Lieber Barbarossa,
Franziskus ist bescheiden in seinem Auftreten, aber doch sehr konservativ. Soll in Argentinien mit dem Militärregime zusammen gearbeitet haben Priester dürfen weiter nicht heiraten und sich zu ihren Kindern bekennen, wobei es dieses Verbot erst seit dem 12. oder 13. Jahrhundert gibt. Frauen können kein Pfarrer werden. Nicht nur Abtreibung ist verboten, sondern auch die Pille und Kondome. . Die Kirche ist weiter gegen Homosexuelle, um keine Zweifel aufkommen zu lassen, bin ich nicht. Bin nur dafür, weil es das im Tierreich auch gibt (Pinguine, Schwäne), dass man diese sexuelle Orientierung nicht verdammen sollte.
Die Mißbrauchsfälle in der Kath. Kirche und die Verschwendung, hier van Elst, sind weitere Punkte, die abgestellt gehören.
Hessen: Skandal um Limburger Bischof
Moderator: Barbarossa
Auch weiterhin hält das Interesse an der Person von Papst Franziskus an. Der Jesuit aus Argentinien sorgt weiterhin für Aufsehen, wie vor wenigen Wochen bei seinem Besuch im Heiligen Land. Die Geste des Papstes, der seine Stirn an den Betonwall zwischen Jerusalem und Bethlehem legte, wird von diesem Besuch haftenbleiben. Die Visite zeigte eindrücklich, dass Franziskus sein Papstamt klar auch politisch versteht. Das Kirchenoberhaupt bewegte sich ohnehin vergleichsweise sicher durch das politische Minenfeld des Nahen Ostens.
Innerkirchlich scheint der Papst aus dem Land des Tangos manche Getreue aus ihrem bisherigen Takt zu bringen. Nach dem spektakulären Rücktritt von Papst Benedikt XVI. verbanden sich mit dem neuen Pontifex schnell grosse Hoffnungen. Seine bescheidene und zugleich unkonventionelle Art beförderten dies noch. Doch Franziskus, ein treuer Sohn seiner Kirche, wie er sich einmal selbst nannte, rührt bis jetzt nicht an umstrittene Fragen wie den Zölibat und das Priestertum der Frau, seit langen Jahren Reformanliegen progressiver Kreise. Er setzt andere Akzente, wenn er unermüdlich seine Forderung von einer «armen Kirche für die Armen» wiederholt oder sich zusammen mit einem erstmals eingerichteten Beratergremium aus Kardinälen kraftvoll der Reform der römischen Kurie, des vatikanischen Verwaltungsapparats, verschreibt.
Um Jorge Mario Bergoglio zu verstehen, muss man die politische Situation Lateinamerikas und Argentiniens in den Blick nehmen, wie es die beiden Autorinnen des Buches «Franziskus. Vom Einwandererkind zum Papst» tun. Esther-Marie Merz, die fast neun Jahre in Argentinien als Korrespondentin gelebt hat, beschreibt auch die umstrittene Rolle Bergoglios in der argentinischen Militärdiktatur von 1976 bis 1983. Die Autorin zeigt ausführlich die gegenteiligen Positionen zu diesem Thema auf. Grundlegend neue Erkenntnisse dürfte es aber nur durch die Öffnung der Archive geben. Vermittelt wird ausserdem ein lebendiges Bild vom Kampf Bergoglios gegen gesellschaftliches Unrecht und von seinem Einsatz für den interreligiösen Dialog. Deutlich wird, dass es keine Bruchlinien im Handeln zwischen dem früheren Erzbischof von Buenos Aires und dem heutigen Papst zu geben scheint.
Tebartz-van Elst ist nicht einmal eine Fussnote wert, van Elst ist habilitierter Pastoraltheologe, soll er doch wieder an der Uni lehren, kalt gestellt ist er nun.
