20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noch?

[Barbarossa]

Danke für die Ausführungen.

AEG hatte Maschinen für die Quelle gebaut. Statt AEG stand da Privileg drauf.

Es ist schon seltsam, was mit einem Thema alles an Wissen drumherum, was normal Themenfremd ist, in Erfahrung gebracht werden kann!

Ja. Die DDR quasi als verlängerte Werkbank des Westens - da wundert es allerdings auch nicht, daß die inländische Versorgung auf vielen Gebieten zu kurz kam.

Und was lernen wir daraus? ...

Ich sehe vor allem mal wieder den alten Spruch bestätigt:

"Im Wein liegt Wahrheit, der Schwindel im Etikett."

Und das gilt nicht nur für Wein.

[norvegia]

Finde ich Klasse!

Auf meinen Baustellen finden sich immer mehr weibl. Praktikanten anderer Gewerke ein, die einen Handwerksberuf erlernen möchten.

Was bei euch bis heute noch exotisch wirkt ist hier bei uns vollkommen normal gewesen.
Ich war auch nicht die einzige Frau im Stahlwerk.
Da waren noch haufenweise ausser mir.
Seit der Wende ist man so richtig Exot geworden.
Vor allem wenn ich mal in eine Autowerkstatt muß, versuchen mich als Frau, seit der Einheit zu verarschen.
Weil keiner auf die Idee kommt von denen, daß Frau das genauso kann.
Mann habe ich denen schon einen dicken Daumen gezeigt und den ein oder anderen Autoschrauber in den Wahnsinn getrieben...

Da gebe ich Dir vollkommen Recht!
Eine Frau ist im Handwerk und wenn diese noch eine Führungsposition (Ing., Meister,...) inne hat, sehr schwer gestellt.
Wenn diese Frauen dann nicht ihr Handwerk aus dem effeff verstehen, sind diese bei den Männlichkeiten sehr schnell unten durch, werden nie akzeptiert werden!

Im Handwerk weht meist ein anderer Wind als in den Büro- Beamtenstuben.

PS: Bist gar nicht so kratzbürstig wie am Anfang - gell

Das fands du schon kratzbürstig?
Ich kann noch viel kratzbürstiger.
Und kratzbürstig werde ich nur bei Besserwessis...

Seit der Wende habe ich oft das Gefühl, wir hätten uns um Jahrhunderte zurück entwickelt.
Wir waren in vielem weit vorraus hier.
Im Vergleich zu dem was wir hier hatten, komme ich mir oft vor, als wäre ich wieder im Mittelalter angekommen...

[norvegia]

Moin Barbarossa,

in der Tat habe ich das nicht gewußt!
Entschuldige mich auch hiermit in aller Form, für meine Unkenntnis und den von mir abgegeben Kommentar bzgl. Made in GDR!

Nicht so schlimm - irren ist menschlich.

Übrigens wußte ich, bis ich den Beitrag zusammengestellt habe, auch nicht alles, was da stand. Geräte von Universum und Privileg - das war mir schon ein Begriff, aber einiges war sogar mir neu: Schuhe für Salamander, Unterwäsche für Schiesser...


Wobei ich mich erinnern kann, daß ich tatsächlich auch mal Salamander-Schuhe hatte. Das muß so ´80 herum gewesen sein, als es mal welche gab. Das war dann wohl auch die eigene Produktion, die dann (ausnahmsweise, warum auch immer) in unsere eigenen Läden gekommen ist. Normal war das aber nicht.

Weibl. Personen durften/mußten so eine schwere Arbeit ausführen -

Sie haben auch Schicht gearbeitet. Aber es gab auch gute Vorschriften beim Arbeitsschutz. So war z. B. festgelegt, wieviel eine Frau höchstens heben durfte (15 oder 20 kg - so ganz genau weiß ich das jetzt auch nicht mehr) und da wurde auch drauf geachtet. Einmal im Monat gab es auch eine Arbeitsschutzbelehrung, die jeder unterschreiben mußte.

