von Marek1964 » 20.09.2014, 11:46
Triton hat geschrieben:Folge einer Deflation ist nicht nur die Kreditknappheit sondern ein Käuferstreik, weil bei fallenden Preisen jeder mit Käufen wartet.
Nach wie vor behaupte ich deshalb, dass die Makroökonomie eine der komplexesten und schwierigsten Wissenschaftsgebiete überhaupt ist, weil neben einfachen Mechanismen auch die Psyche von Marktteilnehmern und unzählige Wechselwirkungen zu beachten sind. In den 20ern war dieser Wissenschaftszweig noch unterentwickelt und die eigentlich logische Politik des knappen Geldes hatte schreckliche Konsequenzen für viele Menschen, die weder mit der Blase der 20er noch mit der Krisenpolitik etwas zu tun hatten.
Ich denke auch. Lange Jahre galt ja die Keynsianische Erklärung - es gab zu wenig Nachfrage, aufgrund der Skepsis, also hätte der Staat eingreifen sollen und selbst Nachfrage schaffen.
Für mich nur ein Teil, und eher weniger gewichtige, der Erklärung.
Die andere ist, dass ein überbordender Optimismus durch technichschen Fortschritt in den USA den kreditfinanzierten Konsum angeheizt hat, ebenso wie die kreditfinanzierte Börsenspekulation - vor allem letzeres ein Wahnsinn, ein Schneeballsystem, aber nach dessen Einsturz hat man nicht die Nerven behalten, sondern das Ganze noch schlimmer gemacht.
Aber wie vor Orianne und Triton richtig erwähnt, die restriktive Politik der Nationalbanken führte erst recht zur Katastrophe, ferner auch noch der zunehmende Protektionismus.
In einer wachsenden Wirtschaft braucht es mehr Geld - der Goldstandard war Unsinn. Denn der Umlauf von Geld sollte nicht von der Verfügbarkeit von Gold abhängig sein, sondern vom Umfang der Güter und Dienstleistungen.
Dies hat man in der Krise von 1929, und gut möglich in der Krise von 1873, die ja 20 Jahre ging, nicht begriffen. Geld ist, wie die Ökonomen sagen, Schmiermittel (nicht nur im Sinne von Korruption, aber im Sinne, dass das System funktioniert). Entzieht man es der Wirtschaft, kann es wie beim Motor, dem man das Schmieröl entsagt, fatale Folgen haben.
Wo Vertrauen fehlt, muss der Staat vertrauen schaffen - das haben aber in den USA erst Roosevelt, und in Deutschland, leider, Adolf Hitler geschafft. Die Staaten haben damals versagt - auf der ganzen Linie, Ausnahmen abgesehen, Schweden und mit Abstrichen Grossbritannien.
Ich gebe Triton recht, Makroökonomie ist ein schwieriges Gebiet. So, wie es schwireig ist im Leben, manchmal einzelne Menschen zu verstehen, so noch viel schwerer ist es, ganze Aggregationen von Verhalten von Individuen zu verstehen.
[quote="Triton"]Folge einer Deflation ist nicht nur die Kreditknappheit sondern ein Käuferstreik, weil bei fallenden Preisen jeder mit Käufen wartet.
Nach wie vor behaupte ich deshalb, dass die Makroökonomie eine der komplexesten und schwierigsten Wissenschaftsgebiete überhaupt ist, weil neben einfachen Mechanismen auch die Psyche von Marktteilnehmern und unzählige Wechselwirkungen zu beachten sind. In den 20ern war dieser Wissenschaftszweig noch unterentwickelt und die eigentlich logische Politik des knappen Geldes hatte schreckliche Konsequenzen für viele Menschen, die weder mit der Blase der 20er noch mit der Krisenpolitik etwas zu tun hatten.[/quote]
Ich denke auch. Lange Jahre galt ja die Keynsianische Erklärung - es gab zu wenig Nachfrage, aufgrund der Skepsis, also hätte der Staat eingreifen sollen und selbst Nachfrage schaffen.
Für mich nur ein Teil, und eher weniger gewichtige, der Erklärung.
Die andere ist, dass ein überbordender Optimismus durch technichschen Fortschritt in den USA den kreditfinanzierten Konsum angeheizt hat, ebenso wie die kreditfinanzierte Börsenspekulation - vor allem letzeres ein Wahnsinn, ein Schneeballsystem, aber nach dessen Einsturz hat man nicht die Nerven behalten, sondern das Ganze noch schlimmer gemacht.
Aber wie vor Orianne und Triton richtig erwähnt, die restriktive Politik der Nationalbanken führte erst recht zur Katastrophe, ferner auch noch der zunehmende Protektionismus.
In einer wachsenden Wirtschaft braucht es mehr Geld - der Goldstandard war Unsinn. Denn der Umlauf von Geld sollte nicht von der Verfügbarkeit von Gold abhängig sein, sondern vom Umfang der Güter und Dienstleistungen.
Dies hat man in der Krise von 1929, und gut möglich in der Krise von 1873, die ja 20 Jahre ging, nicht begriffen. Geld ist, wie die Ökonomen sagen, Schmiermittel (nicht nur im Sinne von Korruption, aber im Sinne, dass das System funktioniert). Entzieht man es der Wirtschaft, kann es wie beim Motor, dem man das Schmieröl entsagt, fatale Folgen haben.
Wo Vertrauen fehlt, muss der Staat vertrauen schaffen - das haben aber in den USA erst Roosevelt, und in Deutschland, leider, Adolf Hitler geschafft. Die Staaten haben damals versagt - auf der ganzen Linie, Ausnahmen abgesehen, Schweden und mit Abstrichen Grossbritannien.
Ich gebe Triton recht, Makroökonomie ist ein schwieriges Gebiet. So, wie es schwireig ist im Leben, manchmal einzelne Menschen zu verstehen, so noch viel schwerer ist es, ganze Aggregationen von Verhalten von Individuen zu verstehen.