Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

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Re: Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

von james » 15.11.2015, 18:42

Wennungen, an der Unstrut gelegen ist ein kleines Dorf nahe Nebra. Nur wenige Hundert Meter davon entfernt sieht man nichts. Entdeckt wurde das Gelände beim Bau der Eisenbahnstrecke.
Doch dort stand zwischen 1300-500 BC eine Siedlung die mind. 100 ha umfasste und mehrere Handwerke beherbergte. Da bisher nur Fundhorizont als Siedlungsfläche bekannt ist, könnte die Gesamtgröße auch 400 ha sein. 100ha entspricht etwa der Innenstadt von Halle.
Nahe am Ausgrabungsareal wurden weitere Hinterlassenschaften von Schnurkeramiker, Glockenbecher und Aunjetitzer Kultur gefunden die auf eine langfristige Nutzung des Areals hinweisen. (soviel zum Thema eingewanderte Germanen)
Die Siedlung selbst wird der Lausitzer Kultur zugeschrieben. Bedeutenster Fund ist eine aufwendig bemalte Lehm-Hauswand, die offenbar auf einem Flechtwerk aufgebracht war und beim Abriss in eine Abfallgrube wanderte. Insgesamt gibt es über 250.000 Funde aus dieser Siedlung, bei der sich drei oder vier als gestaffeltes Wall-Graben-System nachweisen lassen. Offenbar ist Wennungen einer der zentralen Orte der frühen Germanen und derartige Siedlungen gab es schon vor dem Kontakt mit Römern. Überregionale Beziehungen weisen in den Bereich des Nordischen Kreises und nach Niedersachsen. Weitere Großsiedlungen fand man im Umfeld des Landesmuseum Halle und auf dem Domhügel von Merseburg. Wennungen wurde seit 2007 ausgegraben, teilweise mit bis zu 150 Leuten. Die Befunde sprengen jegliche Vorstellung über großflächige Fundplätze und Diskussionen über Großsiedlungen und zwingt die Archälogen umzudenken.
http://archaeologie-online.de/magazin/n ... ahn-16039/

Re: Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

von Paul » 10.11.2015, 15:36

Neben der Hermundurenstadt Halle war auch Glogau eine alte vandalische Stadt, mit Bergbau. Wahrscheinlich war auch Danzig eine alte gotische Handel- und Fischerstadt, mit Bernsteinverarbeitung.

Re: Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

von Paul » 09.11.2015, 23:45

Die Frage könnte sein, ob Halle schon in der Jungsteinzeit eine Stadt war, denn dort wurde schon im großen Stil mit Salinen Salz gewonnen.

Re: Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

von Paul » 26.10.2012, 23:06

Die Treverer Siedlung Andernach ist seit dem 4. Jh. vor Chr. nachgewiesen. Andernach liegt auf der linken Rheinseite gegenüber Neuwied. Es ist eine alte Handelsstadt.

http://www.rheintourist.de/staedte/ande ... ernach.php

Re: Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

von Paul » 25.10.2012, 23:20

Limburg an der Lahn wurde spätestens 500 vor Chr. gegründet, wie Ausgrabungen gezeigt haben. Das Zentrum der historischen Ortschaft liegt im Zentrum des heutigen Limburgs am Domplatz.
Limburg wurde von 2 Handelsstraßen gekreuzt und war am wasserwegenetz angeschlossen. Limburg hatte sicherlich schon früh städtischen Charakter und war kontinuierlich bis heute besiedelt. Es gehört damit zu den ältesten Städten Deutschlands.

