Was war der 2. Weltkrieg wirklich?

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Re: Was war der 2. Weltkrieg wirklich?

von Marek1964 » 22.03.2014, 17:14

Conzaliss hat geschrieben:Ich denke auch, dass ein Angriff von sowjetischer Seite zu dem Zeitpunkt (1941)nicht erfolgt wäre.
Stalin hatte etwas Anderes im Sinn. Er wollte abwarten, bis sich die deutschen Streitkräfte mit England und Frankreich
verschlissen hätten, um dann die Ernte einzufahren...
Richtig. Das bestätigte der Chef des tschechoslowakischen Geheimdienstes während auch, dass Molotow mit einem langen und erschöpfenden Krieg rechnete - wie im ersten Weltkrieg. Der Blitzsieg war auch für ihn wie Stalin eine böse Überraschung, denn man wusste nun zum einen, welch starker Gegner der Noch-Verbündete sein könnte, zumal man auch um die eigenen Schwächen nach den Liquidationen des Offizierskorps und dem Winterkrieg gegen Finnland wusste.

Man hielt sich dann peinlich genau an die Vereinbarungen, lieferte alles schön pünktlich und dachte nach dem Balkankrieg dass es 1941 zu spät für den Angriff war.

Re: Was war der 2. Weltkrieg wirklich?

von Marek1964 » 22.03.2014, 11:51

Peppone hat geschrieben: Stalin hätte Hitler überfallen, wenn nicht Hitler schneller gewesen wäre.
Und das glaube ich nun nicht. Stalin war extrem risikoscheu. Und er vergass auch nie, dass der Zar in erster Linie dank dem Ersten Weltkrieg stürzte und diesen verlor.

Später vermied er es, mit den USA direkt in einen Konflikt zu geraten. Auch im Korea Krieg liess er nur Nordkoreaner und Chinesen kämpfen, wobei er auch davon ausging, dass die Amerikaner nicht eingreifen würden.

In allen anderen Punkten stimme ich Dir zu.

Re: Was war der 2. Weltkrieg wirklich?

von Peppone » 22.03.2014, 08:58

Pryde hat geschrieben:Nehmen wir an Hitler hätte weiter gut Freund mit Stalin gemacht. Ein Sieg in Nordafrika wäre doch drin gewesen oder? Gleichzeitig hätte man die Brittanien abriegeln und bombadieren müssen und immer wieder zur Aufgabe auffordern sollen. Also quasi mit einer Zermürbungstaktik das Volk zu der Erkenntnis gelangen lassen, dass Kooperation sinnvoller ist als Verweigerung.
Das waren alles keine Optionen.
Stalin hätte Hitler überfallen, wenn nicht Hitler schneller gewesen wäre.
Hitler hatte schon in MK geschrieben, dass die Deutschen "Lebensraum im Osten" bräuchten, dieses Mantra trug er vor sich her, solange er Politik betrieb. Er hätte Stalin auf alle Fälle überfallen und wollte das auch zum erstmöglichen Zeitpunkt. Die ganzen Blitzkriege im Westen dienten nur der Vorbereitung des Ostfeldzugs.
Hitler betrachtete die Briten als "Fast-Arier", hätte mit GB lieber Frieden gemacht. Die Invasionspläne allerdings ließ er trotzdem entwickeln, weil er gemerkt hatte, dass die Briten keinen Frieden mit IHM wollten.
Die Briten hätten noch jahrelang durchgehalten. Die Luftwaffe war nicht fähig, Flächenbombardements durchzuführen, alles andere stachelte die Briten nur noch mehr auf. Die Royal Navy als Machtinstrument konnte Hitler auch nicht ausschalten. Mit der Entwicklung des Radars waren die U-Boote als taktisch und strategisch entscheidende Waffe ausgeschaltet, und mehr konnte Hitler gegen die RN nicht aufführen. Und die USA unterstützten die Briten (und später auch Stalin) massivst. Gegen deren Industriemacht kamen nicht einmal Japan und Hitler gemeinsam an.

All in all: Müßige Gedankenspiele, davon auszugehen, Hitler hätte die SU in Ruhe gelassen und GB besiegen können.

