US-Wahlkampf

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Moderator: Barbarossa

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Balduin
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Obama gegen McCain
Demokraten gegen Republikaner.

Der sympathische und charismatische Barack Obama gegen den Kriegsveteran und -held John McCain.

http://www.barackobama.com/index.php
http://www.johnmccain.com/

Wie bewertet ihr den Wahlkampf, wie schätzt ihr die beiden Kontrahenten ein, wer wird das Rennen machen ?


#### Moderation ####
Am 20. Januar wird Barack Obama offiziell zum neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika ernannt. Dem Thema wurde die Priorität "Normal" zugeordnet. Für folgende Diskussionen zu Obama und seiner Politik können neue Themen eröffnet werden. - 05.01.2009
Zuletzt geändert von Balduin am 05.01.2009, 20:03, insgesamt 4-mal geändert.
Tekker
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Balduin hat geschrieben:wer wird das Rennen machen ?
Welchen Unterschied macht das? 8)
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Balduin
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Tekker hat geschrieben:
Balduin hat geschrieben:wer wird das Rennen machen ?
Welchen Unterschied macht das? 8)
Der Unterschied, nunja entweder ein Demokrat oder ein Republikaner wird Präsident... :wink:
Tekker
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Balduin hat geschrieben:Der Unterschied, nunja entweder ein Demokrat oder ein Republikaner wird Präsident... :wink:
Sehr fundierte Antwort, mein Lieber, ich dachte, da kommt noch was... ;)

Aber um deine Eingangsfrage zu beantworten, ganz klar Obama, alles andere wäre eine Überraschung. :P

(Und langfristig dürfen wir uns wohl auf Arnold einstellen...) :D
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Barbarossa
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Tekker hat geschrieben: (Und langfristig dürfen wir uns wohl auf Arnold einstellen...) :D
Oh ja. Und dann "asta la Vista, Baby!"
:wink:
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Balduin
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Ich war Donnerstag in Berlin und habe Obama zugehört...
Zum einen erstaunte mich, dass diese "politik-verdrossene" und "politik-desinteressierte" Jugend sich so für einen Kandidaten der USA interessierte und ihm zuhören wollte. Die Stimmung war natürlich super - Ich glaube, dass Obamas Vorteil darin liegt, dass er nicht in das gängige Schema eines Standard-Politikers passt...
Ich betrachte seine Rede kritisch, er möchte mehr Zusammenarbeit - und fordert damit uns, wir sollen weitere Truppen nach Afghanistan senden. Das war mir aber bereits vor der Rede klar, Obama als Messias zu sehen ist falsch - er möchte US-Präsident werden und während der Rede kamen in mir Eindrücke von Wahlversprechen auf, die nie umgesetzt werden - beispielsweise der Welt ohne Atomwaffen...
(Amerika möchte in den nächsten Jahren ihren Bestand an Atomwaffen austauschen!)
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Barbarossa
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Balduin hat geschrieben:Ich war Donnerstag in Berlin und habe Obama zugehört...
Zum einen erstaunte mich, dass diese "politik-verdrossene" und "politik-desinteressierte" Jugend sich so für einen Kandidaten der USA interessierte und ihm zuhören wollte. Die Stimmung war natürlich super - Ich glaube, dass Obamas Vorteil darin liegt, dass er nicht in das gängige Schema eines Standard-Politikers passt...
Fand ich auch interessant. (Hab aber nur Ausschnitte in Fernsehen gesehen) Und das, wo er noch nicht einmal gewählt ist.
Ich denke sowieso seit einiger Zeit, daß nur ein wirklich populärer Politiker kommen muß und schon ist es vorbei mit der "Politikverdrossenheit" vor allem der Jugend.
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Barbarossa
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Balduin hat geschrieben:Wie bewertet ihr den Wahlkampf, wie schätzt ihr die beiden Kontrahenten ein, wer wird das Rennen machen ?
Interessanter ist dabei wohl eher die Frage, welche Auswirkung der Wahlerfolg des einen oder anderen für Deutschland hätte. Und dazu habe ich gerade in einem Zeitungartikel genau das gelesen, was ich inzwischen bereits mehrmals gehört habe, nämlich:
Oranienburger Generalanzeiger hat geschrieben:Der Demokrat Obama werde wohl "noch um einiges deutlicher werden" als sein republikanischer Konkurrent John McCain, wenn es um Konkrete Forderungen wie etwa deutsche Truppen für Afghanistan gehe. Das deutsche Publikum dürfe nicht vergessen, daß jeder US-Präsident zuerst amerikanische Interessen vertrete. (Der Amerika-Experte) Braml glaubt, daß die Kosten für Auslandseinsätze in Zukunft noch stärker auf die Verbündeten abgewälzt werden. "Obama hat in seiner Rede den Marshall-Plan angesprochen, mit dem die USA Deutschland nach dem Krieg auf die Beine geholfen haben. Das bedeutet: Jetzt erwartet er, daß wir zusammen mit den Amerikanern auch anderen aus der Misere helfen."
Edit:
Für alle die genauer wissen möchten, was genau "Charisma" überhaupt ist:
http://www.morgenpost.de/printarchiv/wi ... ernen.html
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Barbarossa
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Washington (dpa) - Nach der Rückkehr von seiner Europa- und Nahostreise ist Barack Obama in den USA von scharfer Kritik aus dem gegnerischen Lager empfangen worden. Statt bei seinem Deutschland- Besuch verwundete US-Soldaten zu besuchen, habe sich der schwarze Senator «an seine Planung gehalten und internationale Spitzenpolitiker und kriecherische Deutsche getroffen». Das sagte Tucker Bounds, Sprecher des republikanischen Bewerbers John McCain. US-Medien werteten die Reise Obamas hingegen als Erfolg.

