von ehemaliger Autor K. » 17.01.2013, 13:02
An Dieter und Triton
Ein System, das sich nur aus der Mehrwertsteuer finanziert, wäre extrem ungerecht, weil in einem solchen Staat die Unternehmen nichts, der größte Teil der Bevölkerung aber alles zahlt.
Die Unternehmer schlagen diese Steuer auf die Verkaufspreise auf. MwSt., die ihnen selbst berechnet wird, ziehen sie als Vorsteuer ab. Die MwSt. ist ein durchlaufender Posten, der von den Unternehmen weitergereicht wird. Bezahlen muss sie der, der keine Möglichkeit besitzt, sie anderen weiterzubelasten, also die große Masse der Endverbraucher. Kapitalbesitzer bezahlen sie nur, wenn sie auch Endkonsumenten sind. Das betrifft aber nur einen kleinen Teil ihres Vermögens, da das meiste Geld in die Betriebe zurückfließt. Ein System, in dem praktisch die überwältigende Mehrheit der Arbeitnehmer, Rentner, Studenten etc. alles zahlt und die Unternehmen nichts, da vermisse ich die soziale Komponente.
Ein großer Teil der produzierten Produkte geht ins Ausland. Dafür zahlen die Unternehmen normalerweise überhaupt keine MwSt. Wenn sie nun auch keine direkten Steuern mehr zahlen müssen, ist für sie in Deutschland alles umsonst, sie brauchen gar nichts an den Staat abzuführen. Gleichzeitig erhalten sie aber von diesem beträchtliche Leistungen in vielfacher Form und sei es vielleicht auch nur in der Ausbildung von Arbeitskräften, der allgemeine Polizeischutz, Rechtspflege etc. Früher hatten sie in Form von Steuern dafür einen Eigenbeitrag geleistet, jetzt wird alles von Arbeitnehmern, Rentnern und Arbeitslosen über die MwSt. finanziert. Soziale Gerechtigkeit sieht anders aus.
Ist die MwSt. die einzige Steuer, wird dies einen gewaltigen Preisschub auslösen. Diese Steuer macht derzeit 30% der Einnahmen aus. Bei gleichen Ausgaben wird sie sich mehr als verdreifachen. Einkommenszuwächse, die durch den Fortfall der Einkommensteuer entstehen, werden dadurch wieder zunichte gemacht. Gerade Bezieher kleiner Einkommen werden dies schnell zu spüren bekommen. Will man dem nun entgegenwirken durch unterschiedliche Steuertarife, zahlreiche neue Warengruppen mit verschiedenen Steuersätzen, Preissubventionen und so weiter und so fort, erhält man ein außerordentlich kompliziertes System wie früher in der DDR, was letztendlich trotzdem nichts daran ändern wird, das die große Masse der Geringverdiener dennoch verarmt. Das sehen wir ja auch schon heute mit nur zwei verschiedenen Steuersätzen. Wir laden uns nur eine neue, riesige Bürokratie auf, um all dies zu überwachen.
Arbeitnehmer werden versuchen, gewaltige Lohnerhöhungen durchzusetzen und einige werden es auch schaffen. Die Schere zwischen qualifizierten Spitzenverdienern und Geringverdienern wird sich noch einmal erheblich erweitern. Einigen wird es gutgehen, die große Masse der Geringverdiener, Arbeitslosen und Rentner wird die Zeche zahlen. Sie finanzieren alles, bekommen nichts zurück.
[quote]An Dieter und Triton
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Ein System, das sich nur aus der Mehrwertsteuer finanziert, wäre extrem ungerecht, weil in einem solchen Staat die Unternehmen nichts, der größte Teil der Bevölkerung aber alles zahlt.
Die Unternehmer schlagen diese Steuer auf die Verkaufspreise auf. MwSt., die ihnen selbst berechnet wird, ziehen sie als Vorsteuer ab. Die MwSt. ist ein durchlaufender Posten, der von den Unternehmen weitergereicht wird. Bezahlen muss sie der, der keine Möglichkeit besitzt, sie anderen weiterzubelasten, also die große Masse der Endverbraucher. Kapitalbesitzer bezahlen sie nur, wenn sie auch Endkonsumenten sind. Das betrifft aber nur einen kleinen Teil ihres Vermögens, da das meiste Geld in die Betriebe zurückfließt. Ein System, in dem praktisch die überwältigende Mehrheit der Arbeitnehmer, Rentner, Studenten etc. alles zahlt und die Unternehmen nichts, da vermisse ich die soziale Komponente.
Ein großer Teil der produzierten Produkte geht ins Ausland. Dafür zahlen die Unternehmen normalerweise überhaupt keine MwSt. Wenn sie nun auch keine direkten Steuern mehr zahlen müssen, ist für sie in Deutschland alles umsonst, sie brauchen gar nichts an den Staat abzuführen. Gleichzeitig erhalten sie aber von diesem beträchtliche Leistungen in vielfacher Form und sei es vielleicht auch nur in der Ausbildung von Arbeitskräften, der allgemeine Polizeischutz, Rechtspflege etc. Früher hatten sie in Form von Steuern dafür einen Eigenbeitrag geleistet, jetzt wird alles von Arbeitnehmern, Rentnern und Arbeitslosen über die MwSt. finanziert. Soziale Gerechtigkeit sieht anders aus.
Ist die MwSt. die einzige Steuer, wird dies einen gewaltigen Preisschub auslösen. Diese Steuer macht derzeit 30% der Einnahmen aus. Bei gleichen Ausgaben wird sie sich mehr als verdreifachen. Einkommenszuwächse, die durch den Fortfall der Einkommensteuer entstehen, werden dadurch wieder zunichte gemacht. Gerade Bezieher kleiner Einkommen werden dies schnell zu spüren bekommen. Will man dem nun entgegenwirken durch unterschiedliche Steuertarife, zahlreiche neue Warengruppen mit verschiedenen Steuersätzen, Preissubventionen und so weiter und so fort, erhält man ein außerordentlich kompliziertes System wie früher in der DDR, was letztendlich trotzdem nichts daran ändern wird, das die große Masse der Geringverdiener dennoch verarmt. Das sehen wir ja auch schon heute mit nur zwei verschiedenen Steuersätzen. Wir laden uns nur eine neue, riesige Bürokratie auf, um all dies zu überwachen.
Arbeitnehmer werden versuchen, gewaltige Lohnerhöhungen durchzusetzen und einige werden es auch schaffen. Die Schere zwischen qualifizierten Spitzenverdienern und Geringverdienern wird sich noch einmal erheblich erweitern. Einigen wird es gutgehen, die große Masse der Geringverdiener, Arbeitslosen und Rentner wird die Zeche zahlen. Sie finanzieren alles, bekommen nichts zurück.