Die Salamander Schuhe gabs bei uns, das weiß ich auch noch.
Alles was es aus dem Westen gab bei uns, waren in der Regel Lizenzprodktionen.
Ich weiß noch, daß es bis in die 70 er in den Lebenmittelläden Pepsi Cola gab.
Später gabs dann auch noch Trink Fix zB. von Trumpf.

[Peppone]

Ich rede nicht von Adolf sondern von der DDR.
Das kann man doch nicht miteinander vergleichen...

Du hast den Begriff Siegerjustiz gebracht, der m.E. eher mit 45 als mit 89 in Verbindung gebracht wird.

Und um den Begriff "Unrechtsstaat" zu illustrieren eignet sich das 3.Reich hervorragend. Mir ging´s rein darum, zu verdeutlichen, dass nicht alles, was in der DDR Recht war - z.B. der Straftatbestand der Rpublikflucht - auch wirklich rechtens war.

Beppe

[dieter]

Ich kann das ja mal reinkopieren...
Re: Ursachen für den starken Atheismus
Beitragvon norvegia » 04.09.2012, 00:09
Ich denke, daß es daran lag, daß der real existierende Sozialismus, einfach eine gute Konkurenz war zur Kirche.
Dieses ganze Nächstenliebezeug und so wurde ja in DDR real gelebt.
Was dazu führte, daß die Flucht in den Glauben, wie sie im Westen bis heute ja noch stattfindet, nicht mehr nötig war.

Und ich denke auch, daß es kein Zufall war damals, daß es ausgerechnet immer irgendwelche Kirchenleute waren, die gegen den Sozialismus hetzten.
Denn dieser zog ihnen ganz massiv die Schäfchen ab.
Für sie war es eine Konkurenz, weshalb sie nur noch lästerten über die bösen Sozialismus.
Und ich denke auch, daß ein Großteil dieser Wende"helden", daß damals nur taten um sich halt wichtig zu machen in irgendeiner Form und wieder neue Schäfchen zu bekommen auf diese Art.
Das gleiche denke ich übrigens auch über unseren Bundespräsidenten...

Liebe Norvegia,
deshalb ist auch Gaucks Vater für mehrere Jahre nach der SU verschleppt worden, Du meinst sicherlich das Urteil war gerecht, weil es sich gegen Christen aussprach.
Was ist mit Platzeck, dazu hast Du immer noch keine Stellungnahme genommen

Liebe Norvegia,
ich wiederhole meine Frage, was ist mit Platzeck

[Barbarossa]

Deshalb wurde Ostdeutschland bei uns wohl auch immer als Dunkel-Deutschland bezeichnet...

Ich muß gestehen, den Ausdruck kannte ich bisher noch gar nicht. RS erwähnte ihn nur hin und wieder. Das war das erste mal, daß ich ihn überhaupt vernahm - also über 20 Jahre nach dem Ende der DDR.

[Renegat]

Deshalb wurde Ostdeutschland bei uns wohl auch immer als Dunkel-Deutschland bezeichnet...

Ich muß gestehen, den Ausdruck kannte ich bisher noch gar nicht. RS erwähnte ihn nur hin und wieder. Das war das erste mal, daß ich ihn überhaupt vernahm - also über 20 Jahre nach dem Ende der DDR.

So alt ist der nicht, ich kenne den erst seit weit nach der Wende. Gesprochen klingt Dunkeldeutschland ganz nett und meint eine liebevolle Retourkutsche zum Besserwessi. Hat also gar nichts mit Nachthimmel und Lichtsmog zu tun, das nur vorsorglich, damit Du es nicht ernst nimmst.

[Barbarossa]

Ich benutze keinen dieser Begriffe, weil sie eine Spaltung Deutschlands verbal aufrechterhalten, die ich am 3. Oktober '90 beendet gehofft hatte. Habe deswegen nie verstanden, weswegen Begriffe wie "Ossi"und "Wessi" überhaupt aufkamen. Ich habe sie in meinen Sprachgebrauch nie aufgenommen - bis heute. Ich gebe hier der Boulevardpresse die Schuld, die solche Begriffe stark propagierten, denn vor 1990 gab es sie noch nicht. Wir sprachen höchstens von "drüben" oder den "Westlern", wobei das aber nie abwertend gemeint war, wie das heute der Begriff "Wessi" ist.
Ich habe für solche nachträgliche Nations-Spaltereien nur Verachtung übrig.

