Triton hat geschrieben:Ralph hat geschrieben:Dass jede Stimme gleich viel zählt, ist wohl im Föderalismus nicht umsetzbar.
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein föderaler Staat und bei der Bundestagswahl zählt jede Stimme gleich viel.
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Sollte so sein, ist aber m.W. nicht ganz so. Wahlkreiszuschnitt, Direktmandat, 5%-Hürde usw. hauen da doch eine ziemlich tiefe Kerbe ins Gleichheitsprinzip. Und dann erst im Bundesrat mit der Ueberrepresentation der kleinen Sch***.
Und überhaupt: Der Osten hat zuviel Gewicht. Und dann sind's eigentlich nichtmal Deutsche dort.
Triton hat geschrieben:
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Der Vorteil des Euro, das vergessen viele, ist die andere Bedeutung auf den Weltfinanzmärkten. Die dutzenden Kleinwährungen wären ständigen Angriffen von Finanzjongleuren ausgesetzt und dann müsste wohl oder übel die Bundesbank ebenso regulierend eingreifen wie heute die EZB. Wir mit unserer DM und über 80 Mio Einwohnern denken nicht daran, weil unsere Währung immer stark und gefragt war.
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Ich erinnere an massiven (d.h. für deutsche Verhältnisse) Wertverlust der DM gegenüber der anderen europ. Währungen gegen Mitte/Ende der 90er. Geschadet hat's D nicht, im Gegenteil.
Und eine Währung muss gar nicht mal so klein und unbedeutend sein, um nicht Spekulationen ausgesetzt zu sein. Die Briten können ein Lied davon singen.
Triton hat geschrieben:
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Ansonsten glaube ich nicht, dass eine gemeinsame Währung von vorneherein eine Schnapsidee ist. Nur eine Gemeinschaftswährung ohne gemeinsame Wirtschafts-, Steuer- und Sozialpolitik ist eine Schnapsidee. Wir brauchen einfach eine richtige, demokratisch gewählte Regierung Europas (jede Stimme zählt gleich viel, ohne Ländergewichtung), die für supranationale Belange zuständig ist und das ganz transparent und nicht dieser Kommissionsklüngel da in Brüssel, den keiner durchblickt und für den sich auch kein Aas interessiert.
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Das kann man aber ändern, für Transparent sorgen und den ganzen nationalen Schrott einfach abschaffen.
Leider hat's aber zu viele Ewiggestrige auf dem Gebiet.
Barbarossa hat geschrieben:RedScorpion hat geschrieben:... eines der Hauptprobleme des Euro, dass er viel zu stark ist ...
Er ist zu stark für die wirtschaftlich schwächeren Euro-Länder. Gerade Italien und auch Frankreich haben ihre Währungen vor dem Euro gerne mal abgewertet um die Wirtschaft zu stützen - das geht jetzt nicht mehr. Alle müss(t)en jetzt an einem Strang ziehen, was aber bei den Schuldenbergen nicht mehr gelingen kann. Denn was soll mit den Schulden geschehen?
Nur mal zur Info: Allein Italien (ein Land, das bisher noch nicht gestützt werden mußte) hat einen Schuldenberg von über 2000 Mrd. EUR (November 2012: 1.995,1 Milliarden) = 127,4 % des Jahresstaatshaushaltes. (hier:
Quelle )
Zum Ende des Jahres 2012 wurde mit 127,4 % ein neuer Schuldenrekord aufgestellt.
hier:
Quelle
Im März 2013 waren es bereits 2.022,7 Milliarden Euro. hier:
Quelle
Irgendjemand wird dafür aufkommen müssen, wenn auch dieses Land nicht Pleite gehen darf. Nach der Ansicht der Experten kann der "Rettungsschirm" Italien nicht auch noch retten. Meine Befürchtungen um den Euro sind also nicht unbegründet.
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Schulden sind aber kein Problem, solang man sie denn bedienen kann, sprich genügend Einnahmen der Zinslast gegenüberstehen und - v.a. - die Märkte das auch glauben (da kommt mir gerade Baby Schimmerlos in den Sinn, der mit einem Konsul für sich und seine Mona - Senta Berger - eine Riesenvilla mit ein bisschen Land an so 'nem bayerischen See kaufen will, im 3stelligen Millionenbereich, Mitte der 80er
)
Ist hingegen so ein Störenfried wie Deutschland am Werk, wird's freilich schwierig mit der Marktakzeptanz da. Deswegen wollen viele Deutschland weg, was ich sehr verständlich finde.
Barbarossa hat geschrieben:
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Ich weiß gar nicht, was du immer mit dieser sowjetischen Kolonie namens "DDR" hast. Wir haben uns erst durch eine Revolution von dieser Kolonialherrschaft befreien müssen. Keiner konnte sich aussuchen, wo er lebte.
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Aha, wir kommen also zum Punkt.
Es ist vllt ein bisschen viel verlangt meinerseits, aber mich zumindest erstaunt der totale Mangel an Empathie Deinerseits (bzw. vieler Bürger aus der Ehemaligen) bez. der heutigen Probleme der sog. "PIGS",
wo Du doch selbst miterlebt hast, was es heisst, wenn der Heimatstaat - ob nu gut oder schlecht, Demokratie oder nicht, akzeptiert oder eben verhasst - mit all seinen Institutionen plötzlich den Bach 'runtergeht und zumindest das Risiko, dass man dem Nichts ausgeliefert ist und einem das Elend ins Antlitz glotzt, wohl nicht ganz so furchtlos zu verachten war.
Nur damals stand Euch eben sei es Bonn, als auch Brüssel bei Fuss und hat Euch aus der Sch*** 'rausgehauen.
Da find' ich es ein wenig seltsam, dass man jetzt aufeinmal so tut, als habe man jahrzehntelang als guter Bundesbürger dafür gesorgt, dass es allen gutgeht und die pöhsen undankbaren PIGS "uns" nun die Haare vom Kopf fressen.
Noch vor einem historischen Wimpernschlag, da wart ihr der böse Feind, den man tot wollte, und zwar pulverisiert durch Pershings und Tomahawks.
So sieht's doch aus.
Das Ingroup-outgroup-Gelaber geht mir auf den Zeiger, sorry.
LG