Spartaner hat geschrieben:
Die Arbeitskollektive möchte ich hier nicht aufführen, die gibt es im Westen auch und auch mit klaren Zielvorgaben. Auch Kamerdschaft und kollektivmässige Zusammenarbeit in einzelnen Konzernbereichen gibt es.
Die Zielvorgaben kamen von oben, oder?
Spartaner hat geschrieben:Ich sehe vielleicht als Erungenschaft der Arbeiterklasse, dass vieles nicht in Privathand war. Wenn ich auf den Sportplatz ging, um zu tranieren, brauchte ich mich nicht vertreiben lassen, wenn ich kein Mitgliedsbeitrag bezahlt habe. Dafür gab es sogennante Volkssportgarten. Hier konnte man noch wahrlichst von sogenannten Strassenfussballern im wortwahrlichsten Sinne sprechen
Einmal wollte mich ein Beaufsichtigter, der in der Partei war, mich als Kind und andere Kinder damals vom Sportplatz vertreiben, weil ich dort mit anderen Kindern Fussball spielte und ihm das nicht passte. Daraufhn habe ich ihm entgegnet, dass es Volkseigentum ist und er darüber nicht zu entscheiden hätte.
Volkssportgarten habe ich noch nie gehört. Ist das was anderes als ein Stadtpark, Stadtplatz oder Spielplatz?
Sportplätze sind ja auch im Westen nicht in Privathand sondern gehören der Kommune = Stadt oder Gemeinde und das ist die Gesamtheit der Bürger, also nur ein anderes Wort für Volkseigentum. Die Vereine pachten die Flächen und bieten Fußball als Mannschaftssport an, mit Trainer, Duschen, Wettbewerben usw. Dafür zahlt man einen sozialverträglichen Beitrag.
Will man ohne feste Mannschaft spontan mit ein paar Freunden Fußball spielen, geht man auf eine kommunale Wiese oder einen Bolzplatz, die sind meist mit hohen Ballfangzäunen ausgestattet und liegen neben ebenfalls kommunalen Spielplätzen. An der Stelle sehe ich keinen so großen Unterschied, denn gerade in Städten hält die Kommune doch noch einiges an "Volkseigentum", dass jeder jederzeit betreten und benutzen kann.
Spartaner hat geschrieben: Es wäre auch nicht vorstellbar gewesen, dass mir Jemand das Pilze sammeln im Wald verbietet, weil er der Waldbesitzer sei.
Das hat mir auch noch niemand verboten. Wälder sind in D doch nicht eingezäunt, also betritt die jeder zum spazierengehen, joggen oder was auch immer. Zum Holzsammeln braucht man einen Sammelschein. Feuermachen und Abfallentsorgen ist aus Sicherheitsgründen verboten. Aber Pilzesammeln? Das habe ich noch nicht gehört, wie wollte der Besitzer das auch kontrollieren. Kann da jemand aus dem ländlichen Westen was dazu sagen.
Dabei fallen mir passend zur Apfelzeit die Obstbaumalleen ein. Meist alte Obstbäume an öffentlichen Straßen, sieht man überall im Westen wie im Osten. Wie geht und ging man damit um?
Ich weiß, dass man da früher auch Pflückerlaubnisse ausgab, heute sieht man alle nicht eingezäunt stehenden Bäume als öffentliches Eigentum an und bedient sich. Inzwischen pflanzen manche Großstädte schon wieder neue Obstbäume auf öffentlichen Flächen.
Was mancherorts strittig ist wegen Privat- oder Vereinsbesitz sind die Gewässer. Ein eingezäuntes Grundstück mit eigenem Zugang zum Wasser, wo Spaziergänger nicht ans Ufer können z.B. Oder Teiche von Angelvereinen, die wegen Wildangeln eingezäunt sind.
Spartaner hat geschrieben:Dann gab es in der DDR eine ausgeprägte Theaterszene. Die mit der Wiedervereinigung regelrecht zusammenbrach und sich später auch nicht mehr erholte. Aber das ist wahrscheinlich auch schon der Zahn der Zeit, der an der Theaterszene nagte.
Da kenne ich mich nicht so aus, kleine, alternative Theater gibt und gab es im Westen auch, die Staatstheater entsprechen dem öffentlichen Kulturauftrag. Die kleinen erhalten auch Fördermittel, je nach Haushalt der Kommunen.