Innerkirchlich scheint der Papst aus dem Land des Tangos manche Getreue aus ihrem bisherigen Takt zu bringen. Nach dem spektakulären Rücktritt von Papst Benedikt XVI. verbanden sich mit dem neuen Pontifex schnell grosse Hoffnungen. Seine bescheidene und zugleich unkonventionelle Art beförderten dies noch. Doch Franziskus, ein treuer Sohn seiner Kirche, wie er sich einmal selbst nannte, rührt bis jetzt nicht an umstrittene Fragen wie den Zölibat und das Priestertum der Frau, seit langen Jahren Reformanliegen progressiver Kreise. Er setzt andere Akzente, wenn er unermüdlich seine Forderung von einer «armen Kirche für die Armen» wiederholt oder sich zusammen mit einem erstmals eingerichteten Beratergremium aus Kardinälen kraftvoll der Reform der römischen Kurie, des vatikanischen Verwaltungsapparats, verschreibt.
Um Jorge Mario Bergoglio zu verstehen, muss man die politische Situation Lateinamerikas und Argentiniens in den Blick nehmen, wie es die beiden Autorinnen des Buches «Franziskus. Vom Einwandererkind zum Papst» tun. Esther-Marie Merz, die fast neun Jahre in Argentinien als Korrespondentin gelebt hat, beschreibt auch die umstrittene Rolle Bergoglios in der argentinischen Militärdiktatur von 1976 bis 1983. Die Autorin zeigt ausführlich die gegenteiligen Positionen zu diesem Thema auf. Grundlegend neue Erkenntnisse dürfte es aber nur durch die Öffnung der Archive geben. Vermittelt wird ausserdem ein lebendiges Bild vom Kampf Bergoglios gegen gesellschaftliches Unrecht und von seinem Einsatz für den interreligiösen Dialog. Deutlich wird, dass es keine Bruchlinien im Handeln zwischen dem früheren Erzbischof von Buenos Aires und dem heutigen Papst zu geben scheint.
Tebartz-van Elst ist nicht einmal eine Fussnote wert, van Elst ist habilitierter Pastoraltheologe, soll er doch wieder an der Uni lehren, kalt gestellt ist er nun.
Ich zitiere aus einem Interview, das Franziskus im Flugzeug führte:dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
Franziskus ist bescheiden in seinem Auftreten, aber doch sehr konservativ. Soll in Argentinien mit dem Militärregime zusammen gearbeitet haben Priester dürfen weiter nicht heiraten und sich zu ihren Kindern bekennen, wobei es dieses Verbot erst seit dem 12. oder 13. Jahrhundert gibt. Frauen können kein Pfarrer werden. Nicht nur Abtreibung ist verboten, sondern auch die Pille und Kondome. . Die Kirche ist weiter gegen Homosexuelle, um keine Zweifel aufkommen zu lassen, bin ich nicht. Bin nur dafür, weil es das im Tierreich auch gibt (Pinguine, Schwäne), dass man diese sexuelle Orientierung nicht verdammen sollte.
Die Mißbrauchsfälle in der Kath. Kirche und die Verschwendung, hier van Elst, sind weitere Punkte, die abgestellt gehören.
Franziskus bekräftigte noch einmal, was er auf dem Rückflug vom Weltjugendtag in Rio de Janeiro über Homosexuelle gesagt hatte: "Wenn eine homosexuelle Person guten Willen hat und Gott sucht, dann bin ich keiner, der sie verurteilt." Er habe in seiner früheren Zeit in Buenos Aires Briefe von Homosexuellen erhalten, die "soziale Wunden" enthielten, weil diese sich immer von der Kirche verurteilt fühlten. Das wolle die Kirche nicht. Die Kirche sei eine "Heimat für alle", nicht nur eine "kleine Kapelle".
Liebe Orianne,
da denkt er durchaus richtig. Die Spannweite der Kath. Kirch geht von Franzikus bis van Elst und Mixa. Das ist eine weite Spannweite, aber nicht weit genug. Es müssen Reformen her, aber leider sind Luther, Zwingli und Calvin schon lange Tod.
da denkt er durchaus richtig. Die Spannweite der Kath. Kirch geht von Franzikus bis van Elst und Mixa. Das ist eine weite Spannweite, aber nicht weit genug. Es müssen Reformen her, aber leider sind Luther, Zwingli und Calvin schon lange Tod.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Es war nicht so lustig unter Calvin in Genf zu leben, oder unter Savonarola in Florenz.dieter hat geschrieben:Liebe Orianne,
da denkt er durchaus richtig. Die Spannweite der Kath. Kirch geht von Franzikus bis van Elst und Mixa. Das ist eine weite Spannweite, aber nicht weit genug. Es müssen Reformen her, aber leider sind Luther, Zwingli und Calvin schon lange Tod.
http://www.berliner-zeitung.de/archiv/d ... 34126.html
Hoffentlich muss er nicht mit dem Ruhegehalt von 5 600 Euro brutto zur Tafel gehen.Conzaliss hat geschrieben:Das Ambiente im Schloss Emeran dürfte im zusagen...
