Neue Streiks und Tarifverhandlungen in Deutschland.

Arbeits und Lehrstellenmarkt, Arbeits- und Sozialrecht, Rente

Moderator: Barbarossa

elysian
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In einem Leserbrief an die Rheinische Post hat jemand geschrieben, dass die IG BCE seit über 28 Jahren ohne Streik ausgekommen sei. Mal sehen, was mir mein Schwiegervater hierzu sagen kann. Könnte aber stimmen. Es liegt dann vielleicht auch ein "wenig" an den handelnden Personen...
sic transit gloria mundi
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Barbarossa
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TARIFE:
Aufstand im Cockpit
Die Piloten der Lufthansa wollen streiken / Verlagerung von Jobs droht

POTSDAM - Der Deutschen Lufthansa steht in der kommenden Woche einer der größten Streiks ihrer Firmengeschichte ins Haus. Fast 94 Prozent der gewerkschaftlich organisierten Piloten der Lufthansa, ihrer Billigflug-Tochter Germanwings und der Frachtsparte Lufthansa Cargo hätten sich in einer Urabstimmung für den Arbeitskampf ausgesprochen, teilte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) gestern mit. Der Streik beginnt am kommenden Montag um null Uhr und endet am kommenden Donnerstag um Mitternacht, dauert also vier Tage. Aufgerufen sind 4000 Piloten, die an diesen Tagen im Dienst sind.

Hintergrund des Streiks sind die laufenden Tarifverhandlungen...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... g-von.html

Metall- und Elektroindustrie
Arbeitsplatzerhalt im Vordergrund

Arbeitgeber und IG Metall haben sich auf einen neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen geeinigt. Der Kompromiss hat wegweisende Bedeutung...
weiter lesen: http://www.focus.de/finanzen/news/metal ... 81442.html
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Barbarossa
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Tarifstreit
Pilotenstreik ausgesetzt

Der Pilotenstreik bei der Lufthansa ist ausgesetzt. Darauf einigten sich am Montagabend das Unternehmen und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit bei einer Verhandlung vor dem Arbeitsgericht Frankfurt...
weiter lesen: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/U ... 29,3038919

Edit:
Hier noch ein Vergleich mit den Piloten in den USA: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 6062#p6062
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Barbarossa
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Öffentlicher Dienst soll 2,3 Prozent mehr bekommen

Velen (dpa) - Die Gehälter der zwei Millionen Angestellten beim Bund und den Kommunen sollen bis Sommer nächsten Jahres stufenweise um insgesamt 2,3 Prozent steigen. Dies sieht der am Donnerstag nach einem 31-stündigen Verhandlungs-Marathon in Velen einvernehmlich verabschiedete Schlichterspruch vor...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... ommen.html
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elysian
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Barbarossa hat geschrieben:
Öffentlicher Dienst soll 2,3 Prozent mehr bekommen

Velen (dpa) - Die Gehälter der zwei Millionen Angestellten beim Bund und den Kommunen sollen bis Sommer nächsten Jahres stufenweise um insgesamt 2,3 Prozent steigen. Dies sieht der am Donnerstag nach einem 31-stündigen Verhandlungs-Marathon in Velen einvernehmlich verabschiedete Schlichterspruch vor...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... ommen.html
Die IG Metall hat auch 2,3 Prozent Lohnsteigerung erreicht. Dies jedoch allein durch Verhandlungen und ohne Streik. Man darf wohl sagen, dass sich Verdi gründlich blamiert hat.
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elysian hat geschrieben:Die IG Metall hat auch 2,3 Prozent Lohnsteigerung erreicht. Dies jedoch allein durch Verhandlungen und ohne Streik. Man darf wohl sagen, dass sich Verdi gründlich blamiert hat.

Finde ich eigentlich nicht. In früheren Jahen gab es schon viel zähere Verhandlungen mit wesentlich längeren Streiks. Jetzt ging das eigentlich noch recht flink. Aus irgendeinem Grund scheint es gerade beim öffentlichen Dienst besonders schwierig zu sein, Forderungen durchzusetzen. Möglicherweise liegt es an den angeblich klammen Staatsfinanzen?

