von Peppone » 31.10.2014, 15:18
...und die nach ihm noch weiter ging. Letzten Endes könnte man Friedrichs Maßnahmen sogar als stabilisierend bezeichnen. Nicht in Bezug auf die Kaiserherrschaft, aber in Bezug auf das Reich als solches.
Fiel in England oder Frankreich ein Herrscher "aus", wegen Unfähigkeit, Jugend oder sonstiger widriger Umstände, waren diese Reiche fast automatisch in der Krise, wenn sich nicht ein Fürst fand, der die Sache in die Hand nahm - meist eigennützig.
Im Reich gab es so viele mächtige Fürsten, die einander belauerten, dass es einer allein gegen alle unmöglich schaffen konnte, die Gesamtherrschaft zu erringen. Er musste entweder Kompromisse eingehen, was die Partikulargewalten weiter stärkte, oder er musste zurückstecken bzw. unterliegen (z.B. Ottokar II. von Böhmen). Das Reich als Ganzes aber blieb bestehen. Erst seit dem 30jährigen Krieg war es nur noch eine Hülse, zuvor war es immer noch ein Machtfaktor - nach immerhin 800jährigem Bestand! Es hat die Religionskriege des 16.Jhs. überstanden, die diversen Dynastiewechsel des 15.Jhs., die Pestwellen und das Dynastiensterben des 14.Jhs., das Interregnum des 13.Jhs. - und sich immer wieder (erfolgreich) in die inneren Belange Frankreichs, Englands, Polens, Ungarns, Italiens eingemischt.
Ich würde das keine Erfolgsgeschichte nennen, aber beachtenswert ist das doch, in Anbetracht der "Vernichtung" des Reichs durch Friedrich II.
Beppe
...und die nach ihm noch weiter ging. Letzten Endes könnte man Friedrichs Maßnahmen sogar als stabilisierend bezeichnen. Nicht in Bezug auf die Kaiserherrschaft, aber in Bezug auf das Reich als solches.
Fiel in England oder Frankreich ein Herrscher "aus", wegen Unfähigkeit, Jugend oder sonstiger widriger Umstände, waren diese Reiche fast automatisch in der Krise, wenn sich nicht ein Fürst fand, der die Sache in die Hand nahm - meist eigennützig.
Im Reich gab es so viele mächtige Fürsten, die einander belauerten, dass es einer allein gegen alle unmöglich schaffen konnte, die Gesamtherrschaft zu erringen. Er musste entweder Kompromisse eingehen, was die Partikulargewalten weiter stärkte, oder er musste zurückstecken bzw. unterliegen (z.B. Ottokar II. von Böhmen). Das Reich als Ganzes aber blieb bestehen. Erst seit dem 30jährigen Krieg war es nur noch eine Hülse, zuvor war es immer noch ein Machtfaktor - nach immerhin 800jährigem Bestand! Es hat die Religionskriege des 16.Jhs. überstanden, die diversen Dynastiewechsel des 15.Jhs., die Pestwellen und das Dynastiensterben des 14.Jhs., das Interregnum des 13.Jhs. - und sich immer wieder (erfolgreich) in die inneren Belange Frankreichs, Englands, Polens, Ungarns, Italiens eingemischt.
Ich würde das keine Erfolgsgeschichte nennen, aber beachtenswert ist das doch, in Anbetracht der "Vernichtung" des Reichs durch Friedrich II.
Beppe