Blödsinn, wenn ihr mich fragt. Märchen sind bei uns nach wie vor aktuell, aber eben als Gutenachtgeschichten für kleine Kinder. Man braucht sich nur das aktuelle Kinderprogramm von Kika ansehen: Nach dem Sandmännchen - wo auch eine Art Märchen erzählt werden - kommt zur Zeit "Simsalagrimm", eine recht freie Bearbeitung der Grimm´schen Märchen. Die alten tschechischen Märchenfilme laufen sonntag nachmittag rauf und runter und konkurrieren da mit den Barbie-Filmen auf SuperRTL. Auf jeder dritten Burgruine wird einem erzählt, das hier sei eine "Märchenburg". DEr Märchenkönig hat speziell die Bayern mit Märchenatmosphäre überversorgt und uns Schwärme von Touristen gebracht, die denen, die nicht davon leben, öfter mal auf den Geist gehen.dieter hat geschrieben:Was sehen die anderen in uns, das wir selbst nicht mehr sehen? Sind wir blind geworden, weil es mal eine Überdosis an düsterer Märchenhaftigkeit gegeben Hat?
Viellecht ist es ja die Überkommerzialisierung, die uns Deutsche (und ich bin mir sicher, auch die Österreicher und Schweizer) die allzu plakative Märchenbegeisterung etwas genommen hat.
Warum denn kennen die Chinesen die Grimm-Märchen? Weil sie ihnen auf ihrer 5-Tage-durch-Europa-Tour erzählt wurden und als "urdeutsches Kulturgut" verkauft wurden. Im Grunde kennen die Chinesen unsere Märchen in etwa so gut wie wir die Chinesische Mauer und das Märchen von den Schwalbennester essenden Gourmets am Yangtse.
Beppe