Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und das Flugblatt

Landtagswahlen, Ministerpräsidenten, Regierungen und deren Entscheidungen

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Seit Tagen gibt es eine Menge Wirbel um ein Flugblatt, bei dem Hubert Aiwanger (Freie Wähler, geb. am 26. Januar 1971) in seiner Jugendzeit zumindest involviert war. (siehe Analyse: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/da ... -1.6175338)
Dieses Flugblatt entstand 1988 und laut den übereinstimmenden Aussagen der Aiwanger-Brüder wurde es von Hubert Aiwangers Bruder Helmut Aiwanger verfasst, der 11 Monate älter ist.
Mindestens eines der Flugblätter wurde wohl auch in Hubert Aiwangers Tasche gefunden, weswegen auch er damals zum Schuldirektor musste.

Diese Geschichte von vor 35 Jahren kommt nun, wenige Wochen vor der bayrischen Landtagswahl an die Öffentlichkeit und bringt den Vorsitzenden der Freien Wähler und stellvertretenden Ministerpräsidenten in Bayern in große Bedrängnis. Inzwischen hat Aiwanger einen Fragenkatalog mit 25 Fragen von Ministerpräsident Söder (CSU) beantwortet. Dieser will die Antworten nun prüfen.

Mir stellen sich zu dieser ganzen Geschichte ebenfalls dringende Fragen!
1.) Ist eigentlich schon jemand darauf gekommen, dass man mit 17 noch gar kein geschlossenes Weltbild haben kann?
Man zeige mir denjenigen, der das in diesem Alter hat! (sofern man sich da überhaupt schon für Politik und Geschichte interessiert)
Hubert Aiwanger hat inzwischen eingeräumt und bedauert (und sich dafür entschuldigt), dass er ,,Mist gebaut'' hat.

2.) Die Presse kritisiert Aiwanger heftig dafür, dass er von einer Kampagne gegen ihn spricht.
Das hier ist wirklich keine Hetzkampagne?
a) Es ist doch mehr als seltsam, dass so kurz vor den Landtagswahlen wie aus dem Nichts solch ein Flugblatt auftaucht.
b) Die Presse spricht ständig und immer wieder von einem ,,antisemitischen Flugblatt''.
Wo bzw. an welcher Stelle ist dieses Flugblatt speziell antisemitisch?
Der Inhalt ist absolut menschenverachtend und an Zynismus kaum mehr zu übertreffen. Das ist richtig. Aber nach Betrachtung des Flugblattes habe ich zwar die Namen zweier verschiedener KZs gefunden, aber an keiner Stelle werden speziell Juden erwähnt.
So grausam die Geschichte der KZs auch war, aber es wurden weder in Dachau noch in Auschwitz ausschließlich Juden interniert. Vielmehr waren die Insassen eine Vielzahl verschiedener Gruppen - außer Juden auch Andersdenkende, nichtjüdische Angehörige anderer Nationen und Minderheiten (Sinti und Roma z. B.) oder auch Homosexuelle. Diese werden vernachlässigt, wenn man das Flugblatt rein als ,,antisemitisch'' deklariert. Und es ist historisch gesehen schlicht falsch.
Aber (und das ist Fakt): Es ist in diesem Staat die größtmögliche Keule, die man herausholen und gegen jemanden schwingen kann, den man unbedingt loswerden möchte. Antisemitismus wird damit eindeutig instrumentalisiert.
Also: Keine aggressive Medienkampagne?

Ich bin zunehmend unzufrieden, ja entsetzt über die Berichterstattung unserer Medien. Was damals vor 35 Jahren war, wird heute kaum noch jemand lückenlos klären können.
Aber was heute in den Medien passiert, das beobachte ich genau. Und da gibt es wirklich viel zu kritisieren. Die Sache mit Aiwanger ist da längst nicht das Einzige.
Zuletzt geändert von Balduin am 03.09.2023, 07:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Skeptik
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Bei aller Niederträchtigkeit, die von diesem Pamphlet ausgeht, schwingt doch in der jetzigen Diskussion eine gehörige Portion bayerische Scheinheiligkeit mit. Da kann sich der Franke Söder nur bedingt von distanzieren.

Da gibt es doch z.B. immer noch diesen bayerischen Osterbrauch des Judasfeuers
Im 19. Jahrhundert wurden Judasfeuer häufig „ewiger Jude“, „alter Jude“, „wandernder Jude“, „roter Jude“, „der Judd“ oder „de Jud verbrenne“ genannt – Bezeichnungen, denen die antijüdische Schlagseite der Judasfigur bereits innewohnt. Es gibt sogar behördliche Auflagen, die bei Judasfeuern zu beachten sind: Abbrennen von Judasfeuern/Auflagen zur Veranstaltungsanzeige (Art.19 Abs. 5 Landesstraf- und Verordnungsgesetz).

