7. November 1961
Der Bundestag wählt Konrad Adenauer erneut zum kanzler. Die CDU/CSU verspricht Koalitionspartner FDP dass Adenauer vor Ende der Legislaturperiode zurücktritt. Franz Josef Strauß will Nachfolger werden.
23.März 1962
Oberst Alfred Martin vertraut sich Rudolf Augstein und Spiegel-Redakteur Conrad Ahlers an, der an einer Geschichte über den Streit in der Nato arbeitet. Martin fürchtet, dass Verteidigungsminister Strauß hinter dem Rücken des Kanzlers nach Atomwaffen strebt.
21.bis 28 September
Die Nato-Übung "Falex 62" simuliert einen sowjetischen Angriff auf Westeuropa. Die Bundeswehr erweist sich nur als "zur Abwehr bedingt geeignet" (Nato-Jargon).
29. September
Ahlers bittet den SPD-Wehrexperten Helmut Schmidt bei einem nächtlichen Besuch um fachlischen Rat. Dieser liest das Manuskript und äußert Geheimhaltungsbedenken.
Quelle: Der Spiegel
Die SPIEGEL-Affäre Chronik der Ereignisse
Moderator: Barbarossa
Wohl zu Recht. Strauß war Zeit seines Lebens beinharter Anitkommunist - der Kredit für die DDR passt da durchaus ins Schema, Strauß wollte, dass die DDR sich verschuldet - und gerade in den 60ern auch "ein wenig" paranoid, wie viele in der damaligen Adenauer-Regierung (und auch im gesamten Westen...). Martin, Augstein und Ahlers waren nicht die einzigen, die Strauß derartiges zutrauten. Womit sie nicht gerechnet hatten, war, dass Strauß gleich den ganz großen HAmmer auspacken würde.dieter hat geschrieben:Oberst Alfred Martin vertraut sich Rudolf Augstein und Spiegel-Redakteur Conrad Ahlers an, der an einer Geschichte über den Streit in der Nato arbeitet. Martin fürchtet, dass Verteidigungsminister Strauß hinter dem Rücken des Kanzlers nach Atomwaffen strebt.
Umso mehr spricht eben auch dafür, dass ihre Angst, die A-Waffen betreffend, so unbegründet nicht gewesen sein kann...
Hermeneutischer Zirkelschluss, ich weiß, aber in diesem Fall wohl angebracht.
Beppe
1.Oktober
Auf Bitten von Ahlers übergibt Verlagsdirektor Hans Dezlev Becker dem Hamburger BND-Residenten Adolf Wicht 13 Fragen. Ahlers will sichergehen, dass er nicht gegen Geheimschutzbestimmungen verstößt.Der BND gibt wenige Tage später grüns Licht.
8. Oktober
Der Titel "Bedingt abwehrbereit" erscheint, Bundesanwalt Albin Kuhn vermutet Landesverrat. Er bittet das Verteidigungsministerium um ein Gutachten. Oberregierungsrat Heinrich Wunder übernimmt die Aufgabe,
12. Oktober
Strauß beschwert sich bei Adenauer über angeblichen "publizistischen Terror" des SPIEGEL. Das Blatt begehe "einen ungeheuren Verrat brisanter militärischer Geheimnisse".
14. Oktober
Die Kuba-Krise beginnt: US-Spionageflugzeuge entdecken Abschussrampen für sowjetische Nuklearraketen auf der Insel.
Quelle: Der Spiegel
Auf Bitten von Ahlers übergibt Verlagsdirektor Hans Dezlev Becker dem Hamburger BND-Residenten Adolf Wicht 13 Fragen. Ahlers will sichergehen, dass er nicht gegen Geheimschutzbestimmungen verstößt.Der BND gibt wenige Tage später grüns Licht.
8. Oktober
Der Titel "Bedingt abwehrbereit" erscheint, Bundesanwalt Albin Kuhn vermutet Landesverrat. Er bittet das Verteidigungsministerium um ein Gutachten. Oberregierungsrat Heinrich Wunder übernimmt die Aufgabe,
12. Oktober
Strauß beschwert sich bei Adenauer über angeblichen "publizistischen Terror" des SPIEGEL. Das Blatt begehe "einen ungeheuren Verrat brisanter militärischer Geheimnisse".
14. Oktober
Die Kuba-Krise beginnt: US-Spionageflugzeuge entdecken Abschussrampen für sowjetische Nuklearraketen auf der Insel.
Quelle: Der Spiegel
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
17.Oktober
Wunders Gutachten ist fertig: Der Spiegel-Titel enthalte 41 Staatsgeheimnisse. Später stellt sich heraus: Der Gutachter irrt in allen Punkten
20.Oktober
Verteidigungsstaatssekretär Volkmar Hopf erzählt den Bundesanwälten die Mär, die US-Regierung sähe aufgrund des Spiegel-Titels die Bündnisfähigkeit der Bundesrepublik gefährdet.
22.Oktober
Die Bundesanwaltschaft beantragt beim BGH den Erlass von Haft- und Durchsuchungsbefehlen. BKA und MAD übernehmen die Federführung bei der Aktion.
