Krawalle in Nordirland

Diskussionen über die Mitgliedsstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15516
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Dienstag, 08. Januar 2013
Flaggenstreit in Belfast hält an
Demonstranten attackieren Polizei

In Belfast liefern sich probritische Loyalisten und proirische Republikaner weiter Straßenschlachten. Auch die Polizei wird immer wieder angegriffen.
(...)
Die Proteste richten sich gegen eine Entscheidung der Stadtverwaltung von Belfast von Anfang Dezember, die britische Flagge nur noch an wenigen Tagen im Jahr auf öffentlichen Gebäuden wehen zu lassen. Seither demonstrieren die Loyalisten, die eine Loslösung Nordirlands von Großbritannien befürchten...
hier: weiterlesen
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Barbarossa hat geschrieben:
Dienstag, 08. Januar 2013
Flaggenstreit in Belfast hält an
Demonstranten attackieren Polizei

In Belfast liefern sich probritische Loyalisten und proirische Republikaner weiter Straßenschlachten. Auch die Polizei wird immer wieder angegriffen.
(...)
Die Proteste richten sich gegen eine Entscheidung der Stadtverwaltung von Belfast von Anfang Dezember, die britische Flagge nur noch an wenigen Tagen im Jahr auf öffentlichen Gebäuden wehen zu lassen. Seither demonstrieren die Loyalisten, die eine Loslösung Nordirlands von Großbritannien befürchten...
hier: weiterlesen
Lieber Barbarossa,
des Rätsels Lösung dürfte sein, dass die Loyalisten, die Protestanten sind, in einem katholischen Gesamtirland untergehen würden und deshalb den Anfängen versuchen zu wehren. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
Balduin
Administrator
Beiträge: 4215
Registriert: 08.07.2008, 19:33
Kontaktdaten:

Es fehlt ein r im Thementitel ;)
Herzlich Willkommen auf Geschichte-Wissen - Registrieren - Hilfe & Anleitungen - Mitgliedervorstellung

He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Ralph hat geschrieben:Es fehlt ein r im Thementitel ;)
Lieber Ralph,
das sind eben eine eine ganz neue Art von Krawallen. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15516
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Ralph hat geschrieben:Es fehlt ein r im Thementitel ;)
:D

Ok, hab ich hiermit korrigiert.

Kann ja mal vorkommen...
:roll:
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
ehemaliger Autor K.

Simple Minds, Belfast Child oder die Rückkehr der Steinewerfer

Anfang der siebziger Jahre beging ich einmal den Fehler, nach einem Sprachurlaub in Irland auch kurz die von Unruhen erschütterte Nordprovinz aufzusuchen und fuhr nach Belfast. Dort hatten gerade heftige Auseinandersetzungen zwischen protestantischen und katholischen Milizen stattgefunden. Die Stadt sah aus wie im Krieg, überall Reste von Barrikaden, herausgerissene Pflastersteine, die als Wurfgeschosse gedient hatten, alle Fenster zertrümmert. Britische Soldaten patrouillierten nervös in den Straßen und winkten mich von einem militärischen Checkpoint zu dem nächsten durch. In Belfast musst du immer in Bewegung sein, hatte man mir eingeschärft, niemals stehen bleiben, immer weiter gehen, sonst bist du ein ideales Ziel für Heckenschützen. Ich hielt das zwar für maßlos übertrieben, aber wer konnte sich schon sicher sein. Die Heckenschützen, es gab tatsächlich welche, waren nicht sehr wählerisch in der Wahl ihrer Opfer, es war ihnen egal, wen sie trafen, es ging lediglich darum Angst, Schrecken und Unruhe zu verbreiten.

