Die Frage dieses Thread ist eine Frage aus dem Hausaufgaben Portal geschuldet -die Frage transponiert, auf die Frage, warum Frankreich (wenn es denn so stimmt), der erste Nationalstaat auf europäischem Kontinent war.
Meine Antwortansätze: Zentralisierung, einheitliche Sprache. Aufrund der Zentralisierung keine Fürstentümerzersplitterung wie in Deutschland oder zu diesem Zeitpunkt auch in Italien. Spanien? Gute Frage. Warum war Spanien kein gleich starker nationaler Staat?
Frankreich - erster Nationalstaat Europas? - Ursachen
Moderator: Barbarossa
Frankreich hat eigentlich keine einheitliche Sprache, sondern ist ein Kolonialreich mit vielen Minderheiten. Es ist sicher kein Nationalstaat, sondern ein Staat, dessen Mehrheit dies wünscht. In Betracht kommen eher kleine Staaten. Armenien ist alt, auch wenn es zwischendurch besetzt war und hat nur kleine Minderheiten.
viele Grüße
Paul
aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Paul
aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Frankreich führte nach der Revolution eine allgemeine Wehrpflicht ein. Kriege und Söldner waren unter den Königen teuer. Durch Motivation der Massen von Wehrpflichtigen konnten große Armeen zur Verteidigung der Revolution und später für Napoleons Feldzüge mobilisiert werden.
Preußen übernahm schon 1813 diese geniale Idee. Statt teurer Söldner und mit Lehnsgütern zu lockenden Kleinadligen zogen alle wehrfähigen Männer in den Krieg. Dazu mussten sie natürlich national motiviert werden, was durch die gegenseitigen Kriege gut gelang, denn so ließen sich immer wieder Erzfeindschaften schüren.
Preußen übernahm schon 1813 diese geniale Idee. Statt teurer Söldner und mit Lehnsgütern zu lockenden Kleinadligen zogen alle wehrfähigen Männer in den Krieg. Dazu mussten sie natürlich national motiviert werden, was durch die gegenseitigen Kriege gut gelang, denn so ließen sich immer wieder Erzfeindschaften schüren.
Das ist so sicherlich nicht richtig. Grundsätzlich ist ist Französisch 1. Amtssprache, zur Vereinheitlichung und Pflege der Sprache wurde 1635 unter Louis XIII.die Académie Française gegründet.Paul hat geschrieben:Frankreich hat eigentlich keine einheitliche Sprache, sondern ist ein Kolonialreich mit vielen Minderheiten. Es ist sicher kein Nationalstaat, sondern ein Staat, dessen Mehrheit dies wünscht. In Betracht kommen eher kleine Staaten. Armenien ist alt, auch wenn es zwischendurch besetzt war und hat nur kleine Minderheiten.
Selbstverständlich existieren Bretonisch und zusehends auch wieder Provençal als Sprachen, Amts- und Unterrichtssprache mit verbindlichen Leitlinien ist das moderne Französisch, auch in den Départements Outre Mer.
Die Existenz von Minderheiten hindert nicht daran, sich insgesamt als Nation und Nationlastaat zu verstehen.
Wenn Frankreich kein Nationalstaat ist, dann mal Deutschland oder England/ GB erst mal gar nicht.
Ob- und wenn, ab ab wann und durch welche Faktoren und Kriterien dies bestimmen, Frankreich der erste Nationalstaat war, wäre zu beleuchten.
Gibt interessante neue wissenschaftliche Literatur zu der Frage, ab wann sich in Europa und spezifisch in Frankreich nationales Selbstverständnis formte, in Frankreich sicherlich schon vor der Revolution.
Das ist absolut richtig. Die Grundlagen wurden imho nur schon früher gelegt.Renegat hat geschrieben:Frankreich führte nach der Revolution eine allgemeine Wehrpflicht ein. Kriege und Söldner waren unter den Königen teuer. Durch Motivation der Massen von Wehrpflichtigen konnten große Armeen zur Verteidigung der Revolution und später für Napoleons Feldzüge mobilisiert werden.
