Ukraine-Krise: Krim will zu Russland

Diskussionen über die Nicht-Mitgliedstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Ich denke auch, dass die angegebenen Gründe nur vorgeschoben sind. Da die Krim eine autonome Republik ist (oder war), wird es jetzt auch keine Zwangsumbenennungen mehr gegeben haben. Hier wurde eine Bevölkerungsgruppe gegen eine andere aufgehetzt, weil es eigentlich um Machtpolitik geht. Das wäre meine Einschätzung.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Schon das ist ein mehr als merkwürdiger Fakt. Wie kann eine Regionalverwaltung eine ausländische Macht um Unterstützung bitten? Sie kann gar keine so weit reichenden außenpolitischen Kompetenzen haben.
Aber was ist als Konsequenz daraus zu ziehen? Sollte die Ukraine mit militärischen Mitteln die Kontrolle über die Krim zurück gewinnen? Das wäre wohl die einzig logische Konsequenz, hätte aber vermutlich einen Krieg mit Russland zur Folge.
Eine verzwickte Situation...

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Lieber Barbarossa,
ich würde es darauf ankommen lassen, das kann sich keine Regierung der Welt bieten lassen, würde auch polnische Natotruppen in die Ukraine verlegen. :wink:
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dieter
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Renegat hat geschrieben:Aktuell ist es ziemlich wurscht, wie die Krim zur Ukraine gekommen ist. Die Krim ist strategisch als Hafen für Russland wichtig, also werden sie die Krim behalten wollen. Zahlen sie nicht sogar Pacht dafür?
Also ist doch völlig klar, dass darüber verhandelt werden muß, wie man einerseits den Hafenzugang gewährleisten kann und andererseits, was die Menschen auf der Krim, in der Ostukraine und in der Westukraine mehrheitlich wollen.
Ich tät´ja Putinfreund Schröder hinschicken, soll er sich nützlich machen.
Lieber Renegat,
toller Vorschlag. Mir fällt auch augenblicklich nichts Besseres ein. :wink:
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Balduin
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Man muss Putin endlich seine Grenzen aufzeigen.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
RedScorpion

Ich finde auch, dass Putin übertreibt bzw. besser aufpassen sollte, den Bogen nicht zu überspannen;

aber auch mehr noch als vor ein paar Jahren in Georgien/Abchasien hat er (bzw. "die Russen") diesmal in der Sache alles andere als unrecht.

Niemand ist damals, bei Auflösung der UdSSR, gefragt worden, ob die Ukraine unabhängig werden soll, und in welchen Grenzen und unter welchem Vorzeichen. Man ging damals z.B. davon aus, dass Russisch Lingua franca auch in vielen dann unabhängigen Republiken bleiben würden, man seine Namen behalten darf, nicht zu Bürgern 2. Klasse degradiert wurde und so weiter und sofort.

Kiev hat das nur manchmal respektiert.

Das Problem, das Putin hat, ist, dass viele - aus völlig unterschiedlichen Gründen - mit Russland noch ein Hühnchen zu rupfen haben (von NSA über Depardieu und Snowden bishin zu Gas und Syrien), und dass die jetzt der Versuchung erliegen könnten, Morgenluft zu wittern.



LG
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dieter
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Lieber Conzaliss,
hoffentlich kommt es zu keinen Krieg. :roll:
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Raims
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Was wird die EU tun? Was werden die Amis tun? Sie scheinen alles Mögliche getan zu haben. Das Feuer brennt hell und am Ruder sind gerade diejenigen, die Brüssel und Washington sehen wollten. Und zwar sind das die Neofaschisten, die nun das ganze Land terrorisieren! Oleg Tjagnibok, Dmytro Jarosch sind die Helden des "Euro"-Majdans! Die Ultranationalisten haben die Macht in Kiew ergriffen, doch ist es zu wenig für sie. Der Führer vom Rechten Sektor, Dmytro Jarosch, der noch vor kurzem sagte, er sei nicht gegen die Russen, sucht Hilfe beim Terroristen Doku Umarow und ruft die Tschetschenen zu Terrorakten gegen Russland auf!
Ukraine nationalist leader calls on 'most wanted' terrorist Umarov 'to act against Russia'
Bravissimo, EU! Das ist ein echter Sieg der Demokratie.....
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Barbarossa
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Laut den letzten Meldungen im Fernsehen befindet sich die gesamte Krim inzwischen in der Hand der pro-russischen Regionalregierung und der russischen Armee, die allerdings kaum Präsenz zeigt. Die ukrainische Übergangsregierung in Kiew hingegen hat keinerlei Kontrolle mehr über die Halbinsel. Das wäre der derzeitige Stand der Dinge, die international von allen Seiten kritisiert wird. Es wird einerseits dazu aufgerufen, den Konfikt unblutig zu lösen, andererseits wird jegliche Machtergreifung Putins auf der Krim als nicht aktzeptabel bezeichnet. Die Ukraine hat seinen Luftraum für alle Militärflugzeuge gesperrt und hat seine Armee inklusive der Reservisten mobilisiert. Klar scheint auch zu sein, dass die NATO in einen möglichen Konflikt nicht eingreifen wird, der deutsche Grünenpolitiker Trittin hat aber bereits ein mögliches Druckmittel gegen Russland aufgezeigt: Auch Russland ist auf Exporte vor allem von Rohstoffen angewiesen. Ein Embargo von Seiten der EU wird auch Putin sich nicht leisten können und auch ein Ausschluss Russlands aus der G8 ist bereits im Gespräch.