http://de.wikipedia.org/wiki/Limburg_an_der_Lahn

Re: Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

von Peppone » 20.09.2012, 17:08

Paul hat geschrieben: Dieses historische "Manching" liegt aber nicht genau auf dem Gebiet der heutigen Stadt. Möglicherweise gibt es Besiedlungslücken, so das es auch nur zu den historischen alten Städten zählt.
Ganz sicher gibt es Besiedlungslücken. Zwischen der Keltensiedlung und der heutigen Siedlung Manching liegen einige hundert Jahre, in denen der Platz nicht besiedelt war. Die heutige Siedlung Manching (wie das oppidum hieß, wissen wir nicht, "Mandechingun" lautet die älteste Namensnennung aus dem Jahr 844 n.Chr.) wurde von Bajuwaren gegründet, die die Gunstlage ebenso wie die Kelten wohl erkannt hatten. Der bajuwarische Ort lag allerdings NEBEN dem (bis heute sichtbaren und wohl von den Bajuwaren bewusst gemiedenen) oppidum. Zu dem gegenüber der Keltenstadt verlagerten Siedlungsplatz muss auch erwähnt werden, dass das oppidum an der Einmündung der Paar in die damalige Donau lag, sich die Donau aber verlagert hatte. Das bajuwarische Manching lag dann an der neuen Paarmündung, und blieb dort auch, nachdem sich die Donau erneut verlagerte.
Außerdem blieb Manching bis in jüngste Zeit zwar eine große, aber doch "nur" eine Dorfgemeinde (hauptsächlich Fischer siedelten dort im Mittelalter), erst 1983 erfolgte die Erhebung zur Marktgemeinde. Stadt war und ist Manching nie gewesen.

Beppe

Re: Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

von Paul » 20.09.2012, 01:20

Peppone hat geschrieben:
Paul hat geschrieben:Die älteste Stadt, also welche Siedlung als erste die Eigenschaften einer Stadt aufwies, nicht die früheste Gründung einer Siedlung die heute noch besiedelt und jetzt eine Stadt ist. Das wäre eine andere Frage. Hier kämen wir auf massenhaft Siedlungen aus der Bandkeramiker Zeit, die nicht mehr aufgegeben wurden.
Die älteste Stadt wäre aber die, die am frühesten städtischen Charakter hatte und diesen auch heute noch hat. Kempten, Trier, Augsburg wären dann die ältesten. Die Dünsberg-Siedlung mag städtischen Charakter gehabt haben, auch die Heuneburg oder Hallstadt, sie wären damit wahrscheinlich die frühesten städtischen Siedlungen. Sie wurden aber wieder aufgegeben, also können sie nicht die ältesten Städte sein.
Bei Siedlungen, die irgendwann zu Städten wurden, müsste man den Zeitpunkt bestimmen, zu dem sie städtischen Charakter angenommen haben. Steinzeitliche Lager zählen hier nicht... :wink:

Beppe
Wahrscheinlich ist beides interessant, auch wenn dabei nicht dasselbe Ergebnis herauskommen muß.
Die Dünsbergstadt, die Heidetränkestadt waren um 300 vor Chr. Städte, sind aber heute aufgegeben. Manching war zur gleichen Zeit eine große Stadt. Dieses historische "Manching" liegt aber nicht genau auf dem Gebiet der heutigen Stadt. Möglicherweise gibt es Besiedlungslücken, so das es auch nur zu den historischen alten Städten zählt.
"Ara Ubiorum"(köln) war schon vor der römischen Stadterklärung eine Stadt, wäre also kontinuierlich bis heute eine Stadt, mit etwa 2040 Jahren.
Koblenz auf der linken Rheinseite war in den letzten 5000 Jahren kontinuierlich irgendwo besiedelt(Treverer). Die Festung Ehrenbreitstein trug seit 3000 Jahren immer wieder fast kontinuierlich Festungen. Koblenz-Lahnstein bildet praktisch eine Flußkreuzung von Rhein, Mosel und Lahn. Es war ein besonderes wirtschaftliches Zentrum und Berührungspunkt der keltischen und germanischen Welt. Den Beweis einer kontinuierlichen Stadt an einem bestimmten Punkt von Koblenz o. Lahnstein haben die Archäologen so wahrscheinlich noch nicht erbracht, obwohl immer mehr Siedlungsspuren ausgegraben werden. Die Festung Ehrenbreitstein reicht als Stadt allein wohl nicht.

