Neuordnung der Bundesländer

Grundgesetz, Gesetzesfragen, Wahlen, bundespolitische Ereignisse, Polizei

Moderator: Barbarossa

Paul
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dieter hat geschrieben:
Gontscharow hat geschrieben:Sollten die Bundesländer nicht besser neu geordnet werden ?
Beispielsweise die fünf norddeutschen Länder zu "Norddeutschland" werden
und Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sich zusammenschließen ?
Dann hätten wird 10 statt 16 Bundesländer, was zu nicht unerheblichen Einspareffekten in der
Verwaltung führen könnte ,so man es denn konsequent realisieren würde.
Der Föderalismus würde m.E. dadurch gestärkt.
Lieber Gontscharow,
Bremen und Hamburg könnten mit Schleswig-Holstein in einem vergrößerten Niedersachsen eingehen. Aber was machst Du mit Meck-Pom, das reicht bis an die polnische Grenze :?:
Mecklenburg-Vorpommern ist flächenmäßig ein großes Land. Das müßte sich nicht zusammenschließen. Es bräuchte nur mehr Einwohner und das ist mit vernünftiger Strukturpolitik machbar, denn es hat auch eine gute Lage am Meer und in der Nähe Berlins. Berlin und Brandenburg sollten sich zusammenschlie0en, Hamburg und Schleswig Holstein, Niedersachsen und Bremen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Wir sollten ein föderaler Bundesstaat bleiben.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
ehemaliger Autor K.

Marek1964
Und Karlheinz als Hamburger (nicht McDonalds) lade ich auch mal zu einer Stellungnahme ein.
Über einen Nordstaat wurde gelegentlich geredet und ein Zusammenschluss zwischen Hamburg mit Schleswig - Holstein oder Bremen mit Niedersachen wäre überlegenswert. Aber weder die Politiker noch die Bevölkerung ist derzeit daran interessiert und es ist bei uns auch überhaupt kein Thema. Deshalb halte ich persönlich die Diskussion darüber auch nicht für besonders relevant.
Lia

Von einem so riesigen Nordstaat halte ich überhaupt nichts.
Eine Verbindung von Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bremen hätte kaum Vorzüge und ließe sich sich nicht durchsetzen.
Kleinteiligere Strukturen können durchaus effizienter bei der Problemlösung vor Ort sein, kommen den Bedürfnissen der Menschen eher entgegen als Moloch-Zwangszusammenschlüsse.
Vielleicht haben die Menschen ihre "Duodezfürstentümer" mit ihren aufgeblasenen Bürokratiepotentaten ja inzwischen
genau so satt wie die Nationalbewegung des 19.Jahrhunderts ?
Nein, zumindest mit einem solchen Riesen-Bundesland mit derart unterschiedlichen Strukturen zwischen Harz und dänischer Grenze, Cuxhaven und polnischer Grenze ginge nur die eigene Identifikation und das Engagement für die eigene Region verloren.
Ohne Kirchturm-Politik zu betreiben, darf und muss gern auch Stück Geschichte und Tradition übrig bleiben.
Ob tatsächlich die Effizienz wachsen würde, die Verwaltung gestrafft und sinnvoll arbeiten würde, wage ich zu bezweifeln.
So unmodern es klingt: Mehr denn je brauchen gerade im Zeitalter der Globalisierung die Menschen doch ein Stück Idenfikation im Kleineren.
Sicherlich, als NRW-Kind weiß ich, dass sich inzwischen trotz immer noch sehr regionaler Identifikation ein " Wir-Gefühl" entwickelt hat, doch ist NRW noch halbwegs überschaubar. Ein sogenannter "Nordstaat" von der niederländischen bis an die polnische Grenze, von der Grenze Niedersachsens zu NRW und zu Hessen bis an die dänische Grenze wäre das nicht mehr.
Hamburg und Schleswig-Holstein arbeiten eh eng zusammen, haben durchaus einen Teil gemeinsamer Geschichte und Traditonen und moderner wirtschaftlicher Interessen. Da sähe ich bedingt Sinn in einem Zusammenschluss, wenn denn die Bürger ihn wollen.
Gontscharow hat geschrieben:die Lübecker wollten genau wie
Hamburg und Bremen ein eigenes Bundesland sein
Die sind immer noch nichtmal ganz in S-H angekommen... :mrgreen:
Aber das stimmt so nicht mehr, sie sind immer noch ein eigenes Völkchen, trotz der immensen Zuwanderung nach dem 2.Weltkrieg, ein eigenes Bundesland allerdings möchten die Trave- Hanseaten in der Mehrheit denn doch nicht werden.
Renegat hat geschrieben:Nds und Bremen hat, was den Willen der Bevölkerung betrifft, wahrscheinlich die größten Chancen. Bei der Diskussion geht es manchmal um scheinbar marginale Punkte wie den Sitz des Parlaments und vor allem der Verwaltung, denn damit sind Arbeitsplätze verknüpft.
Das wäre möglich und in abshebarer Zeit auch sinnvoll.
Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein? Na ja, denkbar, zumindest die Küstenregionen hätten Gemeinsames in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, aber muss nicht sein.

