von Ruaidhri » 15.07.2018, 14:27
Barbarossa hat geschrieben:Das wirft für mich die Frage auf, was das eigentlich genau ist - Heimat.
So manche Diskussion auf anderen Plattformen habe ich zu dem Thema verfolgt. Für die meisten ist Heimat ein subjektives Gefühl, einerseits sicherlich geografisch terminiert, aber nach eigenem, subjektiven Parametern und nicht an irgendwelche nationalen, regionalen, kommunalen, internationalen Grenzen gebunden.
Die Unterstellung, wer Heimatgefühl habe, sei nicht willens und in der Lage, auch global zu denken und zu handeln, sich verantwortlich zu fühlen, ist Unsinn. Verantwortung beginnt im eigenen Haus und vor der eigenen Haustür. Ist nur für so manche sich überlegen fühlenden FilterblasenbewohnerInnen einfacher, global zu schwafeln statt lokal zu handeln.
Schwierig wird es dann, wenn Heimat als statisch, unwandelbar gesehen wird. Das ging nie (nach 1945 wurde zumal auf dem Land durchaus von "Zerstörung der Heimat gesprochen, ausgelöst durch die "Fremden", die aus dem Osten gekommen waren. Heute weiß kaum noch jemand, wessen (Groß)eltern nicht von hier sind. Heimat als Kristalisationspunkt zwischen Stabilität und (guten) Traditionen und Moderne und Wandel.
Heimat muss man sich "erleben", muss man erfahren, im doppelten Sinne des Wortes oft. Das macht den Begriff flexibler als früher, wo er mehr an die Scholle und an die Abstammung gebunden war- bis hin zum Missbrauch. Ein Bayer in Berlin wird keinem Franken, keinem Brandenburger, keinem Schleswig-Holsteiner oder Nordrheinwestfalen (absichtlich ohne Bindestrich) seine Heimatgefühle und ein ein einheitliches, national- deutsch(bajuwarisch angehauchtes?) Heimatgefühl verordnen können. Ist in andern Ländern nicht anders, sogar dort, wo es das Wort Heimat in unserem Sinne nicht gibt.
[quote="Barbarossa"]Das wirft für mich die Frage auf, was das eigentlich genau ist - Heimat. [/quote]
So manche Diskussion auf anderen Plattformen habe ich zu dem Thema verfolgt. Für die meisten ist Heimat ein subjektives Gefühl, einerseits sicherlich geografisch terminiert, aber nach eigenem, subjektiven Parametern und nicht an irgendwelche nationalen, regionalen, kommunalen, internationalen Grenzen gebunden.
Die Unterstellung, wer Heimatgefühl habe, sei nicht willens und in der Lage, auch global zu denken und zu handeln, sich verantwortlich zu fühlen, ist Unsinn. Verantwortung beginnt im eigenen Haus und vor der eigenen Haustür. Ist nur für so manche sich überlegen fühlenden FilterblasenbewohnerInnen einfacher, global zu schwafeln statt lokal zu handeln.
Schwierig wird es dann, wenn Heimat als statisch, unwandelbar gesehen wird. Das ging nie (nach 1945 wurde zumal auf dem Land durchaus von "Zerstörung der Heimat gesprochen, ausgelöst durch die "Fremden", die aus dem Osten gekommen waren. Heute weiß kaum noch jemand, wessen (Groß)eltern nicht von hier sind. Heimat als Kristalisationspunkt zwischen Stabilität und (guten) Traditionen und Moderne und Wandel.
Heimat muss man sich "erleben", muss man erfahren, im doppelten Sinne des Wortes oft. Das macht den Begriff flexibler als früher, wo er mehr an die Scholle und an die Abstammung gebunden war- bis hin zum Missbrauch. Ein Bayer in Berlin wird keinem Franken, keinem Brandenburger, keinem Schleswig-Holsteiner oder Nordrheinwestfalen (absichtlich ohne Bindestrich) seine Heimatgefühle und ein ein einheitliches, national- deutsch(bajuwarisch angehauchtes?) Heimatgefühl verordnen können. Ist in andern Ländern nicht anders, sogar dort, wo es das Wort Heimat in unserem Sinne nicht gibt.