Re: Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

von Barbarossa » 19.09.2012, 21:32

Peppone hat geschrieben:
Paul hat geschrieben:Die älteste Stadt, also welche Siedlung als erste die Eigenschaften einer Stadt aufwies, nicht die früheste Gründung einer Siedlung die heute noch besiedelt und jetzt eine Stadt ist. Das wäre eine andere Frage. Hier kämen wir auf massenhaft Siedlungen aus der Bandkeramiker Zeit, die nicht mehr aufgegeben wurden.
Die älteste Stadt wäre aber die, die am frühesten städtischen Charakter hatte und diesen auch heute noch hat. Kempten, Trier, Augsburg wären dann die ältesten. Die Dünsberg-Siedlung mag städtischen Charakter gehabt haben, auch die Heuneburg oder Hallstadt, sie wären damit wahrscheinlich die frühesten städtischen Siedlungen. Sie wurden aber wieder aufgegeben, also können sie nicht die ältesten Städte sein.
Bei Siedlungen, die irgendwann zu Städten wurden, müsste man den Zeitpunkt bestimmen, zu dem sie städtischen Charakter angenommen haben. Steinzeitliche Lager zählen hier nicht... :wink:

Beppe
Nein Beppe, Paul meint die frühesten Siedlungen, die bereits den Charakter einer Stadt hatten, unabhängig davon, ob sie später zur Stadt wurden oder onb es sie heute noch gibt. So habe ich das jetzt verstanden (und ich denke, so meint Paul es auch :wink: )

Re: Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

von Peppone » 19.09.2012, 16:35

Paul hat geschrieben:Die älteste Stadt, also welche Siedlung als erste die Eigenschaften einer Stadt aufwies, nicht die früheste Gründung einer Siedlung die heute noch besiedelt und jetzt eine Stadt ist. Das wäre eine andere Frage. Hier kämen wir auf massenhaft Siedlungen aus der Bandkeramiker Zeit, die nicht mehr aufgegeben wurden.
Die älteste Stadt wäre aber die, die am frühesten städtischen Charakter hatte und diesen auch heute noch hat. Kempten, Trier, Augsburg wären dann die ältesten. Die Dünsberg-Siedlung mag städtischen Charakter gehabt haben, auch die Heuneburg oder Hallstadt, sie wären damit wahrscheinlich die frühesten städtischen Siedlungen. Sie wurden aber wieder aufgegeben, also können sie nicht die ältesten Städte sein.
Bei Siedlungen, die irgendwann zu Städten wurden, müsste man den Zeitpunkt bestimmen, zu dem sie städtischen Charakter angenommen haben. Steinzeitliche Lager zählen hier nicht... :wink:

Beppe

Re: Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

von Paul » 19.09.2012, 00:22

Die älteste Stadt, also welche Siedlung als erste die Eigenschaften einer Stadt aufwies, nicht die früheste Gründung einer Siedlung die heute noch besiedelt und jetzt eine Stadt ist. Das wäre eine andere Frage. Hier kämen wir auf massenhaft Siedlungen aus der Bandkeramiker Zeit, die nicht mehr aufgegeben wurden.
Die Frage ist natürlich schwer zu beantworten, welche Größe und Bedeutung eine Stadt z.B. 1100 vor Chr. hatte.
Im Prinzip sind wir hier bisher bei Koblenz angelangt. Welche Stadt in Deutschland/Mitteleuropa hatte schon früher eine solche Bedeutung? Die römischen Stadtgründungen sind im Prinzip als solche schon ausgeschieden. Ihre möglichen Vorläufer bleiben natürlich in der Disskussion.
Im "Rennen" sind noch keltische, ubische und rätische Städte, außer es gibt noch größere Überraschungen. Das Problem ist, das Kulturen sich meistens schon in der Fläche entwickeln und nicht von einem Punkt ausdehnen, d.h. es werden dann oft zeitgleich viele Siedlungen gegründet. Ein früher politscher, kultureller o. wirtschaftlicher Zentralort z.B. an einem Verkehrsknotenpunkt könnte die geforderten Eigenschaften am ehesten früh erfüllen.