Das Judasfeuer obliegt meistens den jungen Leuten einer Ortschaft, die auch an den Haustüren um Brennholz bitten. - Ergoldsbach, Heimat der jungen Aiwangers, liegt im Herzen dieses merkwürdigen Brauchtums.
Cherusker
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Man sollte auch mal beachten, wer hinter dieser Aktion steckt: ein ehemaliger Lehrer, der der SPD nahe steht. Daher kann man auch diese Wahlkampfaktion so werten. Darf ein Lehrer beschlagnahmtes Material eines Minderjährigen privat für sich vereinnahmen und nutzen ? :shock: Die "Alpen-Prawda" hat sich voll in diese Geschichte hineingestürzt und das Prinzip der Unschuldsvermutung wurde doch ganz schnell umgekehrt ? :wink:
Ziel schien es, daß man der CSU-Regierung schadet und letztendlich die Grünen auf eine bessere Position in Bayern verhilft. Aber Söder massiv zu schaden, das ist letztendlich nicht gelungen.

Eine schmunzelhafte Anekdote finde ich es, als doch sich der Bundeskanzler einmischte und eine Aufklärung der Ereignisse vor 35 Jahren forderte ? :crazy: Das ist doch der Bundeskanzler, der sich noch nicht mal an Ereignisse erinnern kann, die gerade einmal 6 Jahre zurückliegen. :mrgreen: Und das trotz Aktenlage.....
Ruaidhri
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Die Hintergründe und Umstände sind in der Tat sehr mysteriös, die Inhalte des Flugblattes sind unsäglich, ohne jeden Zweifel.

Ich bin ja keine explizite Freundin bayerischer Politik und Poltiker, sehe aber absolut nicht ein, warum ein 35 Jahre altes Flugblatt eines damals unreifen Schülers derart hochgepeitscht wird.
Ich mag Aiwanger nicht, aber ausnahmsweise gebe ich Söder mal Recht, jenseits allen politischen Kalküls, das hinter seiner Entscheidung, Aiwanger im Kabinett zu behalten, steht.
Wie sprach doch der erste Kanzler dieser Republik:
"Wat jeht mich jene Quatsch von gestern an?"
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
Skeptik
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Ruaidhri hat geschrieben: 05.09.2023, 18:21 Wie sprach doch der erste Kanzler dieser Republik:
"Wat jeht mich jene Quatsch von gestern an?"
…und fand nichts dabei diesen Nazi zu beschäftigen:
Hans Josef Maria Globke (1898-1973) war Mitverfasser und Kommentator der Nürnberger Rassengesetze und von 1953 bis 1963 Chef des Bundeskanzleramts unter Adenauer.

Und vor 35 Jahren waren auch noch eine ganze Menge Nazis in der BRD in Amt und Würden. Ein solches Flugblatt hätte in diesen Jahren sicher kein großes Aufsehen erregt.

Hier eine umfangreiche Liste alter Kameraden die damals noch lebten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_ehe ... ätig_waren
Eine Auswahl:
Ernst Achenbach (1909-1991 in Essen) war als Leiter der Politischen Abteilung der deutschen Botschaft in Paris an der Judenverfolgung im besetzten Frankreich beteiligt.

Hans Karl Filbinger (1913-2007) war ein deutscher Politiker (CDU). Von 1966 bis 1978 war er Ministerpräsident Baden-Württembergs. Filbinger war nach den erhaltenen Strafverfahrenslisten an mindestens 234 Marinestrafverfahren beteiligt, 169-mal als Vorsitzender Richter, 63-mal als Ankläger. In vier Fällen ging es um Todesstrafen, die Filbinger je zweimal beantragt bzw. gefällt hatte. Diese Fälle wurden 1978 aufgedeckt und im Zuge der Filbinger-Affäre öffentlich diskutiert.

Kurt Georg Kiesinger (1904-1988) war ein deutscher Politiker und von 1966 bis 1969 dritter Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.

