Aneri hat geschrieben:Ich erinnere, wie vor einem Jahrzehnt (war noch DM) auf einem Feier neben mir saß ein älterer Herr und prallte mit seiner Rente (mit Betriebsrente 4.000 DM). Er beschwerte sich auch, dass seine Schwiegertochter deswegen ihm böse ist. Irgendwie könnte ich es nachvollziehen, insbesondere weil er wirklich unverblümt damit prallte. Die jüngere Generation, die auch schwer und viel arbeitet, weis, dass sie annähernd nicht so viel Rente bekommt. Sie bekommt schon allein Gehalt weniger, dafür muss aber viel größeres Bereich abgedeckt werden: Kinder, Haushalt, der noch gebaut, nicht einfach instand halten muss, eigene Wünsche und Mobilität, die selbstverständlich größerer als des Älteren sind.
Das führt dazu, dass die jüngere Generation viel länger abhängig von den älteren bleibt. Ich möchte nicht wissen, wieviele junge Familien noch finanziell von den Großeltern unterstützt werden. Da hat sich was verschoben beim Generationenvertrag. In Spanien und anderen Krisenländern müssen längst erwachsene Kinder bei den Eltern wohnen bleiben, weil es teilweise über 50 % Jugendarbeitslosigkeit gibt. Sowas könnte Sprengstoff sein oder werden.
Aneri hat geschrieben:In Anbetracht dieser Kluft zwischen Generationen, würde ich mich nicht wundern, wenn in ein Paarzehnten die Banden von Scharfschützen gebildet werden, die die Ältere einfach abknallen werden. Nicht Fremdfeindlichkeit - eine Altenfeindlichkeit entsteht. Im Grunde sehe ich auch, dass die Beamtenpensionen müssen in Schritt mit üblichen Pensionen gehen. Dennoch frage ich: ist ES das Problem?! M. E. es wird hier ein populistische Lösung gezeigt um von wirklichen Problem abzulenken.
Könnte sein, dass die Pensionen ein Ablenkungsmanöver sind. Die Demographie sollte aber jedem bekannt sein. Das Problem ist nur, dass auch die Wählermehrheit sich immer mehr zu den Alten und rentennahen Jahrgängen verschiebt. Und die denken natürlich erstmal an sich. Wer davon Kinder hat, wird die Probleme der jüngeren Generation zumindest kennen und verstehen, die werden sogar versuchen, ihren Kindern und Enkeln zu helfen. Bei denen sehe ich die Spaltung der Gesellschaft nicht so als Gefahr. Und da alle Jüngeren Eltern haben, geht die Spaltung wahrscheinlich nicht von den Jüngeren aus.
Was ist aber mit den vielen Älteren, die gar keine Kinder haben? Die können meist die höchsten Renten erwarten, weil sie meist Doppelverdiener waren und keine Brüche in ihrer Erwerbsbiographie hatten. Außerdem müssen sie keine erwachsenen Kinder unterstützen und idR fehlt auch die Verbindung und das Verständnis für die Probleme der jüngeren Generation. Das halte ich für das größte Problem bei der Rentendiskussion, da helfen auch keine Peanuts bei der Mütterrente und Pflegeversicherung.