Beppe

Re: Was war der 2. Weltkrieg wirklich?

von Marek1964 » 21.03.2014, 21:39

Pryde hat geschrieben:
Conzaliss hat geschrieben:Ich möchte hier kein neues Thema eröffnen, aber ich habe mich schon oft gefragt, was geschehen wäre, wenn Hitler die Sowjetunion nicht angegriffen und den USA nicht den Krieg erklärt hätte. Bei einem forcierten Ausbau der U-Boot-Waffe wäre die Versorgung Englands zusammen gebrochen, und es hätte kapitulieren müssen. Zwar hatte Stalin auf lange Sicht geplant, gegen Deutschland vorzugehen. Ob er es aber nach einer englischen Niederlage gewagt hätte, möchte ich bezweifeln...
Ja das Frage ich mich auch, ist eigentlich auch eine interessante Frage. Nehmen wir an Hitler hätte weiter gut Freund mit Stalin gemacht. Ein Sieg in Nordafrika wäre doch drin gewesen oder? Gleichzeitig hätte man die Brittanien abriegeln und bombadieren müssen und immer wieder zur Aufgabe auffordern sollen. Also quasi mit einer Zermürbungstaktik das Volk zu der Erkenntnis gelangen lassen, dass Kooperation sinnvoller ist als Verweigerung. Vielleicht hätte es so geklappt. Zu diesem Zeitpunkt wäre Europa und Nordafrika befriedet gewesen.

Jetzt gibt es einige Möglichkeiten wahrscheinliche Möglichkeiten: Die Sowjets und Amis bekommen es mit der Angst zu tun und schmieden ein Zweckbündniss um das Nazireich zu befreien. Die Sowjets greifen alleine an, aber dagegen könnte man ja Vorkehrungen getroffen haben, da man eh damit rechnete. Die Amis schmeißen ihre erste Atombombe nicht auf Japan sondern auf Deutschland. Dass alles für längere Zeit friedlich bleibt halte ich für unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher wäre dann dass Hitler die SU angreift und wieder im Winter stecken bleibt und die Amis sich nach den Japanern die Nazis vornehmen und alles wäre so ausgegangen wie gehabt es hätte nur wesentlich länger gedauert...
In der Tat, hätte Hitler Stalin nicht angegriffen, wäre es spannend geworden. Aber Hitler wollte sein grossgermanisches Reich und eigentlich keinen Krieg mit Grossbritannien. Und ob Stalin wirklich mit Hitler sich für immer verbünden wollte, darf auch bezweifelt werden. Stalin hätte nie eine starken Gegner angegriffen, dazu war er viel zu Risikoavers, er hatte auch die Erfahrung des Zaren, der einen Krieg für einen Verbündeten führte und schliesslich gestürzt wurde.

Es hatte sich Hitler als Weltkriegssoldat eingeprägt, dass der Osten zusammengebrochen war und dort eigentlich aus der Sicht Deutschlands der Krieg gewonnen war, der schliesslich im Westen verloren wurde.

Nach dem Winterkrieg 1939/40 der Sowjetunion gegen Finnland hielt der die "Untermenschen" für definitiv nicht mehr in der Lage, seiner erfolgreichen Wehrmacht standzuhalten.

Er hatte allerdings unterschätzt, dass die Sowjetunion mittlerweile weit mehr industrialisert war als das Russische Zarenreich ein Vierteljahrhundert zuvor. Und dann rechnete er nicht mit der massiven Unterstützung der Amerikaner, Briten und Kanadier, die im Rahmen von lend and lease wie auch Leistungen als Verbündete der Sowjetunion wichtige Hilfe leisteten.

Re: Was war der 2. Weltkrieg wirklich?

von dieter » 21.03.2014, 15:11

Conzaliss hat geschrieben:Ich möchte hier kein neues Thema eröffnen, aber ich habe mich schon oft gefragt, was geschehen wäre, wenn Hitler die Sowjetunion nicht angegriffen und den USA nicht den Krieg erklärt hätte. Bei einem forcierten Ausbau der U-Boot-Waffe wäre die Versorgung Englands zusammen gebrochen, und es hätte kapitulieren müssen. Zwar hatte Stalin auf lange Sicht geplant, gegen Deutschland vorzugehen. Ob er es aber nach einer englischen Niederlage gewagt hätte, möchte ich bezweifeln...
Lieber Conzaliss,
es hätte gelingen müssen in GB erfolgreich zu landen, das war aber anscheinend wegen der Stärke der britischen Flotte sehr schwierig. :wink:

Re: Was war der 2. Weltkrieg wirklich?