Man könnte "böser" Weise auch sagen: Die Angestellten sind ja keine Bank, die es zu retten gilt.
:twisted:
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elysian
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Barbarossa hat geschrieben:
elysian hat geschrieben:Die IG Metall hat auch 2,3 Prozent Lohnsteigerung erreicht. Dies jedoch allein durch Verhandlungen und ohne Streik. Man darf wohl sagen, dass sich Verdi gründlich blamiert hat.

Finde ich eigentlich nicht. In früheren Jahen gab es schon viel zähere Verhandlungen mit wesentlich längeren Streiks. Jetzt ging das eigentlich noch recht flink. Aus irgendeinem Grund scheint es gerade beim öffentlichen Dienst besonders schwierig zu sein, Forderungen durchzusetzen. Möglicherweise liegt es an den angeblich klammen Staatsfinanzen?

Man könnte "böser" Weise auch sagen: Die Angestellten sind ja keine Bank, die es zu retten gilt.
:twisted:
Was heißt hier "in böser Weise"?
Erstens hätten weitere Bankenpleiten letztlich dazu geführt, dass die Realwirtschaft schlimmer als ohnehin von den Folgen der Finanzkrise getroffen wird. Die Folge wäre ein rasanter Verlust an Arbeitsplätzen gewesen.
Zweitens stellte der Bund das Geld bereit. Beim öffentlichen Dienst geht es hingegen vor allem um die kommunalen Kassen/Haushalte! Diesen Unterschied darf man in unserem System nie verkennen!
Abgesehen davon müssen die Angestellten sicher nicht "gerettet" werden. ;)
Es ist für verdi deshalb eine Blamage. 5% hat man gefordert und dann frühzeitig gestreikt. Bekommen wird man nun nur, was man auch ohne Streik allein durch Verhandlungen hätte erreichen können und nun durch Schlichterspruch erhält. Der Streik war absolut überflüssig und im Ergebnis nutzlos.
Übrigens ist es gerade im öffentlichen Dienst besonders einfach, Forderungen durchzusetzen. Denk nur mal an die Müllabfuhr. Ansonsten hätte der öffentliche Dienst in den 70er Jahren nicht die Steigerung von 10-11% durchdrücken können!
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elysian hat geschrieben:...Übrigens ist es gerade im öffentlichen Dienst besonders einfach, Forderungen durchzusetzen. Denk nur mal an die Müllabfuhr. Ansonsten hätte der öffentliche Dienst in den 70er Jahren nicht die Steigerung von 10-11% durchdrücken können!

Na gut, 70er Jahre ist schon etwas lange her. Ich glaube, mir war der Streik von 2006 noch gut in Erinnerung, denn der ging ja richtig lange. Deshalb war ich der Meinung, daß es in den letzten Jahren besonders im Öffentlichen Dienst schwierig geworden ist, Forderungen durchzusetzen. Dagegen war es diemal leicht.
:wink:
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elysian
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Verglichen mit dem Streik von 2006 ging es in der Tat schnell.
Aber verdi hat die Forderungen trotz des frühzeitigen Streiks (ich bleibe dabei: verfrüht!) nicht durchsetzen können.
Ich darf daran erinnern, dass 5% gefordert worden waren (Motto:"Jetzt sind wir dran!").
Jetzt gibt es nicht einmal die Hälfte und die 2,3% sind vom letzten Angebot der Arbeitgeber (1,5%) nicht allzu weit entfernt.
Zum Einstieg interessant:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinte_D ... rifpolitik
(insbesondere der Punkt "Tarifpolitik im eigenen Haus"!)

auch nützlich die verdi-Adresse
http://tarif-oed.verdi.de/tarifrunden/2 ... ungsspruch
(man vergleiche nur den Schlichtungsspruch und seine Darstellung durch verdi:
Ein Gesamtpaket im Volumen von etwa 3,5 Prozent konnte vereinbart werden.
http://tarif-oed.verdi.de/tarifrunden/2 ... d-kommunen
Selten gesehen, dass ein Verband seine Mitglieder so verar.....)
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ARBEIT:
Mindestlohn statt Zuschlag
Im Wachschutz könnte bald eine bundesweite Tarifregelung kommen

