Rechtsruck nach Spaltung: Ist die AfD noch GG-konform?

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Moderator: Barbarossa

Cherusker
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Für dich ist ein Minarett kein Herschaftssymbol, für seine Erbauer aber sehr wohl.

Das sieht man auch beim Bau der Kölner Moschee (gibt da einen interessanten Bericht vom WDR). Dort wurden auch immer neue Forderungen gestellt und der "christliche" Architekt konnte es keinem Moslem recht machen. Für Moslems scheint es eine Bestätigung ihrer "Macht" zu sein, daß sie in christlichen Ländern Moscheen bauen, aber in ihren Ländern christliche Kirchen weitestgehend verhindern bzw. erst gar nicht zulassen. :roll:
Kein Wunder, daß sich früh oder später Leute darüber Gedanken machen und diese dann auch von einer Partei aufgegriffen wird.

Es gibt einen Spruch: "Der Klügere gibt nach......aber solange, bis er selbst der Dumme ist !" :wink: :mrgreen:

Irgendwann wird es kommen, daß sich in bestimmten Wohnvierteln mit hohem Migrationshintergrund die Beschwerden gegen Glockengeläut auftun. :mrgreen: Wenn es nicht schon geschehen ist.... :wink:
Ruaidhri
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Ist natürlich einfach, sich an dem Thema aufzuhängen und die übrigen heiklen Punkte mal nicht zu thematisieren.
Abgesehen davon, dass in manchem Programmpunkt Ansichten stecken, die von konservativen Muslimen stammen könnten.

Über Glockengeläut beschweren sich zunächst mal im angeblich christlichen Abendland sozialisierte Deutsche.
Für mich gehört es in der Stadt wie auf dem Land dazu, wobei die Katholiken denn schon so konziliant wurden, dass sie Sonntags nicht mehr zwischen 5.00 und 6.00 läuteten. :mrgreen:
Irgendwann wird es kommen, daß sich in bestimmten Wohnvierteln mit hohem Migrationshintergrund die Beschwerden gegen Glockengeläut auftun. :mrgreen: Wenn es nicht schon geschehen ist.... :wink:
Dort werden Kirchen entwidmet, mir fällt gerade nicht ein, wo, aber die muslimische Gemeinde nutzt das Gebäude nun, und zwar mit allem Respekt und auf den Koran-Suren aufbauend, die Toleranz fordern.
Sämtliche einst in kirchlicher Regie stehenden Kliniken in Duisburger Migranten-Vierteln haben ihre Namen behalten, St.Johannes, St. Barbara- und die Kirchenglocken läuten immer noch.
Viele Muslime mögen den Klang sogar statt ihn, wie unterstellt, als feindlichen Schlachtruf zu interpretieren.
Das sieht man auch beim Bau der Kölner Moschee (gibt da einen interessanten Bericht vom WDR). Dort wurden auch immer neue Forderungen gestellt und der "christliche" Architekt konnte es keinem Moslem recht machen. Für Moslems scheint es eine Bestätigung ihrer "Macht" zu sein, daß sie in christlichen Ländern Moscheen bauen, aber in ihren Ländern christliche Kirchen weitestgehend verhindern bzw. erst gar nicht zulassen.
Abgesehen davon, dass ich Wallenstein einig bin, dass man schlecht die Vorzüge einer toleranten Gesellschaft demonstrieren kann, wenn man rachsüchtig intolerante kopiert:
Nicht " die Moslems", wäre das mal so einfach. Köln war das negative Beispiel in der Bauphase, dass es auch anders geht und ohne radikalen Hintergrund, zeigen andere Beispiele. Der "Streit" innerhalb muslimischer Gruppen zwischen Machtdemonstration und gelassenerAnpassung im Rahmen der religösen Toleranz wird selten angesprochen.
In jenem AfD- Passus zum Islam und religiöser Toleranz stecken Widersprüche und Dummheiten, die am Ende jenseits von Bedenken, nichts mehr mit Toleranz zu tun haben und an deren Ende durchaus zweifelhafte Ziele stehen.
Könnte man mal dahin kommen, dass deutlich differenziert wird zwischen dem gar nicht so kleinen Anteil der Muslime, die hier( und anderswo) friedlich und weit ab von Religion als Staatsziel leben, und würde man auf der anderen Seite endlich das Notwendige tun, zu verdeutlichen, dass Religion und Staat hier so ziemlich getrennt sind, wäre so manches vermeidbar.
So manches um den Moschee-Bau allgemein menschlich- psychologisch bedingt und wäre in Teilen vielleicht sogar vermeidbar gewesen und kann in Zukunft durchaus vermieden werden.
Es war grottendumm, aus political correctness Fehlentwicklungen nicht zu stoppen.
Es ist grottendumm, die Muslime, die absolut hier angekommen sind, wieder auszugrenzen.
Machtdemonstrationen durch Gotteshäuser, durch Bauten überhaupt? Lübeck lässt allerchristlichst grüßen.
Unbenommen:
Radikalen, Salafisten, Islamisten gehört, wie allen Extremisten, das Handwerk gelegt.
Eine Moschee wie in Duisburg mit ihrem Wirken jedoch kann dieses Land locker verkraften, für Hamburg gilt das auch.
Im übrigen finden sich bei denen, die sich aufs christliche, wenn nicht gar jüdisch- christliche Abendland berufen, unglaublich viele, die nicht die geringste Ahnung haben, was Grundkenntnisse christlicher Lehre betrifft, jüdischer mal gar nicht.
Gehört der Islam zu Deutschland? Die Frage etwas anders beantwortet- wobei an einem Punkt eine Einschränkung vermisst werden mag, die jedoch Schüler des 11. Jahrgangs dann ganz generell und nicht nur Islam- bezogen spontan formulierten.