von Pryde » 21.03.2014, 14:40

Conzaliss hat geschrieben:Ich möchte hier kein neues Thema eröffnen, aber ich habe mich schon oft gefragt, was geschehen wäre, wenn Hitler die Sowjetunion nicht angegriffen und den USA nicht den Krieg erklärt hätte. Bei einem forcierten Ausbau der U-Boot-Waffe wäre die Versorgung Englands zusammen gebrochen, und es hätte kapitulieren müssen. Zwar hatte Stalin auf lange Sicht geplant, gegen Deutschland vorzugehen. Ob er es aber nach einer englischen Niederlage gewagt hätte, möchte ich bezweifeln...
Ja das Frage ich mich auch, ist eigentlich auch eine interessante Frage. Nehmen wir an Hitler hätte weiter gut Freund mit Stalin gemacht. Ein Sieg in Nordafrika wäre doch drin gewesen oder? Gleichzeitig hätte man die Brittanien abriegeln und bombadieren müssen und immer wieder zur Aufgabe auffordern sollen. Also quasi mit einer Zermürbungstaktik das Volk zu der Erkenntnis gelangen lassen, dass Kooperation sinnvoller ist als Verweigerung. Vielleicht hätte es so geklappt. Zu diesem Zeitpunkt wäre Europa und Nordafrika befriedet gewesen.

Jetzt gibt es einige Möglichkeiten wahrscheinliche Möglichkeiten: Die Sowjets und Amis bekommen es mit der Angst zu tun und schmieden ein Zweckbündniss um das Nazireich zu befreien. Die Sowjets greifen alleine an, aber dagegen könnte man ja Vorkehrungen getroffen haben, da man eh damit rechnete. Die Amis schmeißen ihre erste Atombombe nicht auf Japan sondern auf Deutschland. Dass alles für längere Zeit friedlich bleibt halte ich für unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher wäre dann dass Hitler die SU angreift und wieder im Winter stecken bleibt und die Amis sich nach den Japanern die Nazis vornehmen und alles wäre so ausgegangen wie gehabt es hätte nur wesentlich länger gedauert...

Re: Was war der 2. Weltkrieg wirklich?

von dieter » 05.12.2013, 10:29

Lieber Joerg,
Du hast Recht, diese Spekulationen bringen nichts, es war wie es war und Hitler sowieso unfähig oder zu allem fähig. :roll:

Re: Was war der 2. Weltkrieg wirklich?

von Triton » 04.12.2013, 22:24

England wäre lange nicht zusammengebrochen. Der Kriegseintritt der USA machte sich erst ab ca. 1943 bemerkbar und da war die Atlantikschlacht schon verloren. Erfolgversprechender wäre eine Mittelmeerstrategie gewesen, die Gibraltar und Nordafrika bis zum Suez gesichert hätte. Damit wäre die UDSSR auch von Süden bedroht gewesen, Öl wäre auch reichlich vorhanden. Italien wäre nicht abgesprungen usw.

Aber diese Spekulationen bringen nichts, der Zweck des Krieges war Eroberung des osteuropäischen Festlands.

Beste Grüße
Joerg

Re: Was war der 2. Weltkrieg wirklich?

von RedScorpion » 18.03.2013, 21:59

Triton hat geschrieben: ...
RedScorpion hat geschrieben:Da fallen mir gleich mehrere ein. Z.B. hatte man schon zuvor die politischen Schwierigkeiten und sozialen Verwerfungen der 30er den "Roten" in die Schuhe geschoben. Und nicht zuletzt auch die Niederlage gegen die Wehrmacht.
Aso, mit F nach dem Sommer 1940 gegen die UDSSR in den Krieg ziehen. Das (brauchbare) Material wurde verwendet, Freiwillige Franzosen durften mitmachen. Was hätte da noch viel mehr kommen sollen? Frankreich war am Boden, kriegsmüde.
...
Ja, aber weil es den Krieg verloren hatte (oder eben um Waffenstillstand bitten musste, je nach Lesart). Worauf aber Erholung einsetzte und Pétain von nicht wenigen vergleichsweise als Erfolg angesehen wurde.

Die Revolution war eigentlich immer in Gefahr, mehr oder weniger durchgehend bis 1944, als endlich glasklar wurde, dass die Rechte keine Option bot.

Erstaunlich (für mich jedenfalls), dass der NS dieses Potential so gut wie gar nicht nutzte.

Dass F aus freien Stücken, ohne Not wie Deutschland schon wieder gen Russland marschieren wollte, mein' ich ja gar nicht. Aber für eine echte Unterstützung gegen einen Friedensvertrag war Spielraum, den D nicht nutzte. Weil es meinte, es auch allein hinzubekommen (man ist schliesslich deutsch) und auch, weil man dann F nicht mehr als besiegten Gegner schadenfroh aus Rache für Versailles abqualifiziert, sondern als Partner aufgewertet hätte.