Quelle: Der Spiegel
Wunders Gutachten ist fertig: Der Spiegel-Titel enthalte 41 Staatsgeheimnisse. Später stellt sich heraus: Der Gutachter irrt in allen Punkten
20.Oktober
Verteidigungsstaatssekretär Volkmar Hopf erzählt den Bundesanwälten die Mär, die US-Regierung sähe aufgrund des Spiegel-Titels die Bündnisfähigkeit der Bundesrepublik gefährdet.
22.Oktober
Die Bundesanwaltschaft beantragt beim BGH den Erlass von Haft- und Durchsuchungsbefehlen. BKA und MAD übernehmen die Federführung bei der Aktion.
Quelle: Der Spiegel
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Worst case für die damalige BRD (-Regierung)!dieter hat geschrieben:17.Oktober
Verteidigungsstaatssekretär Volkmar Hopf erzählt den Bundesanwälten die Mär, die US-Regierung sähe aufgrund des Spiegel-Titels die Bündnisfähigkeit der Bundesrepublik gefährdet.
Beppe
US-Präsident Kennedy ordnet eine Blockade Kubas an, um zu verhindern, dass sowjetische Schiffe weitere Raketen auf die Insel bringen. die Angst vor einem Atomkrieg breitet sich aus.
ab 26.Oktober
Beginn der Aktion von BKA, MAD und Polizei gegen den SPIEGEL in Düsseldorf, Hamburg und Bonn. Augstein und andere SPIEGEL-Mitarbeiter werden verhaftet.
Strauß lässt Ahlers in Spanien festsetzen und macht sich der Amtaanmaßung und Freiheitsberaubung schuldig.
Quelle: Der Spiegel
ab 26.Oktober
Beginn der Aktion von BKA, MAD und Polizei gegen den SPIEGEL in Düsseldorf, Hamburg und Bonn. Augstein und andere SPIEGEL-Mitarbeiter werden verhaftet.
Strauß lässt Ahlers in Spanien festsetzen und macht sich der Amtaanmaßung und Freiheitsberaubung schuldig.
Quelle: Der Spiegel
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Ob der sich damals als verlängerter Arm Kennedys fühlte? Oder gar als zweiter (Bobby?) Kennedy?dieter hat geschrieben:Strauß lässt Ahlers in Spanien festsetzen und macht sich der Amtaanmaßung und Freiheitsberaubung schuldig.
Wie stand eigentlich Adenauer zu der Strauß-Aktion, weiß man das?
Beppe
Lieber Beppe,
Adenauer hielt Srauß für einen Hitzkopf, deshalb auch erst Blank als Verteidigungsminister. Brauchte ihn aber zur Stärkung seiner Position. Strauß hingegen hielt sich für den legitimen Nachfolger von Adenauer.
Adenauer hielt Srauß für einen Hitzkopf, deshalb auch erst Blank als Verteidigungsminister. Brauchte ihn aber zur Stärkung seiner Position. Strauß hingegen hielt sich für den legitimen Nachfolger von Adenauer.
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- Barbarossa
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Bei den Amerikanern ist das heute in verschärfter Form ein normaler Bestandteil der Terrorbekämpfung im Ausland.Peppone hat geschrieben:Ob der sich damals als verlängerter Arm Kennedys fühlte? Oder gar als zweiter (Bobby?) Kennedy?dieter hat geschrieben:Strauß lässt Ahlers in Spanien festsetzen und macht sich der Amtaanmaßung und Freiheitsberaubung schuldig.
Wie stand eigentlich Adenauer zu der Strauß-Aktion, weiß man das?
Beppe
Ich sage nur: Drohnen
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- Barbarossa
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Ich meinte damit die Vorgehensweise der Politiker.dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
Ahlers war aber kein Terrorist. Was haben da die Drohnen mit zu tun
- Strauß ließ im Ausland jemanden festnehmen, wobei ihm noch "Amtaanmaßung und Freiheitsberaubung" vorgeworfen wurde/wird.
- Die Amerikaner lassen Taliban und al-Qaida-Terroristen durch Drohnen im Ausland töten - ohne Anklage und ohne Verurteilung - aber danach "kräht heute kein Hahn"...
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Lieber Barbarossa,
ich hätte nie gedacht, dass ich Strauß nochmal verteidigen müßte. Die Festnahme von Ahlers mit den Drohnenangriffen zu verteidigen, bei dem die Angegriffenen getötet werden, ist meiner Meinung nach unstatthaft. Schließlich erreichte Ahlers lebendig Deutschland und wurde dann später durch Gerichtsbeschluß freigelassen.
ich hätte nie gedacht, dass ich Strauß nochmal verteidigen müßte. Die Festnahme von Ahlers mit den Drohnenangriffen zu verteidigen, bei dem die Angegriffenen getötet werden, ist meiner Meinung nach unstatthaft. Schließlich erreichte Ahlers lebendig Deutschland und wurde dann später durch Gerichtsbeschluß freigelassen.
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- Barbarossa
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Die Drohnenangriffe sind natürlich schon einige Nummern härter, das ist klar.
Und verteidigen tue ich da ohnehin nichts. Ich hoffe, wir missverstehen uns hier jetzt nicht...
Und verteidigen tue ich da ohnehin nichts. Ich hoffe, wir missverstehen uns hier jetzt nicht...
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