Da diesem Thread eine Anfrage aus dem Hausaufgaben Portal zu Grunde liegt, wäre es gut hier auch Literaturempfehlungen zu geben. Die angesprochene Epoche ist das 17. und 18. Jahrhundert.Lia hat geschrieben: Gibt interessante neue wissenschaftliche Literatur zu der Frage, ab wann sich in Europa und spezifisch in Frankreich nationales Selbstverständnis formte, in Frankreich sicherlich schon vor der Revolution.Das ist absolut richtig. Die Grundlagen wurden imho nur schon früher gelegt.Renegat hat geschrieben:Frankreich führte nach der Revolution eine allgemeine Wehrpflicht ein. Kriege und Söldner waren unter den Königen teuer. Durch Motivation der Massen von Wehrpflichtigen konnten große Armeen zur Verteidigung der Revolution und später für Napoleons Feldzüge mobilisiert werden.
Ich kann das Buch Rheinüberschreitungen Grenzüberwindungen von Karen Denni empfehlen, nur leider ist das Buch für einen Schüler ziemlich teuer, aber in guten Stadtbibliotheken sicher erhältlich.
Generell: Eine aktuelle Bibliografie zum Thema könnte nützlich sein.
Einiges zum Thema, ob auf Staaten oder Regionen bezogen vom MA bis in die Neuzeit habe inzwischen gefunden, manches auch online abzurufen.
Nicht gerade meine bevorzugte Abteilung der geschichtswissenschaftlichen Arbeit, korrekte bibliografische Angaben abzutippen, wenn nicht online zu verlinken, aber vielleicht könnte ich mich dazu aufraffen, wenn dies als sinnvoll erachtet wird.
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Einiges zum Thema, ob auf Staaten oder Regionen bezogen vom MA bis in die Neuzeit habe inzwischen gefunden, manches auch online abzurufen.
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Es ist ja ein Anfrage eines Schülers, offenbar Jahrgang 1996. Petya hat sich hier registriert, aber den link nicht bestätigt, d.h. die Registration nicht abgeschlossen.Lia hat geschrieben:Generell: Eine aktuelle Bibliografie zum Thema könnte nützlich sein.
Einiges zum Thema, ob auf Staaten oder Regionen bezogen vom MA bis in die Neuzeit habe inzwischen gefunden, manches auch online abzurufen.
Nicht gerade meine bevorzugte Abteilung der geschichtswissenschaftlichen Arbeit, korrekte bibliografische Angaben abzutippen, wenn nicht online zu verlinken, aber vielleicht könnte ich mich dazu aufraffen, wenn dies als sinnvoll erachtet wird.
Für die anderen User, auch für mich, könnten online abrufbare Quellen sicher von Interesse sein, aber nur bei vertretbarem Aufwand.
Ich würde es als sinnvoll erachten Lia, es gibt immer Werke, die man nicht kennt.
Ich besitze noch dieses Buch "Vom Zeitalter der Entdeckungen bis zum Beginn des Imperialismus"
von Heinz Gollwitzer, auch das Werk ist gut, aber sehr breit gefächert.
Ich besitze noch dieses Buch "Vom Zeitalter der Entdeckungen bis zum Beginn des Imperialismus"
von Heinz Gollwitzer, auch das Werk ist gut, aber sehr breit gefächert.
Werde mich dran machen, allerdings kamen schon vor Ferien-Ende Notrufe meiner SchülerInnen, sodass die letzten freien Tage nicht mehr frei sind.
Ehrlich gesagt fällt mir weltweit kein Nationalstaat ein, also ein Staat welcher nur aus 1 Volk besteht und das nur dort vertreten ist.
viele Grüße
Paul
aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Paul
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