POTSDAM - Zum Jahreswechsel konnten sich Wachschützer in Brandenburg über eine Lohnerhöhung von stattlichen zwanzig Prozent freuen. Von fünf auf sechs Euro pro Stunde stieg der Tarif, der gleichzeitig als regionaler Mindestlohn festgesetzt wurde. Von Zufriedenheit ist aber wenig zu spüren und einige Beschäftigte sprechen von einer Mogelpackung, denn gleichzeitig wurden die Zuschläge für Nacht-, Sonn- und Feiertagsdienste gekürzt.
(...)
Für die 7000 Brandenburger Wachschützer sollen die Stundenlöhne Anfang 2011 auf 6,53 Euro steigen, ein Jahr später auf sieben Euro. Am 1. Januar 2013 schließlich sollen 7,50 Euro erreicht werden. „Die lange Übergangsfrist ist notwendig“, erklärt Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer des BDWS...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... elung.html

Hm - das ist doch eingentlich kein "Mindestlohn" sondern neue Tariflöhne...
:?

...und darum setze ich den Artikel auch in das entsprechende Thema.
:wink:
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elysian
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Genau genommen sind die Branchenflächentariflöhne Mindestlöhne.
Vielfach wirken solche Tarifverträge arbeitsrechtlich ja auch zwischen Vertragsparteien, die vom Tarifvertrag dem Wortlaut nach nicht betroffen sind.
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TARIFE
Piloten wollen nach Ostern wieder streiken
Vereinigung Cockpit kündigt bei der Lufthansa einen neuen Arbeitskampf an – und will verhandeln

FRANKFURT/MAIN Die Piloten der Lufthansa drohen mit einem neuen Streik nach Ostern. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) kündigte Streiks für die Zeit vom 13. bis zum 16. April an. Zuvor hatte die Gewerkschaft das Scheitern der Verhandlungen mit Europas größter Fluggesellschaft erklärt. Neue Verhandlungstermine gebe es nicht, sagte ein VC-Sprecher...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... id=2069593

BREITE THEMENPALETTE

Die Tarifverhandlungen bei der Lufthansa umfassen eine breite Themenpalette. Es geht um Ruhezeiten, Schichtpläne, Übergangsregelungen für ausscheidende Piloten und den Geltungsbereich verschiedener Tarifverträge. Die Piloten wollen den lukrativen Konzerntarifvertrag fortschreiben .

Beim Entgelt forderten die Piloten zunächst eine Erhöhung um 6,4 Prozent . Der Konzern verlangt , dass sich die Piloten am Sparprogramm beteiligen und auf Gehalt verzichten. dpa
Quelle: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... id=2069741
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Studie: Tarifverträge weiter auf dem Rückzug

Branchenbezogene Tarifverträge haben nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern auch 2009 weiter an Bedeutung verloren. Der Anteil der tarifgebundenen Betriebe fiel demnach seit 1996 von 67 auf 52 Prozent. Bei der SPD stößt diese Entwicklung auf Kritik...
weiter lesen: http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... ug;2557361
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28.05.2010
TARIFRUNDE:
Streiks stören Flugplan kaum
Bodenpersonal legt die Arbeit nieder / Airlines nutzen eigenes Personal

POTSDAM - Das Bodenpersonal hat gestern auf den Flughäfen Berlin-Tegel und Schönefeld (Dahme-Spreewald) wie angekündigt gestreikt, den Flugverkehr brachte das aber kaum durcheinander. Von 180 Flügen, die in der Streikzeit von vier bis zehn Uhr morgens regulär geplant waren, mussten nur 32 gestrichen werden...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... genes.html
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Schlecker zahlt jetzt Tarif
Einigung mit Verdi für 34 000 Mitarbeiter / Auch die Großmärkte Schlecker XL sind einbezogen

Berlin - Am Ende hat der Druck von verschiedenen Seiten gewirkt. In der Öffentlichkeit gab es mindestens Unverständnis über den Umgang mit den Verkäuferinnen und Verkäufern; dazu begehrten immer mehr Mitarbeiter auf und schließlich war da noch die Arbeitsministerin, die mit einem Gesetz drohte. Zu einer Lex Schlecker kommt es nun vermutlich nicht. In der Nacht zum Dienstag vereinbarte Verdi mit der Geschäftsführung der Drogeriemarktkette mehrere Tarifverträge für die Unternehmen Schlecker AS und Schlecker XL GmbH...
weiter lesen: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/s ... 49764.html
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