[dieter]

Lieber Barbarossa,
Du hast insoweit Recht, wenn Du alles was zur Spaltung unseres Landes führen könnte ablehnst. Da ich aber zahlreiche Verwandte in den Neuen Ländern habe, mußte ich schon feststellen, dass es bei den Ostdeutschen einen gewissen Realitätsverlust gab. Meine Tante aus Leipzig besuchte uns nachdem sie Rentnerin geworden war jedes Jahr. Sie war überrascht über die Fülle der Lebensmittel, die sie bei uns antreffen konnte. Ich versuchte ihr klarzumachen, dass dies alles erst noch bei uns verdient werden muß, wir gingen auch mit ihr Essen, sie meinte was wir nur wollten, schließlich wären doch die Waren alle da.
Sie versuchte bei uns das Begrüßungsgeld, was sie schon bei ihrem Bruder in Nürnberg bekommen hatte, nochmal zu bekommen. Die Behörden merkten das aber, ich weiß nicht wie, mein Stiefvater, der mit ihr bei der Behörde war, ist fast vor Scham in den Boden versunken.
Es war eben eine ganz andere Mentalität vorhanden.

[Barbarossa]

...
Sie versuchte bei uns das Begrüßungsgeld, was sie schon bei ihrem Bruder in Nürnberg bekommen hatte, nochmal zu bekommen. Die Behörden merkten das aber, ich weiß nicht wie, mein Stiefvater, der mit ihr bei der Behörde war, ist fast vor Scham in den Boden versunken.
Es war eben eine ganz andere Mentalität vorhanden.

Ich habe von solchen Fällen damals auch gehört. Ich denke, das ist einfach die Raffgier, die in vielen Menschen wohnt. Andere versuchen, bei Hartz IV zu betrügen oder bei der Versicherung, wieder andere schaffen Abermillionen in die Schweiz, um weniger Steuern zahlen zu müssen, obwohl sie z. B. Präsident des FC Bayern München sind und das eigentlich gar nicht nötig hätten...

[dieter]

...
Sie versuchte bei uns das Begrüßungsgeld, was sie schon bei ihrem Bruder in Nürnberg bekommen hatte, nochmal zu bekommen. Die Behörden merkten das aber, ich weiß nicht wie, mein Stiefvater, der mit ihr bei der Behörde war, ist fast vor Scham in den Boden versunken.
Es war eben eine ganz andere Mentalität vorhanden.

Ich habe von solchen Fällen damals auch gehört. Ich denke, das ist einfach die Raffgier, die in vielen Menschen wohnt. Andere versuchen, bei Hartz IV zu betrügen oder bei der Versicherung, wieder andere schaffen Abermillionen in die Schweiz, um weniger Steuern zahlen zu müssen, obwohl sie z. B. Präsident des FC Bayern München sind und das eigentlich gar nicht nötig hätten...

Lieber Barbarossa,
das mag ja alles sein, wobei die Bayern sowieso ein besonderer Menschenschlag. Der MP schwängert seine Müdarbeiterin, wird trotzdem gewählt, FJS läßt sich in New York von zwei Nutten die Brieftasche klauen. In bayer. Volksstücken heißt es immer wieder, "da müßt ich Sünden fürchten". Die fürchten keine Sünde, beichten ihre Untaten dem Priester, der sich dann noch daran aufgeilen kann, bekommen ein Rosenkranz zum Beten und fertig ist die Geschichte. Ich als ev. Christ muß alles allein mit meinem Gott ausmachen.
Neben Hoeneß bekam Rummenigge schon eine Geldstrafe und gilt nun als vorbestraft. Am Besten wäre, Bayern würde sich von Deutschland trennen.
Da können einfache Hartz IV-Empfänger nicht mithalten.
Meine Tante war nach der Wende in Ägypten und Kenia, mußte mit dem Flugzeug nach Halle/Leipzig geflogen werden, weil sie sich verletzt hatte. Was das alles den Steuerzahler gekostet hat Nach der Wende hat sie uns nicht mehr besucht.

