Ukraine-Konflikt: Geschichte und Berichterstattung

Diskussionen über die Nicht-Mitgliedstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Aber es bleibt doch dabei, dass Lenin die vorhandenen Kräfte der Bolschiwiki zusammenfasste und mit dem Kreuzer Aurora auch das Winterpalais beschießen lassen konnte. Man sollte sich nach den tatsächlichen Verhältnissen richten. Was, wäre, wenn, bringt meiner unmaßgelichen Meinung nach nichts. :wink:
Die Geschichte ist so gelaufen, wie sie gelaufen ist, ich kann darin keine Gesetzmäßigkeiten erkennen. Alles den Deutschen in die Schuhe zu schieben, ist zu einfach. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Aneri

Barbarossa ich würde die Diskussion verfolgen, nur in einem anderem Thread, z.B. Russland und Revolution. Auch darüber, habe ich interessantes gelesen, die wiedersprechen deiner Ansichten.
Aneri

Anfang April verabschiedete das ukrainische Parlament, die Rada, ein Gesetz, das verschiedene historische Organisationen für ihren Kampf um die ukrainische Unabhängigkeit ehren soll. Darunter befinden sich sozialistische, republikanische und monarchistische Gruppen, aber eben auch zwei nationalistische und teilweise faschistische - die Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) und die Ukrainische Aufständische Armee UPA. Mitglieder beider Organisationen waren während des Zweiten Weltkriegs an den Verbrechen der Nationalsozialisten, am Holocaust und der Ermordung Zehntausender Polen beteiligt.

Das neue Gesetz, das Präsident Poroschenko noch unterzeichnen muss, verbietet nun, "respektlos" über die geehrten Organisationen zu sprechen. Wer "öffentlich eine respektlose Haltung" gegenüber den genannten Gruppen zeige oder "die Legitimität des ukrainischen Unabhängigkeitskampfes" leugne, werde strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen. Kritiker bemängeln, dass damit die Benennung und Aufarbeitung der Verwicklung ukrainischer Nationalisten in den Holocaust und andere Massenmorde in der Ukraine de facto verboten werde.
Quelel: Ukraine: Journalisten im Propagandakrieg
Aneri

Andreas von Westphalen in Kiew will Autonomie erst nach den Wahlen gewähren:
Wer auf eine eindeutige Reaktion des Westens in Angesicht dieses Vertragsbruchs wartete, tat dies vergebens. US-Vizepräsident Joe Biden gratulierte Poroschenko zu der Resolution und die deutsche Regierung hüllte sich in den berühmten Mantel des Schweigens, dem sich auch ein Großteil der deutschen Presse anschloss. Einzig in Frankreich wurde Kritik laut. So schreibt Le Monde, dass aus der Umgebung des Präsidenten François Hollande starke Bedenken über die besonderen Konditionen zu hören sind, die Kiew einfordert, die aber im Abkommen nicht vorgesehen sind.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow kritisiert die Resolution heftig, da diese nur dazu führe, dass die Gebiete nur dann autonom werden, wenn sie von jemanden regiert werden, der der Regierung in Kiew passt. "Das ist ein Versuch, alles worauf wir uns geeinigt haben, auf den Kopf zu stellen." Lawrow schlägt dennoch vor, dass die Konfliktparteien auch Waffen mit einem Kaliber unter 100 Millimeter zurückziehen sollen.

Es ist richtig, dass der Westen darauf besteht, dass beide Seiten den Waffenstillstand und den Abzug schwerer Waffen entsprechend des Abkommens Minsk II durchführen und einhalten (wobei allerdings nur Russland gedroht wird). Aber auch die Ukraine muss ihrer vertraglichen Verpflichtung nachkommt und die Autonomie der Regionen um Donezk und Lugansk anerkennen. Es ist leicht zu erkennen, dass die vertraglich zugesicherte Autonomie für die Separatisten ein ganz zentraler Bestandteil des Abkommens ist. Wer also nur über den immer wieder unterlaufenen Waffenstillstand berichtet, schreibt nur die halbe Wahrheit. Gerade Deutschland, das das Abkommen von Minsk II mit erarbeitet hat, muss auf dessen kompletter Umsetzung bestehen.
Aneri

10 Min Interview, das völlig meine Ansichten widergibt:
ZDF aspekte: Jakob Augstein:"Wir sind nicht die Guten"
https://www.youtube.com/watch?v=h7P044tmyMc

Jakob Augstein, Herausgeber der Wochenzeitung "Freitag" und Spiegel-Kolumnist, über die Propaganda des Jahres.
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Barbarossa
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"Wir sind nicht die Guten". Da stellt sich mir aber automatisch die Frage, wer ist es dann?

