Das (Fehl-?)Urteil von Nürnberg - Alfred Jodl
Moderator: Barbarossa
Angriffskriege sind meiner Ansicht nach moralisch verwerflich, dass sahen und sehen auch PolitikerInnen so, deshalb war oder ist es ein Verbrechen, das hart bestraft werden muss.
-
- Mitglied
- Beiträge: 137
- Registriert: 04.11.2014, 02:09
- Wohnort: Köln
- Kontaktdaten:
Mein Beitrag scheint verschwunden zu sein - dann eben heute Abend.
Geschichte sollte so geschrieben werden, wie man eine Geschichte erzählt - lebendig und an den Fakten orientiert. Meine Homepage: http://www.katharinakellmann-historikerin.de/
dieter hat geschrieben:Lieber Joerg,Triton hat geschrieben: Wenn "Planung eines Angriffskrieges" also ein Anklagepunkt war, kann man ihn schlecht davon freisprechen. Ich sehe nur nicht, wie das bei der Position Jodls ein Todesurteil rechtfertigt. Vor allem wenn man Speer dazu vergleicht. Oder die beiden Admiräle Raeder und Dönitz, die eher schon mit eigenen Kriegszielen Hitler in den Ohren lagen. Die Idee zur Invasion Norwegens stammt wohl ursprünglich von Raeder.
Angriffskriege gab es schon immer in der Geschichte. Wieso sollen die auf einmal verwerflich sein Wo gibt es ein Gesetz dazu oder entsprechende Beschlüsse und vom wem
Lieber Dieter,
Angriffskriege gab es freilich schon immer. Und sie waren mehr oder weniger legal.
Aber mit dem Kellogg-Briand-Pakt wurden sie verboten!
Aus wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Briand-Kellogg-PaktDie unterzeichnenden Staaten verzichteten darauf, den Krieg zum Werkzeug ihrer Politik zu machen. Sie erklärten, in Zukunft Streitigkeiten friedlich zu lösen. Insbesondere der aus nationalen Interessen geführte Angriffskrieg wurde für völkerrechtswidrig erklärt. Davon ausgenommen blieb das Recht auf Selbstverteidigung und die Teilnahme an Sanktionen des Völkerbundes. Da der Vertrag außerhalb des institutionalisierten Völkerbundes verhandelt und abgeschlossen wurde, behielt er seine Gültigkeit über das Ende des Völkerbundes hinaus. Der Vertrag enthält keine Kündigungsklausel und ist somit auf unbeschränkte Dauer gültig
Und Deutschland gehörte zu den ersten 11 Unterzeichner-Staaten
Schon in Nürnberg kam von der Verteidigung der Einwand, dass dieser Vertrag keine Strafen für Personen bewirken könne, nur für Staaten. Womit man natürlich nicht durchkam, es sind Personen, Menschen die die Entscheidungen eines Staates fällen, die dann natürlich auch den Strafen verfallen.
-
- Mitglied
- Beiträge: 137
- Registriert: 04.11.2014, 02:09
- Wohnort: Köln
- Kontaktdaten:
Natürlich sind Angriffskriege verwerflich, aber leider hielt sich bis 1945 kaum ein Staat daran. Man kann nur etwas bestrafen, was im Zeitpunkt der Tat auch nach geltendem Recht strafbar war. Ob der Kellogg-Pakt da auch eine Strafbarkeit von Personen begründet, ist in meinen Augen zweifelhaft.
Geschichte sollte so geschrieben werden, wie man eine Geschichte erzählt - lebendig und an den Fakten orientiert. Meine Homepage: http://www.katharinakellmann-historikerin.de/
Lieber Schwabe,Suebe hat geschrieben:dieter hat geschrieben:Lieber Joerg,Triton hat geschrieben: Wenn "Planung eines Angriffskrieges" also ein Anklagepunkt war, kann man ihn schlecht davon freisprechen. Ich sehe nur nicht, wie das bei der Position Jodls ein Todesurteil rechtfertigt. Vor allem wenn man Speer dazu vergleicht. Oder die beiden Admiräle Raeder und Dönitz, die eher schon mit eigenen Kriegszielen Hitler in den Ohren lagen. Die Idee zur Invasion Norwegens stammt wohl ursprünglich von Raeder.
Angriffskriege gab es schon immer in der Geschichte. Wieso sollen die auf einmal verwerflich sein Wo gibt es ein Gesetz dazu oder entsprechende Beschlüsse und vom wem
Lieber Dieter,
Angriffskriege gab es freilich schon immer. Und sie waren mehr oder weniger legal.