In den heruntergekommenen Seitenstraßen machte ich eine seltsame Erfahrung. Die Leute wussten natürlich nicht, wer ich war und hielten mich deshalb automatisch zunächst für einen Feind. Man sagt häufig: Wenn Blicke töten könnten. Hier hatte ich das Gefühl, sie können es. Der Hass dieser Menschen war geradezu körperlich zu spüren, er brannte förmlich auf meiner Haut, ich hatte so etwas noch nie erlebt, es war erschreckend. Und einmal passierte es dann: Ein Junge, vielleicht zehn oder zwölf Jahre alt, kam mir entgegen mit einem vor Wut verzerrten Gesicht. In seiner Hand hielt er einen Stein und warf ihn nach mir. Ich konnte mich rechtzeitig ducken und weglaufen. Die Kinder lernten hier früh, wie man mit Steinen wirft. Nur mit der Treffsicherheit mangelte es glücklicherweise. Der Junge mit dem Stein, ein Belfast Child.

Ich fragte mich später öfters, was wohl aus diesem Jungen geworden ist. Hoffentlich ein ganz normaler Familienvater, der seinen Kindern nicht beibringt, wie man mit Steinen auf Soldaten zielt, sondern vernünftige Dinge lehrt. Der Krieg ist vorbei. Die Zeit der Steinewerfer auch.

Ich reiste schnell wieder aus Belfast ab, glücklicherweise. Denn kurz darauf kam es zu neuen Unruhen. Zwar hatten die Konfliktparteien eine Art Waffenstillstand ausgehandelt, aber es gab genügend Leute, die wollten keinen Frieden und provozierten neue Auseinandersetzungen. Sie drehten weiter an der verhängnisvollen Spirale der Gewalt, sie wollten, dass es weiter geht, immer weiter, dass es nie aufhört, dass dieser Krieg ewig dauert.

Anscheinend gibt es Leute, die zurück in die vermeintlich bessere Vergangenheit wollen. Wollen wir hoffen, dass dieser Alptraum nicht wieder beginnt.
Die Gruppe Simple Minds hat mit dem Song Belfast Child ein eindrucksvolles, musikalisches Andenken an diesen Konflikt geschaffen.
http://vimeo.com/3245370
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15516
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

:arrow: In Belfast/Nordirland kam es jetzt zwei Nächte in Folge zu schweren Krawallen zwischen den verfeindeten Bevölkerungsgruppen und der Polizei. Anlass war eine traditionelle Parade, welche an den Sieg von Wilhelm von Oranien über den katholischen König Jakob II. in der Schlacht von Boyne am 12. Juli 1690 erinnert. Der Umzug des protestantischen Oranierordens sollte auch durch das von Katholiken bewohnte Stadtviertel führen, was von der Polizei untersagt wurde und die Verbindungsstraße sperrte. Darauhin haben protestantische Kawallmacher die Polizei mit Brandsätzen, Steinen und Flaschen angegriffen - die Polizei reagierte mit dem Einsatz von Gummigeschossen und Wasserwerfern.
Artikel lesen: hier klicken
(zeit.de)
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Lieber Barbarossa,
das alte Lied. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15516
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
das alte Lied. :wink:
Ja und diejenigen, die provozieren wollen, sind die Protestanten. Erst will ein protestantischer Orden die Katholiken damit provozieren, daß er durch ihr Wohnviertel marschiert und dann fangen sie noch an zu randalieren, weil es ihnen verboten wird auf diese Weise zu provozieren. Das ist schon wirklich krass.
:evil:
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
das alte Lied. :wink:
Ja und diejenigen, die provozieren wollen, sind die Protestanten. Erst will ein protestantischer Orden die Katholiken damit provozieren, daß er durch ihr Wohnviertel marschiert und dann fangen sie noch an zu randalieren, weil es ihnen verboten wird auf diese Weise zu provozieren. Das ist schon wirklich krass.
:evil:
Lieber Barbarossa,
sie wollen nicht vom katholischen Mehrheits-Irland vereinnahmt werden, deshalb ihre Krawalle. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Europäische Mitgliedstaaten“