von Lia » 22.09.2014, 15:24
Die Ukrainer sind ein Volk. Eines, das sich durchaus von den russischen Nachbarn unterscheidet und unterscheiden will- und von den Russen denn auch insofern als Volk gesehen wird, als dass solche Äußerungen: "Er ist ja nur Ukrainer" möglich sind.
Die Eltern meines Mannes, Vater Ukrainer, Mutter Russin, betonten auch und gerade im deutschen Asyl ihre unterschiedliche Herkunft, meinetwegen Nationalität aus unterschiedlichen Teilrepubliken der ehemaligen UdSSR. Dass man sich als zwar verwandte, aber eigenständige Ethnien und Kulturen versteht, ist mir aktuell gerade- wenn auch im friedlichen Ausgleich- begegnet.
Die gemeinsame und wieder trennende Geschichte beider Völker ist sehr komplex, als Außenstehender muss man sich schon ernsthaft einarbeiten, um vielleicht besser nachvollziehen zu können, was u.a. Ursachen für derzeitigen kriegerischen Konflikte sind.
Bei einer Diskusssion in einem nicht-Historiker-Forum zog ich bösen Zorn auf mich, weil ich schrieb, Tschernobyl sei nicht Russland, sondern Ukraine- damals wie heute nicht ganz unwesentlich, was den Umgang damit betrifft- und politisch- historisch korrekt.
Schrieb eine gebürtige Moskauerin ganz trocken: " Ja, klar, und Wien liegt auch in Deutschland und Österreich ist Teil Deutschlands! Im Gegensatz zu Euch sind uns die Unterschiede zwischen Russland und der Ukraine bekannt."
@ Gontscharow:
Den Vergleich hatte ich irgendwie auch kurz im Hinterkopf, ob das Verhältnis Bayern und Rest-Deutschland etwa Parallelen aufweist. Oder eher Deutschland und Österreich? Ein erneutes "Heim ins Reich" für Austria wäre vielleicht ähnlicher zu "das Gebiet der Ukraine gehört zu Russland".
Ob es möglich wäre, die Ukraine wieder auf friedlichemWeg in einen russischen Staat zu integrieren? Bei großer Autonomie, absoluter Gleichberechtigung von Sprachen und Kulturen? Das wage ich für die nächste Zeit zu bezweifeln. Die Gräben sind durch beiderseitiges Verschulden imho erneut zu tief geworden. Frieden wird wohl nur zunächst ein getrennten Staaten möglich sein,wobei beide die jeweiligen ethnischen Minderheiten, um mal so die Abgrenzung zu formulieren, mit der Mehrheit gleichstellen müssen.
Edit: Ich bin nicht blond genug, um die Geschichte Russlands und der heutigen Ukraine nicht zu kennen. Doch seit der Kiewer Rus, die übrigens in der SU und zu Zeiten des Panslawismus zeitweise verbotenes Gründungs-Denkmodell, gab es halt- Putin vergisst gern- noch andere Entwicklungen, die zum heutigen Chaos beitrugen.
Die Ukrainer sind ein Volk. Eines, das sich durchaus von den russischen Nachbarn unterscheidet und unterscheiden will- und von den Russen denn auch insofern als Volk gesehen wird, als dass solche Äußerungen: "Er ist ja nur Ukrainer" möglich sind.
Die Eltern meines Mannes, Vater Ukrainer, Mutter Russin, betonten auch und gerade im deutschen Asyl ihre unterschiedliche Herkunft, meinetwegen Nationalität aus unterschiedlichen Teilrepubliken der ehemaligen UdSSR. Dass man sich als zwar verwandte, aber eigenständige Ethnien und Kulturen versteht, ist mir aktuell gerade- wenn auch im friedlichen Ausgleich- begegnet.
Die gemeinsame und wieder trennende Geschichte beider Völker ist sehr komplex, als Außenstehender muss man sich schon ernsthaft einarbeiten, um vielleicht besser nachvollziehen zu können, was u.a. Ursachen für derzeitigen kriegerischen Konflikte sind.
Bei einer Diskusssion in einem nicht-Historiker-Forum zog ich bösen Zorn auf mich, weil ich schrieb, Tschernobyl sei nicht Russland, sondern Ukraine- damals wie heute nicht ganz unwesentlich, was den Umgang damit betrifft- und politisch- historisch korrekt.
Schrieb eine gebürtige Moskauerin ganz trocken: " Ja, klar, und Wien liegt auch in Deutschland und Österreich ist Teil Deutschlands! Im Gegensatz zu Euch sind uns die Unterschiede zwischen Russland und der Ukraine bekannt."
@ Gontscharow:
Den Vergleich hatte ich irgendwie auch kurz im Hinterkopf, ob das Verhältnis Bayern und Rest-Deutschland etwa Parallelen aufweist. Oder eher Deutschland und Österreich? Ein erneutes "Heim ins Reich" für Austria wäre vielleicht ähnlicher zu "das Gebiet der Ukraine gehört zu Russland". :?:
Ob es möglich wäre, die Ukraine wieder auf friedlichemWeg in einen russischen Staat zu integrieren? Bei großer Autonomie, absoluter Gleichberechtigung von Sprachen und Kulturen? Das wage ich für die nächste Zeit zu bezweifeln. Die Gräben sind durch beiderseitiges Verschulden imho erneut zu tief geworden. Frieden wird wohl nur zunächst ein getrennten Staaten möglich sein,wobei beide die jeweiligen ethnischen Minderheiten, um mal so die Abgrenzung zu formulieren, mit der Mehrheit gleichstellen müssen.
Edit: Ich bin nicht blond genug, um die Geschichte Russlands und der heutigen Ukraine nicht zu kennen. Doch seit der Kiewer Rus, die übrigens in der SU und zu Zeiten des Panslawismus zeitweise verbotenes Gründungs-Denkmodell, gab es halt- Putin vergisst gern- noch andere Entwicklungen, die zum heutigen Chaos beitrugen.