Kurt Josef Waldheim (1918-2007) war ein österreichischer Diplomat und parteiloser Politiker. Von 1968 bis 1970 war er Österreichs Außenminister, von 1972 bis 1981 Generalsekretär der Vereinten Nationen und von 1986 bis 1992 Bundespräsident Österreichs.
Am 1. 1.1944 erhielt er das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern, am 20. April 1945 die I. Klasse mit Schwertern. In dieser Zeit nahm Waldheim an Stabsbesprechungen teil, erstellte dafür Feindlageberichte und Berichte über Verhöre von Kriegsgefangenen. Außerdem hatte er Kenntnisse von Kriegsverbrechen und Deportationen in Konzentrations- und Vernichtungslager.
Cherusker
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Skeptik hat geschrieben: 05.09.2023, 20:18

…und fand nichts dabei diesen Nazi zu beschäftigen:
Und in der DDR und bei den GRÜNEN gab es auch ehemalige Nazis....... :wink: :mrgreen:
Marianne E.
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Cherusker hat vergessen,
... in der CDU / CSU gab es die meisten ...
Skeptik
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In der F.A.Z. vom 6.9.2023 weitere Hinweise zum Flugblatt der Aiwanger Buben:

Im von dem Schüler des Burkhart-Gymnasiums Helmut Aiwanger verfassten und bei Hubert Aiwanger gefundenen Flugblatt wurde als 4. Preis auch ein " Einjähriger Aufenthalt in Dachau“ ausgelobt. - Das Flugblatt wurde archiviert in eben diesem Dachau im Konvolut einer Schülerarbeit von Roman Serlitzky gefunden:
https://koerber-stiftung.de/projekte/ge ... steinrain/

Serlitzky schrieb: „Als Negativbeispiel, wie sich andere Jugendliche derselben Altersstufe mit dem 3. Reich beschäftigen, sei nicht verschwiegen ein Flugblatt, das in Schulklos zirkulierte und von der Schulleitung rechtzeitig kassiert wurde.“
https://www.merkur.de/politik/kz-gedenk ... 89012.html
andreassolar
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Hans Karl Filbinger (1913-2007) war ein deutscher Politiker (CDU). Von 1966 bis 1978 war er Ministerpräsident Baden-Württembergs. Filbinger war nach den erhaltenen Strafverfahrenslisten an mindestens 234 Marinestrafverfahren beteiligt, 169-mal als Vorsitzender Richter, 63-mal als Ankläger. In vier Fällen ging es um Todesstrafen, die Filbinger je zweimal beantragt bzw. gefällt hatte. Diese Fälle wurden 1978 aufgedeckt und im Zuge der Filbinger-Affäre öffentlich diskutiert.
Dieser trat, falls nicht bekannt, im August 1978 zurück
Und vor 35 Jahren waren auch noch eine ganze Menge Nazis in der BRD in Amt und Würden. Ein solches Flugblatt hätte in diesen Jahren sicher kein großes Aufsehen erregt.
1988 in der BRD?....welche?
Vor 35 Jahren hat das Flugblatt in Aiwangers Schule für ein bisschen Aufsehen gesorgt.

Und dass Aiwanger politisch nun von seiner 'Resilenz' profitiert, zeichnet sich - erwartungsgemäß - ab. Er bedient gerne ein bisschen den Populismus, schätze ich, nicht zuletzt einen leicht kapitalistisch-libertären bis rechten, damit kann man oft ziemlich gut in Deutschland leben, die entsprechenden Milieus dafür sind stabil, breit und zahlungskräftig genug.

Hätte er sich für das Flugblatt rückhaltlos entschuldigt oder davon distanziert, ohne die inzwischen üblichen Gegenvorwürfe oder (unterschwelligen) populistischen Statements, die allerdings bei seinem politischen Profil fast zu erwarten waren, wäre der Aufreger rasch wieder eingegangen.
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andreassolar hat geschrieben: 08.09.2023, 21:52 1988 in der BRD?....welche?
Ja, diese Frage ist berechtigt. Viele konnten das nicht mehr gewesen sein. Richard Stücklen CSU war noch einer von ihnen. Treuer Parteigenosse von 1939 bis 1945 und dann auch treu als Mitglied im Deutschen Bundestag von 1949 bis 1990. Zwischendurch noch langjähriger Bundestagspräsident von 1979 bis 1983. Ein Dutzend Orden und Ehrungen runden sein Leben ab. Darunter so originelle wie "Krawattenmann des Jahres 1985".
andreassolar
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Die blosse Mitgliedschaft reicht nicht aus. Globke war, wenn ich es recht lese, nie 'in der Partei' gewesen.
Dafür Erhard Eppler oder Horst Ehmke..achja, die waren ja keine 'Nazis'....

