Lia hat geschrieben:...Jenseits der Darstellungen der persönlichen Erfahrungen von einst und jetzt, allen voran der negativen, hat sich allerdings noch niemand dazu geäußert, was Kinder/ Jugendliche denn heutzutage wirklich außer gutem sozialem Verhalten in der Schule lernen sollten.
Was heute immer noch oder neu als " müssen sie können" und " "sollten sie schon mal etwas von gehört haben" wichtig wäre.
Da ich branchenfremd (Informatiker) bin, kann ich keinen Lehrplan liefern, als notwendig erachte ich aber:
Qualifizierte Deutschkenntnisse in Wort und Schrift, nicht nur um Texte zu verstehen, sondern auch um sich ausdrücken zu können. Wenn man nicht für den Rest des Lebens Programmcode nach Vorgabe erstellen will, muss man in der Lage sein, Protokolle anzufertigen, Konzepte und Vorgaben zu erstellen, mit den Fachabteilungen Pflichtenhefte zu erarbeiten, Schulungsunterlagen und Dokumentationen zu erstellen, Präsentationen etc. etc.
Englisch, idealerweise muttersprachlich, gehört dazu. Auch im Alltag sind wenigstens Grundkenntnisse inzwischen notwendig, um den Meeting Point am Bahnhof zu finden.
Zur Hochschulreife sollte auch eine zweite Fremdsprache gehören, bspw. Spanisch, toll wäre natürlich Chinesisch.
Mathematik natürlich, für das überschlägige Berechnen der Mehrwertsteuer sollte man bei keinem Abschluss einen Taschenrechner benötigen. Aussagenlogik ist unverzichtbar.
Geschichte gehört meiner Meinung nach gleichwertig in diesen Kanon. Der Schwerpunkt sollte dabei weniger auf einer umfassenden Chronologie seit Adam und Eva liegen, sondern auf den Entwicklungen seit dem Zeitalter der Aufklärung und der Darstellung von Zusammenhängen und Strukturen.
Zumindest ein Exkurs in Philosophie mit Grundlagen ethischen Verhaltens, zur Gesellschaft und zum Staatsgedanken sollte dabei sein.
In Natur- und Geowissenschaften (Physik, Chemie, Biologie, Erdkunde) sollten mindestens Grundkenntnisse vermittelt werden. Hier besteht eklatanter Bedarf, Beispiel:
Das
Schülerlexikon fabuliert über die angeblich lange angenommene Scheibenform der Erde. Das ist schlicht Quatsch, der erst im 19. Jh. aufkam, vgl.
http://de.wikipedia.org/wiki/Flache_Erde Nicht nur die Kugelgestalt sondern auch der annähernde Umfang von 40.000 km waren seit dem 3. Jh. vor Christus Stand der Wissenschaft.
Auch weitere Ausführungen sind eher so flach, wie die Erde nie war:
JURI ALEXEJEWITSCH GAGARIN konnte als erster Mensch in einer Raumkapsel sitzend diesen lange bewiesenen Sachverhalt [gem. ist die Kugelgestalt] direkt wahrnehmen.
Sehr zweifelhaft. Gagarin erreichte eine Höhe von maximal 327 km. Ausgehend von einem Erdradius von 6.371 km und einem unwahrscheinlichen Blickwinkel von 170° hätte er dafür mindestens 557 km von der Erdoberfläche entfernt sein müssen. Wieviel er gesehen hat, zeigt der Versuch einer Rekonstruktion seines Fluges mit Hilfe der ISS:
http://www.netzwelt.de/news/86260-kurzf ... e-all.html Zweifelsfrei mehr als jeder andere vor ihm, aber nie die Erde in der Totalen.
Nach dem Tod von ERATOSTHENES mussten noch fast 2000 Jahre vergehen, bis durch die erste Weltumsegelung die Kugelgestalt der Erde durch die menschliche Erfahrung bestätigt wurde.
Die Rede ist hier von der Reise des portugiesischen Seefahrers in Diensten des spanischen Königs Karl I., FERNANDO MAGELLAN ...
Ein Fehlschluss, der die Kugelform der Erde bereits voraussetzt. Die Rückkehr zum Ausgangspunkt wäre auch gelungen, wenn die Erde ein beliebiger
Polyeder oder ein
Möbiusband wäre.
Um das Teilwissen der einzelnen Disziplinen zu verknüpfen wäre auch ein Fach Interdisziplinarität wünschenswert.Zum Fachidioten kann man immer noch werden, die Schule soll allgemeine Grundlagen vermitteln.
Abschließend noch ein Hinweis auf die Anforderungen an die Seekadetten (d. h. Offizieranwärter) der Kaiserlichen Marine:
Voraussetzung waren entweder Abitur, das Fähnrichzeugnis des Heeres oder ein Reifezeugnis für die Prima eines Gymnasiums in Verbindung mit einer Aufnahmeprüfung. In Englisch musste grundsätzlich die Note "Gut" vorliegen. In der Prüfung wurde die Niederschrift eines deutschen Diktats vom Niveau Obersecunda in den Fremdsprachen Englisch und Französisch gefordert. Ferner war ein fremdsprachiger Text zu lesen und sofort Wiederzuerzählen. Dazu Mathematik, Naturlehre und die Anfertigung einer Freihandzeichnung unter Aufsicht.
[quote="Lia"]...Jenseits der Darstellungen der persönlichen Erfahrungen von einst und jetzt, allen voran der negativen, hat sich allerdings noch niemand dazu geäußert, was Kinder/ Jugendliche denn heutzutage wirklich außer gutem sozialem Verhalten in der Schule lernen sollten.