Re: Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

von Peppone » 18.09.2012, 18:15

Paul hat geschrieben:Man muß sich die "Fluchtburgen" also im einzelnen anschauen. In vielen befestigten Höhensiedlungen kann man wirklich von Städten sprechen und nicht von Fluchtburgen. Dazu gehören sicherlich auch die Dünsbergstadt, die Stadt im Heidetränkeoppidium, die "Heuneburg"...
Das sind dann vielleicht frühe städtische Siedlungen, aber mittlerweile gibts viele, die älter sind.

Nochmnal: Worum soll´s hier denn gehen? Die früheste Stadt oder die älteste Stadt?

Beppe

Re: Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

von Paul » 18.09.2012, 11:43

Man muß sich die "Fluchtburgen" also im einzelnen anschauen. In vielen befestigten Höhensiedlungen kann man wirklich von Städten sprechen und nicht von Fluchtburgen. Dazu gehören sicherlich auch die Dünsbergstadt, die Stadt im Heidetränkeoppidium, die "Heuneburg"...
Es gab sicherlich auch größere Siedlungen im Flachland. Über die Ausdehnung können zum großen Teil noch keine genauen Aussagen gemacht werden, vor allem wenn sie von einer modernen Stadt überbaut sind.
Die Siedlung an der Mündung des Wetzbaches im heutigen Wetzlar liegt z.B. im Gebiet der heutigen Wetzlarer Altstadt unterhalb vom Dom. Da stehen jetzt zum Teil jahrhunderte alte Fachwerkhäuser. Eine Stiftskirche und der Dom wurden oberhalb von "Wetflaria" gebaut. da man von Wetflaria kein genaues Datum hatte, wurde einfach das mittelalterliche Datum der Errichtung der Kirche genommen, um das Alter von Wetflaria zu benennen. Das ist natürlich offensichtlicher Unsinn.

Re: Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

von dieter » 18.09.2012, 10:13

Lieber Beppe,
das mit den Fluchtburgen hatte ich auch nur ironisch gemeint, deswegen mein anschließendes Smiley. :wink:

Re: Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

von Peppone » 17.09.2012, 18:18

dieter hat geschrieben: dann nehmen wir eben die keltischen Fluchtburgen dazu. :wink:
Geht meines Erachtens so nicht, da das keine städtischen Siedlungen waren.
Koblenz allerdings war schon in ubischer Zeit offenbar eine städtische Siedlung, und bestand auch in römischer Zeit weiter, also ein Punkt für Koblenz und Punktabzug für Trier... :wink:

Wir sind doch beim Thema "älteste Stadt" und nicht mehr beim Thema "früheste Stadt"?

Beppe

Re: Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

von dieter » 16.09.2012, 09:53

Paul hat geschrieben:Die Heuneburg soll vor 2500 Jahren schon eine Stadt mit großer Stadtmauer und Stadttoren gewesen sein. Sie hatte bis zu 6000 Einwohner. Die Datierung wurde anhand von Buchenholz vorgenommen. Die Siedlung war allerdings noch älter. Die Datierung gibt das Mindestalter an. Die Hallstadtzeit begann ja vor 2800 Jahren. Die damaligen keltischen und ubischen Städte sind also sicherlich älter, als die römischen Stadtgründungen in Mitteleuropa und älter als Rom selbst.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 73567.html
Lieber Paul,
dann nehmen wir eben die keltischen Fluchtburgen dazu. :wink:

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