Hitler versus Stalin: Entgegengesetzte Lernkurven?

Der zerstörerische Krieg von Hitler und seinen Schergen gegen Europa

Moderator: Barbarossa

Benutzeravatar
Marek1964
Mitglied
Beiträge: 1474
Registriert: 30.11.2013, 12:53

Aus der Diskussion über Chruschtschow ist ein Aspekt aufgetaucht, den ich interessant finde: Die unterschiedlichen Lernentwicklungen von Hitler und Stalin. Hier die Diskussionen:
Triton hat geschrieben:
Marek1964 hat geschrieben: Und es regt mich auf, dass die Russen immer noch Stalin nachtrauern, obwohl der zum Sieg gegen Deutschland mehr hinderlich als nützlich war.
Ohne Stalin keine Industrialisierung ohne Rücksicht auf das Schicksal einzelner. Vor allem keine Schwerindustriezentren östlich des Urals und viele Eisenbahnstrecken sollen auf den Knochen der Gulag-Arbeiter erbaut worden sein. Und ich weiss auch nicht, ob jeder andere 1941 in Moskau geblieben wäre anstatt es zu räumen. Stalingrad wäre sowieso ohne ihn aufgegeben worden, was Zufall war aber ein Leningrad ohne den unmenschlichen, aber in der Rücksicht richtigen Befehl weder zurückzugehen noch zu evakuieren, ist ohne iohn schwer denkbar.

Spätestens nach 1942 hat sich Stalin weitgehend aus taktischen Fragen herausgehalten, im Gegensatz zu Hitler, der sich regelrecht in Kommandos auf Sandkastenebene hineinsteigern konnte.
Orianne hat geschrieben:
Conzaliss hat geschrieben:Stalin hat entscheidende Fehler zu Beginn des Krieges gemacht. Danach war er realistischer als Hitler...
Das denke ich auch, er mischte sich ja nur am Anfang in die Strategie ein, nachher nicht mehr, da war er wirklich realistischer als der Gefreite.
Benutzeravatar
Orianne
Mitglied
Beiträge: 3147
Registriert: 11.06.2014, 21:14
Wohnort: Suisse
Kontaktdaten:

Meiner Ansicht nach muss man bedenken, dass 1. Hitler der Chef und Vorredner "seiner" späteren Partei war, nehmen wir einmal die DAP aussen vor, ich glaube wirkliche Rivalen hatte er keine. - 2. Stalin hatte viele andere Leute vor der Nase, und mit Lenin quasi einen Lehrmeister, seine "Karriere" verdankte er sicher nicht seinen Reden. Stalin war ein schlechter Redner, ein mittelmässiger Theoretiker, aber ein Mann mit sehr viel innerer Kraft und einem starken Willen, da ähneln sich die beiden Kontrahenten wieder. Hätte ich für den Nachfolger von Lenin eine Wette abschliessen müssen, ich hätte auf Leo Trotzki gesetzt.

Es gibt darüber ein Buch. Hitler und Stalin. Parallele Leben von Alan Bullock
Bernd Bonwetsch
Jahrbücher für Geschichte Osteuropas
Neue Folge, Bd. 40, H. 4 (1992), pp. 597-599
Published by: Franz Steiner Verlag
Article Stable URL: http://www.jstor.org/stable/41048936
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
Bild
Benutzeravatar
Marek1964
Mitglied
Beiträge: 1474
Registriert: 30.11.2013, 12:53

Marek1964 hat geschrieben:Aus der Diskussion über Chruschtschow ist ein Aspekt aufgetaucht, den ich interessant finde: Die unterschiedlichen Lernentwicklungen von Hitler und Stalin. Hier die Diskussionen:
Triton hat geschrieben:
Marek1964 hat geschrieben: Und es regt mich auf, dass die Russen immer noch Stalin nachtrauern, obwohl der zum Sieg gegen Deutschland mehr hinderlich als nützlich war.
Ohne Stalin keine Industrialisierung ohne Rücksicht auf das Schicksal einzelner. Vor allem keine Schwerindustriezentren östlich des Urals und viele Eisenbahnstrecken sollen auf den Knochen der Gulag-Arbeiter erbaut worden sein. Und ich weiss auch nicht, ob jeder andere 1941 in Moskau geblieben wäre anstatt es zu räumen. Stalingrad wäre sowieso ohne ihn aufgegeben worden, was Zufall war aber ein Leningrad ohne den unmenschlichen, aber in der Rücksicht richtigen Befehl weder zurückzugehen noch zu evakuieren, ist ohne iohn schwer denkbar.