http://www.zeit.de/2015/05/juedisch-chr ... -zeitgeist
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Barbarossa
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Sehe ich eigentlich ganz ähnlich, wie in dem Artikel beschrieben. Juden waren seit jeher in ganz Europa ausgegrenzt. Da von einer christlich-jüdischen Kultur oder Tradition zu sprechen, ist dann wohl auch mehr Propaganda als Wahrheit.
Die Diskussion ist eröffnet!

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Ruaidhri
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Quelle:
http://www.zeit.de/2015/05/juedisch-chr ... -zeitgeist
Zitat:
"Was gehört denn zu Deutschland? Zuerst und vorweg seine Bürger, egal, welchen Bekenntnisses. Aber auch Athen (Philosophie und Poesie), Jerusalem (Wiege der drei Religionen), Rom (Republikanismus und Jurisprudenz), Bagdad und Alexandria (Medizin, Mathematik), Florenz (Renaissance), Genf und Wittenberg (Reformation), Paris und Königsberg (Aufklärung), London und Edinburgh (Liberalismus). Schändlicherweise auch die Religionskriege und der Terror des Totalitarismus. "
Der zitierte Absatz sagt alles, was nötig ist.
Bürger, egal, welchen Bekenntnisses: Da stutzte man und fügte hinzu: "So lange diese sich in die allgemein anerkannte Gesellschaftsordnung einfügen. Oder: Bürger ist doch sowieso der, der letztlich die Staatsform und Kultur in weitestem Sinne akzeptiert, wobei man natürlich auch seine eigene Kultur leben kann, wenn die nicht gegen Recht und Gesetz und bestimmte Normen verstößt, die die Mehrheit der Bürger setzt."
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@ Titus Feuerfuchs:
Dietrich hat, während ich arbeiten musste, so ziemlich alle Bedenken aufgelistet, die ich habe. Muss ich noch persönlich nachschieben und wiederholen?
Gut, also, Scheidungsrecht, Waffenrecht, Verbot der Schwangerschaftsunterbrechung, das ich nach wie vor als einen Eingriff in der Freiheit der Frau betrachte, diese dümmlichen Kultur-und Schule- Punkte, Umgang mit psychisch Kranken, letztlich die alle Ausländer betreffende Ablehnung, in solch einem Deutschland will ich nicht leben, die Chance, dran zu ersticken ist genauso groß wie die, unter radikalen Muslimen zu leiden.
Wenn ich an denen leiden soll, dann lieber in Frankreich, GB oder Dänemark, wo trotz konservativ- rechtspopulistischer Parteien solche gewünschte Einengung des Geistes und der Freiheit und ein Zurück in die 50er nicht gibt.
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Titus Feuerfuchs
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Barbarossa hat geschrieben:Sehe ich eigentlich ganz ähnlich, wie in dem Artikel beschrieben. Juden waren seit jeher in ganz Europa ausgegrenzt. Da von einer christlich-jüdischen Kultur oder Tradition zu sprechen, ist dann wohl auch mehr Propaganda als Wahrheit.