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Paul
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Eigentlich könnte die Ukraine Chroutschows Geschenk/Manipulation rückgängig machen. Sie muß ja froh sein, wenn der Osten der Ukraine sich nicht Russland anschließt. Für die Tataren kann es ja egal sein, ob sie zu Russland o. der Ukraine gehören.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Barbarossa
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Paul hat geschrieben:Eigentlich könnte die Ukraine Chroutschows Geschenk/Manipulation rückgängig machen. Sie muß ja froh sein, wenn der Osten der Ukraine sich nicht Russland anschließt. Für die Tataren kann es ja egal sein, ob sie zu Russland o. der Ukraine gehören.
Nein, die Krimtataren wollen gerade bei der Ukraine bleiben. Das hat historische Gründe: Zu Sowjetzeiten haben sie sehr unter stalinistischer Verfolgung/Zwangsdeportation nach Sibirien gelitten und die Russen waren in der SU nunmal die Hegemonialmacht. Das haben sie bis heute nicht vergessen und es gab bis heute keine Wiedergutmachung dafür.
Dafür habe ich auch Verständnis.
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:Auch Russland ist auf Exporte vor allem von Rohstoffen angewiesen. Ein Embargo von Seiten der EU wird auch Putin sich nicht leisten können und auch ein Ausschluss Russlands aus der G8 ist bereits im Gespräch.
Damit würde sich die EU aber ein erstklassiges Forum killen. Wie sonst kommt man denn mit Russland noch zusammen? Fallen die G8 weg, bleiben noch UNO, OSZE, G20...aber alle nicht so gut wie der relativ kleine Kreis der G8.
Und zu Sanktionen: Wir sind doch auf russisches Gas viel mehr angewiesen als die Russen auf den Verkauf dieses Gases! Noch dazu: Sind die Zahlungen denn nicht für einen gewissen Zeitraum im Voraus erfolgt? Die Russen könnten also ein Embargo beruhigt aussitzen bzw. eines, das andere Bereiche betrifft, mit einem Gassstopp beantworten und so uns erpressen.

Da die Ukraine kein NATO-Staat ist, kann man die Russen auch militärisch kaum beeindrucken, ganz zu schweigen davon, dass man eine aggressive Atommacht wie Russland besser nicht militärisch herausfordern sollte, wenn man nicht den berühmt-berüchtigten Dritten Weltkrieg riskieren möchte. Wie egal Putin die Meinung des Westens ist (mal abgesehen von der Anerkennung Russlands als Großmacht), haben schon der Georgienkrieg und Syrien gezeigt.

Beppe
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dieter
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Paul hat geschrieben:Eigentlich könnte die Ukraine Chroutschows Geschenk/Manipulation rückgängig machen. Sie muß ja froh sein, wenn der Osten der Ukraine sich nicht Russland anschließt. Für die Tataren kann es ja egal sein, ob sie zu Russland o. der Ukraine gehören.
Lieber Paul,
die Tataren sind zur Zeit von Stalin von den Russen verfolgt und umgesiedelt worden, sie wollen deshalb Ukrainer bleiben. :wink:
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Barbarossa
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Peppone hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Auch Russland ist auf Exporte vor allem von Rohstoffen angewiesen. Ein Embargo von Seiten der EU wird auch Putin sich nicht leisten können und auch ein Ausschluss Russlands aus der G8 ist bereits im Gespräch.
Damit würde sich die EU aber ein erstklassiges Forum killen. Wie sonst kommt man denn mit Russland noch zusammen? Fallen die G8 weg, bleiben noch UNO, OSZE, G20...aber alle nicht so gut wie der relativ kleine Kreis der G8...
Tja, nur das ist genau das, was jetzt ohnehin passiert - die übrigen Länder der G8 haben ihre Vorbereitungen auf den Gipfel in Sotschi gestoppt. Er wird also vermutlich schon gar nicht stattfinden.
Siehe: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 28934.html

Und ich sehe das ohnehin so: Das passende Forum, um mit Russland zu reden, ist der UN-Sicherheitsrat.
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben: Tja, nur das ist genau das, was jetzt ohnehin passiert - die übrigen Länder der G8 haben ihre Vorbereitungen auf den Gipfel in Sotschi gestoppt. Er wird also vermutlich schon gar nicht stattfinden.
Aber damit ist Russland noch nicht aus den G8 draußen - das ist ja auch im Gespräch, eventuell als weitere Eskalationsstufe der diplomatischen Maßnahmen.

Beppe
ehemaliger Autor K.

dieter hat geschrieben:
Paul hat geschrieben:Eigentlich könnte die Ukraine Chroutschows Geschenk/Manipulation rückgängig machen. Sie muß ja froh sein, wenn der Osten der Ukraine sich nicht Russland anschließt. Für die Tataren kann es ja egal sein, ob sie zu Russland o. der Ukraine gehören.
Lieber Paul,
die Tataren sind zur Zeit von Stalin von den Russen verfolgt und umgesiedelt worden, sie wollen deshalb Ukrainer bleiben. :wink:
Die Tataren dürften die ersten Opfer einer russischen Invasion sein. 1944 hatte Stalin sie kollektiv nach Zentralasien deportieren lassen. 22% bis 46% von ihnen sollen dabei ums Leben gekommen sein. Erst seit 1988 dürfen sie sich wieder auf der Krim ansiedeln. Inzwischen sollen dort wieder etwa 280.000 leben. Sie sind jetzt erneut Angriffsziel der russischen Nationalisten. Wahrscheinlich werden die Russen versuchen, sie wieder von der Krim zu vertreiben. Unter den Tataren gibt es inzwischen auch islamistische Gruppen, die den Kampf aufnehmen werden. Die Weichen für eine ungute Zukunft werden gestellt.
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