Spätestens nach 1942 hat sich Stalin weitgehend aus taktischen Fragen herausgehalten, im Gegensatz zu Hitler, der sich regelrecht in Kommandos auf Sandkastenebene hineinsteigern konnte.
Orianne hat geschrieben:
Conzaliss hat geschrieben:Stalin hat entscheidende Fehler zu Beginn des Krieges gemacht. Danach war er realistischer als Hitler...
Das denke ich auch, er mischte sich ja nur am Anfang in die Strategie ein, nachher nicht mehr, da war er wirklich realistischer als der Gefreite.
Ich hätte dazu eine Erklärung: Hitler hatte seine Erfolge am Anfang des Krieges, und er feierte sie gegen den Rat der meisten Generäle. So hatte sie ihn 1938 gewarnt, aber Hitlers Säbelrasseln führte dazu, dass er in München bekam, was er wollte.

Den Sichelschnitt Plan hatte er gegen den Willen der meisten Generäle durchgesetzt - und feierte seinen grössten Erfolg, fortan war er der Gröfaz.

Er hatte ja eine nicht unbedingt unberechtigte Abneigung gegen die Generäle und generell das Establishment. So schrieb er in den zwanziger Jahren einen Artikel über die Entwicklung von Panzern*. Dort erwähnte er einen österreichischen Oberst Burston, der 1911 schon einen Entwurf eines Panzerkonstruktion beim Wiener Kriegsministerium einreichte. Er schrieb dazu:

"Der Entwurf von Burston eilte seiner Zeit weit voraus. Er wurde deshalb, wie dies nun einmal noch immer so gewesen zu sein scheint, von den "Sachverständigen", in dem Falle der militärischen, als eine vollkommen unsinnige und verrückte Idee abgelehnt.
Es lässt sich kaum ausdenken, welchen Eindruck es im Jahre 1914 erzeugt hätte, wenn die Mittelmächte mit einer so neuen Waffe auf den Kriegsschauplätzen erschienen wären.
Was die militärischen "Sachverständigen" in Wien und Berlin als wertlos, ja verrückt ansahen, wurde von den Engländern angewendet."

Man bemerke die Sachverständigen, die er in Anführungszeichen setzt. Gerade der erste Weltkrieg war voll von katastrophalen Fehleinschätzungen. So ist es nicht so verwunderlich, dass sich Hitler, der im Grunde von 1923, wenn man so will, bis 1943 von Erfolg zu Erfolg eilte, sich für unfehlbar hielt, von der Vorsehung bestimmt.

Stalin dagegen ging den entgegengesetzten Weg. Seine Säuberungswelle, die die Rote Armee enthauptete hatte, und die Blamage des Winterkrieges genauso mitverursachte wie die katastrophalen Niederlagen im Sommer und Herbst 1941 im Rahmen der Ostfront, liessen ihn wohl realistischer werden.
_______________
* Tankrüstung im Zeichen der Abrüstung, Illustrierter Beobachter, 1929, Folge 39, Seite 490.
Benutzeravatar
Triton
Mitglied
Beiträge: 1909
Registriert: 09.10.2012, 10:30

Stalins Redestil war genauso aufgesetzt wie der von Hitler. Da man ihm zuhören musste redete er absichtlich leise und beinahe ohne jede Betonung. Diesen Stil soll er erst nach dem Tod Lenins angenommen und beibehalten haben, um sich von blendenden Redner wie Trotzki bewusst abzusetzen (Inhalt vor Form, bewußt reduziert) und abzugrenzen.