© Berliner Morgenpost
erschienen am 27.07.2008 um 14:05 Uhr
http://appl.morgenpost.de/newsticker2/i ... d=18439772
Also nach diesem Fehlgriff im Ton bin ich jetzt für Obama.
:evil:
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elysian
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Ehrlich gesagt hat mich diese Aussage nur amüsiert.
Die haben da zur Zeit Wahlkampf und wenn ich an die, obendrein erfolgreiche, antiamerikanische Hetze des Kandidaten Schröder, nunmehr gutbezahlter Angestellter eines russischen Unternehmens, das von einer seiner letzten Amtshandlungen nicht unerheblich profitierte, denke, dann fällt mein Urteil doch recht milde aus.
Natürlich ist die Aussage daneben, aber Klappern gehört zum Handwerk. Was jetzt gesagt wird, ist für uns Deutsche kaum bedeutsam. Wir wählen ja nicht. Gewicht haben die Äußerungen McCains oder Obamas, sobald sie Präsident sind. Bis dahin kann man solche verbalen Fehltritte vernachlässigen.
Auch muss ich sagen, dass Obamas Argument für mehr europäische Natotruppen weniger unfreundlich im Ton, aber dafür geschmacklos in der Sache ist:
mehr europäische Natotruppen = weniger us-amerikanische Soldaten = Steuersenkungen in den USA!!!
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elysian hat geschrieben:Ehrlich gesagt hat mich diese Aussage nur amüsiert.
Die haben da zur Zeit Wahlkampf und wenn ich an die, obendrein erfolgreiche, antiamerikanische Hetze des Kandidaten Schröder, nunmehr gutbezahlter Angestellter eines russischen Unternehmens, das von einer seiner letzten Amtshandlungen nicht unerheblich profitierte, denke, dann fällt mein Urteil doch recht milde aus.
Natürlich ist die Aussage daneben, aber Klappern gehört zum Handwerk.
Ja gut, aber Schröder hat die Amerikaner nie in ihrem Stolz verletzt. Er hat nur nicht beim Irak-Krieg mitgemacht, was m.E. eine richtige Entscheidung war. Daraufhin gab es dann natürlich Stunk mit Bush, aber Schröder gab nicht nach.

