Nun ja, fest steht, daß es Kriegsverbrechen während und nach der Militäroperation gab:
Die Operation Oluja, ihre Bedeutung, Durchführung und Effekte werden sehr kontrovers diskutiert und analysiert. Seitens der Kroaten und Bosniaken gilt diese Operation als Befreiungsschlag und Ende des Krieges. Auf serbischer Seite gilt die Operation Oluja nicht nur als größte militärische Niederlage im Jugoslawienkrieg, sondern auch als ein Synonym für Vertreibung und ihrerseits erlittene Kriegsverbrechen und Verwüstungen.
(...)
200.000 Serben flohen vor den anrückenden kroatischen Kräften vor und während der Operation. Unter den Verbleibenden kam es im Anschluss an die Operation zur Tötung von, nach serbischen Angaben, 700 - 1.200 serbischen Zivilisten. Nach einem Bericht des kroatischen Helsinki-Komitees kamen während und nach der Offensive insgesamt 400 bis 800 Serben durch marodierende kroatische Truppen ums Leben.[7] Serbischen Quellen zufolge galten jedoch 2005 noch 2.669 Personen als vermisst.
Während der Operationen Oluja und Maestral kam es zu Rache- und Vergeltungsaktionen sowie Übergriffen auf die serbische Zivilbevölkerung. Das Tribunal in Den Haag spricht von Mord, Plünderungen, Brandschatzungen, Zerstörungen, unmenschlicher Behandlung, Demütigung, Verfolgung ethnischer Gruppen, ethnischer Säuberung sowie anderen unmenschlichen Handlungen, im Sinne von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Laut dem Jahresbericht 1996 von Amnesty International wurden die meisten außerhalb von Kampfhandlungen getöteten Serben Opfer von Brandschatzungen, Misshandlungen, Racheakten oder außergesetzlichen Hinrichtungen. Dies wurde von einem Untersuchungsteam der UNO festgestellt.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Oluja
Aber:
Die Berufungskammer des Tribunals sprach neben Gotovina auch den mitangeklagten Ex-General Mladen Markac frei. Es sei nicht erwiesen, dass die Vertreibung von rund 200.000 Serben am Ende des kroatischen Bürgerkrieges durch die beiden wichtigsten Offiziere des damaligen Heeres geplant war, sagte der Vorsitzende Richter Theodor Meron zur Begründung.
Quelle: s. Zeitungsartikel
Wobei ich mich frage, ob ein Kriegsverbrechen vorher "geplant" gewesen sein muß, damit es als Kriegsverbrechen verurteilt werden kann. Es wurden Kriegsverbrechen unter dem Kommando und damit unterihrer Verantwortung begangen und die einhaltung der Disziplin zu achten, das ist auch eine wichtige Aufgabe eines Kommandeurs. Das Urteil (und vor allem die Begründung) leuchtet mir nicht ein.
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