiv]

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