Geschichte des Whistleblowing

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Re: Geschichte des Whistleblowing

von dieter » 04.07.2013, 16:26

Karlheinz hat geschrieben:
Schandi hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:Lieber Tom,
bin ganz Deiner Meinung. Habe an Obama geschrieben, außer ein "Thank You" kam natürlich keine Antwort. :roll:
Hast du etwa eine Antwort erwartet? :P
MfG
Tom
Lieber Tom,
habe ich nicht, wollte aber wenigstens meinen Protest an den Mann bringen. :wink:
Solche Schreiben werden meistens gar nicht gelesen. Der Computer generiert automatisch eine Antwort und fügt lediglich einige Textbausteine zusammen. Eine simple Technik, die wir früher im Betrieb auch benutzt haben. Eingehende Mails wurden von der Software geprüft und nach bestimmten Kriterien, z.B. Absender, vorsortiert, in dem ihnen eine unterschiedliche Priorität zugewiesen wurde. Nur Mails mit einer hohen Priorität wurden tatsächlich von lebenden Menschen gelesen und bearbeitet. Alle anderen erhielten eine automatische Antwort vom Computer mit Textbausteinen, gescannter Unterschrift etc. Danach verschwanden sie in einem Speicher. Niemand hat diese Mails je gelesen.[/quote]
Lieber Karlheinz,
dann war das ein weiteres Schreiben, den die Amis ihren Speicher zuführen konnten. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie) Für mich ist es nicht entscheident, ob sie das lesen oder nicht, sondern das ich es geschrieben habe. Die Protestplakate werden auch nicht von denen, die es betrifft gelesen. Ich muß mir in den Spiegel sehen können und dass die Amis nicht glauben, sie können was sie wollen. Auch die Amizeit geht einmal zu Ende. :wink:
Wir unterscheiden uns da doch sehr. :wink: :roll:

Re: Geschichte des Whistleblowing

von ehemaliger Autor K. » 04.07.2013, 11:25

dieter hat geschrieben:
Schandi hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:Lieber Tom,
bin ganz Deiner Meinung. Habe an Obama geschrieben, außer ein "Thank You" kam natürlich keine Antwort. :roll:
Hast du etwa eine Antwort erwartet? :P
MfG
Tom
Lieber Tom,
habe ich nicht, wollte aber wenigstens meinen Protest an den Mann bringen. :wink:
Solche Schreiben werden meistens gar nicht gelesen. Der Computer generiert automatisch eine Antwort und fügt lediglich einige Textbausteine zusammen. Eine simple Technik, die wir früher im Betrieb auch benutzt haben. Eingehende Mails wurden von der Software geprüft und nach bestimmten Kriterien, z.B. Absender, vorsortiert, in dem ihnen eine unterschiedliche Priorität zugewiesen wurde. Nur Mails mit einer hohen Priorität wurden tatsächlich von lebenden Menschen gelesen und bearbeitet. Alle anderen erhielten eine automatische Antwort vom Computer mit Textbausteinen, gescannter Unterschrift etc. Danach verschwanden sie in einem Speicher. Niemand hat diese Mails je gelesen.

Re: Geschichte des Whistleblowing

von dieter » 04.07.2013, 09:47

Schandi hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:Lieber Tom,
bin ganz Deiner Meinung. Habe an Obama geschrieben, außer ein "Thank You" kam natürlich keine Antwort. :roll:
Hast du etwa eine Antwort erwartet? :P
MfG
Tom
Lieber Tom,
habe ich nicht, wollte aber wenigstens meinen Protest an den Mann bringen. :wink:

Re: Geschichte des Whistleblowing

von Schandi » 03.07.2013, 23:10

Dieter hat geschrieben:Lieber Tom,
bin ganz Deiner Meinung. Habe an Obama geschrieben, außer ein "Thank You" kam natürlich keine Antwort. :roll:
Hast du etwa eine Antwort erwartet? :P
Ralph hat geschrieben: These: Whistleblowing setzt demokratische Strukturen voraus - wirkliche Bedeutung erhalten die Leaks erst durch Veröffentlichung in den Massenmedien, wo diese gleichgeschaltet und zensiert werden, kann ein Leak eben seine Wirkung nicht voll entfalten.
Ok, an sich JA, aber viele in der Bevölkerung raffen das nicht, da von den Massenmedien nur Mist kommt.
Und die aktuelle Jagd nach Snowden zeigt das ganz gut.
Sogar eine Präsidenten-maschine wird "umgeleitet" und durchsucht.
Diplomatisch ist das mal ganz weit unten.
Warum? Weil die es können!