Ich halte wenig davon, um der Sparmaßnahmen willen teilweise über Jahrhunderte gewachsene Strukturen zu zerreißen und etwas zusammenwachsen lassen zu wollen, was nicht zusammen gehört- und im Falle eines Super " Nordstaates auch nicht unbedingt zusammenpasst.
Damit wären Streitereien um Gelder nicht beendet, und ob ein Kultus- und Umweltministerium und sonstige zentralisierte Behörden irgendwo im fernen Nirgendwo besser einschätzen kann, was notwendig ist als in kleineren Gebieten, bezweifle ich ganz ernsthaft.
Dieter hat geschrieben:Lieber Gontscharow,
Bremen und Hamburg könnten mit Schleswig-Holstein in einem vergrößerten Niedersachsen eingehen.
Nein, schon das wäre zuviel und nicht sinnvoll. Zwischen Harz und Husum zu regieren und zu verwalten, wäre fern vom Bürger zwischen Harz und Husum, Lingen und Helmstedt. Siehe oben.
Barbarossa hat geschrieben:Ich habe nun zwar schon öfter von solchen Überlegungen gehört, aber wenn du meine Meinung wissen möchtest: Ich denke, daraus wird nie etwas. Vielleicht sogar aus gutem Grund.
Die blau-weiß-rote Tricolore und das Landeswappen mit Schleswiger Löwen und Holsteiner Nesselblatt schwingend, KarlHeinz mit der Flagge der stolzen Freien und Hansestadt Hamburg winkend:
Das denke ich auch, bei aller Globalisierung, grenzüberschreitender Regionalisierung:
Nicht alles, was Geld spart, tut dem Bürger am Lebensort gut und bringt ihm Vorteile, lässt ein eh geringes Engagement wachsen.
Die Brüche und Umbrüche der letzten Jahrzehnte waren gewaltig genug, sie sind es noch. Man kann durchaus europäisch, sogar global denken- und doch sein angestammtes Bundesland mit leichten Modifikationen behalten wollen.

@ Paul:
Berlin und Brandenburg sollten sich zusammenschließen, Hamburg und Schleswig Holstein, Niedersachsen und Bremen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Wir sollten ein föderaler Bundesstaat bleiben.
So sähe ich die sinnvollsten Maximal-Grenzen für eine fernere Zukunft auch.
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Triton
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Baden-Württemberg bestand aus Baden, Württemberg und Württemberg-Hohenzollern. Interessiert heute nur noch Sprach- und Mentalitätsforscher.
Ein Stuttgarter bleibt immer Schwabe, egal zu welchem Bundesland er gehört.
Da die Bundeslandzugehörigkeit kaum identitätsstiftend ist, sehe ich ehrlich gesagt keine große Sache darin, zumindest die offensichtlichsten Sparpotentiale zu nutzen.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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Triton
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Berlin und Brandenburg. Hessen weigert sich wohl über einen Zusammenschluß mit Sachsen-Anhalt nachzudenken. Saarland und RLP. Ein Nordstaat sowieso und Bremen zu Niedersachsen.
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:...

gäbe es denn eine Landverbindung zwischen Vorpommern und Brandenburg :?:
Die gibt es tatsächlich, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Meck ... ckPomm.svg

Im Norden der brandenburgischen Uckermark schließt sich Vorpommern an. Allerdings waren das immer verschiedene Provinzen innerhalb Preußens. Dann sollte man vielleicht auch den Namen Preußen wieder einführen. Das hätte sogar meine Sympatie.
Die Diskussion ist eröffnet!

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Lia

Conzaliss hat geschrieben:Einen Zusammenschluss von Schleswig-Holstein, Hamburg und Meck-Pomm halte ich für vernünftig.Allerdings denke ich, dass Hamburg sich dagegen sträuben würde...
Schleswig-Holstein in der Konstellation ebenso. Hamburg und S-H kommen derzeit- mit Ausnahemen( Windkraftmesse) auch über Parteigrenzen, bzw. Regierungskonstellation gut miteinander klar, weil man sehr viele gemeinsame Anliegen hat.
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Gontscharow
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@ Barbarossa :
Lach ... ja ich hatte absichtlich das Wort "Preußen" nicht erwähnt,
um mal zu schauen, wann jemand den Vorschlag macht, ein solch neu
fusioniertes Land so zu nennen.
Ich bin auch dafür, Preußen wiedererstehen zu lassen. natürlich OHNE die
1945 abgetrennten Gebiete.
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Orianne
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Das Kontrollratsgesetz Nr. 46 ist ein vom Alliierten Kontrollrat am 25. Februar 1947 erlassenes Gesetz zur Auflösung des Staates Preussen (Amtsblatt des Kontrollrats in Deutschland S. 262). Es steht in einer Reihe von Kontrollratsgesetzen, die auf dem völkerrechtlichen Besatzungsrecht gründen.

