von Orianne » 25.12.2014, 18:34
Bei meinen Urgrosseltern im Elsass fand 1944/45 keine Weihnachten mehr statt, die Söhne bzw. Brüder waren alle in Gefangenschaft oder gefallen, und von keinem war das Schicksal bekannt, da beschloss meine Urgrossmutter keine Weihnachtsfeier abzuhalten. Meine Grossmutter hatte noch zwei jüngere Schwestern, die natürlich das Fest vermissten, nur der Kirchenbesuch gab der Familie damals noch Halt und Hoffnung. Die beiden letzten Männer der Familie kamen erst 1955 aus der Gefangenschaft zurück, einer war schon 1946 zu 10 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Weihnachten war und ist für viele Leute der Horror geblieben, weil viele Familienmitglieder fehlten oder fehlen, ich kann das verstehen, wenn man diese Zeit gerne überstanden hat(te). Meine Mutter hat Jahrgang 49 so, bekam sie vom ganzen Trubel der Männer nicht viel mit, sie wusste aber schnell, dass zwei von ihnen bei der Division Charlemagne waren, und einer wurde zur Division Reich versetzt, er fiel noch im April 1945.
In der Familie meines Vaters in der Nähe von Zürich lief die Weihnachtsfeier "normal" ab (auch er hat Jahrgang 49), man hatte den eigenen Tannenbaum aus dem eigenen Wald (also nicht illegal gehauen), Geschenke waren auch bei ihm und seinen Schwestern nicht die Hauptsache, sondern das Zusammensein der Familie. Auch heute mag er immer noch die fröhliche Zusammenkunft der grossen Familie, auch hier durfte der Besuch der Kirche nicht fehlen.
Bei meinen Urgrosseltern im Elsass fand 1944/45 keine Weihnachten mehr statt, die Söhne bzw. Brüder waren alle in Gefangenschaft oder gefallen, und von keinem war das Schicksal bekannt, da beschloss meine Urgrossmutter keine Weihnachtsfeier abzuhalten. Meine Grossmutter hatte noch zwei jüngere Schwestern, die natürlich das Fest vermissten, nur der Kirchenbesuch gab der Familie damals noch Halt und Hoffnung. Die beiden letzten Männer der Familie kamen erst 1955 aus der Gefangenschaft zurück, einer war schon 1946 zu 10 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Weihnachten war und ist für viele Leute der Horror geblieben, weil viele Familienmitglieder fehlten oder fehlen, ich kann das verstehen, wenn man diese Zeit gerne überstanden hat(te). Meine Mutter hat Jahrgang 49 so, bekam sie vom ganzen Trubel der Männer nicht viel mit, sie wusste aber schnell, dass zwei von ihnen bei der Division Charlemagne waren, und einer wurde zur Division Reich versetzt, er fiel noch im April 1945.
In der Familie meines Vaters in der Nähe von Zürich lief die Weihnachtsfeier "normal" ab (auch er hat Jahrgang 49), man hatte den eigenen Tannenbaum aus dem eigenen Wald (also nicht illegal gehauen), Geschenke waren auch bei ihm und seinen Schwestern nicht die Hauptsache, sondern das Zusammensein der Familie. Auch heute mag er immer noch die fröhliche Zusammenkunft der grossen Familie, auch hier durfte der Besuch der Kirche nicht fehlen.