dieter hat geschrieben:Lieber Karlheinz,
natürlich hat Lassale auch aus egoistischen Gründen gehandelt. Das Eine schließt doch das Andere nicht aus. Die Arbeiterschaft brauchte eben einen "Führer", der ihre Interessen vertrat.
Hatte ich ja auch zu Anfang geschrieben. Der Text von dem schönen Lied am Ende des Berichtes stammt übrigens aus der „Arbeiter-Marseillaise“ von Jakob Audorf. Die Melodie ist die Marseillaise. Bis zum Beginn der Weimarer Republik wurde dieses Lied immer am Ende eines Parteitages der SPD gesungen. Mal sehen, ob aus Gründen der Tradition dieses Lied in Leipzig auch angestimmt wird. Wahrscheinlich wird es kaum noch jemand kennen.
Wer es gerne hören möchte, dann bei YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=bxzd88HZfxw
Und hier zum Mitsingen:
Wohlan, wer Recht und Wahrheit achtet,
zu unsrer Fahne steh allzuhauf!
Wenn auch die Lüg uns noch umnachtet,
bald steigt der Morgen hell herauf!
Ein schwerer Kampf ist’s den wir wagen,
zahllos ist unsrer Feinde Schar.
Doch ob wie Flammen die Gefahr
mög über uns zusammenschlagen,
Refrain
Nicht zählen wir den Feind,
nicht die Gefahren all!
Marsch, marsch, marsch, marsch
Der kühnen Bahn nun folgen wir,
die uns geführt Lasalle!
Von uns wird einst die Nachwelt zeugen,
schon blickt auf uns die Gegenwart.
Frisch auf, beginnen wir den Reigen,
ist auch der Boden rau und hart.
Schließt die Phalanx in dichten Reihen!
Je höher uns umrauscht die Flut,
je mehr mit der Begeisterung Glut
dem heiligen Kampfe uns zu weihen,
Refrain
Auf denn, Gesinnungskameraden,
bekräftigt heut aufs neu den Bund,
dass nicht die grünen Saaten
gehn vor dem Erntefest zugrund,
Ist auch der Säemann gefallen,
in guten Boden fiel die Saat,
uns aber bleibt die kühne Tat,
heil aber bleibt die Tat,
heilges Vermächtnis sei sie allen.
Es gibt übrigens unterschiedliche Textversionen, richtete sich teilweise nach der aktuellen Tagespolitik