Aber mit dem Kellogg-Briand-Pakt wurden sie verboten!
Aus wiki:http://de.wikipedia.org/wiki/Briand-Kellogg-PaktDie unterzeichnenden Staaten verzichteten darauf, den Krieg zum Werkzeug ihrer Politik zu machen. Sie erklärten, in Zukunft Streitigkeiten friedlich zu lösen. Insbesondere der aus nationalen Interessen geführte Angriffskrieg wurde für völkerrechtswidrig erklärt. Davon ausgenommen blieb das Recht auf Selbstverteidigung und die Teilnahme an Sanktionen des Völkerbundes. Da der Vertrag außerhalb des institutionalisierten Völkerbundes verhandelt und abgeschlossen wurde, behielt er seine Gültigkeit über das Ende des Völkerbundes hinaus. Der Vertrag enthält keine Kündigungsklausel und ist somit auf unbeschränkte Dauer gültig
Und Deutschland gehörte zu den ersten 11 Unterzeichner-Staaten
Schon in Nürnberg kam von der Verteidigung der Einwand, dass dieser Vertrag keine Strafen für Personen bewirken könne, nur für Staaten. Womit man natürlich nicht durchkam, es sind Personen, Menschen die die Entscheidungen eines Staates fällen, die dann natürlich auch den Strafen verfallen.
anscheinend haben sich außer Deutschland auch beim Irakkrieg und in Vietnam nicht an den Pakt gehalten. So ein Pakt gilt für alle Unterzeichner also auch für die USA oder galt auch für die SU.
Zu bemerken ist noch, dass Nazi-Deutschland aus dem Völkerbund ausgetreten war.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Liebe Orianne,Orianne hat geschrieben:Angriffskriege sind meiner Ansicht nach moralisch verwerflich, dass sahen und sehen auch PolitikerInnen so, deshalb war oder ist es ein Verbrechen, das hart bestraft werden muss.
moralisch hast Du natürlich Recht. Aber welcher Politiker hält sich schon an die Moral
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
dieter hat geschrieben: Lieber Schwabe,
anscheinend haben sich außer Deutschland auch beim Irakkrieg und in Vietnam nicht an den Pakt gehalten. So ein Pakt gilt für alle Unterzeichner also auch für die USA oder galt auch für die SU.
Zu bemerken ist noch, dass Nazi-Deutschland aus dem Völkerbund ausgetreten war.
Lieber Dieter,
der Kellog-Pakt war unabhängig vom Völkerbund geschlossen worden.
Er hat auch kein Ablauf-Datum.
Aber eines ist natürlich klar, bestraft wird immer nur wenn ein "angriffs-Krieg" verloren geht.
Denn, "die Nürnberger hängen keinen, den sie nicht haben".
Aber die ganze Welt anspringen, und hinterher als es schief gegangen war erzählen, "man hätte nur seine Pflicht getan"
das ist ein bißchen billig.
So isses, lieber Schwabe.Suebe hat geschrieben:Lieber Dieter,dieter hat geschrieben: Lieber Schwabe,
anscheinend haben sich außer Deutschland auch beim Irakkrieg und in Vietnam nicht an den Pakt gehalten. So ein Pakt gilt für alle Unterzeichner also auch für die USA oder galt auch für die SU.
Zu bemerken ist noch, dass Nazi-Deutschland aus dem Völkerbund ausgetreten war.
der Kellog-Pakt war unabhängig vom Völkerbund geschlossen worden.
Er hat auch kein Ablauf-Datum.
Aber eines ist natürlich klar, bestraft wird immer nur wenn ein "angriffs-Krieg" verloren geht.
Denn, "die Nürnberger hängen keinen, den sie nicht haben".
Aber die ganze Welt anspringen, und hinterher als es schief gegangen war erzählen, "man hätte nur seine Pflicht getan"
das ist ein bißchen billig.
Ich finde Keitel gut, der, bevor er in die Schlinge stieg, gesagt hat: ich folge meinen Söhnen (die beide im Krieg gefallen waren). Ohnehin erwartete der geliebte Führer, dass man entweder weiterkämpfte oder den Freitod wählte. Sich ergeben galt nicht.
Ausserdem war der Vietnam Krieg eigentlich gar kein Krieg, sondern eine Unterstützung der südvietnamesischen Regierung.
