Vielen liegt die ältere Generation am Herzen, man hört ähnliche Aussagen überall in den Medien. Das hat einige handfeste Gründe, so kann man z.B. politisch viele Stimmen gewinnen, wenn man Menschen über 50 anspricht / bevorzugt, weil diese inzwischen die Mehrheit der Wahlberechtigten stellen dürften.Karlheinz hat geschrieben: Mir liegt die ältere Generation sehr am Herzen, da ich 1950 geboren wurde. Wer von denen arbeitslos wird, hat wirklich schlechte Karten, weil man dann praktisch keinen Job mehr bekommt. Arbeitslose Hartz IV Empfänger werden mit 63 Jahren zwangsweise in Rente geschickt und dann ist die Altersarmut vorprogrammiert.
Ich habe mit Ende fünfzig meinen Job halb freiwillig, halb gezwungen aufgegeben. Nun hatte ich als ehemaliger Geschäftsführer sehr gut verdient und bekam eine Abfindung, die mich bis zum Eintritt ins Rentenalter aller finanzieller Sorgen entheben sollte. Ich bekam dann auch gleich eine neue Stellung an der Universität angeboten. Aber das sind nun wirklich glückliche Zufälle und sie sind leider in keiner Weise typisch. Wenn Leute 40 Jahre gearbeitet haben und dann auf Hartz IV heruntergestuft werden, ist dies nicht in Ordnung.
Mit diesem Thema möchte ich mir ein Bild machen, über die Gründe und Folgen des demographischen 1964-er Gipfels.
Wir werden es noch öfter lesen, gestern stand es in meiner Zeitung, 2014 feiert die "Generation Masse" ihren 50. Geburtstag.
1964 wurden in beiden Teilen D. 1 357 304 Kinder geboren, 1975 waren es 782 310 und 2011 662 685.
Seit den 50er Jahren stieg die Geburtenrate ständig an, bis sie 1964 den Höhepunkt erreichte. D.h. alle die damals geboren wurden, sind heute 50+ und meist in gut bezahlten Positionen. Unsere Gehaltssysteme funktionieren idR noch immer nach dem Besitzstandswahrungsprinzip, was bedeutet, dass über 50-jährige Angestellte oft mehr verdienen als ein 30-jähriger. Es sei denn, seine Firma geht pleite, wird outgesourct, umstrukturiert oder dem Arbeitgeber fällt sonstiges ein, um Personalkosten zu senken. Kommt es zu normalen Entlassungen, sind ältere Mitarbeiter bei Sozialplänen idR stärker geschützt als junge.
Gleichzeitig haben über 50-Jährige keinen so hohen Bedarf an Lebenshaltungskosten mehr, im Vergleich zu einem 30-Jährigen, der noch seinen Haushalt aufbauen und Kinder finanzieren soll.
Man könnte den Älteren zugutehalten, dass sie von ihren höheren Einkommen durchaus Kinder und Enkelkinder per privatem Generationenvertrag ünterstützen. Wer Kinder hat, wird das tun, nur ist es gerade diese Generation, die selbst extrem wenige Kinder geboren und großgezogen hat.
Mit diesem Thema möchte ich keineswegs die Generationen gegeneinander aufrechnen, mir tun die Schleckerverkäuferinnen auch leid. Wir sollten nur nicht die Probleme der jüngeren Generation aus den Augen verlieren.