Bei deiner Überlegung in Bezug auf Obama gebe ich dir natürlich recht.
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elysian
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Nein, bei seinen Wahlkampfveranstaltungen schlug Schröder Töne an, die weit über das für einen Staatschef statthafte Maß hinaus gingen und der Irakkrieg war nicht das einzige Thema antiamerikanischer Ausfälle. Wenn auch der beliebteste Aufhänger.
Nicht in den Irakkrieg ziehen zu wollen, war das Eine. Wobei auch nie eine deutsche Beteiligung gefordert wurde, also Nein auf eine nicht gestellte Frage geantwortet wurde. Das Wie der Absage war das Andere. Und gerade dieses Wie war nicht weniger verwerflich als die Aussagen aus McCains Umfeld. Ansonsten wären die sog. atmosphärischen Störungen niemals so gravierend gewesen.
Ich darf an dieser Stelle vielleicht auch noch an den Hitlervergleich der damaligen Justizministerin erinnern. Es hat dann auch noch elend lange gedauert, bis diese Frau aus ihrem Amt entfernt wurde.
aber auch dieser Beitrag ist lesenswert:
http://www.db-thueringen.de/servlets/De ... hwabe.html
Allerdings könnte man ihm zugute halten, dass er nach dem Wahlkampf zur Klimaverbesserung beitrug, indem er den Amerikanern in Afghanistan den Rücken freihielt, damit von dort Truppen in den Irak verlegt werden konnten. Und dann gab es später noch so ein paar deutsche Vorschläge, wie man die Lage der Amerikaner erleichtern könne. Dieses kategorische Nein strandete in der Formalie, dass kein Offizieller aus Deutschland den Irak betreten durfte, nicht einmal zur Ausbildung der Polizeikräfte....ansonsten mischte man aber bei (obendrein verfassungswidrigen) AWAC-Missionen mit und so weiter und so fort.
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Balduin
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McCains Äußerungen sind purer Wahlkampf, aber rein rethorische Frage:
Hätten wir "kriecherischen" Deutschen auch einem McCain Auftritt in solcher Zahl und mit solcher Begeisterung beigewohnt ?
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Barbarossa
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Balduin hat geschrieben:McCains Äußerungen sind purer Wahlkampf, aber rein rethorische Frage:
Hätten wir "kriecherischen" Deutschen auch einem McCain Auftritt in solcher Zahl und mit solcher Begeisterung beigewohnt ?
*denke, denke...*
Ich glaube nicht, aber das hängt mit Sicherheit mit dem (fast) unendlich langen Wahlkampf der Demokraten zusammen, wobei hier in Deutschland Obama um ein Vielfaches bekannter und auch beliebter geworden ist, als McCain.

Kleine Anmerkung noch dazu:
Um hier in Deutschland als US-Präsidentschaftskandidat einigermaßen beliebt zu werden, genügt es glaube ich schon, wenn er nicht der selben Partei angehört, wie G. W. Busch.
:wink:
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Raphael
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Ich denke, dass Obama gut für das Land ist.
Wirtschaftlich gesehen wäre McCain für uns von Vorteil, aber zum Glück geht es nicht um unsere Wirtschaft, sondern darum, ob die USA das Ruder rum reißen können oder nicht:

Derzeit sind sie auf Absturtzkurs, wenn es also weiter so geht, wird die USA in wirtschaftlichen und später in sozialen Problemen versinken...
Um das zu verhindern ist ein Wechsel angesagt.
Was Obama mit seinem "Change" meint ist mir zwar nicht ganz klar, aber ich hoffe, dass es mehr als nur die Hautfarbe wird.

Ich bin aber nicht sicher, ob Obama das schafft, da er seinen politischen Höhepunkt zu schnell erreicht hat ;)

Ich bin jedenfalls gespannt wie es weiter geht.
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