Was heute immer noch oder neu als " müssen sie können" und " "sollten sie schon mal etwas von gehört haben" wichtig wäre.[/quote]
Da ich branchenfremd (Informatiker) bin, kann ich keinen Lehrplan liefern, als notwendig erachte ich aber:
Qualifizierte Deutschkenntnisse in Wort und Schrift, nicht nur um Texte zu verstehen, sondern auch um sich ausdrücken zu können. Wenn man nicht für den Rest des Lebens Programmcode nach Vorgabe erstellen will, muss man in der Lage sein, Protokolle anzufertigen, Konzepte und Vorgaben zu erstellen, mit den Fachabteilungen Pflichtenhefte zu erarbeiten, Schulungsunterlagen und Dokumentationen zu erstellen, Präsentationen etc. etc.
Englisch, idealerweise muttersprachlich, gehört dazu. Auch im Alltag sind wenigstens Grundkenntnisse inzwischen notwendig, um den Meeting Point am Bahnhof zu finden.
Zur Hochschulreife sollte auch eine zweite Fremdsprache gehören, bspw. Spanisch, toll wäre natürlich Chinesisch.
Mathematik natürlich, für das überschlägige Berechnen der Mehrwertsteuer sollte man bei keinem Abschluss einen Taschenrechner benötigen. Aussagenlogik ist unverzichtbar.
Geschichte gehört meiner Meinung nach gleichwertig in diesen Kanon. Der Schwerpunkt sollte dabei weniger auf einer umfassenden Chronologie seit Adam und Eva liegen, sondern auf den Entwicklungen seit dem Zeitalter der Aufklärung und der Darstellung von Zusammenhängen und Strukturen.
Zumindest ein Exkurs in Philosophie mit Grundlagen ethischen Verhaltens, zur Gesellschaft und zum Staatsgedanken sollte dabei sein.
In Natur- und Geowissenschaften (Physik, Chemie, Biologie, Erdkunde) sollten mindestens Grundkenntnisse vermittelt werden. Hier besteht eklatanter Bedarf, Beispiel:
Das [url=http://m.schuelerlexikon.de/phy_abi2011/Die_Kugelgestalt_der_Erde.htm]Schülerlexikon[/url] fabuliert über die angeblich lange angenommene Scheibenform der Erde. Das ist schlicht Quatsch, der erst im 19. Jh. aufkam, vgl. [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Flache_Erde[/url] Nicht nur die Kugelgestalt sondern auch der annähernde Umfang von 40.000 km waren seit dem 3. Jh. vor Christus Stand der Wissenschaft.
Auch weitere Ausführungen sind eher so flach, wie die Erde nie war:
[quote]JURI ALEXEJEWITSCH GAGARIN konnte als erster Mensch in einer Raumkapsel sitzend diesen lange bewiesenen Sachverhalt [gem. ist die Kugelgestalt] direkt wahrnehmen. [/quote]
Sehr zweifelhaft. Gagarin erreichte eine Höhe von maximal 327 km. Ausgehend von einem Erdradius von 6.371 km und einem unwahrscheinlichen Blickwinkel von 170° hätte er dafür mindestens 557 km von der Erdoberfläche entfernt sein müssen. Wieviel er gesehen hat, zeigt der Versuch einer Rekonstruktion seines Fluges mit Hilfe der ISS: [url]http://www.netzwelt.de/news/86260-kurzfilm-woche-so-sah-juri-gagarin-erde-all.html[/url] Zweifelsfrei mehr als jeder andere vor ihm, aber nie die Erde in der Totalen.
[quote]Nach dem Tod von ERATOSTHENES mussten noch fast 2000 Jahre vergehen, bis durch die erste Weltumsegelung die Kugelgestalt der Erde durch die menschliche Erfahrung bestätigt wurde.
Die Rede ist hier von der Reise des portugiesischen Seefahrers in Diensten des spanischen Königs Karl I., FERNANDO MAGELLAN ...[/quote]
Ein Fehlschluss, der die Kugelform der Erde bereits voraussetzt. Die Rückkehr zum Ausgangspunkt wäre auch gelungen, wenn die Erde ein beliebiger [url=https://www.google.de/search?q=polyeder&rls=com.microsoft:de-DE:IE-Address&rlz=1I7LENP_deDE553&biw=1207&bih=722&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=l6g2VM65KMegPcz0gfgO&sqi=2&ved=0CCoQsAQ]Polyeder[/url] oder ein [url=https://www.google.de/search?q=m%C3%B6biusband&sa=X&rls=com.microsoft:de-DE:IE-Address&rlz=1I7LENP_deDE553&biw=1207&bih=722&tbm=isch&tbo=u&source=univ&ei=E6k2VPS7HIf3O4DYgNAE&ved=0CC4QsAQ]Möbiusband[/url] wäre.
Um das Teilwissen der einzelnen Disziplinen zu verknüpfen wäre auch ein Fach Interdisziplinarität wünschenswert.Zum Fachidioten kann man immer noch werden, die Schule soll allgemeine Grundlagen vermitteln.
Abschließend noch ein Hinweis auf die Anforderungen an die Seekadetten (d. h. Offizieranwärter) der Kaiserlichen Marine:
Voraussetzung waren entweder Abitur, das Fähnrichzeugnis des Heeres oder ein Reifezeugnis für die Prima eines Gymnasiums in Verbindung mit einer Aufnahmeprüfung. In Englisch musste grundsätzlich die Note "Gut" vorliegen. In der Prüfung wurde die Niederschrift eines deutschen Diktats vom Niveau Obersecunda in den Fremdsprachen Englisch und Französisch gefordert. Ferner war ein fremdsprachiger Text zu lesen und sofort Wiederzuerzählen. Dazu Mathematik, Naturlehre und die Anfertigung einer Freihandzeichnung unter Aufsicht.