Oder zumindest, wer ist besser: Ein autoritär regierender Präsident, der keine Pressefreiheit zulässt, oder eine Staatengemeinschaft, wo es eben Meinungspluralität gibt.
Sebst Augstein gibt in dem Interview ja zu, dass in Russland jegliche Pressefreiheit verhindert wird. So kann es auch keine wahrheitsgemäße Berichterstattung geben, sondern nur das Meinungsmonopol des Präsidenten.

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Spartaner
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Barbarossa hat geschrieben:"Wir sind nicht die Guten". Da stellt sich mir aber automatisch die Frage, wer ist es dann?

Oder zumindest, wer ist besser: Ein autoritär regierender Präsident, der keine Pressefreiheit zulässt, oder eine Staatengemeinschaft, wo es eben Meinungspluralität gibt.
Sebst Augstein gibt in dem Interview ja zu, dass in Russland jegliche Pressefreiheit verhindert wird. So kann es auch keine wahrheitsgemäße Berichterstattung geben, sondern nur das Meinungsmonopol des Präsidenten.

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Zu "den Guten" darf man getrost all diejenigen zählen, die sich für eine friedliche Lösung des Konfliktes einsetzen und da sehe ich bei beiden Seiten erheblich noch Potential zur Verbesserung. Man sollte jetzt auch nicht durch erneute Gefechte oder gar einen Bau von Panzersperren durch das Gebiet der Seperatisten oder Freiheitskämpfer- neue Kämpfe heraufbeschwören, sondern man sollte alles unterlassen, was nicht zur Entspannung der Situation beiträgt. Auch von Seiten der Republikaner der USA sollte man das Säbelrasseln endlich gut sein lassen und sich auf die wahre Bedrohung des Weltfriedens im Nahen Osten und Nordafrika konzentrieren und den sehe ich durch radikalen Isalmisten von der ISiS eher bedroht als durch Russland. Ich wage sogar zu behaupten, dass der Krieg gegen ISiS so gut wie verloren ist und die USA nicht in der Lage sind den Kireg gegen den radikalen Islamismus allein zu gewinnen. Man muss fest damit rechnen, das eines Tages der ganze Nahe Osten inklusive Saudi Arabien,Katar, Oman, Jeman Kuwait und auch Nordafrika in Flammen steht. Nur erkennen die Amerikaner die reelle Gefahr nicht oder ist sie ihnen nicht so wichtig, weil es im Endeffekt nur Europa und Israel bedroht, also konzentrieren sie sich lieber auf die Ukraine und ihren schon immer für tradiionell erklärten Hauptfeind Russland.
Aneri

Barbarossa hat geschrieben:Oder zumindest, wer ist besser: Ein autoritär regierender Präsident, der keine Pressefreiheit zulässt, oder eine Staatengemeinschaft, wo es eben Meinungspluralität gibt.
Immer, wenn Einer sein eigenen Werte gegen anderen ausspielt, beginnt man zu kämpfen. Es war nicht anders mit religiösen Werten (Gott etc.). Wie ist schon mal zur Debatte gestellt habe, ob eine Demokratie überhaupt möglich ist in armen Ländern oder, wenn man in einer bestehende Ordnung künstlich Demokratie einpflanzt (z.B. Irak). Es führt zum Chaos als zur neuen Ordnung. In dem Sinne, diese Frage überhaupt zu stellen ist FALSCHER Weg.

Darunter wird garnicht wahrgenommen, dass in Wirklichkeit geht es doch um andere Tatsachen als die Werte und das ist einfach heuchlerisch.
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Barbarossa
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Aneri hat geschrieben:...

Darunter wird garnicht wahrgenommen, dass in Wirklichkeit geht es doch um andere Tatsachen als die Werte und das ist einfach heuchlerisch.
Ja, ich schätze, da hast du Recht. Es geht natürlich vor allem um Machtpolitik. Die so viel beschworenen "europäischen Werte" spielen nur dann eine Rolle, wo sie nützen.
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Aneri