Später zwang er so seine Zuhörer zu mehr Aufmerksamkeit und absoluter Stille. Ihm bei seinen stundenlangen Parteitagsreden zuzuhören muss eine Strafe gewesen sein.

Hitler dagegen, privat ein guter Erzähler mit sehr angenehmer Stimme, musste sich in Bierzelten durchsetzen und später Wähler für sich begeistern.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Benutzeravatar
Orianne
Mitglied
Beiträge: 3147
Registriert: 11.06.2014, 21:14
Wohnort: Suisse
Kontaktdaten:

Wer bei einer Rede von Stalin als erster applaudieren wollte, der musste riskieren, dass er verhaftet und erschossen wurde.
Rekordhalter in der Länge einer politischen Rede ist immer noch der frühere Senator Strom Thurmond. Der Politiker aus South Carolina redete im Augsut 1957 für 24 Stunden und 18 Minuten, um ein Bürgerrechtsgesetz zu verhindern.
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
Bild
Benutzeravatar
Marek1964
Mitglied
Beiträge: 1474
Registriert: 30.11.2013, 12:53

Orianne hat geschrieben:Wer bei einer Rede von Stalin als erster applaudieren wollte, der musste riskieren, dass er verhaftet und erschossen wurde.
Du meinst wohl wer als erster mit dem applaudieren aufgehört hatte... ja, bei Solschenizin habe ich gelesen, dass es einen gab, der wirklich als erster aufgehört hat; sofort hörten allen anderen auf. Aber am nächsten Tag wurde er verhaftet.
Benutzeravatar
Triton
Mitglied
Beiträge: 1909
Registriert: 09.10.2012, 10:30

Conzaliss hat geschrieben:Traudl Junge schildert in ihrem Buch die stundenlangen und ermüdenden abendlichen Reden Hitlers...
Das war auch sicher so, weil sich die Themen seiner Monologe natürlich wiederholten und die eher einfach gestrickten Zuhörer oft langweilten. Hitler selbst schlief sogar dabei ein... :lol:
Aber für Menschen, die ihn zum ersten Mal trafen, war es eine Überraschung, wenn er im Plauderton harmlose Anekdoten und Witze darbot.

Stalin soll sehr charmant gewesen sein, wenn er wollte, zum Beispiel bei den Kriegskonferenzen ließen sich viele Amerikaner von ihm täuschen.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Benutzeravatar
Orianne
Mitglied
Beiträge: 3147
Registriert: 11.06.2014, 21:14
Wohnort: Suisse
Kontaktdaten:

Marek1964 hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:Wer bei einer Rede von Stalin als erster applaudieren wollte, der musste riskieren, dass er verhaftet und erschossen wurde.
Du meinst wohl wer als erster mit dem applaudieren aufgehört hatte... ja, bei Solschenizin habe ich gelesen, dass es einen gab, der wirklich als erster aufgehört hat; sofort hörten allen anderen auf. Aber am nächsten Tag wurde er verhaftet.
Nein, nein das ist schon richtig, wer wollte ihn schon quasi unterbrechen, aber auch Deine Aussage stimm Marek.
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
Bild
Benutzeravatar
Marek1964
Mitglied
Beiträge: 1474
Registriert: 30.11.2013, 12:53

Orianne hat geschrieben:
Marek1964 hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:Wer bei einer Rede von Stalin als erster applaudieren wollte, der musste riskieren, dass er verhaftet und erschossen wurde.
Du meinst wohl wer als erster mit dem applaudieren aufgehört hatte... ja, bei Solschenizin habe ich gelesen, dass es einen gab, der wirklich als erster aufgehört hat; sofort hörten allen anderen auf. Aber am nächsten Tag wurde er verhaftet.
Nein, nein das ist schon richtig, wer wollte ihn schon quasi unterbrechen, aber auch Deine Aussage stimmt Marek.
Ja, das wäre ein interessantes Detail. Bei Hitler durfte man ja schon lachen, wenn sich der Führer einen Witz über den Gegner und offener Szenenaupplaus und enthusiastisch-bestätigende Zwischenrufe durften ihn auch nicht gestört haben.

