Da bringst Du etwas durcheinander. Ich ziehe keine Rückschlüsse aus seinem Privatleben auf seine Politik. Dies wäre in der Tat verfehlt. Aber ich stelle seinem (politischen) Reden sein (tatsächliches) Handeln gegenüber. Und da komme ich zu dem Sprichwort: Wasser predigen, Wein saufen!segula hat geschrieben:@ elysian !
Danke für deine freundliche und sachliche Antwort! Und doch widerspreche ich, wenn man aus dem Privatleben eines Politikers Rückschlüsse auf seine Politik zieht. Wenn es so wäre, dann hätte Hitler, der angeblich Vegetarier war, doch kein Fleisch töten lassen.
Es stimmt zwar, dass er die NATO gering achtet und dass er gegen den Kosovokrieg war und ist, aber offiziell begründete er seinen Rücktritt m.W.n. mit "schlechtem Mannschaftsspiel". Seine wahren Gründe sind zumindest unklar.Um aufs Thema zurück zu kommen ( Lafontaine als letzter ehrlicher Sozi): Lafontaine gab sein Amt auf, weil er als Finanzminister der BRD Geld für den Auslandseinsatz deutscher Truppen bereitstellen sollte. Geld, dass deutsche Bürger viel nötiger hatten. Da war er dagegen, sein Herz schlägt inks!
http://de.wikipedia.org/wiki/Oskar_Lafo ... nzminister
http://www.wsws.org/de/1999/mar1999/oska-m16.shtml
Nun, ich halte sehr viel von der Ansicht, dass man sich in dieser Welt engagieren muss und das gegebenenfalls auch mit der Waffe. Die Gegenposition ist rührselig, aber wenn man sie an einem historischen Maßstab misst, z.B. an der Aggression durch das Dritte Reich, versagt sie. Deutschland sollte Verantwortung übernehmen und nicht selbstbezogen und egoistisch sein.Nun ist die Bundeswehr seit Jahren im Ausland aktiv. Und? Hat dort im Ausland jemand einen Arbeitsplatz erhalten? Eher einen Heldensarg!
Zugegeben, er kündigt selten erst das Eine an und macht dann das Andere. Allerdings vermeidet er auch konsequent, größeren Wählergruppen Nachteile in Aussicht zu stellen, selbst wenn dies notwendig wäre. Da waren Münte und Schröder ganz anders. Allerdings liegt darin durchaus ein Problem. Man kann mit guten Gründen auf die Agenda 2010 schimpfen, aber sie hat bestimmte Dinge in Deutschland durchaus verbessert. Lafontaine hätte hier ideologisch auf seiner Position beharrt und damit Deutschland geschädigt.Warum ich Lafontaine als letzten ehrlichen Sozi bezeichne: Er sagt auch unbequeme Sachen - bevor die schrecklichen Fakten eintreten. Dafür erhält er immer mehr Wählerstimmen im Gegensatz der Schleimer um Münte und Genossen.
Was Ehrlichkeit und Wählerstimmen angeht, so hat die Union damit schlechte Erfahrungen gemacht.
Es ist schon eine crux, einerseits sollen Politiker ehrlich und glaubwürdig sein, andererseits straft der Wähler für Botschaften ab, die er nicht hören will.