Liebe Orianne,Orianne hat geschrieben:Es war nicht so lustig unter Calvin in Genf zu leben, oder unter Savonarola in Florenz.dieter hat geschrieben:Liebe Orianne,
da denkt er durchaus richtig. Die Spannweite der Kath. Kirch geht von Franzikus bis van Elst und Mixa. Das ist eine weite Spannweite, aber nicht weit genug. Es müssen Reformen her, aber leider sind Luther, Zwingli und Calvin schon lange Tod.
http://www.berliner-zeitung.de/archiv/d ... 34126.html
Calvin kenne ich nicht so gut, Luther schon etwas besser. Der hat doch eine ehemalige Nonne geheiratet (von Bohra) und mit der Übersetzung der Bibel ins Deutsche auf der Wartburg, die deutsche Schriftsprache geschaffen. Damit war es möglich, dass die Menschen auch durch den Buchdruck ihre Bibel soweit sie lesen, verstehen konnten.
Seine offene und ehrliche Art und Weise hat mir immer gefallen, bei dem Reichstag in Worm sollte er seine Schriften widerrufen. Er kam sonst in Reichsacht. Er tat es nicht und sagte: "Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen."
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Waren im finsteren Mittelalter nicht alle holden Christen Feinde der Juden, weil diese Jesus getötet hatten? Ich denke, man kann bei Luther nicht mit den heutigen, aufgeklärten Maßstäben kommen.
Eigentlich kommt so ein Skandälchen um ein bisschen Protz der katholischen Kirche sogar entgegen, weil damit von den vielen Missbrauchsfällen schön abgelenkt wurde. Und mit dem Papst kann man ja immer verweisen, wie die generelle Linie aussieht. Das Ruhegehalt sehe ich allerdings als Skandal an, der Mensch hat doch bei klarem Betrachten keine geldwerte Leistung gebracht.
Eigentlich kommt so ein Skandälchen um ein bisschen Protz der katholischen Kirche sogar entgegen, weil damit von den vielen Missbrauchsfällen schön abgelenkt wurde. Und mit dem Papst kann man ja immer verweisen, wie die generelle Linie aussieht. Das Ruhegehalt sehe ich allerdings als Skandal an, der Mensch hat doch bei klarem Betrachten keine geldwerte Leistung gebracht.
Zuletzt geändert von Triton am 11.09.2014, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Es gibt heute noch immer Leute die das behaupten, der Mensch ändert sich in dieser Sichtweise scheinbar nicht.Triton hat geschrieben:Waren im finsteren Mittelalter nicht alle holden Christen Feinde der Juden, weil diese Jesus getötet hatten?
Die Bibel behautet das auch, oder sehe ich das falsch? Pontius Pilatus versuchte ihn zu retten, allein den Römern kann man seine Kreuzigung nicht aufs Konto schreiben.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Lieber Conzaliss,Conzaliss hat geschrieben:Lieber Dieter,
Luther hatte auch seine Schattenseiten - z. B. seine Judenfeindlichkeit...
http://www.theologe.de/martin_luther_juden.htm
das war mir bekannt, Die scheint aber im Mittelalter weit verbreitet gewesen sein.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Ihr Lieben,
ob tatsächlich die Bibel die Wahrheit gesagt hat, bleibt abzuwarten. Schließlich wollten die Christen sich nicht als aufstrebende Religion mit dem Röm. Weltreich anlegen. Was dann später doch kam.
ob tatsächlich die Bibel die Wahrheit gesagt hat, bleibt abzuwarten. Schließlich wollten die Christen sich nicht als aufstrebende Religion mit dem Röm. Weltreich anlegen. Was dann später doch kam.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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