Das bei Stalin selbst das anders war wundert mich jetzt, denn servilen Übereifer hatte er gern.
Benutzeravatar
Marek1964
Mitglied
Beiträge: 1474
Registriert: 30.11.2013, 12:53

Querverweis von hier http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 760#p39760
Triton hat geschrieben:Keiner hat sich getraut, ihm zu helfen! Wäre er dann wieder handlungsfähig geworden, mussten die Helfer befürchten, an die Wand gestellt zu werden. Sie hatten Stalin hilflos und vollgepinkelt auf dem Boden wälzen sehen.
Ja, ich glaube, das hast Du Stalin und seine Wirkung auf sein Umfeld richtig erfasst. Das war auch mit verantwortlich, warum die Rote Armee, so unglaublich schwerfällig war in den ersten Monaten nach dem Angriff der Wehrmacht. Die Offiziere waren völlig verunsichert.
ehemaliger Autor K.

Stalin als Theoretiker

Ich habe eine ganze Reihe von Stalins Aufsätzen und Reden gelesen. Sie sind immer gleich. Er entwickelt ein axiomatisches System von Aussagen, die nicht weiter abgeleitet, aber als Dogmen anerkannt werden müssen. Lässt man sich darauf ein, ist seine Logik oft zwingend. In seinem Aufsatz über die „Grundlagen des Leninismus“ definiert er diesen wie folgt:

Was ist also schließlich der Leninismus?

Der Leninismus ist der Marxismus der Epoche des Imperialismus und der proletarischen Revolution. Genauer: Der Leninismus ist die Theorie und Taktik der proletarischen Revolution im Allgemeinen, die Theorie und Taktik der Diktatur des Proletariats im Besonderen. Marx und Engels wirkten in der vorrevolutionären Periode (wir meinen vor der proletarischen Revolution), als es noch keinen entwickelten Imperialismus gab, in der Periode der Vorbereitung der Proletarier zur Revolution, in jener Periode, als die proletarische Revolution praktisch noch keine unmittelbare Notwendigkeit war. Lenin dagegen, der Schüler von Marx und Engels, wirkte in der Periode des entwickelten Imperialismus, in der Periode der sich entfaltenden proletarischen Revolution, als die proletarische Revolution bereits in einem Lande gesiegt, die bürgerliche Demokratie zerschlagen und die Ära der proletarischen Demokratie, die Ära der Sowjets, eröffnet hatte.

Deshalb ist der Leninismus die Weiterentwicklung des Marxismus.

(Stalin, Grundlagen des Leninismus, Berlin 1952, S. 16 f.)


Dieses Axiom wird weder weiter erklärt noch diskutiert. Es gilt als wahr. Daraus leitet er dann drei Widersprüche ab:

Lenin bezeichnete den Imperialismus als „sterbenden Kapitalismus“. Weshalb? Weil der Imperialismus die Widersprüche des Kapitalismus bis zum höchsten Grad, bis zu den äußersten Grenzen steigert, jenseits deren die Revolution beginnt. Von diesen Widersprüchen sind drei Widersprüche als die wichtigsten zu betrachten:

Der erste Widerspruch ist der Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital. Der Imperialismus ist die Allmacht der monopolistischen Truste und Syndikate, der Banken und der Finanzoligarchie in den Industrieländern.

Der zweite Widerspruch ist der Widerspruch zwischen den verschiedenen Finanzgruppen und imperialistischen Mächten in ihrem Kampf um Rohstoffquellen, um fremde Territorien.

Der dritte Widerspruch ist der Widerspruch zwischen der Handvoll herrschender „zivilisierter“ Nationen und den Hunderten von Millionen der kolonialen und abhängigen Völker der Welt.