Dass Juden seit jeher in ganz Europa ausgegrenzt waren, bzw. teilweise immer noch mit Schikanen leben müssen, ist natürlich korrekt.
Das ändert aber nichts daran, dass sie die europäische Kultur entscheidend mitgeprägt haben.
MfG,
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Titus Feuerfuchs
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Ruaidhri hat geschrieben:@ Titus Feuerfuchs:
Dietrich hat, während ich arbeiten musste, so ziemlich alle Bedenken aufgelistet, die ich habe. Muss ich noch persönlich nachschieben und wiederholen?
Gut, also, Scheidungsrecht, Waffenrecht, Verbot der Schwangerschaftsunterbrechung, das ich nach wie vor als einen Eingriff in der Freiheit der Frau betrachte, diese dümmlichen Kultur-und Schule- Punkte, Umgang mit psychisch Kranken, letztlich die alle Ausländer betreffende Ablehnung,
Letzteres ist doch total unrichtig.

Nochmals: Petry bzw. Meuthen, haben klar gemacht, dass sie auch 2016 200 000 Flüchtlinge aufnehemen wollen. (Bin ich pers. dagegen)
Außerdem will die AfD eine geordnete und qualifizierte Zuwanderung nach kanadischem Vorbild.

Ruaidhri hat geschrieben: in solch einem Deutschland will ich nicht leben, die Chance, dran zu ersticken ist genauso groß wie die, unter radikalen Muslimen zu leiden.
Wenn ich an denen leiden soll, dann lieber in Frankreich, GB oder Dänemark, wo trotz konservativ- rechtspopulistischer Parteien solche gewünschte Einengung des Geistes und der Freiheit und ein Zurück in die 50er nicht gibt.
Dir ist also z.B. der Front National lieber als die AfD?

Um noch einen Punkt herauszugreifen:"Gender mainstreaming"
Ich bin heilfroh, wenn jemand Unsinnigkeiten wie diese hier
Kein "man" mehr: Gender-Sprachleitfaden für Soldaten

Frauen sollen beim Schreiben und Sprechen "sichtbar" gemacht werden. Wörter wie "Mannschaft", "Mannstunde" oder "jeder" sind zu vermeiden. [...]

http://diepresse.com/home/politik/innen ... r-Soldaten
unterbindet.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Barbarossa hat geschrieben:Sehe ich eigentlich ganz ähnlich, wie in dem Artikel beschrieben. Juden waren seit jeher in ganz Europa ausgegrenzt. Da von einer christlich-jüdischen Kultur oder Tradition zu sprechen, ist dann wohl auch mehr Propaganda als Wahrheit.
Das mag wohl so sein.

Tatsache ist aber auch, dass Juden die deutsche Gesellschaft seit über 1000 Jahren begleitet haben, besonders im Rheintal und Süddeutschland siedelten und nahezu alle Städte jüdische Gemeinden hatten. Insofern zählt das Judentum mit größerer Berechtigung zu Deutschland als der Islam, ganz abgesehen davon, dass das Neue Testament auf dem Alten aufbaut und Judentum und Christentum daher unauflöslich miteinander verbunden sind.

Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass der Islam NICHT zu Deutschland gehört, auch wenn seit einigen Jahrzehnten viele Muslime unter uns leben.
Wallenstein

Europa hat sich als christliches Abendland begriffen, nicht als jüdisch-christlich. Wir haben den Juden sehr viel zu verdanken, aber sie waren eine ungeliebt Minderheit, die ständig schikaniert und auch häufig immer wieder blutig verfolgt wurde und das seit dem Mittelalter. Im Bewusstsein der meisten Menschen gehörten sie nicht zu uns und das ist bei manchen Zeitgenossen noch heute so.

Wir haben jetzt mit dem Islam eine weitere ungeliebte Minderheit hinzu bekommen. Für die deutsche Geschichte ist dies neu, anders als etwa in Spanien oder Italien, die ja eine lange Zeit ihrer Geschichte mit dem Islam direkt Kontakt hatten.

Der Islam gehört insofern zu Deutschland, da wir ja seit einigen Jahrzehnten Moslems in unserem Land haben. Das wird sicherlich keiner leugnen wollen. Sie sind noch nicht wirklich ein Teil unserer Geschichte, weil sie erst seit kurzem hier sind und es aus dem Grunde auch noch nicht viele Gemeinsamkeiten gibt. Das ist bei Neuankömmlingen immer so und nicht zu vermeiden. So etwas muss sich erst entwickeln und wir stehen ganz am Anfang einer neuen Periode.

Möglicherweise werden sie ähnlich wie die Juden längere Zeit eine Sonderexistenz führen, zumindest die Gruppen, die sich nicht assimilieren lassen können oder wollen. Die neue Gesellschaft wird in Zukunft christlich- islamisch- jüdisch, aber zu einem großen Teil wohl atheistisch sein.

Wenn Pediga oder die AFD von einer jüdisch-christlichen Kultur sprechen, dann hat das sicherlich nur den Grund, um nicht mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht zu werden und auch in Abgrenzung zur NPD oder anderen rechtsradikalen Gruppen.

Da in der DDR ein staatlich verordneter Atheismus existierte und Pediga vor allem aber dort viele Anhänger hat, und das gilt auch für die AFD, kann man aber wohl davon ausgehen, dass die meisten Menschen weder vom Christentum und schon gar nicht vom Judentum größere Kenntnisse besitzen.
Ruaidhri
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Wallenstein hat geschrieben:Wenn Pediga oder die AFD von einer jüdisch-christlichen Kultur sprechen, dann hat das sicherlich nur den Grund, um nicht mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht zu werden und auch in Abgrenzung zur NPD oder anderen rechtsradikalen Gruppen.
Bei Pegida tauchte das jüdisch- christliche auf, bei der AfD habe ich nur "christlich" gelesen.
Historisch gehört der Islam nicht zu Deutschland- rückwirkend über Jahrhunderte betrachtet. Da die Gegenwart aber auch Konsequenz aus der jüngeren Vergangenheit ist, kann man es so formulieren wie Du es getan hast. Wir stehen mitten im Umbruch einer neuen gesellschaftlichen Zusammensetzung.
Wieweit der Islam dann zu Deutschland gehört wie zig anderes auch, oder ob er unsere Gesellschaft entscheidend prägt und verändert, ist die Frage. Historisch: Nein. In der Gegenwart: Jein. In der Zukunft:
Wird es so sein, ist nur die Frage, wie- oder welche Gruppe von Muslimen sich am Ende durchsetzt.
Es kann gutgehen, wie genügend Beispiele zeigen, es kann auch schief gehen, und beide Seiten tragen dafür ihren Teil der Verantwortung.
Da in der DDR ein staatlich verordneter Atheismus existierte und Pediga vor allem aber dort viele Anhänger hat, und das gilt auch für die AFD, kann man aber wohl davon ausgehen, dass die meisten Menschen weder vom Christentum und schon gar nicht vom Judentum größere Kenntnisse besitzen.
Hast Du aber nett formuliert. Gilt aber gleichfalls in großen Teilen für den Westen, wo auch längst nicht mehr alle wissen, was der Anlass bezahlter Feiertage ist.
Dietrich hat geschrieben:Tatsache ist aber auch, dass Juden die deutsche Gesellschaft seit über 1000 Jahren begleitet haben, besonders im Rheintal und Süddeutschland siedelten und nahezu alle Städte jüdische Gemeinden hatten. Insofern zählt das Judentum mit größerer Berechtigung zu Deutschland als der Islam,
Das ist einerseits richtig, andererseits gab es in Europa ( nicht nur in Deutschland) immer wieder Judenverfolgungen und Massaker, zumindest kann man immer wieder ein ambivalentes Verhältnis konstatieren.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Letzteres ist doch total unrichtig.