[Barbarossa]

...
Meine Tante war nach der Wende in Ägypten und Kenia, mußte mit dem Flugzeug nach Halle/Leipzig geflogen werden, weil sie sich verletzt hatte. Was das alles den Steuerzahler gekostet hat ...

Wird so ein Krankentransport nicht von der Krankenkasse bezahlt?

[Titus Feuerfuchs]

...
Sie versuchte bei uns das Begrüßungsgeld, was sie schon bei ihrem Bruder in Nürnberg bekommen hatte, nochmal zu bekommen. Die Behörden merkten das aber, ich weiß nicht wie, mein Stiefvater, der mit ihr bei der Behörde war, ist fast vor Scham in den Boden versunken.
Es war eben eine ganz andere Mentalität vorhanden.

Ich habe von solchen Fällen damals auch gehört. Ich denke, das ist einfach die Raffgier, die in vielen Menschen wohnt. Andere versuchen, bei Hartz IV zu betrügen oder bei der Versicherung, wieder andere schaffen Abermillionen in die Schweiz, um weniger Steuern zahlen zu müssen, obwohl sie z. B. Präsident des FC Bayern München sind und das eigentlich gar nicht nötig hätten...

Lieber Barbarossa,
das mag ja alles sein, wobei die Bayern sowieso ein besonderer Menschenschlag. Der MP schwängert seine Müdarbeiterin, wird trotzdem gewählt, [...]

Lieber Dieter,

ich sehe da keinerlei Zusammenhang.

Wenn die Müdarbeiterin mit dem Geschwängertwerden einverstanden war (wovon ich mal ausgehe), ist es eine reine Privatsache zwischen den beiden ohne jegliche poltitische Relevanz.

[dieter]

...
Meine Tante war nach der Wende in Ägypten und Kenia, mußte mit dem Flugzeug nach Halle/Leipzig geflogen werden, weil sie sich verletzt hatte. Was das alles den Steuerzahler gekostet hat ...

Wird so ein Krankentransport nicht von der Krankenkasse bezahlt?

Lieber Barbarossa,
das nehme ich doch an, kostet das Geld der Versicherten. Schlimm genug.

[dieter]

...
Sie versuchte bei uns das Begrüßungsgeld, was sie schon bei ihrem Bruder in Nürnberg bekommen hatte, nochmal zu bekommen. Die Behörden merkten das aber, ich weiß nicht wie, mein Stiefvater, der mit ihr bei der Behörde war, ist fast vor Scham in den Boden versunken.
Es war eben eine ganz andere Mentalität vorhanden.

Ich habe von solchen Fällen damals auch gehört. Ich denke, das ist einfach die Raffgier, die in vielen Menschen wohnt. Andere versuchen, bei Hartz IV zu betrügen oder bei der Versicherung, wieder andere schaffen Abermillionen in die Schweiz, um weniger Steuern zahlen zu müssen, obwohl sie z. B. Präsident des FC Bayern München sind und das eigentlich gar nicht nötig hätten...

Lieber Barbarossa,
das mag ja alles sein, wobei die Bayern sowieso ein besonderer Menschenschlag. Der MP schwängert seine Müdarbeiterin, wird trotzdem gewählt, [...]

Lieber Dieter,

ich sehe da keinerlei Zusammenhang.

Wenn die Müdarbeiterin mit dem Geschwängertwerden einverstanden war (wovon ich mal ausgehe), ist es eine reine Privatsache zwischen den beiden ohne jegliche poltitische Relevanz.[/quote]
Doch lieber Titus,
der Mann war und ist verheiratet, für die Katholiken was er ja ist, gilt bis das der Tod Euch scheidet. Ein Mann, der so im Öffentlichen Interesse steht, bei dem kümmert man sich auch um das Privatleben. Ich hätte ihn sowieso nicht gewählt, bin mit derselben Frau bisher über 45 Jahre verheiratet, ohne fremdgegangen zu sein. Die Schwarzen sind sowieso Heuchler.
Die wollte sicherlich nicht geschwängert werden, es war sicherlich ein Unfall. Bei einem Politiker gibt es keine Privatsache, genauso wie die abgeschriebenen Doktorarbeiten. Es hat alles politische Relevanz.