Dass Gier gut und nicht schlecht ist, behauptete auch der amerikanische Präsident Reagan. Seine Überlegungen schien einfach und überzeugend zu sein: Wenn die Reichen viel Geld ausgeben, schaffen sie durch ihre Nachfrage Industrien und Arbeitsplätze. Hier entstehen Einkommen, mit denen nun ebenfalls, normalerweise einfachere Güter nachgefragt werden. Um diese Nachfrage zu befriedigen, entstehen weitere Industrien, noch mehr Arbeitsplätze noch mehr Einkommen. Der Staat erhält hohe Steuereinnahmen, kann damit Schulen, Universitäten und Straßen finanzieren. Der Reichtum der oberen Zehntausend sickert nach unten (sogenannte Trickle-Down-Theorie) Fazit: Wenn es den Reichen gut geht, geht es zumindest auch den Armen etwas besser.Churchill hatte einmal gesagt: Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends.
Ich überlege:
Ohne Streben nach Luxus, wären dann jemals die Schlossanlagen von Versailles, Sanssouci oder in Petersburg entstanden? All diese vielen touristischen Magnetpunkte?
Hätte es die ganzen Kunstwerke, Bildhauereien, Gemälde, Kompositionen, Opern, Theaterstücke jemals gegeben, wenn nicht reiche Personen dies finanziert hätten? Sparsame und bescheidene Menschen hätten für so etwas kein Geld ausgegeben.
Um all diese Luxusgüter zu erstellen, musste man nicht forschen und entwickeln? Architektur, Ingenieurswissenschaften und andere Disziplinen weiter entwickeln? Und sind diese Erkenntnisse nicht allen zugutegekommen?
Wäre unsere Gesellschaft heute nicht unendlich viel ärmer, wenn es nicht Personen gegeben hätte, die gierig waren und ihren Reichtum in Luxus verschleuderten?