Wenn ein anderer Staat Obama mit solchen Vermutungen aufhalten würde, was wäre dann los?

MfG
Tom

Re: Geschichte des Whistleblowing

von Vergobret » 03.07.2013, 21:24

Und nein, nicht auf europäischen Frühling, das ist viel zu spät - auf einen europäischen Sommer!

Re: Geschichte des Whistleblowing

von Vergobret » 03.07.2013, 21:23

Ralph hat geschrieben:Da fällst echt vom Glauben ab

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Tue ich dieser Tage
- in meiner Generation
- in meinem Bundesland
- in meinem Land
- in Europa
(jeweils andere Baustelle, die aber völlig jenseits der Vernunft ist)

Es ist unfassbar was passiert, meine Fresse...

Re: Geschichte des Whistleblowing

von dieter » 03.07.2013, 14:38

Der Germane hat geschrieben:Moin Dieter,

kann mir in keinster Weise vorstellen, daß entsprechende "Protest"-Mails bis zu den Stellen "vorgelassen" werden, die angesprochen sind/werden -
Lieber Germane,
Du kannst Recht haben. Ich habe es wenigstens mal versucht. Wir nicht kämpft, hat schon verloren :wink:

Re: Geschichte des Whistleblowing

von ehemaliger Autor K. » 03.07.2013, 13:14

Einige Whistleblower hatten wir in Deutschland ja nun auch. Ich denke an Carl von Ossietzky und seine Veröffentlichungen über die illegale Tätigkeit der Reichswehr 1931 in der Weltbühne.

Dann natürlich die bekannte Spiegel-Affäre 1962 mit den Berichten von Conrad Ahlers und Rudolf Augstein über die Bundeswehr, der angebliche „Abgrund von Landesverrat“, wie dies Adenauer bezeichnete. Die Spiegel-Affäre war nach allgemeiner Ansicht vieler Historiker wichtig, da sie ein kritisches Bewusstsein bezüglich der Meinungsfreiheit in Deutschland gefördert hat.

Allgemein gilt aber, wie dies auch die Rede von Obama zeigt: Man liebt das Whistleblowing , nicht aber den Whistleblower.

Benjamin Franklin sagte einst: Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. Der schon legendäre Whistleblower, Daniel Ellsberg, Veröffentlicher der Pentagon-Papiere, warnte deshalb kürzlich vor einer Erosion des amerikanischen Rechtssystems:

Ellsberg betitelte einen Artikel im britischen Guardian über die Affäre mit der Zeile: Edward Snowden: Saving us from the United Stasi of America und schrieb darin, dass seit den Anschlägen vom 11. September 2001 eine Entwicklung eingesetzt habe, die die Bill of Rights außer Kraft setze, für die Menschen 200 Jahre lang gekämpft hätten. Insbesondere seien der vierte und fünfte Zusatzartikel der US-Verfassung, die die Bürger vor unbegründetem Eindringen der Regierung in ihr Privatleben schützen, praktisch aufgehoben worden (zitiert nach wikipedia.org/wiki/Daniel_Ellsberg)

Re: Geschichte des Whistleblowing

von Balduin » 03.07.2013, 11:55

Da fällst echt vom Glauben ab

[ Post made via Android ] Bild

Re: Geschichte des Whistleblowing

von RedScorpion » 03.07.2013, 11:37

Der Germane hat geschrieben:Moin Dieter,

kann mir in keinster Weise vorstellen, daß entsprechende "Protest"-Mails bis zu den Stellen "vorgelassen" werden, die angesprochen sind/werden -
Wie denn auch, bei 500 mio Datensätzen bez. Telefonate allein in 1 Monat aus Deutschland ...
da geht 'ne Mail doch irgendwie drin unter ... :mrgreen:



Unglaubliche Story, da reibt man sich die Augen:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/m ... 09146.html


Total bescheuert, und nix in der Hose, die Europäer. Echte Waschlappen, und nicht nur die Deutschen.