Dieser Beitrag betrifft Ukraine-Konflikt indirekt. Es geht um Eurovision, die ich schon von vielen Jahren habe aufgehört zu sehen. In diesem Jahr schon Monate vor der der Sendung begann man in Medien den Lied von Russland als miesen Propaganda- Lied bezeichnet. Ich hatte mir sogar vorgenommen - wegen Mitleid für Sängerin, aber auch meine Ansichten zu manifestieren - das Russland in Abstimmung unterstützen. Dennoch später habe doch entschieden, es unterlassen. So habe ich nicht gestimmt, auch Sendung wie immer nicht gesehen. Nur morgens war ich überrascht mit zweiten Platz von Russland.
Eurovision ist nicht nur Sänger-Konzert. Es ist ein Instrumentarium zum Herausfinden der Volkseinstellungen in Bezug auf das was der Sänger repräsentiert. Ob es ein Land oder eine Bevölkerungsgruppe wäre. Ich bin mir sicher, dass hier auch viele Stimmen eingeflossen sind, die eben nicht mit medialen Mainstream einverstanden sind. Offen gesagt bin ich sehr froh :P . Wenn auch in Deutschland müsste Stimmen hauptsächlich auf ehem. Russland-deutschen zurückgehen, zeigt es dass in EU noch genügend freidenkende und zwar widerstrebende gibt. :mrgreen:
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:"Wir sind nicht die Guten". Da stellt sich mir aber automatisch die Frage, wer ist es dann?

Oder zumindest, wer ist besser: Ein autoritär regierender Präsident, der keine Pressefreiheit zulässt, oder eine Staatengemeinschaft, wo es eben Meinungspluralität gibt.
Sebst Augstein gibt in dem Interview ja zu, dass in Russland jegliche Pressefreiheit verhindert wird. So kann es auch keine wahrheitsgemäße Berichterstattung geben, sondern nur das Meinungsmonopol des Präsidenten.

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Putin geht immer mehr von der Demokratur zur Diktatur. Da fast alle Medien gleichgeschaltet sind, kann es auch keine Pressefreiheit geben. :roll:
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Spartaner hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:"Wir sind nicht die Guten". Da stellt sich mir aber automatisch die Frage, wer ist es dann?

Oder zumindest, wer ist besser: Ein autoritär regierender Präsident, der keine Pressefreiheit zulässt, oder eine Staatengemeinschaft, wo es eben Meinungspluralität gibt.
Sebst Augstein gibt in dem Interview ja zu, dass in Russland jegliche Pressefreiheit verhindert wird. So kann es auch keine wahrheitsgemäße Berichterstattung geben, sondern nur das Meinungsmonopol des Präsidenten.

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Lieber Spartaner,
was machen denn die Amis in der Ukraine :?: Nichts, sie überlassen alles Angie und die hat keine Ahnung. :wink: Natürlich muß der IS bekämpft und endlich das Bündnis des Westens mit Saudi-Arabien aufgegeben werden. Keine deutsche Waffen mehr an die Saudis. :wink:
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Aneri

Folgender Link ist eine russische Propaganda. Ich stelle es hier, weil Propaganda nicht funktionieren würde, wenn sie nicht ein Teil der Wahrheit widergeben würde. Zum anderem ist Propaganda - nach meiner Ansicht - weniger eine Direktive, der die Journalisten folgen (müssen). Viel mehr ist es wirkliche Einstellung der Journalisten, die WIRKLICH so sehen. Es ist das traurigste daran. Daher finde ich diesen Link nützlich, um zu zeigen, wie andere Seite tickt.
https://www.youtube.com/watch?v=PEH30NowE2E
Aneri

Deutsche Doppelmoral bei Einreiseverboten (Rüdiger Göbel): deutsche Journalistin war Anreise nach Ukraine verboten. In deutschen Medien mit keinem Wort erwähnt. Botschaft mitteilte, dass es innrere Angelegenheit der Ukraine, in die sie sich nicht einmischen dürfen. Wenn jedoch einem "unfreundlichen" Politiker Anreise verweigert wurde, läuft die Presse sturm.
Die Doppelmoral liegt auf der Hand: Das Einreiseverbot gegen eine kritische Journalistin, die über das Wirken der Faschisten in der Ukraine recherchiert, wird zur inneren Angelegenheit des befreundeten Landes erklärt. Das Einreiseverbot gegen einen Politiker, der maßgeblich zur Stimmungsmache gegen Russland beigetragen hat – Präsident Wladimir Putin wurde von Karl-Georg Wellmann recht undiplomatisch als »Kriegstreiber« tituliert – lässt alle Alarmglocken läuten.
Weiterlesen: http://de.sputniknews.com/meinungen/201 ... z3bbHvd5Dj
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Barbarossa
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Ist natürlich auch nicht "die feine englische Art".
Aber zwischen einem Reporter und einem Diplomaten gibt es immer noch Unterschiede.

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