Werner Frotscher, Bodo Pieroth: Verfassungsgeschichte. 5
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
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Amputiertes, reanimiertes Rumpfpreußen als Bundesland? Na, meinethalben, aber auch nur als Bundesland- und nicht mehr.
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dieter
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Paul hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:
Gontscharow hat geschrieben:Sollten die Bundesländer nicht besser neu geordnet werden ?
Beispielsweise die fünf norddeutschen Länder zu "Norddeutschland" werden
und Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sich zusammenschließen ?
Dann hätten wird 10 statt 16 Bundesländer, was zu nicht unerheblichen Einspareffekten in der
Verwaltung führen könnte ,so man es denn konsequent realisieren würde.
Der Föderalismus würde m.E. dadurch gestärkt.
Lieber Gontscharow,
Bremen und Hamburg könnten mit Schleswig-Holstein in einem vergrößerten Niedersachsen eingehen. Aber was machst Du mit Meck-Pom, das reicht bis an die polnische Grenze :?:
Mecklenburg-Vorpommern ist flächenmäßig ein großes Land. Das müßte sich nicht zusammenschließen. Es bräuchte nur mehr Einwohner und das ist mit vernünftiger Strukturpolitik machbar, denn es hat auch eine gute Lage am Meer und in der Nähe Berlins. Berlin und Brandenburg sollten sich zusammenschlie0en, Hamburg und Schleswig Holstein, Niedersachsen und Bremen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Wir sollten ein föderaler Bundesstaat bleiben.
Lieber Paul,
das sowieso. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...

gäbe es denn eine Landverbindung zwischen Vorpommern und Brandenburg :?:
Die gibt es tatsächlich, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Meck ... ckPomm.svg

Im Norden der brandenburgischen Uckermark schließt sich Vorpommern an. Allerdings waren das immer verschiedene Provinzen innerhalb Preußens. Dann sollte man vielleicht auch den Namen Preußen wieder einführen. Das hätte sogar meine Sympatie.
Lieber Barbarossa,
das hätte auch meine Symphatie. Bin ein verkappter Preuße, wenn auch Kurhessen erst ab 1866 zu Preußen gehörte. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Gontscharow hat geschrieben:@ Barbarossa :
Lach ... ja ich hatte absichtlich das Wort "Preußen" nicht erwähnt,
um mal zu schauen, wann jemand den Vorschlag macht, ein solch neu
fusioniertes Land so zu nennen.
Ich bin auch dafür, Preußen wiedererstehen zu lassen. natürlich OHNE die
1945 abgetrennten Gebiete.
Ja natürlich. Grenzrevisionen bleiben ein Tabu.
Die Diskussion ist eröffnet!

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Lia

Na, dass wir selbstverständlich von einem Preußen in den Grenzen der BRD schreiben, war wohl klar. :mrgreen:
Orianne hat geschrieben: Es steht in einer Reihe von Kontrollratsgesetzen, die auf dem völkerrechtlichen Besatzungsrecht gründen.
Da das Besatzungsrecht aufgehoben ist und sich neue, legitimierte völkerrechtliche Grundlagen ergeben haben, dürfte das keine Rolle mehr spielen.
Gontscharow hat geschrieben:Ich bin auch dafür, Preußen wiedererstehen zu lassen. natürlich OHNE die
1945 abgetrennten Gebiete.
Und bitte ohne andere einst annektierte Gebiete, u.a. Schleswig-Holstein. :mrgreen:
Ich glaube nicht, dass in den westlichen Bundesländern Preußen ein Identifikationsmuster wäre, für die im Denkmodell genannten Bundesländer vielleicht, und eigentlich - warum nicht: Neu-Preußen?
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Gontscharow
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An die ehemaligen westdeutschen Provinzen Preußens hatte ich gar nicht gedacht.
Diese Regionen sind erst im 19. Jh. annektiert worden und waren somit "Beutepreußen".
Ich glaube auch nicht, daß jemand in Koblez oder Kiel wieder Preuße sein möchte.
Diese Regionen haben eine eigene starke Identität ...
was man von Sachsen-Anhalt nicht gerade sagen kann.
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