Die können sich eine Scheibe abschneiden von Libyern, Aegyptern, Tunesiern und Syriern.

Wollen wir auf einen europäischen Frühling hoffen. :roll:




LG

Re: Geschichte des Whistleblowing

von Der Germane » 03.07.2013, 10:32

Moin Dieter,

kann mir in keinster Weise vorstellen, daß entsprechende "Protest"-Mails bis zu den Stellen "vorgelassen" werden, die angesprochen sind/werden -

Re: Geschichte des Whistleblowing

von dieter » 03.07.2013, 10:12

Schandi hat geschrieben:Und was hat es gebracht? Eigentlich nichts.

Die Leute riskieren alles, um die Öffentlichkeit über Missstände zu informieren.
Und was macht die Bevölkerung? Die schläft, ignoriert, regt sich eine Woche drüber auf und dann geht alles weiter wie bisher.

Es sollte viel mehr solche Leute geben. Leider machen das nur welche, die absolut nix zu verlieren haben.
Menschenrechte gibts für die danach nicht mehr. Wer ist schon bereit alles aufzugeben, und/oder den Rest seines Lebens in folter zu verbringen.

Gerade der aktuelle Fall zeigt, dass die "Großen", sich über Gesetze und Menschenrechte hinwegsetzen, ohne dass sie zur Verantwortung gezogen werden und kein Land wagt es, sich gegen US-A zu stellen.

Traurig!

MfG
Tom
Lieber Tom,
bin ganz Deiner Meinung. Habe an Obama geschrieben, außer ein "Thank You" kam natürlich keine Antwort. :roll:

Re: Geschichte des Whistleblowing

von RedScorpion » 03.07.2013, 01:51

Ralph hat geschrieben: ...
In Amerika wiederum ist die Bevölkerung viel staatskritischer, die Republikaner stehen beispielsweise für einen Staat, der sich möglichst aus allem heraushält (Nachtwächterstaat) - aus diesen Überzeugungen dürfte man auch die Bereitschaft ableiten können, Staatsgeheimnisse zu veröffentlichen.
...
Ja, es gibt auch diese Seite der USA.

Allerdings beschränkt sich die Kritik meist auf die aktuelle Regierung und die Verwaltung, nicht auf den Staat als Ausdruck der Nation.
Wobei Du allerdings darin recht hast, dass der Gedanke des angelsächsischen Gesetzesgeistes in der Tat der Schutz des Einzelnen vor der Staatsmacht ist und somit Resultat des Misstrauens der Gesellschaft gegenüber irdischen Institutionen und Machtinstrumenten.

Ist aber bisweilen schlecht ausgeprägt, wie man sieht. :wink:



LG

Re: Geschichte des Whistleblowing

von RedScorpion » 03.07.2013, 01:36

Ralph hat geschrieben: ...
Das Perfide an Barack Obama (Anspruch und Wirklichkeit fallen weit auseinander, oder der größte Blender aller Zeiten):
Barack Obama sprach vor seiner Wahl zum Präsidenten bewundernd über Whistleblower als „wertvollste Quelle“ für Informationen über Regierungsfehlverhalten, und versprach die Transparenz des Regierungshandelns zu steigern. Kritiker haben angemerkt, dass während seiner Präsidentschaft bereits bis 2011 fünf Whistleblower aus dem US-Geheimdienstbereich unter dem Anti-Spionage-Gesetz angeklagt worden waren, das auch die Todesstrafe vorsieht – mehr als unter allen US-Präsidenten vor ihm zusammen. Die von Obama betriebene Geheimhaltungspraxis übertreffe deutlich die der Bush-Regierung. http://de.wikipedia.org/wiki/Whistleblo ... britannien
Fragt sich, wer hier der Getriebene ist überhaupt.
Und ob man einen solchen Apparat ggf. stoppen kann, das ist die zweite Frage; wohlgemerkt in einem Land, in dem die Tradition (eine Analogie mit GB) des Misstrauens des Individuums gegenüber der Staatsmacht sozial nicht sehr ausgeprägt ist, weil eben die grossen Aussetzer wie in der kontinentaleuropäischen Geschichte fehlen, Civil War und Bürgerrechte für Schwarze 'mal aussenvorgelassen.