Triton hat geschrieben: ...
RedScorpion hat geschrieben: ...
Und die starke antikommunistische Stimmung in F halte ich für ein Gerücht. Daladier war Premier und Mitglied der radikalen Sozialisten.
...
Was aber nicht heisst, dass er deshalb alle Franzosen auf seiner Seite gehabt hätte. Ich sag' auch nicht, dass die Hochkonservativen, Klerikalen u.ä. in der Mehrheit waren (wobei Mehrheitswahlrecht, wenn's geschickt angestellt wird, auch diese Option zulässt), sondern dass sie (im Ggsatz zu nach 1944) eine ernstzunehmende Gefahr für die Republik waren, schon ohne deutsches Zutun.

Du kannst Dich ja an PJ aus dem anderen Forum erinnern. Ich will jetzt nicht sagen, dass er den Vorzeigefranzosen verkörpert oder den klerikfreundlichen Hochkonservativen, aber hier und da ging's in die Richtung. Von ihnen hat's in Heer und Verwaltung hier und da immer noch manche, und vor 1944 waren's viele.
Womit freilich noch nicht gesagt ist, dass die 1940 alle auf Seiten des NS standen oder wie 130 Jahre zuvor wieder jubelnd auf Moskau marschiert wären. Nur gab es die Option der freien Auswahl ja gar nicht, selbst wenn's deutscherseits geheissen hätte: Findet heraus/stimmt ab o.ä., ob ihr für uns seid oder gegen uns, wenn ihr für uns seid, bekommt Ihr den Vertrag. Aber nicht einmal das war drin.



LG

Re: Was war der 2. Weltkrieg wirklich?

von Triton » 18.03.2013, 21:35

Japan kannte die UDSSR als Kriegsgegner und wird sich aus gutem Grund herausgehalten haben. Stalin entblößte den Osten auch nie völlig, so dass dort kein billiger Sieg zu ernten war. Aber den Druck erhöht hätte es und vielleicht doch die Waage zugunsten der Wehrmacht ausschlagen lassen. Viel gefehlt hat ja bekanntlich nicht.
RedScorpion hat geschrieben:Da fallen mir gleich mehrere ein. Z.B. hatte man schon zuvor die politischen Schwierigkeiten und sozialen Verwerfungen der 30er den "Roten" in die Schuhe geschoben. Und nicht zuletzt auch die Niederlage gegen die Wehrmacht.
Aso, mit F nach dem Sommer 1940 gegen die UDSSR in den Krieg ziehen. Das (brauchbare) Material wurde verwendet, Freiwillige Franzosen durften mitmachen. Was hätte da noch viel mehr kommen sollen? Frankreich war am Boden, kriegsmüde.
Und die starke antikommunistische Stimmung in F halte ich für ein Gerücht. Daladier war Premier und Mitglied der radikalen Sozialisten.

Beste Grüße
Joerg

Re: Was war der 2. Weltkrieg wirklich?

von Wahrheit » 17.03.2013, 22:08

Darüber lässt sich jetzt streiten ob Japan den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausgemacht hätte, aber dennoch hätte Hitler hier sich mehr auf Japan konzentrieren können. Die Sowjetunion wäre zumindest in einem 2. Fronten Krieg.

Ob die Japaner den gewonnen hätten ist da auch wieder eine andere Frage. Aber vielleicht hätte die Wehrmacht dadurch bisschen mehr Zeit gewonnen.

Aber generell wäre ein Sieg gegen die Sowjetunion 1941 möglich gewesen. Hitler hätte es nur geschickte anstellen müssen aber er war halt kein General :lol: Naja besser so für uns alle schätze ich mal :shock:

Re: Was war der 2. Weltkrieg wirklich?

von RedScorpion » 17.03.2013, 20:35

Triton hat geschrieben:Gib mal einen Grund an, warum sich in Frankreich jemand für die Idee eines Krieges gegen die UDSSR hätte begeistern lassen!
...
Da fallen mir gleich mehrere ein. Z.B. hatte man schon zuvor die politischen Schwierigkeiten und sozialen Verwerfungen der 30er den "Roten" in die Schuhe geschoben. Und nicht zuletzt auch die Niederlage gegen die Wehrmacht.

Dann hätte man einen Handel aufmachen können, aber nicht nur halbherzig oder gar nicht (wie umgesetzt): Ihr Franzosen bekommt einen gerechten Frieden, wenn Ihr mit uns gegen die Sowjetunion kämpft. Oder gegen GB. Dann haben wir gleich 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen, und Ihr seid darüberhinaus von den Verantwortlichen und den Verwerfungen, die angelsächsicher Turbo-Kapitalismus und sozialistische Umtriebe auf dem Kerbholz haben, befreit.

