http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/sub ... nt_id=1589
und
http://www.deutschlandfunk.de/der-bombe ... _id=180305
Der erste Bericht stammt aus Johannes Steinhoff, Peter Pechel und Dennis Showalter, Hg., Deutsche im Zweiten Weltkrieg. Zeitzeugen sprechen. München: Schneekluth 1989, S. 324-29. In ihm beschreibt Bergander die Flüchtlingssituation so:
Im zweiten Bericht von 2009 wird ausgeführt:Und so war es auch am Abend des 13. Februar 1945, ausgerechnet Faschings-Dienstag. Es war erkennbar, daß bis weit nach Mitteldeutschland, über Leipzig hinaus, ein großer Einflug kam. Die Stadt war schon mit Flüchtlingen angefüllt. Besonders die Bahnhöfe. Ich schätze, daß vielleicht eine Million Menschen zu der Zeit in Dresden gewesen sind, also ungefähr 300.000 Flüchtlinge. Sie verteilten sich auf das ganze Stadtgebiet. Die Schutzraumsituation in Dresden war völlig ungenügend. Es gab überhaupt keinen einzigen öffentlichen großen Luftschutzbunker.
Im KTB des OKW heißt es zum 15.02.1945:Entsprechend genau und akribisch mussten die Historiker vorgehen, um die Gerüchte, die sich um die Tage und Nächte im Februar 45 ranken, zu verifizieren und gegebenenfalls zu widerlegen. Da ist zum einen die Frage, wie viele Flüchtlinge aus Schlesien sich in dieser Zeit im Innenstadtbereich aufgehalten haben. Die Rede ist von mehr als 100.000 Menschen, die sich mit ihren geretteten Habseligkeiten durch die engen Gassen gedrängt hätten. Zeitzeuge Götz Bergander widerspricht:
"Nein, die hat es in dieser Form nicht gegeben. Das waren vielleicht mal 10, 20 Fuhrwerke, die dann mal eben Halt machten oder auch zum großen Garten mal hinfuhren. Da war in den Ausstellungshallen ein großes Flüchtlingsdurchgangslager, dort gingen die dann hin und holten Futter und Wasser. Das die Straßen davon verstopft gewesen wären, da kann keine Rede von sein."
am 16.2.1945:Von Italien Angriffe von 500 Bombern gegen Graz und Villach; ferner erstmalig Tagesangriff aller amerikan. 4=mot. Bomber vom Westen gegen Dresden, wo nach diesem und dem Nachtangriff Feuerstürme entstanden. Der Hauptbahnhof ist unbenutzbar. Bei einer Einwohnerschaft von 650 000 Köpfen, die durch Flüchtlinge stark erhöht war, zur Zeit 500 000 Obdachlose.
undVon Westen aus alle amerikan. 4=mot. Bomber zum nochmaligen Angriff gegen Dresden; Teile gegen Kottbus
und Spremberg, ferner schwere Schäden in Magdeburg.
und unter der Überschrift "b) Flüchtlingsbewegungen und Evakuierungsfragen"Im Transportwesen sind durch den Ausfall von Kottbus und Dresden neue Schwierigkeiten zu verzeichnen. Hier sind noch mehrere 100 000 Flüchtlinge abzutransportieren. Verschärft hat sich die Lok.-Lage. Erforderlich sind, um die
operativen Zwecke (25% für die Industrie und 80% für die Versorgungsbetriebe1) aufrechtzuerhalten, 36 000 Waggons. Bei nur 28 000 Waggons sinkt die Leistung, der Industrie auf 10% ab, was auf deren Erliegen hinauskommt.
Per 1.4.1945 werden folgende Gebäudeschäden (zerstört, schwer beschädigt) aufgeführt:In Ober- und Niederschlesien erfolgte geordneter Abfluß in den Sudetengau und in das Protektorat.
Starke Stauung bestand in Sachsen, von wo 500 000 Schlesier weitergeleitet wurden; hinzu kamen noch 500 000 aus den ostsächsischen Kreisen und über 400 000 Obdachlose (durch die Luftangriffe auf Dresden und Chemnitz).
Dass ein und derselbe Zeitzeuge mal von einer mit Flüchtlingen angefüllten Stadt und 20 Jahre später von mal 10, 20 Fuhrwerken spricht, zeigt, dass bei Schilderungen von Zeitzeugen größte Skepsis angebracht ist, zumal wenn sie nicht zeitnah aufgezeichnet sind. Das hat nichts damit zu tun, dass die Zeitzeugen evtl. die Ereignisse bewusst verfälschen, sondern liegt an der Unzulänglichkeit des menschlichen Gehirns (s. http://dasgehirn.info/aktuell/frage-an- ... innerungen).5.922 Wohngebäude
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