Vergobret hat geschrieben: ...
... schaut man auf die deutsche Gesellsachaft. Ein Saftladen.
Naja, wart 'mal ab. Was soll sie denn machen? Tahrir-Platz-Märsche auf Berlin und alle CDU-Büros auf dem Weg abfackeln, Merkel lynchen, Kanzleramt sprengen, hoffen, dass die Bundeswehr putscht?

So alt ist der Snowden-Fall ja noch nicht,

und wenn diese Steilvorlage nicht von der SPD im Wahlkampf genutzt wird, dann steckt sie auch bis zum Hals mit drin.




LG

Re: Geschichte des Whistleblowing

von Balduin » 02.07.2013, 23:07

Und was hat es gebracht? Eigentlich nichts.
Ich finde schon, dass es etwas gebracht hat - wenn du dir die Auflistung der wichtigsten Whistleblower durchliest, dann hatten manche Erfolg:
Nixon trat aufgrund Watergate zurück, die Pentagon-Papers bestimmten maßgeblich die spätere kritische historische Würdigung des Vietnamkrieges mit und haben die Bevölkerung sensibilisiert.

Ich glaube schon, dass die Whistleblower etwas zu verlieren haben - mir ist bei meinen Recherchen aufgefallen, dass die meisten Whistleblower nur ihre Informationen weitergeben, nachdem Vorgesetzte nichts unternommen haben und die Sache unter den Tisch kehren wollten.

These: Whistleblowing setzt demokratische Strukturen voraus - wirkliche Bedeutung erhalten die Leaks erst durch Veröffentlichung in den Massenmedien, wo diese gleichgeschaltet und zensiert werden, kann ein Leak eben seine Wirkung nicht voll entfalten.
In Deutschland wiederum hat die große Mehrheit des Staates die politische Vorstellung eines starken Staates (pure liberale Parteien haben es deshalb sehr schwer in Deutschland). In Amerika wiederum ist die Bevölkerung viel staatskritischer, die Republikaner stehen beispielsweise für einen Staat, der sich möglichst aus allem heraushält (Nachtwächterstaat) - aus diesen Überzeugungen dürfte man auch die Bereitschaft ableiten können, Staatsgeheimnisse zu veröffentlichen. Eine einfachere Lösung wäre natürlich, dass es in Deutschland keine Probleme gibt und deshalb Whistleblowing überhaupt nicht erforderlich ist - ach quatsch, glaubt ja nicht mal meine Oma :wink:

Es ist ein Zeichen der Stärke der Gesellschaft, wenn Missstände nicht akzeptiert werden.

Das Perfide an Barack Obama (Anspruch und Wirklichkeit fallen weit auseinander, oder der größte Blender aller Zeiten):
Barack Obama sprach vor seiner Wahl zum Präsidenten bewundernd über Whistleblower als „wertvollste Quelle“ für Informationen über Regierungsfehlverhalten, und versprach die Transparenz des Regierungshandelns zu steigern. Kritiker haben angemerkt, dass während seiner Präsidentschaft bereits bis 2011 fünf Whistleblower aus dem US-Geheimdienstbereich unter dem Anti-Spionage-Gesetz angeklagt worden waren, das auch die Todesstrafe vorsieht – mehr als unter allen US-Präsidenten vor ihm zusammen. Die von Obama betriebene Geheimhaltungspraxis übertreffe deutlich die der Bush-Regierung. http://de.wikipedia.org/wiki/Whistleblo ... britannien

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