(Stalin, Grundlagen des Leninismus, Berlin 1952, S. 17 ff.)

Daraus leitet er später ab, warum die Revolution in Russland stattfinden musste. Er begründet anschließend, weshalb nur Lenins Theorie der proletarischen Revolution zum Erfolg führt.

Also, seine Aufsätze sind immer ähnlich aufgebaut. Zunächst ein Axiom, daraus folgt dann eine Reihe von abgeleiteten Lehrsätzen, erstens, zweitens, drittens usw. Wenn man sich darauf einlässt, scheinen seine Aussagen logisch zu sein. Das hinterließ bei den Zuhörern wohl einen großen Eindruck. Er sprach langsam und nicht sehr laut, redete immer als letzter, und rezitierte seine Sätze wie Glaubenssätze, die man nur auswendig lernen musste.

Stalin hatte sich schon in frühen Jahren einen eigenen Marxismus zusammen gezimmert. Daraus kam er nicht wieder heraus. Stimmte die Realität nicht mit seinen Aussagen überein, war dies automatisch „Sabotage“. Daraus resultierte unter anderem seine Unfähigkeit zu Reformen am Ende seiner Ära.
Benutzeravatar
Triton
Mitglied
Beiträge: 1909
Registriert: 09.10.2012, 10:30

Karlheinz hat geschrieben:Stalin hatte sich schon in frühen Jahren einen eigenen Marxismus zusammen gezimmert. Daraus kam er nicht wieder heraus. Stimmte die Realität nicht mit seinen Aussagen überein, war dies automatisch „Sabotage“. Daraus resultierte unter anderem seine Unfähigkeit zu Reformen am Ende seiner Ära.
War das wirklich so? Ich dachte immer, Stalin war Anhänger der Lehren Lenins, mit der Oktoberrevolution nur als Ausgangspunkt einer Weltrevolution.
Als Lenin starb, änderte er seine Theorie in "Kommunismus in nur einem Land" ab, die zuerst die Macht der Bolschewiki in der UDSSR konsolidieren sollte, um dann die Welt nach und nach zu "bekehren". Wurde dann als Dominotheorie bekannt.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Benutzeravatar
Marek1964
Mitglied
Beiträge: 1474
Registriert: 30.11.2013, 12:53

Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Triton hat geschrieben:Stalin war ein völlig skrupelloser und zynischer Machtpolitiker. Im Gegensatz zu Hitler ein Misanthrop,[....]
Wo siehst du hier den Gegensatz zu Hitler? Hitler, der Philanthrop? :shock: :crazy:

Das kann ja nicht dein Ernst sein.

Stalin ein Misanthrop - naja, das war er doch - ein Menschenverachter. Auch in einem grösseren Masse als Hitler, der immerhin "nur" ein Rassist war, aber an den Deutschen Herrenmenschen glaubte. Hitler hat ja auch - Ausnahme Röhm - nie irgendeinen Anhänger wie auch General ermordet, ein konstruierter Schauprozess wäre undenkbar gewesen und sein Terror, zumindest gegen Deutsche, war nur gegen politische Gegner gerichtet.

Somit denke ich, dass Triton nicht Hitler als "Philanthrop" als Gegensatz zu Stalin sehen wollte, aber einfach jemand, der ein Rassist war. Stalin war für mich sicher ein "Menschenfeind", wie ja Molieres Stück "Le Misanthrope" übersetzt wird, allerdings aus reinem Machtkalkül und aus völligem Misstrauen allen gegenüber die ihn umgaben.