Nochmals: Petry bzw. Meuthen, haben klar gemacht, dass sie auch 2016 200 000 Flüchtlinge aufnehemen wollen. (Bin ich pers. dagegen)
Außerdem will die AfD eine geordnete und qualifizierte Zuwanderung nach kanadischem Vorbild.
Lies doch mal wirklich die 70 Seiten Satz für Satz.
Gender- Übertreibung braucht niemand, das ist ein Extrem, das keine Partei im Programm und zum Ziel hat.
Dagegen gehe ich allseits an, weil es nur der eigentlichen Sache schadet und die Mehrheit der Frauen es nicht nötig hat, auf diese schon zwanghafte Weise Gleichberechtigung zu demonstrieren.
Was ansonsten zu nicht Mama-PapaKinder- Lebensformen ausgesagt wird, Barbarossa hat es schon dargelegt, ist nicht GG- konform.
Aber dem strengen Islam sehr nahe, der ist dann eben auch nur konservativ. :angel:
Der Front National hat solche Ansinnen zu Sozial- und Familienpolitik nicht, käme auch wahrlich nicht so gut an im Lande, das eine sehr viel längere, ältere Tradition in der Berufstätigkeit von Frauen hat,, wo Kinder seit mehr als einem Jahrhundert fast durchweg die école maternelle besuchen, Ganztagsschulen üblich sind etc.
Nicht mal in Gender-Fragen ist le FN so eng, zu den Demos gegen die Homo-Ehe riefen andere Gruppierungen auf.
Abgesehen davon bin ich ziemlich sicher, dass der FN immer wieder ordentlich zwicken wird, und das ist auch gut so, aber an die Regierung in Paris wird er nicht kommen.
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Titus Feuerfuchs
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Ruaidhri hat geschrieben:
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Letzteres ist doch total unrichtig.

Nochmals: Petry bzw. Meuthen, haben klar gemacht, dass sie auch 2016 200 000 Flüchtlinge aufnehmen wollen. (Bin ich pers. dagegen)
Außerdem will die AfD eine geordnete und qualifizierte Zuwanderung nach kanadischem Vorbild.
Lies doch mal wirklich die 70 Seiten Satz für Satz.
Warum soll ich 70 Seiten aus zweifelhafter Quelle lesen, wenn es um einen ganz konkreten Punkt geht?
Ganz konkret die Forderungen der AfD zum Thema Migration auf deren Hompage:
Wir fordern eine Neuordnung des Einwanderungsrechts. Deutschland braucht qualifizierte und integrationswillige Zuwanderung.

Wir fordern ein Einwanderungsgesetz nach kanadischem Vorbild. Eine ungeordnete Zuwanderung in unsere Sozialsysteme muss unbedingt unterbunden werden.

Ernsthaft politisch Verfolgte müssen in Deutschland Asyl finden können. Zu einer menschenwürdigen Behandlung gehört auch, dass Asylbewerber hier arbeiten können.


https://www.alternativefuer.de/programm ... grammatik/
Deine Aussage
Ruaidhri hat geschrieben: letztlich die alle Ausländer betreffende Ablehnung,.
ist also nachweislich falsch.


Ruaidhri hat geschrieben: Gender- Übertreibung braucht niemand, das ist ein Extrem, das keine Partei im Programm und zum Ziel hat.
Auch das stimmt nicht.