Triton hat geschrieben: ...
Aber ich denke, 1941 vertraute Hitler auf seine militärischen Berater, die in der Roten Armee einen drittklassigen Gegner sahen. Er benötigte keine Verbündeten von Rang, die ihm nur nach einem Sieg in seine Siedlungs- und Rassenpolitik dreinreden würden.
...
Eben. Denn "Verbündete" bedeutet eigentlich auch "auf Augenhöhe". Und damit sah's freilich übel aus.


LG

Re: Was war der 2. Weltkrieg wirklich?

von Triton » 17.03.2013, 19:34

Gib mal einen Grund an, warum sich in Frankreich jemand für die Idee eines Krieges gegen die UDSSR hätte begeistern lassen! Frankreich war immer noch vom ersten Weltkrieg knapp an jungen Männern, hatte die Maginot-Linie errichtet um schlicht seine Ruhe zu haben. Frankreich war kriegsmüde. Allein die Flotte wurde gepflegt, da man doch immer noch Kolonialmacht Nr.2 war und bleiben wollte.
Churchill misstraute zwar Stalin zutiefst, aber eine offene Konfrontation wurde schon im Winterkrieg 39/40 vermieden. Außerdem war das britische Landheer wirklich nichts, mit dem man weite Räume gegen eine starke Armee erobern hätte können. Priorität hatte immer die Flotte und die Luftwaffe.

Hitler hatte alle Verbündeten, die noch ein Hühnchen mit Stalin zu rupfen hatten auf seiner Seite. Also vor allem Ungarn, Rumänien und Finnland. Polen gab es ja nicht mehr. Allein, und das war ein schwerer strategischer Fehler, Japan fehlte. Aber ich denke, 1941 vertraute Hitler auf seine militärischen Berater, die in der Roten Armee einen drittklassigen Gegner sahen. Er benötigte keine Verbündeten von Rang, die ihm nur nach einem Sieg in seine Siedlungs- und Rassenpolitik dreinreden würden.

Beste Grüße
Joerg

Re: Was war der 2. Weltkrieg wirklich?

von RedScorpion » 17.03.2013, 12:25

Kleiner Nachtrag nochmal bez. der nach Hitlers Tod (und zuvor auch schon vereinzelt von der Wehrmacht so verfochtenen) aufkommenden Idee, gemeinsam mit den Westalliierten die Sowjetunion zu bekämpfen:

Mit der Idee von Beginn an hätte man den Krieg mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gewonnen. Allein, man hätte dazu Polen, Frankreich und die vielen anderen überfallenen oder bekämpften Länder als Verbündete gebraucht, nicht als (unterlegene und dann geknechtete) Feinde. Und selbst 1940/41 noch hätte man durch einen halbwegs gerechten Frieden in den besetzten Ländern noch gute Chancen zur Verwirklichung gehabt.

Allein, man wollte nicht. Und Hitler war mitnichten der einzige, der die ehemaligen Verfechter des Versailler Schandfriedens und die Neugründungen im Osten (Polen, ehemalige Tschechoslowakei, ...) bluten sehen wollte.

Das war deutsche Bräsigkeit pur.



LG

Re: Was war der 2. Weltkrieg wirklich?

von RedScorpion » 17.03.2013, 12:04

Wahrheit hat geschrieben: ...
Großartige Wahl nach 1945 gab es ja leider nicht.
...
Eben. Wobei das "leider" suggeriert, dass es bessere Lösungsmöglichkeiten (z.B. eben der territorialen Integrität) gegeben hätte (das hätte es auch, aber nur bis 1933). Während die Bundesrepublik ja eben gerade dadurch reich wurde, dass sie den elenden Osten endlich los war, aber eben halt durch die Zuwanderung spezialisierten Fachpersonals, bessere Verkehrswege und gute Handelspartner prosperierte.

Wahrheit hat geschrieben: ...
Aber, irgendwie deckt sich das, doch auch mit den Nazis oder nicht? Frieden mit dem Westen und auf deren Seite gegen den Kommunismus kämpfen. Das war doch das Außenpolitische Ziel des 3. Reichs kurz vor der Niederlage, oder bin ich da falsch informiert?
Wobei aber ein Unterschied ist, ob man aus Hysterie, Idiotie oder auch in die Hose gegangenes Kalkül einer sowjetischen Gefahr irgendwo jenseits der Pampa bei Brest-Litovsk, die +- mit sich selbst beschäftigt ist, ohne Not meint, durch einen Ueberfall begegnen zu müssen, oder ob man die raketengespickten Truppen des Warschauer Paktes an der Elbe kurz vor Hamburg stehen hat, möcht' ich doch sagen.



LG

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