Lieber Schwabe,Suebe hat geschrieben:dieter hat geschrieben: Lieber Schwabe,
anscheinend haben sich außer Deutschland auch beim Irakkrieg und in Vietnam nicht an den Pakt gehalten. So ein Pakt gilt für alle Unterzeichner also auch für die USA oder galt auch für die SU.
Zu bemerken ist noch, dass Nazi-Deutschland aus dem Völkerbund ausgetreten war.
Lieber Dieter,
der Kellog-Pakt war unabhängig vom Völkerbund geschlossen worden.
Er hat auch kein Ablauf-Datum.
Aber eines ist natürlich klar, bestraft wird immer nur wenn ein "angriffs-Krieg" verloren geht.
Denn, "die Nürnberger hängen keinen, den sie nicht haben".
Aber die ganze Welt anspringen, und hinterher als es schief gegangen war erzählen, "man hätte nur seine Pflicht getan"
das ist ein bißchen billig.
da hast Du natürlich recht. Sowieso was ist Pflicht
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Lieber Marek,Marek1964 hat geschrieben:So isses, lieber Schwabe.Suebe hat geschrieben:Lieber Dieter,dieter hat geschrieben: Lieber Schwabe,
anscheinend haben sich außer Deutschland auch beim Irakkrieg und in Vietnam nicht an den Pakt gehalten. So ein Pakt gilt für alle Unterzeichner also auch für die USA oder galt auch für die SU.
Zu bemerken ist noch, dass Nazi-Deutschland aus dem Völkerbund ausgetreten war.
der Kellog-Pakt war unabhängig vom Völkerbund geschlossen worden.
Er hat auch kein Ablauf-Datum.
Aber eines ist natürlich klar, bestraft wird immer nur wenn ein "angriffs-Krieg" verloren geht.
Denn, "die Nürnberger hängen keinen, den sie nicht haben".
Aber die ganze Welt anspringen, und hinterher als es schief gegangen war erzählen, "man hätte nur seine Pflicht getan"
das ist ein bißchen billig.
Ich finde Keitel gut, der, bevor er in die Schlinge stieg, gesagt hat: ich folge meinen Söhnen (die beide im Krieg gefallen waren). Ohnehin erwartete der geliebte Führer, dass man entweder weiterkämpfte oder den Freitod wählte. Sich ergeben galt nicht.
Ausserdem war der Vietnam Krieg eigentlich gar kein Krieg, sondern eine Unterstützung der südvietnamesischen Regierung.
natürlich war der Vietnam Krieg ein Krieg, neben den Verheerungen, welche die Amis in Südvietnam mit ihrer Orangeabholzung-Aktion anrichteten, haben sie auch Nordvietnam mit Flugzeugen angegriffen.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Eine offizielle Kriegserklärung gab es nie, es war ein bewaffneter Konflikt in Vietnam, ausserdem warfen die Amis mit ihren B-52 Langstreckenflugzeugen auch Bomben über Kambodscha und Laos ab, die Unternehmen Commando Hunt und Freedom Deal wurden sie genannt,
noch heute sterben viele Menschen durch Blindgänger und Minen.
noch heute sterben viele Menschen durch Blindgänger und Minen.
-
- Mitglied
- Beiträge: 137
- Registriert: 04.11.2014, 02:09
- Wohnort: Köln
- Kontaktdaten:
Jodls Eingreifen in der Frage, ob die Deutschen Narvik halten sollten oder nicht, betraf ein operatives Problem. Hier widersprach Jodl dem Diktator und trug zum Gelingen der Operation "Weserübung" bei.
Als strategischer Ratgeber besaß Jodl kaum Einfluss. Und dass er Hitler im Dezember 1940 vom Angriff auf die Sowjetunion abriet, ist hier immer noch nicht mit einem Quellenbeleg nachgewiesen worden.
Als strategischer Ratgeber besaß Jodl kaum Einfluss. Und dass er Hitler im Dezember 1940 vom Angriff auf die Sowjetunion abriet, ist hier immer noch nicht mit einem Quellenbeleg nachgewiesen worden.
Geschichte sollte so geschrieben werden, wie man eine Geschichte erzählt - lebendig und an den Fakten orientiert. Meine Homepage: http://www.katharinakellmann-historikerin.de/
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 1 Antworten
- 2298 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Orianne
-
- 0 Antworten
- 4703 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Orianne
-
- 1 Antworten
- 6564 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Balduin
-
- 0 Antworten
- 5869 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Barbarossa