Die Grünen z.B. forcieren die Verbreitung der "Gender Übertreibung".
Sprache mit Sternchen: Grüne wollen den Gender-* ganz groß rausbringen
Die Grünen pflegen die geschlechtsneutrale Sprache. Verschiedene Varianten aber sorgen für Verwirrung. Künftig soll von IS-Kämpfer*innen und Tagelöhner*innen die Rede sein: Der Gender-Stern soll in der Partei Pflicht werden.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 63228.html

Der Europarat unterstützt diese Linie:
Europarat will "Mutter" und "Vater" abschaffen
Der Rat in Straßburg will Sexismus bekämpfen und rät zu geschlechtsneutraler Sprache. Es gibt bizarre Ersatzvorschläge.

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... affen.html


Gender-Mainstreaming enspricht EU-Richtlinien und ist z.T sogar gesetzlich vorgeschrieben.
Für den Sprachgebrauch im öffentlichen Dienst und im Schuldienst ist die Verwendung geschlechtsneutraler Formen in einigen deutschen Bundesländern vorgeschrieben (im Land Berlin seit 1991[29]). Gemäß Europarecht müssen Stellenanzeigen „geschlechtsneutral“ formuliert sein; dabei wird in Langfassungen von Splittingformen zumeist die weibliche Form zuerst angegeben. Neben Personalpronomen und Personenbezeichnungen werden auch die deklinierten Adjektive und Artikel gelegentlich doppelgeschlechtlich angeführt.

EU
Europäische Gleichbehandlungsgesetze wie zum Beispiel das deutsche Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz folgen einer EU-Richtlinie und schreiben die Berufsbezeichnungen in Stelleninseraten „geschlechtsneutral“ vor. Vor allem bei englischen Bezeichnungen wie „Controller“ wird „Controller (m/w)“ verwendet, auch wenn bei hinreichender Eindeutschung die movierte Form „Controllerin“ möglich wäre.

https://de.wikipedia.org/wiki/Geschlech ... setzeslage

Ich bin froh, wenn es eine Partei gibt, die gegen diese oktroyierte, kleingeistige und spießige Sprachverschandelung vorgeht.


Ruaidhri hat geschrieben: Nicht mal in Gender-Fragen ist le FN so eng, zu den Demos gegen die Homo-Ehe riefen andere Gruppierungen auf.
Abgesehen davon bin ich ziemlich sicher, dass der FN immer wieder ordentlich zwicken wird, und das ist auch gut so, aber an die Regierung in Paris wird er nicht kommen.
Was macht dich da so sicher?
Bei den letzten EU-Wahlen war der FN auf Platz eins.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Barbarossa
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Ich könnte ausrasten und im Dreieck springen, wenn ich so einen Blödsinn lese, bei dem die deutsche Sprache derart vergewaltigt wird.
Und immer häufiger überlege ich, ob ich nicht in diesem Verein hier Mitglied werden sollte: https://de.wikipedia.org/wiki/Verein_Deutsche_Sprache
Die Diskussion ist eröffnet!

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Das ist einerseits richtig, andererseits gab es in Europa ( nicht nur in Deutschland) immer wieder Judenverfolgungen und Massaker, zumindest kann man immer wieder ein ambivalentes Verhältnis konstatieren.
Die Juden bildeten über 1.000 Jahre lang, modern ausgedrückt, eine Parallelgesellschaft mit eigener Religion, eigenen Gotteshäusern, eigenen Wohnvierteln, eigenen Sitten und Gebräuchen, lange Zeit hatten sie auch eine eigene Kleidung. Sie wurden überall als Fremdkörper empfunden und erlitten in nahezu allen Ländern Europas immer wieder blutige Verfolgungen.

Mit Beginn der Aufklärung und der Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft sah es zunächst so aus, als könnte man die Juden assimilieren, doch es zeigte sich sehr schnell, das der alte Anti-Judaismus in Gestalt des modernen Antisemitismus wieder erneut in vielen Ländern Europas auftauchte und schließlich in dem Irrsinn des Nationalsozialismus gipfelte, der dieses über tausend Jahre alte Problem nun durch gewaltsame Ausrottung für immer beenden wollte.