Daher läuft die Dis hier in bisschen ins Blaue, mal ist die Mitgliedschaft wichtig, mal die (frühere) Gesinnung, ehemalige Karrieristen, Mitläufer, Alt- und Neo-Nazis und die verschiedenen Zeitphasen/Generationen werden nicht hinreichend unterschieden.
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Es ist wohl etwas grundlegend Anderes, einen Staat durch eine Revolution des Volkes zu ändern, als - wie geschehen - durch „Erziehung“.
Nach dem Sieg über das NS-Regime wollten die Alliierten die Deutschen zu Demokraten erziehen – durch Filme, Bildungsarbeit und freie Medien. Dieses Re-Education-Programm zeigte nur langsam Wirkung, denn die alten Einstellungen saßen tief.
Da bringt es nichts, in das intensive Studium der unterschiedlichen Biografien einzusteigen. - Die Frage bringt doch weiter: Wo stand der Wandel in den Köpfen des deutschen Volkes als die Aiwanger Buben von ihrem Flugblatt überzeugt waren.
https://www.deutschlandfunk.de/deutschl ... g-100.html
andreassolar
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Das 'deutsche Volk' als Einheit gab und gibt es wohl nicht. Die generationellen Einstellungswechsel sind bedeutsam, ansonsten sind persönliche, auch familial tradierte und regional und sozial geprägte Positionen in einer repräsentativen, parlamentarisch-demokratischen und föderalen Staatsstruktur vielschichtig und in einem liberal konzipierten politischen Gesellschaftsaufbau möglich und zu erwarten.

Eine Umerziehungsdiktatur wie in den sozialistischen Staaten setzt eine ganzheitliche und dogmatische, langwährende und umfassende Exekutivgewalt voraus, mit unanfechtbar verankerten Machtpositionen.

Die gab es im Gebiet der BRD nicht. Unabhängig davon gab es im Gebiet der DDR vor allem in den späten 1980er Jahren erneut bzw. nach wie vor 'rechtsgerichtete' Gruppierungen und Einstellungen.
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andreassolar hat geschrieben: 13.09.2023, 10:59 Eine Umerziehungsdiktatur wie in den sozialistischen Staaten setzt eine ganzheitliche und dogmatische, langwährende und umfassende Exekutivgewalt voraus, mit unanfechtbar verankerten Machtpositionen.
Eine solche „Diktatur“ wollten die Sieger des Krieges eben nicht errichten. (Sicher war ihnen bewußt, daß für ihren Weg eine gehörige Portion Geduld erforderlich sein würde.) Wie zitiert:
Nach dem Sieg über das NS-Regime wollten die Alliierten die Deutschen zu Demokraten erziehen – durch Filme, Bildungsarbeit und freie Medien. Dieses Re-Education-Programm zeigte nur langsam Wirkung, denn die alten Einstellungen saßen tief.

13.9.2023: Zum heutigen 75. Jahrestag der Wiederbegründung der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, schreibt die F.A.Z.: ...Dennoch saßen viele auf gepackten Koffern. Rabbiner Neuhaus wanderte schon 1946 nach Amerika aus, sein Nachfolger Wilhelm Weinberg verließ 1951 die Frankfurter Gemeinde. In seiner Abschiedspredigt sagte er, daß „selbst jene unter uns, die an eine Denkwende des deutschen Volkes geglaubt haben oder glauben wollen, allmählich diesen Glauben verlieren. Denn auch die politisch Blinden merken es allmählich, daß durch die deutschen Lande wieder jene Gestalten geistern, die für die reibungslose Durchsetzung der braunen Ordnung … gearbeitet haben.“
Daß Politiker, Richter, Polizisten und Wissenschaftler, die für oder mit den Nationalsozialisten gearbeitet hatten und oft nie für ihre Taten belangt wurden, noch in Amt und Würden waren, muß für die Überlebenden schwer zu ertragen gewesen sein.


(Von den vor der Nazizeit in Frankfurt lebenden 30.000 Juden fanden die Amerikaner 1945 gerade einmal 160 Juden vor. Unter dem Rabbiner Leopold Neuhaus kehrten etwa 400 überlebende Frankfurter Juden aus Theresienstadt zurück in ihre Heimat.)
andreassolar
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Wollten und k o n n t e n die Westalliierten nicht, da fehlte ja schon die Einheitlichkeit, im Gegensatz zum Gebiet der DDR

Retour zu rechtsgerichteten und rechtsextremen Strömungen der 1980er in der BRD.
Da gab es deutlichen Anstieg unter Jugendlichen, teils in Zusammenhang mit Jugendarbeitslosigkeit, gewissen Krisenempfindungen, einer antikommunistischen neokonservativen politischen Rhetorik aus UK und den USA, steigenden Asylzahlen, teils massivem industriellem Strukturwandel, einer entstehenden rechten Subkultur (Skinheads).

Stärker nationalorientierte oder nationalistische, rechtsgerichtete Strömungen gewannen in vielen Staaten Europas an Boden in jener Zeit.
Die REP's unter Schönhuber in der BRD, Frey mit seiner DVU usw.

In diese Zeit gehörte das Flugblatt, das bei Aiwanger gefunden wurde.
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