Dazu auch undankbar, allen jenen, die ihm durchaus geholfen haben wie Žukov, Churchill, die Amerikaner, Beneš, um nur mal einige zu nennen. Dazu richtete er auch Generäle hin, die angeblich "versagt" hatten, wie General Pavlov, nur um von seinem eigenen Versagen abzulenken.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dmitri_Gri ... sch_Pawlow

Sowas tat Hitler erst gegen Ende des Krieges.
Benutzeravatar
Marek1964
Mitglied
Beiträge: 1474
Registriert: 30.11.2013, 12:53

Hier ein Einlassung von Triton zu Stalin aus dem Holodomor Thread:

http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... =28&t=4891
Triton hat geschrieben:
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Wo siehst du hier den Gegensatz zu Hitler? Hitler, der Philanthrop? :shock: :crazy:
Ja, so in dem Ductus ist das natürlich Quatsch. Aber es ist eine Binse, dass vor Stalin JEDER Angst haben musste, sein engeres Umfeld beinahe mehr als der Rest der Bevölkerung.
Hitler dagegen behandelte selbst verlotterte Parteifreunde eher wie verirrte Schäflein und gab ihnen Pöstchen, auf denen sie sich austoben konnten. Aus seiner Entourage sind mir nur 2 Fälle spontan eingefallen, die er ausschaltete: Röhm und Rommel, beide Putschisten in seinen Augen. Für Diktatoren ein eher normaler Vorgang.
Der Hitler-Terror richtete sich ausschließlich gegen Regimefeinde.
Hättest Du Haffner gelesen, wüsstest Du, dass der normale, arische Deutsche unter Hitler nichts zu befürchten hatte, solange er wenigstens unpolitisch war.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Der Holodomor fand aber in den 30ern statt, da gab's noch keinen Krieg.
Im Ausgangspost wurde die Hungersnot nach dem Krieg angesprochen. Die 30er waren die Zeit der rücksichtslosen Industrialisierung auf Kosten des Konsums. Die sogenannten Schlüsselindustrien wurden einseitig gefördert, was die UDSSR in die Lage versetzte, ihr Industriepotential so zu steigern, dass sie den Rüstungswettlauf mit dem NS-Regime immerhin aufnehmen konnte und schlußendlich sogar die Oberhand behielt. Wer mit den Lieferungen der Amis und Briten kommt: Die fingen erst so richtig zu sprudeln an, als zumindest der Vormarsch der Wehrmacht schon an Elan verloren hatte.
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Marek1964 hat geschrieben:
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Triton hat geschrieben:Stalin war ein völlig skrupelloser und zynischer Machtpolitiker. Im Gegensatz zu Hitler ein Misanthrop,[....]
Wo siehst du hier den Gegensatz zu Hitler? Hitler, der Philanthrop? :shock: :crazy:

Das kann ja nicht dein Ernst sein.

Stalin ein Misanthrop - naja, das war er doch - ein Menschenverachter. Auch in einem grösseren Masse als Hitler, der immerhin "nur" ein Rassist war, aber an den Deutschen Herrenmenschen glaubte. Hitler hat ja auch - Ausnahme Röhm - nie irgendeinen Anhänger wie auch General ermordet, ein konstruierter Schauprozess wäre undenkbar gewesen und sein Terror, zumindest gegen Deutsche, war nur gegen politische Gegner gerichtet.

Somit denke ich, dass Triton nicht Hitler als "Philanthrop" als Gegensatz zu Stalin sehen wollte, aber einfach jemand, der ein Rassist war. Stalin war für mich sicher ein "Menschenfeind", wie ja Molieres Stück "Le Misanthrope" übersetzt wird, allerdings aus reinem Machtkalkül und aus völligem Misstrauen allen gegenüber die ihn umgaben.

Dazu auch undankbar, allen jenen, die ihm durchaus geholfen haben wie Žukov, Churchill, die Amerikaner, Beneš, um nur mal einige zu nennen. Dazu richtete er auch Generäle hin, die angeblich "versagt" hatten, wie General Pavlov, nur um von seinem eigenen Versagen abzulenken.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dmitri_Gri ... sch_Pawlow

Sowas tat Hitler erst gegen Ende des Krieges.
Lieber Marek,
es ist doch schon sehr frustrierend auch noch den Einen gegenüber dem Anderen loben zu wollen. Für mich sind beide nur Verbrecher. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Das 3. Reich und der II. Weltkrieg“