Europa hat es in seiner langen Geschichte nicht geschafft, diese Minderheit wirklich zu integrieren. Es bleibt zu hoffen, dass die Entwicklung mit dem Islam nicht ähnlich trostlos verläuft.

P.S.
Das Pediga von einer christlich – jüdischen Kultur spricht, wird ihr vom Zentralrat der Juden nicht gedankt. Diese plumpen Annäherungsversuche werden von ihm scharf zurückgewiesen. Zu durchsichtig und zu unglaubwürdig ist dies.
Ruaidhri
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Das Wort Parallelgesellschaft hatte ich bewusst vermieden, wiewohl es historisch passt.
Ambivalent passt jedoch auch, die Emanzipation des jüdischen Großbürgertums und einer intellektuellen Elite, vornehmlich in Berlin/ Preußen, ist ein Teil der Geschichte des Judentums in Deutschland und Europa.
Ebenso wie die gegenseitige Abgrenzung und tatsächlich das Verharren in Paralellgesellschaften, weil Glaube und neue Ideen zu kollidieren schienen. Die Abschottung war gegenseitig, bis in die Phase der jüdischen Aufklärung.
Jüdische Aufklärung, Haskalah-Bewegung,
http://www.europa.clio-online.de/site/l ... fault.aspx
P.S.
Das Pediga von einer christlich – jüdischen Kultur spricht, wird ihr vom Zentralrat der Juden nicht gedankt. Diese plumpen Annäherungsversuche werden von ihm scharf zurückgewiesen. Zu durchsichtig und zu unglaubwürdig ist dies.
Pegida ist eine Ansammlung von mehrheitlich ungebildeten ungebildeten Hohlwesen. Zeigt sich gerade in der Beschwörung der "jüdisch- christlichen Tradition"- etwas gönnerhaft und de Schrecken der Geschichte ignorierend, jenseits der tatsächlichen Fakten langen Nebeneinanders, nicht in Gemeinsamkeit. Die Phase der Akzeptanz des Judentums bekanntermaßen in D ziemlich kurz.
Wir sind hier eigentlich im AfD-Faden, gewisse Unterschiede zwischen AfD und Pegida sehe ich deutlich, in der Gefolgschaft allerdings fließende Übergänge.
Insofern ist es zu rechtfertigen, wenn hier auch ein Pegida- Slogan hinterfragt wird, bei ausdrücklicher Betonung, dass der Begriff der jüdisch- christlichen Tradition im AfD-Programm nicht erscheint.
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Ruaidhri
Insofern ist es zu rechtfertigen, wenn hier auch ein Pegida- Slogan hinterfragt wird, bei ausdrücklicher Betonung, dass der Begriff der jüdisch- christlichen Tradition im AfD-Programm nicht erscheint.
Im Programmentwurf steht:

„Die AfD bekennt sich uneingeschränkt zur Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit.
Sie fordert jedoch, der Religionsausübung durch die staatlichen Gesetze, die
Menschenrechte und unsere Werte Schranken zu setzen. Einer islamischen
Glaubenspraxis, die sich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung, unsere
Gesetze und gegen die jüdisch- christlichen und humanistischen Grundlagen unserer Kultur
richtet, tritt die AfD klar entgegen.“

Diese Formulierung ist ein wenig schwammig. Ich weiß nicht genau, was die AFD hier genau sagen will. Es reicht eigentlich ein Hinweis auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung und die Gesetze, denn das ist etwas, was der Staat auch durchsetzen kann. Darüber hinaus gibt es dann aber wohl nach Meinung dieser Partei Verstöße gegen unsere Kultur, die man ebenfalls verbieten soll. Also eine Sondergesetzgebung? Warten wir ab, mal sehen, was später im Programm steht. Vielleicht wird die AFD dies später näher erklären. Ich verzichte jetzt auf eine weitere Kommentierung.
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